Audi Q3 (2018) im Test: Erste Fahrt im neuen SUV
Der Q3 musste sich verändern, um interne Konkurrenz zu vermeiden. Audi schob den Q3 weiter in Richtung Q5. Ziemlich genau dahin, wo bei VW der Tiguan fährt. Mit 4,49 Metern Länge und 1,85 Metern Breite liegen beide Autos fast gleichauf. Wieder interne Konkurrenz, aber eine andere Marke. Und eine andere Positionierung, aber dazu später mehr.
Audi Q3: Mehr Platz auf mehr Länge
Dem Q3 tun seine neuen Maße gut. Er wird zehn Zentimeter länger als Generation eins, der Radstand legt um acht Zentimeter zu. Das schafft ordentlich Platz im Innenraum. In Reihe zwei gibt es jetzt so viel Beinfreiheit, dass sich eine verschiebbare Rückbank lohnt. Die gibt es serienmäßig. Große Menschen sitzen hinten bequem und mit viel Platz am Bein.
Der Kofferraum des Q3 wächst fast auf Q5-Maß. Er schluckt 530 (Rückbank hinten) bis 675 Liter (Rückbank vorn). Mit umgeklappten Lehnen passen bis zu 1.525 Liter hinein. Der Laderaumboden bekommt drei Arretierungspositionen, die Hutablage passt darunter. Die Ladekante liegt auf 75 Zentimeter Höhe, dreieinhalb Zentimeter tiefer als bisher.
Es gehört nicht viel dazu, mehr Platz auf mehr Länge anzubieten. Audi nutzt den Raum klug aus. Es gibt genügend Ablagen, in alle Türentaschen passen große Wasserflaschen, die Ergonomie stimmt. Nur beim Armaturenbrett werden die Gestalter übermütig. Damit der Fahrer besser das neue Touch-Infotainment bedienen kann, fehlt dem Beifahrer Platz: Die Cockpit-Mitte ist nach links geneigt.
Daraus resultiert eine hübsche Form, die dem Beifahrer aber Kniefreiheit nimmt. Das Armaturenbrett ragt auf der rechten Seite weit in den Innenraum hinein, der Handschuhfachdeckel lässt sich ab einer gewissen Körpergröße kaum noch öffnen. Die Klappe passt nicht zwischen den Beinen hindurch. Bei so viel Platz im Rest des Autos dürfte es hier gerne bequemer sein.
Komfortabel, leise und mit guter Rückmeldung
Fahrerisch gibt es hingegen nichts auszusetzen. Der Q3 lenkt direkt und präzise. Bei Unebenheiten federt er straff an, wird aber nicht ungemütlich. Harte Stöße fängt das Fahrwerk beim tieferen Einfedern sanft ab. Gemacht ist es vor allem für Asphalt, gern kurvig oder mit Straßenschäden. Im Gelände waren wir nicht unterwegs. Machen die meisten Q3-Besitzer ja auch nicht.
Mit seinem Serienfahrwerk fährt der Q3 bereits sehr ausgewogen. Audi balanciert ihn gut aus und lässt das richtige Maß Rückmeldung im Innenraum ankommen. Optional gibt es ein Sport- oder Verstellfahrwerk. Auf beide kann man verzichten, die Basis arbeitet anständig. Eine straffere Gangart passt ohnehin nicht zum Auto. Abrollkomfort und Geräuschdämmung liegen auf hohem Niveau.
Die Motoren bleiben ebenfalls leise. Benziner sind bei niedriger Last kaum wahrnehmbar und werden vom Turbo-Zischen übertönt. Der 2,0-Liter-Diesel knurrt, nagelt aber nicht nach innen.
Zwei Diesel und drei Benziner im Audi Q3
Audi bietet den Q3 mit insgesamt fünf Motoren an. Drei Benziner und zwei Diesel leisten jeweils 150, 190 oder 230 PS, die Spitze gibt es nur mit Benzin. Kleine Verbrenner treiben über ein Sechsgang-Schaltgetriebe die Vorderachse an. Doppelkupplungsgetriebe und Allrad sollen langfristig für alle Leistungsstufen verfügbar sein, die stärkeren Motoren bekommen beides serienmäßig.
Die automatischen Getriebe arbeiten im neuen Q3 selbstbewusster als im Vorgänger. Audi verbessert ihr Verhalten bei niedrigem Tempo, vor allem bei spontanen Lastwechseln. Sie reagieren nicht so bestimmt wie in A6 und A7, aber deutlich souveräner als bisher.
Die Mildhybrid-Technik der größeren Limousinen kommt im Q3 vorerst nicht an. Voll- oder Plug-in-Hybride sind ebenfalls nicht geplant. Langfristig könnten 48-Volt-Netz und Riemen-Starter-Generator folgen, vielleicht zum Facelift. Audi konzentriert sich zunächst auf die Verbrenner. Hier die ab Start verfügbaren Antriebsvarianten im Überblick:
Modell | Q3 35 TDI Quattro | Q3 35 TFSI S-Tronic | Q3 40 TFSI Quattro S-Tronic | Q3 45 TFSI Quattro S-Tronic |
---|---|---|---|---|
Motor | 2,0-Liter-Turbodiesel | 1,5-Liter-Turbobenziner | 2,0-Liter-Turbobenziner | 2,0-Liter-Turbobenziner |
Getriebe | Sechsgang-Handschaltung, Allrad | Siebengang-Doppelkupplung, Front | Siebengang-Doppelkupplung, Allrad | Siebengang-Doppelkupplung, Allrad |
Leistung | 150 PS (110 kW) b. 3.500 – 4.000 U/min | 150 PS (110 kW) b. 5.000 – 6.000 U/min | 190 PS (140 kW) b. 4.200 – 6.700 U/min | 230 PS (169 kW) b. 5.000 – 6.700 U/ min |
Drehmoment | 340 Nm b. 1.750 – 3.000 U/min | 250 Nm b. 1.500 – 3.500 U/min | 320 Nm b. 1.500 – 4.200 U/min | 350 Nm b. 1.500 – 4.400 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 211 km/h | 207 km/h | 220 km/h | 233 km/h |
0 – 100 km/h | 9,3 s | 9,2 s | 7,4 s | 6,3 s |
Gewicht | 1.700 kg | 1.570 kg | 1.695 kg | 1.695 kg |
Mehr Spaß macht der Q3 mit mehr Leistung. Der starke Benziner stammt beinahe unverändert aus dem VW Golf GTI. Im SUV muss er sich mehr bemühen, behält aber seine Spontaneität. Die Basis des Vorgängers mit 125 PS entfällt. Erlkönige des Spitzenmodells RS Q3 wurden bereits gesichtet. Es bleibt voraussichtlich beim Fünfzylinder, dieses Mal mit rund 380 PS.
Touch-Infotainment im Audi Q3
An das neue Innenraum-Konzept werden sich Besitzer der ersten Q3-Generation erst gewöhnen müssen. Der Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole entfällt, das Infotainment arbeitet mit Berührungen und Spracherkennung. Das System kommt aus den größeren Modellen, umfasst aber nur einen Bildschirm. Der lässt sich während der Fahrt konzeptbedingt nur schwer bedienen – die Finger tippen gelegentlich neben ihr Ziel.
Digitale Instrumente sind im Q3 serienmäßig. Das virtuelle Cockpit mit programmierbarer Anzeige kostet Aufpreis. Die Basis bekommt ein einfaches Radio, allerdings ohne Bildschirm in der Mitte. Hier gibt es nur eine Ablage, die Bedienung läuft über das (serienmäßige) Multifunktionslenkrad. Ab dem ersten Optionssystem ist der Q3 online.
Audi wählt für den Q3 schöne Materialien. Oberhalb der Mittelkonsole sind die Kunststoffe unterschäumt, Alcantara auf dem Armaturenbrett wirkt edel. Leider zieht sich der hohe Anspruch nicht durch das ganze Auto: In allen gefahrenen Varianten knarzte die Mittelkonsole, wenn ein Bein gegen sie drückte. Durch ihren breiten Aufbau passierte das häufig. Audi gelobt Besserung für die Serienautos.
Audi Q3: Tiguan-Größe, aber Audi-Preis
Der Q3 fährt in Generation zwei etwa eine halbe Klasse höher als bisher. Er wird größer, leiser und wertiger. Mit dem Platz wächst auch der Preis: Die Basis (150 PS Benzin, Frontantrieb, Handschaltung) wird 33.500 Euro kosten. Der Vorgänger war 2.100 Euro günstiger, aber schlechter ausgestattet – LED-Lampen, einige Assistenten größere Räder und eine verschiebbare Rücksitzbank gibt es nun serienmäßig.
Im Detail muss Audi vor dem Serienstart noch nachbessern. Die Mittelkonsole stört. Außerdem hatte die Assistenz viel Mühe, auf der Autobahn die Fahrspur zu halten. Während unserer Fahrt wollte sie nicht weit genug einlenken und übergab das Steuer lieber zurück an uns.
Mit dem Tiguan verbindet den Q3 vor allem seine Länge. Der Fokus ist aber ein anderer. Er ist lieber schön als nützlich, bekommt schickere Materialien, baut flacher und wirkt insgesamt moderner. Das lässt sich Audi bezahlen: Der Q3 kostet in der Basis etwa 5.000 Euro mehr als der VW mit gleichem Antrieb. Ausstattungsbereinigt wird dieser Abstand noch schrumpfen. Die Bestellbücher für den Q3 öffnen in den kommenden Tagen, die Auslieferungen starten im November 2018.
Audi Q3 (ab 2018): Technische Daten
- Motoren: 1,5- oder 2,0-Liter-Turbomotoren mit Direkteinspritzung (Benzin, Diesel)
- Abgasnorm: Euro 6d-Temp
- Getriebe: Sechsgang-Schalter oder Siebengang-Doppelkupplung, Front- oder Allradantrieb
- Länge: 4,484 m
- Breite: 1,856 m (mit Spiegeln: 2.024 m)
- Höhe: 1,616 m
- Radstand: 2,68 m
- Kofferraumvolumen: 530 – 1.525 l
- Tankvolumen: 60 l
- AdBlue-Tankvolumen: 18 l
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Beste Antwort im Thema
Ich hoffe, dass diese zum Teil sinnfreie Debatte bald ended!
204 Antworten
Zitat:
@ps47 schrieb am 26. September 2018 um 09:29:58 Uhr:
Bis auf den Preis sicher ein super Auto.
Hoffentlich ist er leiser im Innenraum als ein aktueller Tiguan. Dieser ist in Bezug auf Geräusch Niveau eine ziemliche Enttäuschung. Auch gegenüber einen einen aktuellen Passat ohne dicke Verglasung. Für mich wäre das ein interessanter Vergleich: 2.0 TSI mit 190 PS 4Motion Tiguan vs. Q3. T-roc und Q2 sind preislich für die Qualität eine Frechheit.
Das ist wohl eher ein Problem mit den Reifen. Wir haben auch erst gedacht, dass unser Tiguan lauter ist, aber nach dem wir dann auf Allwetterreifen (Goodyear) gewechselt haben war plötzlich Ruhe. Der Passat ist bei gleicher Bereifung ganz geringfügig leiser, ebenso der Sportsvan, aber laut ist der Tiguan nicht.
Zitat:
@goldengloves schrieb am 25. September 2018 um 11:23:38 Uhr:
Wenn alles größer wird gibts wohl bald einen Q 0,5. Die ganzen SUV sind eh unnötig , viel zu wenig Platz im Innenraum zu den Außenmaßen. Eine Fahrzeugklasse die keiner braucht
In etwa so, wie Deinen völlig sinnfreien Kommentar...

Sollte dann ein Coupe nicht noch sinnfreier sein? Noch teurer, noch weniger Platz, oft schwerer ...............Welches Auto darf man denn fahren damit es in den Augen von Leuten wie dir in Ordnung wäre?
Gruß Tom
Zitat:
@Tomsche65 schrieb am 26. September 2018 um 11:18:19 Uhr:
Sollte dann ein Coupe nicht noch sinnfreier sein? Noch teurer, noch weniger Platz, oft schwerer ...............Welches Auto darf man denn fahren damit es in den Augen von Leuten wie dir in Ordnung wäre?
Gruß Tom
Also wenn es nach mir geht - jeder das was ihm/ihr/es am ehesten beliebt...

Dieses ewig sinnfreie SUV-Hater-Gequatsche ist und bleibt an den Haaren herbeigezogener Unsinn von Leuten, die mit dem Gesamtkonzept nichts anfangen können. Kombis, Coupes, Cabrios und Sportwagen müssen ja ebenfalls mit Abstrichen in ihrer Nutzbarkeit leben und sind dennoch nicht ganz unbeliebt. SUV können auch nicht alles perfekt und machen dafür in anderen Bereichen der Nutzbarkeit gewisse Abstriche...
Die Eierlegendewollmilchsau gibt es beim thema Karosseriekonzept wohl eher nicht...

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Richtig, so sehe ich das auch.
Es nervt halt das andere Menschen einen bekehren möchten, es hat ja jeder Mensch einen Grund warum er sich für eine bestimmte Fahrzeuggattung entschieden hat, warum kann man diese Entscheidung nicht einfach akzeptieren? Es wird ja niemand gezwungen sich einen SUV zu kaufen.
Gruß Tom
Zitat:
@goldengloves schrieb am 25. September 2018 um 11:23:38 Uhr:
Die ganzen SUV sind eh unnötig , viel zu wenig Platz im Innenraum zu den Außenmaßen. Eine Fahrzeugklasse die keiner braucht.
Was du wiedermal zu Wissen glaubst... es ist immer einfach Anderen vorzuwerfen was unnötig ist. So ist es mit Kombis, Limos, Cabrios, Lastwagen, Schlitten und Kaffeemaschinen doch auch....

Zitat:
@goldengloves schrieb am 25. September 2018 um 11:23:38 Uhr:
Eine Fahrzeugklasse die keiner braucht
Das sehen die Kunden anhand der Verkaufszahlen aber ganz anders.
Aber wenn du das so gut weißt, dann mach doch mal Butter bei die Fische: Welche Fahrzeugklasse braucht man denn deiner Meinung nach? Ich bin mal gespannt, was da kommt. Also, sag mal, was braucht "man"/ich/wir? Ich kann es kaum erwarten, so gespannt bin ich auf deinen Ratschlag.
Gruß
electroman
Natürlich sind die SUV unnötig und die braucht niemand. Genauso wie wir 90% der Dinge im Leben nicht brauchen, ABER man will sie haben.
Zitat:
ABER man will sie haben.
äh lass mal kurz überlegen.... Nein!
schwer
hässlich
bescheidene Straßenlage
teuer
Schrankwände
Spritverbrauch
Gut für ältere Menschen
- man hat einen guten Überblick
- guten Einstieg man muss sich nicht in die "Tiefe" setzen
- hat Platz / geräumig
- sehr komfortabel mit passendem Fahrwerk
Ich würde als älterer Mensch bzw. junge Mutter oder Familienvater einen spritzigen MiniVan bevorzugen ala Honda Jazz z.B.
- Geräumig
- Gute Sitze
- man sitzt erhöht
- Kann viel mitnehmen auf einer Reise (Magic Seats)
- moderne CVT Automatik
- gute Straßenlage
- sieht gut aus
Zitat:
@EG_XXX schrieb am 26. September 2018 um 16:35:18 Uhr:
Zitat:
ABER man will sie haben.
äh lass mal kurz überlegen.... Nein!
schwer
hässlich
bescheidene Straßenlage
teuer
Schrankwände
Spritverbrauch
Gut für ältere Menschen
- man hat einen guten Überblick
- guten Einstieg man muss sich nicht in die "Tiefe" setzen
- hat Platz / geräumig
- sehr komfortabel mit passendem FahrwerkIch würde als älterer Mensch bzw. junge Mutter oder Familienvater einen spritzigen MiniVan bevorzugen ala Honda Jazz z.B.
- Geräumig
- Gute Sitze
- man sitzt erhöht
- Kann viel mitnehmen auf einer Reise (Magic Seats)
- moderne CVT Automatik
- gute Straßenlage
- sieht gut aus
Äh, doch. Das zeigen die Verkaufszahlen. Den anderen Blödsinn von dir braucht man gar nicht zu kommentieren weil es am Thema vorbei ist und sich nur auf den klitzekleines Weltbild beschränkt. Der Jazz bietet weniger Platz, sitze grottenschlecht, man sitz nicht höher, kann nicht mehr nehmen als der Q3, cvt ist der letzte Dreck, Straßenlage ist ein Witz, außen zum lachen. Und spritzig? Manche sollten im Zirkus auftreten.
alles richtig genmacht !!!
und gewechset.
Klar sieht er aktueller zu seinem Vorgänger aus !
der hat ja aber vom Design fast 15J auf der Uhr.
Größe OK, Kofferraum wohl sehrgut!, Motoren??? glaub ich nicht daran (an die Werte)
Kein Alternativer Antrieb in Sicht. MMI jetzt VW / SEAT / SKODA / oft sehr begrenzt.
Aussehen leider nicht eigenständig (zuviel Q2, Tiguan.....) schade Chance verpasst.
DSG 7 Gang .. bin keine Experte aber ist das nicht schon veraltet? (OK VW verkauf noch das 6Gang
DSG)
Herren deutschen Autobauer kein Mut mehr ????
Zitat:
@HD-tj schrieb am 26. September 2018 um 17:33:40 Uhr:
Klar sieht er aktueller zu seinem Vorgänger aus !
der hat ja aber vom Design fast 15J auf der Uhr.
Der Vorgänger kam 2011 raus....