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Audi - "Vorsprung durch Technik" oder "Wie lange muss ein Audi halten"

Audi A3 8P
Themenstarteram 4. Oktober 2014 um 17:26

Hallo Motortalk,

ich muss mich hier mal einfach auskotzen und euch meine Leidensgeschichte mit meinem bisherigen Traumauto schildern. Ich hoffe auf Tipps und Hilfe zur weiteren Vorgehensweise sowie einfach nur seelischen Beistand :(

 

Im März 2014 habe ich mir meinen langjährigen Traum erfüllt und mir meinen ersten Audi gekauft.

Es war ein Audi A3 Sportback aus dem Jahr 2006 mit S-Line Vollausstattung.

Der Wagen wurde von Privat verkauft war allerdings lückenlos scheckheftgepflegt, bis zum Jahr 2010 im VW Autohaus Holst in Scheeßel, und danach in der Kfz-Werkstatt Jan Wahl, ebenfalls in Scheeßel.

Ich war also voller Vorfreude und wähnte mich guter Dinge, dass ich eine Richtige Wahl getroffen hatte. Immerhin habe ich ein Auto eines Premium Herstellers erworben welches in einem sehr guten Zustand war.

Leider habe ich mich getäuscht…

Nach kurzer Zeit begannen die Probleme:

Nachdem nach einer Autobahnfahrt das Fahrzeug plötzlich in den Notlauf ging, brachte ich den Wagen in eine Werkstatt. Es konnte kein Fehler gefunden werden. Lediglich wurden im Turbolader sowie aus dem Bereich Getriebe/Zweimassenschwungrad leichte Verschleißgeräusche festgestellt.

Der Fehlerspeicher wurde zurückgesetzt und der Wagen lief wieder.

Kurze Zeit später stellte ich fest, dass der Wagen weißen Rauch ausstieß, beim Anlassen sehr stark ruckelte und sehr oft Kühlmittel nachgefüllt werden musste. Also ging es wieder in die Werkstatt.

Diesmal gab es eine Diagnose: Verdacht auf eine undichte Zylinderkopfdichtung.

Ebenfalls musste der Temperatursensor vorm KAT getauscht werden, da dieser aufgrund des Kühlmitteleintrags in den Brennraum und das Abgassystem ebenfalls Schaden genommen hatte und nicht mehr funktionierte.

Also wurden diese beiden Teile getauscht, in der Hoffnung dass damit wieder alles in Ordnung sei.

Leider war dem nicht so…

Die Symptome blieben und es ging wieder in die Werkstatt. Diesmal wurde also der Zylinderkopf genauer untersucht und ein Haarriss festgestellt welcher für den Kühlmittelverlust verantwortlich zu sein schien.

Und nun ging der ganze Zirkus erst richtig los:

Da der Audi zu dem Zeitpunkt gerade erst die 150 000 km überschritten hatte, in meinen Augen kein Alter für einen gut gepflegten Diesel, wandte ich mich an die Audi AG und bat um Stellungnahme und um eine Kulanzregelung.

Nach wenigen Tagen hatte ich bereits eine Antwort: ES GAB KEINE KULANZ.

Ich erhielt ein vorgefertigtes Schreiben mit der Aussage dass aufgrund des Alters und der Laufleistung eine Kulanzregelung nicht möglich sei.

Natürlich war ich enttäuscht über diese Aussage und wollte mich damit nicht abfinden, weshalb ich mich an eine populäre Autozeitschrift wandte. Diese Zeitschrift schrieb dann die Audi AG an und siehe da, plötzlich war man bemüht und versuchte eine Lösung für mein Problem zu finden.

Man bat mich den Wagen in eine Audi/VW Vertragswerkstatt zu bringen damit man sich dort ein Bild des Schadens machen konnte. Dies tat ich also und wies dabei ebenfalls darauf hin, dass sowohl der Turbolader als auch das Zweimassenschwungrad überprüft werden sollten, da der Verdacht eines Defektes vorlag.

Nach zwei Tagen konnte ich den Wagen wieder abholen und bekam die Diagnose des Haarrisses im Zylinderkopf bestätigt. Der Turbolader sowie das Zweimassenschwungrad seien nach Aussage des Autohauses Tüpker in Hildesheim ohne Mangel. Der Kostenvoranschlag für die Reparatur des Zylinderkopfes belief sich auf 3600,-.

Nach ca. 6 Wochen, in welchen ich mit einem defekten Zylinderkopf fahren musste, bekam ich dann auch die Rückmeldung von der Audi AG bezüglich der Kulanz: 400,-

Selbst dem Mitarbeiter der Audi AG am Telefon war es hörbar peinlich mir dieses mickrige Kulanzangebot mitzuteilen.

Ich lehnte das Angebot also enttäuscht ab und erteilte meiner Werkstatt den Auftrag den Zylinderkopf zu tauschen.

Nach wenigen Tagen holte ich meinen Audi wieder ab und war froh den Ärger endlich hinter mir zu haben. Denn nach Aussage von Audi/VW lagen ja am Turbolader und am Schwungrad keine Mängel vor.

Ich fuhr von der Werkstatt zur Arbeit und zurück, als auf einmal beim Tankstop auf einer Autobahnraststätte der Audi nicht mehr ansprang. Während dieser Fahrt wurde ein starkes Surren aus dem Bereich des Turboladers festgestellt.

Ich ließ mir also Starthilfe geben und fuhr erneut in die Werkstatt.

Diagnose diesmal: Ein Widerstand im Anlasser war defekt sowie starkes Spiel an der Welle des Turboladers.

Also wurde der Anlasser getauscht.

Bezüglich des Turboladers, welcher laut Audi/VW völlig in Ordnung sein sollte, wandte ich mich an eine Spezialfirma in Hannover.

Diese zerlegten den Turbolader und stellten einen Bruch der Welle fest.

Zum Glück war diese Firma sehr kompetent und konnte innerhalb von zwei Tagen eine neue Rumpfgruppe für den Lader organisieren und diesen komplett überholen und wieder instand setzen.

Wieder hatte ich die Hoffnung, dass damit endlich der Ärger vorüber sei, doch ich wurde erneut enttäuscht.

Da ich in der Zwischenzeit im Urlaub war wurde der Wagen von meinem Bruder aus der Werkstatt geholt und während meiner Abwesenheit vorsichtig und gemäß den Vorgaben zum Einfahren des Motors nach solchen Eingriffen bewegt.

Als ich aus dem Urlaub wieder zuhause war, und ich den Wagen abholen wollte, traf mich fast der Schlag. Mein Bruder sagte mir, dass der Wagen nicht mehr anspringt. Er sagte, er sei nach einer kurzen Autobahnfahrt zuhause angekommen, bis dahin war noch alles ok, und als der Wagen im Leerlauf vor dem Tor stand fing er plötzlich an zu stottern und ging dann einfach aus. Danach ließ er sich noch einmal widerwillig starten und dann ging nichts mehr.

Also haben wir den Wagen auf einen Abschlepper geladen und erneut in die Werkstatt gefahren. Dort konnte man sich keinen Reim darauf machen was nun wieder nicht stimmte. Also begann man den Motor Stück für Stück zu zerlegen bis man den Fehler gefunden habe.

Nach langer Suche war es dann soweit: Das Kurbelwellenlager am zweiten Zylinder hatte sich festgefressen. Die Lagerschalen waren ineinandergeschoben und sichtbar zerstört. Dies hatte ebenfalls irreparable Schäden an der Kurbelwelle hinterlassen.

Nach langem hin und her wer nun daran Schuld gewesen sein kann, stellte sich heraus, dass offenbar weder der Turbolader (noch die Werkstatt die den Lader repariert hat) noch der Zylinderkopf (bzw. die Werkstatt die diesen getauscht hat) für den erneuten Schaden verantwortlich sein konnten. Bei beiden arbeiten wurde der betroffene Bereich der Kurbelwelle in keiner Weise berührt. Lediglich ein Mangel an der Ölversorgung hätte den Fehler erklären können. Die Welle lag aber satt in Öl, weshalb dies offensichtlich auch nicht die Ursache sein konnte. Bleibt also nur ein Materialverschleiß.

Nebenbei zeigte mir der Werkstattmeister noch das während der Fehlersuche ebenfalls ausgebaute Zweimassenschwungrad welches ein deutliches Spiel aufwies (auch hier sollte laut Audi/VW alles in Ordnung sein).

Wenn ich also zusammenfassen darf, sind bei meinem Premium Produkt von der Audi AG nach knapp 160 000 km zunächst der Zylinderkopf durch einen Haarriss, danach der Anlasser durch einen defekten Widerstand, dann der Turbolader durch eine gebrochene Welle und zuletzt die Kurbelwelle sowie das Zweimassenschwungrad durch Materialverschleiß kaputt gegangen.

Ich weigere mich anzuerkennen, dass all diese Mängel und defekte bei einem Audi, welcher durchgängig in einer Fachwerkstatt gewartet worden ist, als normaler Verschleiß zu werten sind und die Audi AG eine Kulanzregelung einfach mit der Begründung des Alters und der Laufleistung ablehnt.

Da es sich bei dem Fahrzeug sowohl um einen Diesel als auch um einen Automatikwagen handelt ist der Verdacht, dass ein schlechter Fahrstil oder ähnliches die Ursache seien könnten ebenfalls sehr schwach zu begründen. Zumal der Wagen zur Begutachtung in einer Audi/VW Werkstatt war und

dort nur einer von drei eklatanten Mängeln entdeckt worden ist. Dies stellt generell die Fähigkeiten der Mechaniker bei Audi/VW in Frage.

 

Danke fürs durchlesen...

Jan

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+2
Beste Antwort im Thema

Mein A3, Bj 2006 mit 140 PS BMM-Motor hat jetzt 193.000 auf der Uhr.

Außer dem Ladedrucksensor bei ca. 48.000 Km war nichts kaputt, was ich nicht selber kaputtgemacht habe oder von anderen zerstört/beschädigt wurde.

Verschleiß wie Stoßdämpfer, Manschetten und Lager mal ausgelassen, die kommen bei jedem Auto und jedem Hersteller irgendwann, aber auch hier kann ich nicht klagen.

Daher bin ich der Meinung das mein Audi bislang das beste Auto ist, dass ich je hatte.

Ich denke hier handelt es sich um einen extremen Einzellfall.

Es gibt hier im 8P-forum ja auch 1,6er Benziner die knapp an den 400.000 Km kratzen. Also scheint der Audi generell nicht das Problem zu sein.

Und was Vorbesitzer sagen, darauf höre ich schon lange nicht mehr.

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Moin,

auch wenn es dich viel Zeit gekostet hat diesen Post zu erstellen und der Ärger groß ist, gehört so etwas doch eher in einen Blog... zusätzlich bestehen bereits ähnliche Threads die leider immer nur hitzige Diskussionen hervorgebracht haben.

Ich würde das auch mal bei Facebook posten. ;-)

Da reagiert Audi erstaunlich empfindlich.

am 4. Oktober 2014 um 22:35

Wie lautet die Motorkennung?

Bzw. Was für ein Motor ist den Verbaut?

Würde mich an die Medien wenden.

Z.B. AutoBild Kummerkasten.

Würde mich an die Medien wenden.

Z.B. AutoBild Kummerkasten.

Das mit Turbolader und Lagerschalen hört sich verdächtig nach falscher Wartung an bzw kein richtiges Öl. Welches Öl wurde den benutzt? Wenn vernünftiges Öl genommen wurde hast du wirklich großes Pech weil das nicht normal ist. Das mit dem Zweimassenschwungrad schon eher weil da wohl bei VW/Audi wirklich murks konstruiert wurde.

Dein Kummer ist berechtigt, denn das was Du mit dem Auto erlebst hast, ist keinesfalls normal - auf gar keinen Fall!

Hast Du mit dem Vorbesitzer gesprochen? Was war das für ein Fahrer? Gab es da schon Probleme und hat er sich darum gekümmert?

Gibt es ähnliche Probleme bei Fahrern mit dem 170 PS Motor? Eröffne doch mal ein Thread und bespreche die Motorprobleme mit Fahrern dieser Motorvariante. Danach würde ich mit Mechanikern und mit Audi sprechen. Frag sie, welche Probleme es mit diesem Motor gibt.

Dann alle gesammelten Fakten komprimieren und erneut an Audi wenden. Bleib sachlich, konzentriere Dich auf die Technik, den Motor.

Bitte halte uns auf dem Laufenden.

am 5. Oktober 2014 um 13:34

Zitat:

Original geschrieben von klare.kante

 

Gibt es ähnliche Probleme bei Fahrern mit dem 170 PS Motor? Eröffne doch mal ein Thread und bespreche die Motorprobleme mit Fahrern dieser Motorvariante. Danach würde ich mit Mechanikern und mit Audi sprechen. Frag sie, welche Probleme es mit diesem Motor gibt.

Dazu müsste er uns erst einmal verraten was für ein Motor er verbaut hat...

170Ps steht in seinem Profil - kann ja auch ein 140Ps mit (billigen) Chip sein...

Gruß

Themenstarteram 5. Oktober 2014 um 15:56

Danke zuerst an alle Antworten bisher.

Ich habe mich bereits an die Medien sowie auch an Audi und meine Rechtshilfe gewandt.

Verbaut ist der 170PS Motor mit der Kennung BMN ohne Tuning. Der Wagen ist komplett im Serienzustand. Bis auf die Felgen.

Der Wagen ist scheckheftgepflegt und wurde von den beiden Vorbesitzern immer in Fachwerkstätten gewartet. Ich habe auch zu beiden Vorbesitzern Kontakt und die hatten nicht diese Probleme.

Wie ich heute erfahren habe hatte der Wagen mal einen Unfall mit einem Trecker. Soll aber angeblich nur Blechschaden gewesen sein.

Wo genau sollte ich das denn auf Facebook posten? Direkt bei Audi auf der Seite?

am 5. Oktober 2014 um 16:30

8 Jahre alt, 150.000 km. Schäden muss man einkalkulieren

Themenstarteram 5. Oktober 2014 um 17:01

Zitat:

Original geschrieben von John Connor

8 Jahre alt, 150.000 km. Schäden muss man einkalkulieren

Schäden ja... Aber das alles? Für welche Laufleistung und welches Alter wird denn so ein Auto gebaut?

Der Normalfall ist das jedenfalls nicht, so viel sei gesagt.

Aus den Erfahrungen hier im Forum kann allerdings ein Turbolader bei 160.000km schon mal kaputtgehen, damit muss man rechnen. Anlasser, Kurbelwelle und Zylinderkopf sind wohl leider Pech (wenn bei der Wartung alles in Ordnung abgelaufen ist)...ZMS liest man hier leider öfter.

Zum Thema Kulanz:

"Kulanz bezeichnet allgemein ein Entgegenkommen zwischen Vertragspartnern nach Vertragsabschluss und damit einen Rechtsverzicht. Speziell umfasst sie das Gewähren von Reparatur- und Serviceleistungen bei Handelsgütern auf freiwilliger Basis nach Ablauf der gesetzlichen oder individualvertraglichen Gewährleistungsverpflichtungen."

(Quelle: Wikipedia)

--> Audi ist dir nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungspflicht nichts mehr schuldig, alles was von Audi kommt ist freiwillig. Ich musste selbst bei 75.000km sehr hart für ein neues Getriebe auf Kulanz kämpfen, weil auch hier keinerlei Anspruch mehr gegen Audi bestand.

Ich verstehe voll und ganz deinen Ärger, da freut man sich auf das Auto und dann wird es immer ärgerlicher weil immer wieder ein neues Problem auftritt. Aber ich bezweifle, dass hier noch auf viel Entgegenkommen von Audi zu hoffen ist (auch wenn sie dir in FB ja jetzt schon geantwortet haben - mal schauen was dabei rauskommt). Ein eher schlechter Trost: Bei 160.000km würde dir wohl auch kein anderer Autobauer aus Kulanz die Schäden ersetzen...

Der Privatkauf hat leider den "Mangel", dass man bei eventuellen Schäden leicht auf den Kosten sitzen bleibt. Gerade bei höheren Laufleistungen würde ich deshalb immer den Kauf vom Händler empfehlen - aber auch das hilft dir leider momentan nicht weiter.

Zitat:

Original geschrieben von eumelchen98

Zitat:

Original geschrieben von John Connor

8 Jahre alt, 150.000 km. Schäden muss man einkalkulieren

Schäden ja... Aber das alles? Für welche Laufleistung und welches Alter wird denn so ein Auto gebaut?

Dank der Controllingabteilung eines Unternehmens wird das schon das Alter sein wo sich der Hersteller wünscht das sich der Kunde einen neuen Wagen holt.

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