ATTENTION: Diesel bald verboten?
Was in ein paar Jahren ist, kann doch keiner mehr sagen. 😕
http://www.focus.de/.../...l-fahrzeuge-verboten-werden_id_4797873.html
Beste Antwort im Thema
Wie kann man eigentlich einem *Motorprinzip* so viel unbändigen Hass entgegen schleudern, ohne einen gewaltigen Sprung in der Schüssel zu haben? Geht nicht, oder?
Ich fahre jetzt dreißig Jahre Auto, aber habe niemals auch nur ansatzweise daran gedacht, irgendeine Antriebsart zu hassen. Die einen fahren so, die anderen so, und dass Diesel immer billiger war als Benzin hat mir auch keine Hassgefühle entlockt wie manchem. Man hätte sich ja selbst auch einen Diesel kaufen können, wenn man das so unerträglich findet.
Auch dieses ganze "niemals einen Diesel"-Getue verstehe ich nicht. Das sind sehr seltsame Attitüden.
331 Antworten
So ist es.Zitat:
@rpalmer schrieb am 11. Juli 2015 um 00:23:11 Uhr:
Es gilt noch immer Leistung = Drehmoment * Winkelgeschwindigkeit.
Und umgekehrt gilt das natürlich auch.
Drehmoment = Leistung / Winkelgeschwindigkeit
Das heißt was an den Antriebsrädern an Drehmoment ankommt hängt ab von der Motorleistung die man bei der betreffenden Motordrehzahl gerade zur Verfügung hat und der Raddrehzahl. Und von sonst gar nichts.
Drehmomente auf der Motorseite allein sagen überhaupt nichts solange man nicht die unterschiedliche Motordrehzahl auch berücksichtigt. Drehmomente von Dieselmotoren mit Drehmomenten von Bezinmotoren direkt zu vergleichen ergibt daher keinen Sinn.
Immerhin gibt es hier im Forum doch eine Reihe von Personen die diese Zusammenhänge auch kennen. Allgemein verbreitet ist dieses Wissen freilich nicht.
Zitat:
@bbbbbbbbbbbb schrieb am 10. Juli 2015 um 22:29:08 Uhr:
Nicht vollständig, aber zum Teil. Bedenke auch: Die Übersetzungen aktueller Turbobenziner gleichen sich mehr und mehr jenen von aktuellen Turbodieselmotoren an, das Motordrehmoment aber nicht. In diesem Fall hat ein Dieselmotor auch am Rad einen deutlichen Drehmomentvorteil. Egal ist es trotzdem, denn beschleunigt wird mit Leistung und nicht mit Drehmoment.Zitat:
@marcu90 schrieb am 10. Juli 2015 um 21:20:01 Uhr:
Das mehr an Drehmoment vom Turbodiesel wird von der längeren Übersetzung aufgefressen.
Diese vergleichsweise ähnliche Übersetzung heißt natürlich auch dass die Benziner in den einzelnen Gängen zu deutlich höheren Geschwindigkeiten übersetzt werden als die Dieselfahrzeuge.
Das bedeutet dann auch dass man bei konstanter Geschwindigkeit, also bergauf, tatsächlich mehr Drehmoment zur Verfügung hat.
Nur bei der Beschleunigung merkt man nicht allzu viel davon weil da das größere Schwungrad (Drehzahländerung) halt auch mit beschleunigt werden muß und einen Teil des Drehmoments wegnimmt.
Der zweite Grund liegt darin dass die Benziner bei Übersetzung auf gleiche Geschwindigkeit bereits bei deutlich niedriger Geschwindigkeit Drehmoment entwickeln.
Denn bei z.B. 2000 U/min ist man bei einem Motor mit 4000 U/min bereits mit halber Geschwindigkeit unterwegs bei einem Motor mit 6000 U/min aber erst mit einem Drittel der Geschwindigkeit. Das übersehen halt auch sehr viele.
Damit will ich nicht sagen dass es nicht noch weitere Gründe für diese Übersetzung zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten gibt, wie etwa Wirtschaftlichkeit .
Witzig...das Thema erinnert mich an dir Diesel Gegner vor einigen Jahren, als der Diesel teilweise teurer als Benzin war.
Damals hieß es..na endlich, wird zukünftig immer teurer sein...in 2 Jahren kauft keiner mehr einen Diesel... Lol.
Inzwischen haben wir einen ständig steigenden Dieselanteil, der Unterschied zum E10 beträgt 30 Cent und die damaligen Propheten sind relativ still.
Glaube derzeit noch nicht an die Fahrverbote...und wenn doch? Das (Auto)leben wird weiter gehen...gibt ja auch Turbobenziner.
Auf jeden Fall wird demnächst meine Seite "Der große Irrtum: Warum Kaltblüter nicht so schnell laufen wie Rennpferde und darum sind sie voll doof!1!" online gehen.
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Zitat:
@sam66 schrieb am 11. Juli 2015 um 10:01:39 Uhr:
Witzig...das Thema erinnert mich an dir Diesel Gegner vor einigen Jahren, als der Diesel teilweise teurer als Benzin war.
Es ist halt so dass die Abgase des Dieselmotors, seit der Einführung des Katalysators beim Benzimotor, tatsächlich schlechter sind. Sonst gäbe es das ganze Thema übehaupt nicht.
Vor der Einführung des Katalysators war es umgekehrt, da waren die Abgase des Benzinmotors die schlechteren.
Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 11. Juli 2015 um 11:17:39 Uhr:
Auf jeden Fall wird demnächst meine Seite "Der große Irrtum: Warum Kaltblüter nicht so schnell laufen wie Rennpferde und darum sind sie voll doof!1!" online gehen.
Ja aber wenn man nur die Kraft der Kaltblütler mit der Kraft der Rennpferde vergleichen würde, dann würde das halt auch keinen Sinn machen.
Und gerade so einem Vergleich entspricht der Vergleich des Drehmoments.
Zitat:
@sam66 schrieb am 11. Juli 2015 um 10:01:39 Uhr:
Inzwischen haben wir einen ständig steigenden Dieselanteil, der Unterschied zum E10 beträgt 30 Cent und die damaligen Propheten sind relativ still.
Der Unterschied Diesel / LPG beträgt 61ct 😁
Zitat:
@rufus608 schrieb am 10. Juli 2015 um 21:32:39 Uhr:
Und ich dachte, wenn da beim Diesel 400 Nm steht ist das mehr als 350 Nm beim Benziner.Zitat:
@slv rider schrieb am 10. Juli 2015 um 21:26:35 Uhr:
es zählt das Drehmoment am Getriebeausgang.
Falsch gedacht. Weil die Ottos mehr Drehzahl können, sind die Getriebe zugleich kürzer übersetzt. Daher sind die "Nm" Angaben ohne Angabe der Drehzahl fürn Poppes. Bzw. Stammtisch.
Was mich am ganzen Thema nervt ist, dass die effektiven Emissionen der Dieselmotoren seit über 10 Jahren deutlich von den Normemissionen abweichen und zugleich der Anteil der Diesel am PKW Bestand stark gestiegen ist. Umweltschutz überall, zwischendrin die saublöde "Umweltplakettenaktion" und Stickoxide kommen weiter raus.
Bei Kraftwerken und Hausheizungen wurde recht deutlich durchgegriffen, beim Diesel hat es die Politik mit einer formal niedrigen "Normemission" belassen. Lastarm, drehzahlarm, die innermotorischen Kniffe wie Mehrfacheinspritzung und AGR greifen leidlich. Und dann sitzt Max Mustermann am Steuer und das Ding kotzt 700-1000 ppm NOx raus, auf der Autobahn bei hoher last noch deutlich drüber.
Die Frage ist auch in welchem Drehzahlband das maximale Drehmoment anliegt.
Nehmen wir mal an, das Ganze ist kein Sommerloch-Artikel.
Dann ist diese ganze Diskussion wieder so typisch. Aufgeregt überwerfen sich die Bürokraten mit noch mehr Regularien, Verbote und aktive Benachteiligungen. Dabei wäre das Ganze so einfach wie die "Steuerreform auf dem Bierdeckel":
Ottokraftstoff weniger besteuern, so dass Fahren damit günstiger ist als mit Dieselkraftstoff.
40 Cent beim Benziner runter.
Folge:
Der Dieselfahrer darf überall noch hin und bezahlt nicht sofort mehr. Hat also dieselben Zahlen wie bisher in seiner "Buchhaltung".
Aber über lange Sicht tauscht sich die Fahrzeugpalette peu á peu durch.
Das Problem an so einem Vorhaben: Man kann den Autofahrer damit nicht melken. Und die Effekte würden erst dann sichtbar, wenn Politiker xyz eh nicht mehr im Amt ist. Das ist das Hauptproblem.
Wir haben noch zwei Diesel im Fahrzeugbestand. Das werden auch erst mal die einzigen Diesel gewesen sein. Die behandeln wir natürlich pfleglich, weil wir sie brauchen.
Ja, zieht öfter ganz gut, Verbrauch ist auch ganz okay, aber der Klang, der Gestank, dass man Handschuhe zum Tanken braucht, weil man sonst stinkt wie ein Wiedehopf, dass man irgendwelche Filter spülen muss - nein danke.
Mein Chef hatte mal ein Cabrio mit einem Dieselmotor drin. Vor 25 Jahren hätte man, zu Recht, mit Steinen auf ihn geworfen.
Eigentlich gehört die Suppe in Nutz- und Landmaschinen rein, aber das darf man wieder nicht sagen. 🙂
cheerio
http://rototest-research.eu/index.php?DN=29Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 11. Juli 2015 um 14:32:57 Uhr:
Die Frage ist auch in welchem Drehzahlband das maximale Drehmoment anliegt.
für einen Überblick.
335i: http://rototest-research.eu/popup/performancegraphs.php?ChartsID=930
335D: http://rototest-research.eu/popup/performancegraphs.php?ChartsID=688
2.0 TFSI: http://rototest-research.eu/popup/performancegraphs.php?ChartsID=902
2.0 TDI: http://rototest-research.eu/popup/performancegraphs.php?ChartsID=812
und zwei richtig gute Sauger:
http://rototest-research.eu/popup/performancegraphs.php?ChartsID=924 mit Direkteinspritzung und ohne kaum mieser:
http://rototest-research.eu/popup/performancegraphs.php?ChartsID=641
Ist aber hier nicht die eigentliche Frage.... Die Nummer mit dem "Feinstaub" hat übrigens ähnlich angefangen (auch da gibts eine europ. Richtlinie) und zwei Jahre später kam die Plakette nebst Fahrverboten. Wäre sinniger gewesen die Straßen im Sommer ab und zu zu wässern (Spült Staub nebst Feinstaub weg), aber das hätte den Kommunen kein Geld gebracht und das grüne deckmäntelchen wäre nicht so schön dekorativ ausgefallen.
wir müssen Griechenland retten. da ist kein Geld über für eine nassreinigung.
gegen stickoxid hilft die eh nicht. am besten alles wegschnüffeln.
Bmw hat meiner Meinung nach, schon immer mit die besten Sauger gebaut. Vorallem die R6 mit Vanos und Disa. Ich fahre selber einen 325i und habe noch nie einen Turbo vermisst, hinsichtlich Drehmoment.
Moin
Ich kann mich nun ja auch irren, aber steht da nicht beim BMW Diesel:
Total wheel torque
553Nm
und beim BMW Benziner
Total wheel torque
394 Nm
?????????
Soweit ich das sehe, bezieht sich das dann doch auf das Drehmoment am Rad, oder liege ich hier falsch, und dann sehe ich irgendwie, bei den anderen Beispielen ebenfalls, deutlich mehr Drehmoment beim Diesel am Rad als beim Benziner.
Moin
Björn
Zitat:
@Friesel schrieb am 11. Juli 2015 um 16:48:34 Uhr:
Ich kann mich nun ja auch irren, aber steht da nicht beim BMW Diesel:
Total wheel torque
553Nmund beim BMW Benziner
Total wheel torque
394 Nm
?????????
Dieselfahrzeuge sind insbesondere in den niedrigeren Gängen zu nierdigeren Geschwindigkeiten übersetzt. Dadurch kommt stationär ein größeres Drehmoment an den Rädern zustande.
Das hat zwei nachvollziehbare Gründe:
Dieselmotoren haben größere Schwungräder die beim Beschleunigen mehr Drehmoment wegnehmen. Mit Übersetzung zu niedriger Geschwindigkeit kann man das kompensieren. Muß man halt auch früher in den nächst höheren Gang schalten, ist also nicht nur ein Vorteil.
Der zweite Grund liegt darin dass man bei Übersetzung auf gleiche Geschwindigkeit beim Diesel erst bei höherer Geschwindigkeit Drehmoment bekäme. 2000 U/min sind bei einem Benzinmotor mit 6000 U/min ein Drittel der Fahrgeschwindigkeit bei einem Dieselmotor ist das bereits die Hälfte der Fahrgeschwindigkeit.
Im Aufsatz von Jürgen Tiegs sieht man dies auf Seite 6 sehr gut: http://www.juergen-tiegs.de/up/fachbeitrag_u.pdf
Der 3. Gang des Benzinmotors ist nahezu zur gleichen Geschwindigkeit übesetzt wie der 4.Gang Dieselmotors. Im 6. Gang wo beide Fahrzeuge zu ähnlichen Geschwindigkeiten übersetzt sind ist es auch mit dem größeren Drehmoment vorbei.
Prinzipiell habe ich es hier auf Seite 17 beschrieben: http://www.dmot.at/drlk.pdf
Ein Vorteil ist diese Übersetzung zu niedrigeren Geschwindigkeiten nicht wirklich, aber eine Notwendigkeit.