Arglistige Täuschung bei verschwiegenem repariertem Motorschaden?

Guten Tag,

ich habe eine Frage und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Erst einmal eine kurze Vorgeschichte:
Ich habe einen gebrauchten Opel Corsa 1.4 Bj. 2014 108.000km von einem Händler gekauft.
Dieser Händler hat das Auto wiederum von einem Autohaus gekauft, nachdem es von dem Vorbesitzer dort in Zahlung gegeben wurde.
Durch Zufall geriet ich mit dem Vorbesitzer in Kontakt (die Welt ist ein Dorf). Auf Nachfrage beim Vorbesitzer stellte sich heraus, dass dieser es mit einem Motorschaden im Autohaus in Zahlung gegeben habe, als er sich einen neuen Wagen dort kaufte.
Das Autohaus hat (auf Nachfrage) den Wagen wiederum mit Motorschaden an den Händler weiter verkauft.
Ich habe es von diesem Händler ohne Motorschaden gekauft und von einem Motorschaden war auch nie die Rede. Der Verkäufer schrieb in der Annonce lediglich, dass die Steuerkette neu sei. Auf Nachfrage, warum, sagte er, weil das Werkstatt-Intervall wohl bald fällig gewesen sei. Eine Rechnung konnte er darüber jedoch nicht vorlegen.

Nun meine Frage:
Sollte es zu einem Motorschaden kommen, könnte ich dann durch arglistige Täuschung nachträglich vom Kaufvertrag zurück treten, bzw. eine Nachbesserung auch nach der gesetzl. Gewährleistungsfrist verlangen oder muss ein behobener Motorschaden von Ihm nicht angegeben werden?

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus schon einmal.

Beste Antwort im Thema

Muss nicht angegeben werden und hat rein gar nichts mit arglistiger Täuschung zu tun.

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Eine ausgeleierte Kette ist kein Motorschaden. Erst wenn die übergesprungen ist oder gerissen, ist der Motor normalerweise fritte. Insofern freue Dich über den ruhigen Lauf des nun wieder sehr lange haltbaren Bauteils.

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 15. Oktober 2019 um 12:26:12 Uhr:


Eine ausgeleierte Kette ist kein Motorschaden. Erst wenn die übergesprungen ist oder gerissen, ist der Motor normalerweise fritte. Insofern freue Dich über den ruhigen Lauf des nun wieder sehr lange haltbaren Bauteils.

Lt. TE sprach der Vorbesitzer aber nicht von einer ausgeleierten Kette (roundabout 1000-1500€) sondern von einem Motorschaden mit ca. 2500-3000€ Kosten, was evtl. auf Überspringen/Riss und beschädigte Ventile/Zylinderkolben hindeuten kann.

Wenn jetzt der Verkäufer lediglich von einer mehr oder weniger planmässig getauschten Kette spricht, kann man mMn schon von einer Täuschung und evtl. auch von einer Pfuschreparatur ausgehen.

Deshalb: Reparatur(qualität) wenn möglich überprüfen lassen.

Bei so einem Wagen macht man dann doch nicht den Motor auf. Wenn die Ventile krumm gewesen wären, hätte der doch einen ATM bekommen. Und das hätte der Verkäufer angeben müssen.

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 15. Oktober 2019 um 12:36:49 Uhr:


Bei so einem Wagen macht man dann doch nicht den Motor auf. Wenn die Ventile krumm gewesen wären, hätte der doch einen ATM bekommen. Und das hätte der Verkäufer angeben müssen.

Möglich
Aber wäre es nicht auch möglich, dass nur der Zyl.kopf mit Steuerkette gewechselt wurde und der Rest mehr oder weniger beschädigt gelassen wurde?

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Von privat würde ich heute eh kein Auto kaufen die lügen eh alle wie gedruckt oder wollen Fantasie Preise erzielen
Und wenn nur noch beim Händler mit ner Gewährleistung und Garantie.

das Auto war vom Händler.
Der Ehrliche in der Geschichte war der (private) Vorbesitzer

Zitat:

@gummikuh72 schrieb am 15. Oktober 2019 um 12:32:27 Uhr:



Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 15. Oktober 2019 um 12:26:12 Uhr:


Eine ausgeleierte Kette ist kein Motorschaden. Erst wenn die übergesprungen ist oder gerissen, ist der Motor normalerweise fritte. Insofern freue Dich über den ruhigen Lauf des nun wieder sehr lange haltbaren Bauteils.

Lt. TE sprach der Vorbesitzer aber nicht von einer ausgeleierten Kette (roundabout 1000-1500€) sondern von einem Motorschaden mit ca. 2500-3000€ Kosten, was evtl. auf Überspringen/Riss und beschädigte Ventile/Zylinderkolben hindeuten kann.

Wenn jetzt der Verkäufer lediglich von einer mehr oder weniger planmässig getauschten Kette spricht, kann man mMn schon von einer Täuschung und evtl. auch von einer Pfuschreparatur ausgehen.

Deshalb: Reparatur(qualität) wenn möglich überprüfen lassen.

Der Vorbesitzer hatte doch mitunter überhaupt keine Ahnung, was mit der Karre schlussendlich war. Man hat ihm evtl. das blaue vom Himmer erzählt, um ihm einen Neuwagen anzudrehen.

Ich wäre sehr vorsichtig mit einem Täuschungsvorwurf. Der Schuss kann ganz schnell nach hinten losgehen. Wir haben ein zunächst mal problemlos laufendes Auto. Selbst wenn man jetzt irgendwelche Risse, oder Schlieren entdeckt, könnten auch diese schlicht und ergreifend durch normalen Verschleiß entstanden sein.

Auf der anderen Seite haben wir den "Kiesplatzhändler", der einfach im Paket, unbekannterweise ein Auto gekauft hat und es wieder fahrtüchtig machte. Auch dieser muss von einem Motorschaden und von einer damit einhergehenden Täuschung noch lange nichts wissen. Wie denn auch? Er gibt offen zu, dass er ausschließlich die Kette gemacht hat. Da reden wir noch von keiner (verpsrochenen) Generalüberholung/Autoauschmaschine o.Ä.

Vielleicht wäre es ein Sachmangel. Mehr aber zunächst nicht.

Fachbetrieb aufsuchen.
Steuerzeiten prüfen lassen.
Kompression prüfen lassen und Ölverbrauch ermitteln bzw. ggfs. auch mal nach Kühlmittelverlust schauen.

Wenn das alles passt, sehe ich keine Probleme.

Zitat:

@StephanRE [url=https://www.motor-talk.de/.../...iertem-motorschaden-t6720229.html?...]schrieb am 14. Oktober 2019 um 20:01:28 Uhr

Prinzipiell gilt: Eine arglistige Täuschung iust eine Betrugsstraftat. Die muß man 1. zur Anzeige bringen und 2. auch konkrete beweise haben.

Richtig ist, dass eine arglistige Täuschung im absoluten Regelfall auch den Betrugstatbestand erfüllen dürfte.

Der Begriff stammt aber zunächst einmal aus dem Zivilrecht, die Begrifflichkeiten muss man nicht, sollte man aber sauber auseinanderhalten 🙂

Zur Anzeige bringen muss man keinen Betrug. Man kann dies tun, wird aber häufig bei Fällen mit zivilrechtlichen Einschlag ohnehin auf diesen Rechtsweg verwiesen werden.

Richtig ist wiederum, dass derjenige, der sich in einem Zivilverfahren (!) auf eine arglistige Täuschung beruft, dies auch vollumständlich beweisen muss

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. Oktober 2019 um 10:46:54 Uhr:


..., insbesondere bei hochpreisigeren bzw neueren Fahrzeugen würde ich den Austauschmotor als wertmindernd betrachten bzw ein solches Fahrzeug nicht wählen. ...

ich würde vor allem kein Fahrzeug/keine Motorisierungsvariante wählen, bei der gehäuft Austauschmotoren/frisch revidierte Motoren mit Laufleistungen bereits unter 250 tkm angeboten werden 😉

(außer in der 500 Euro-Wegwerfauto-Klasse)

Wenn der Motor ohne Probleme läuft was ist denn nun das Problem des TE? Versteh nicht genau worauf er hinaus will?
Arglistige Täuschung scheint wohl nicht der Fall zu sein Steuerleute ist neu.???

Moin,

Ihr malt euch in eurer Fantasie Dinge aus, die schon echt krass sind 😁. Für den privaten Verkäufer kann die Steuerkette, die viel Krach macht schon ein Motorschaden gewesen sein oder als solcher Verstanden worden sein. Merke: der ehrliche super Privatverkäufer kann auch einfach völlig Ahnungslos gewesen sein.

LG Kester

Deswegen würde ich ja auch nicht von privat kaufen. Nicht weil ich schon erwarte belogen zu werden, was ja immer passieren kann. Sondern gerade deswegen das man schlicht als Privatperson keine Gewähr/Garantie geben kann und muss, Stichwort ist hier die Ahnungslosigkeit. Abgesehen auch von den unrealistischen Preisvorstellungen mancher Zeitgenossen oder den Ärger den man hat bei privat.

Moin,

Naja - Ahnung haben auch nicht alle Händler, einige sind da auch nicht sehr ehrlich usw.pp. wenn du dir hier Berichte ansiehst - du sagst so, der nächste wird das exakte Gegenteil sagen. Wenn wir z.B. in den Young- und Oldtimerbereich gehen - dann liegen bei gleichem Zustand zwischen Händler und Privatangebot manchmal 200-300% im Preis. z.B. bekommst du einen Zustand 2 Porsche 944 Turbo Privat um die 17500€ - bei einem Händler seltenst unter 30t€. Da darf man sich schon die Frage stellen- was ist denn sinnvoll.

Als Käufer muss man eben seine Hausaufgaben auch machen. Entscheiden ob der Preis fair ist, sich ausreichend schlau über das Objekt der Begierde machen und das Auto eben auch genau genug ansehen oder sich entsprechend Hilfe organisieren.

LG Kester

Geschmackssache:
ich kauf eigentlich nur von Privat - wenn sich das erhöhte Risiko (naja: man lese das Kleingedruckte in den Garantieversicherungen und im Zweifelsfall ist alles Verschleiss) im Preis widerspiegelt. Niemand ist gezwungen Phantasiepreise zu zahlen.
...also lieber vom Amateur-Lügner, als vom Profi 😁

Aber wie gesagt: Geschmackssache.

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