Antriebswelle defekt?
Moin Männers, entschuldigt den langen Text, aber ich wollte alles so detailliert wie möglich erklären und die Symptome beschreiben. Danke an alle, die sich hier die Zeit nehmen um mein Problem zu "erlesen". Ich brauche hier dringend einmal Euer Schwarmwissen.
ich habe folgendes Problem bei meinem Passat aus 2011 - 2.0 TDI - 140 PS - DSG - CFFB: 355.000 KM gelaufen
Ich hatte Anfang des Jahres eine gerissene Achsmanchette am Außengelenk der rechten Welle. Ich scheine es sehr zeitnah bemerkt zu haben, da kaum Fett ausgetreten war. Also Welle raus und neues Fett plus Manchette neu. Alles wieder zusammengebaut und gut. Jetzt habe ich seit ca. 3 Wochen das Problem, dass er Anfangs nur, wenn ich leicht links gelenkt habe und ganz langsam (Schritttempo) gefahren bin, ein Knubbeln, rubbeln, schleifen (als wenn etwas aneinander reibt...wie so kugeln die sich verhaken....Geräusche sind so scheiße zu erklären.....) aber ohne knacken. Diese wurde im Laufe der Zeit immer mehr und jetzt auch bei höheren Geschwindigkeiten, also das rubbeln. Mann spürt es ganz leicht am Gaspedal und Unterboden. Der Wagen schüttelt sich aber nicht. Es ist mittlerweile spürbar in beide Richtungen (also egal ob links leicht oder etwas mehr eingeschlagen wird oder rechts. Wobei, wenn man das Lenkrad rechts einschlägt ist es deutlicher zu merken als links. Bei geradeausfahrt ist es minimal bis gar nicht zu spüren. Kein Wackeln am Lenkrad. Was mir ein bis 2 mal aufgefallen ist, dass, wenn man ich langsam gefahren bin, wieder Schritttempo, ein Metallisches schlagen/klappern, vernommen habe. Wie bei einem defektem ZMS. Da aber sonst alles ruhig...auch in "N" und das ZMS bei 210.000 KM getauscht wurde, würde ich das ausschließen. Als neues Phänomen ist hinzugekommen, dass bei ca. 50 Km/h und konstanter fahrt eine Art metallisches hochtöniges, leises tiggern zu hören ist. Ähnlich wie als wenn man ganz leicht auf einem Topfrand mit einem Löffel klopft. Mein Schrauber meinte, es könnte das Radlager sein, ich habe es geprüft und kein Spiel festgestellt. Ein leichtes Mahlen habe ich aber an der Feder (im aufgebocktem Zustand) vernehmen können. Da ich es aber mit laufendem Motor und auf "D" damit die Räder drehen gemacht habe...ist es vielleicht auch was anderes. Ich habe mir dann die Antriebswellen angeschaut und die rechte hat beim drehen geeiert (vielleicht normal, da ausgefederter Zustand?) weiß ich nicht, aber ihr vielleicht. Jetzt ist natürlich die Frage, ist es die Antriebwelle (innen oder Außengelenk?) oder doch das Radlager und hat die Welle einen Höhenschlag, da eiert oder ist es normal, dass sie im ausgefedertem Zustand eiert? Falls die Welle einen Höhenschlag hat...wie kontrolliere ich es am Besten und auch wie prüfe ich die einzelnen Lager (also innen und Außen). Wenn die Welle keinen Höhenschlag hat, dann würde ich Spidan Ersatzteile nehmen. Sollte die Welle einen Höhenschlag haben, dann muss ja einen komplett neue Welle her. Würde da auch gerne Spidan nehmen, allerdings bekommst Du die nur "generalüberholt" und da weiß man nie was man bekommt. Welchen alternativen Anbieter könnt ihr sonst empfehlen?
Danke nochmals an alle diejenigen, dies sich die Zeit genommen haben, bis hier her zu lesen.
Gruß, Euer passatfreunde
23 Antworten
Ich danke Dir @Bnuu für Deine super detaillierten Beitrag !WOW!. Ich habe gestern erstmal beide Radlager vorne getauscht. Das rechte war definitiv fällig, da es im eingebauten Zustand (beim drehen im unbelastetem Zustand) mahlende Geräusche von sich gab an gewissen Positionen. Leider muss ich links nochmal ran, da dort jetzt die Bremse schleift während der Fahrt (beim Bremse betätigen ist es weg) keine Ahnung warum. Hab den gesamten bremssattelträger inkl. Bremssattel bei der Aktion abgenommen und auch so wieder montiert. Ich befürchte, dass evtl. Noch ein Aluminiumoxid "hubbel" im Radlagergehäuse verblieben ist, der das Radlager vielleicht nicht optimal sitzen lässt. Wobei das das wurst-case Szenario wäre *kotz* meine Hoffnung ist, dass ich heute bei der erweiterten Probefahrt eine paar kräftige Bremsungen machen und das Problwm "nur" Flugrost ist, da der Wagen während unseres Urlaubs 2 Wochen Stand. Heute Abend weiss ich mehr. Neue AW und auch separate Gelenke hab ich liegen (beides Spidan)....falls das rubbeln noch nicht weg sein sollte. Bei meiner kleinen Probefahrt war es nicht mehr vernehmbar...aber die ging auch nur 10 KM. Heute Spule ich ca. 100 ab. Die Rollen aus Deinem Link, finde ich Mega interessant....die kann man ja für diverse Arbeiten nutzen. Danke dafür. Das mit der Grube.....oh wie gern hätte ich eine....aber ich bin tatsächlich überwiegend der Carport Schrauber....Hebebühne kann ich beim bekannten Schrauber nutzen....aber das mache ich nur in Ausnahmen, da ich sowas einfach nicht ausnutzen möchte (so käme es mir nämlich vor, wenn ich wegen jedem Pups dahin eiern würde....also mache ich alles, was irgend möglichst, auf Böcken. AW und Gelenke sind noch die ersten ab Werk (wie die Radlager auch) also da kann ein Austausch nicht schaden. Allerdings würde, falls das Problem diesmal an den Radlagern lag, damit warten, bis auch da Probleme entstehen. Die sind ja (im Vergleich zu den vorderen Radlagern) schnell getauscht. Aber Deine Ausführungen sind Gold wert. Nun muss ich mich heute bzw. Morgen erstmal um das Schleifen kümmern. Ick freu mir. Vielleicht hast Du ja auch eine Idee oder Erfahrungswerte, wo die Reise (beim Schleifen) hingeht. Danke Dir bnuu :-)
Hast Du die Achsschraube wieder fett angezogen? Entweder vorschriftsmäßig neu und IIRC 200 Nm und 180 Grad aber BITTE schau nach. Das ist aus Erinnerung. Man kann auch die alte Schraube nehmen, klar, das ist Pfusch, soll aber nicht problematisch sein (hab ich selbst nie gemacht) Dann natürlich weniger Winkel, weil die Schraube schon gedehnt ist.
Spiel wird im Radlager ja keins sein.
Und natürlich prüfen, ob der Kolben im Sattel evtl. schwer zurück geht und der Sattel sich bewegen läßt, auch wegen längerem Stand, wobei ich das eigentlich eher hinten hatte.
edit: ich überlege gerade, ob ein miiiinimales Schiefstehen des Achsstumpfes zwingend die Bremse im gelösten Zustand schleifen lassen würde. Kann sein, kommt auf die Abweichung an. Bei blanken Scheiben hört man IMHO innen auch nichts schleifen - wenn es schleift.
Hey @Bnuu, danke für Deine Einschätzung. Leider hat die Probefahrt keine Besserung gebracht. Mir ist nur aufgefallen, dass wenn ich (während es schleift) links und rechts lenke, dann ist es, bis zum nächsten Bremsen weg.....total merkwürdig. Muss ihn morgen nochmal aufbocken und gucken. Würde den Sattel gerne abbauen und schauen ob es dann nicht mehr schleift, aaaaber beim DSG musst Du ja die Bremse treten um von P auf D zu kommen. Ohne die Bremsscheibe als "Stop" für den Bremskolben Schießt mir der ja aus dem Sattel. Das rubbeln, welches das Ursprungsproblem ist, ist immer noch da.....nicht mehr so doll (also bedeutend weniger) aber noch leicht spür und hörbar, wenn man weiß worauf man achten soll. Ich habe neue Zentralschrauben da, habe aber erstmal die alten genommen (um die Testfahrt zu machen) und mit 200 NM + ca. 90 ° angezogen. Die neuen kommen rein, wenn alles sauber läuft. Bevor ich ständig neue kaufe, war das für mich die zielführenste Lösung. Wenn ich nicht herausfinde wo das Problem mit dem Schleifen herkommt, werde ich noch bekloppt. Ich sehe mich schon alles wieder auseinander friemeln *kotz*
das ist wenig zielführend mit abgebautem Sattel, klingt auch nach wildwest :-) - falls Du so fahren wolltest...
Man kann zwischen die Bremssteine ein Hartholz legen oder ein dickeres ohne Steine im Sattel vor dem Kolben fixieren.
Aber ich habe nichts gesagt und es ist ... siehe oben.
Außerdem mußt Du IMHO das Bremspedal nur _etwas_ treten, nicht voll.
Oder es genügt, den Bremspedal_schalter_ zu betätigen? Ich müßte nachsehen, kann sein, der hat einen Schalter am Pedal und der wird vermutlich entlastet, nicht gedrückt.
Wenn es nach lenken nicht schleift klingt es danach, daß der Kolben im Sattel durch die Lenkbewegung - übertragen auf das Rad und übetragen auf die Scheibe zurückgedrückt wird.
Ist denn das Radlager spielfrei? Und kann sich der Sattel bewegen?
Irgendwas ist da seltsam. Wieviel Erfahrung hast Du?
Sind Radnabe, Scheibenoberflächen beide Seiten zwischen Nabe und Felge absolut sauber? Seitenschlag am Felgenhorn?
Schleift es nur hörbar, oder wird die Bremse heiß, wenn man 1- 2 km ohne bremsen fährt? Wobei auch einfaches schleifen natürlich nicht sein soll.
Würde testen, wie gut sich der Kolben im Bremssattel zurückdrücken läßt. Wenn schwer, dann revidieren oder neu. Pfuschen geht auch mit Staubmanschette ab, sprühen und versuchen, den Kolben gängig zu machen. Aber es ist eine Bremse. Kein Kindergeburtstag.
Die alten Schrauben würde ich nicht mehr 90 Grad anziehen, schau Dir mal vorsichtshalber die Gewindesteigung genau an - über die gesamte Länge, besonders an der Stelle, ab der das Außengewinde greift.
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Um Gottes Willen @Bnuu.....nein, nein, nein.....ich wollte nicht mit demontiertem Bremssattel fahren....da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, sorry. Ich bin zwar manchmal etwas mutig aber weit weg von Lebensmüde :-D ich schraube erst seit ca. 5 Jahren aber habe die Bremsen, Stossdämpfer, AGR etc. Schon einige Male gemacht. Ich bin aber weit weg mich als Profi zu bezeichnen. Gewissenhaft, mir Zeit nehmend und absolut neugierig und Wissbegierig das trifft eher zu. Aber dies ist mein erstes VORDERES Radlager und es ärgert mich, dass es rechts super ist und links so Probleme macht. Es schleift hörbar im Innenraum ab ca. 10-15 Kmh mimmt zu, wenn man schneller fährt ist aber nicht drehzahlabhängig . Von außen scheint es nur minimal (wenn überhaupt) hörbar zu sein. Die Bremse Links wird nicht wärmer, als rechts. Zumindest nicht händisch spürbar. Die Frage ist natürlich....kann es auch was anderes sein, als das Schleifen eines Bremsbelages? Ankerblech liegt nirgendwo an. Ich war rechts nicht so MEEEEGA akribisch beim reinigen des Radlagergehäuses. Es ging ohne großes hakeln rein aber es hätte auch ganz ohne hakeln (wie rechts) gehen können. Da war ich nicht geduldig genug. Kann natürlich sein, dass das Radlager daher nicht Mikrometer genau sitzt. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass es so wäre. Aber natürlich hab ich das im Hinterkopf und das macht mich wahnsinnig. Was ich noch probieren kann ist, dass einer (bei etwas gelockert Bremssattel) die Bremse tritt, damit die Beläge sich an der Scheibe zentrieren. Es wäre aber noch viiiiiiel interessanter (um die Fehlerquellen einzugrenzen) zu wissen, kommt es von den Belägen oder von was anderem. Daher die Idee, den Wagen aufzubocken, auf D die Räder drehen lassen Bremssattel ab und schauen, ob das Schleifen dann weg ist. Falls nicht, muss es an was anderem liegen. Quasi per Ausschlussverfahren. Falls es doch der Kolben sein sollte, dann wird nicht gepfuscht. Da werden dann Kolben und Manschette ersetzt. Wie Du schon sagtest, es hängt das Leben von mir, meinen Kindern und allen anderen dran. War auch schon am überlegen, ob es am Bremssattelträger liegen könnte, aber der ist ja durch die Schrauben fixiert und kann dadurch ja auch nicht an ungünstiger Position sitzen. Sollte ich das Radlager doch noch rausnehmen, dann schaue ich mir den ABS Sensor nochmal an, nicht, dass es da schleift.....achso und nein, das Radlager hat kein erkennbares Spiel. Ist von FAG. Klar, kann da auch mal was schief laufen, aber ich könnte nach dem Einbau kein Spiel feststellen, auch im Nachgang nicht. Radnabe ist neu, somit (hoffentlich plan) vielleicht muss ich mir die Anlagefläche der Bremse nochmal ansehen....vielleicht hab ich da mit der Drahtbürste und Akkuschrauber was übersehen....guter Ansatz, mal sehen.......Hmmmm, alles komisch. Wieviel Drehwinkel hättest Du denn empfohlen bei wiederverwendeter Zentralschraube? Wie gesagt, ich hab die neuen hier liegen und sobald ich das Problem behoben habe, kommen sie rein. Fährt sich vom Gefühl her, dann auch besser :-)
das Radlagergehäuse muß nicht chirurgisch sauber sein, wenn dort etwas Alu-Korrosionsrest rumlag wird der zu 99,9% bim Anziehen der 4 Schrauben völlig platt gemacht und trägt nicht auf. Diese Alukorrosion ist ja so eine Art "Blumenkohl" mit viel Luft drin.
Da sind vom Rundlauf her die Flächen Nabe bis Felge viel wichtiger. Was sein könnte, daß Du die Federn
am Sattel nicht top positioniert hast. Ist mir aber auch eher unklar, ob sich das so auswirkt. Ich meine sogar, ganz weit im Hinterkopf, man kann die auch falsch einhängen. Habe es nicht gegenwärtig, sieh einfach nach.
Was es gibt, es fallen von Bremsscheiben (ich glaube einmalig beim altern) innen so 'Rostringe' ab, eher so Segmente, besonders nach längerer Standzeit. Nicht von der Fläche auf der gebremst wird natürlich, sondern vom "Topf". Hat nichts mit Stabilität zu tun, löst sich nur durch Korrosion. Und ich hatte es bisher nur hinten.
Aber vllt ist so etwas oder ein anderer Fremdkörper dort irgendwo.
Hey @Bnuu, da ich den Bremssattel nicht abgebaut sondern die ganze Einheit Bremssattelträger + Bremssattel zusammen in einem Stück ausgebaut habe, war ich am Bremssattel gar nicht bei. Was nicht bedeutet, dass beim Abziehen von der Scheibe nicht doch was verschoben hätte werden können. Ich check das morgen mal und schaue mir auch den Topf der Bremsscheibe, innen, mal genauer an. Vielleicht hab ich da nicht aufgepasst und da ist wirklich was zwischen. Zumindest hatte er diesen losen rost zur genüge an den Seitenwänden des Topfes. Nicht unmöglich und danke für den Tipp. Ich werde dann auch mal versuchen den Motor zu starten ohne den Bremssattel fahrerseitig montiert zu haben. Mal sehen ob das Schleifen dann weg ist. Dann weiss ich zumindest wo es schleift und kann da ansetzen. Ich werde berichten....mal sehen was ich finde, wass ich zwischen die Bremsbeläge gedrückt bekomme um den Motor anzubekommen oder ob es wirklich genügt den Bremsschalter zu betätigen...das wäre natürlich das einfachste. Danke bnuu, für die Zeit, die Du hier zur Lösungsfindung opferst.
So, wie versprochen einmal meine Rückmeldung: ich habe natürlich nochmal das linke Radlager ausgebaut und das Radlagergehäuse gründlich gereinigt. Hab die kurze Antriebswelle dabei komplett rausgeholt und mir die Gelenke angeschaut. Ein wenig Spiel war da im Tripodgelenk und auch in einer gewissen Position ein gaaaanz zaghaftes "klack", aber alles noch im Rahmen. Das Rubbeln ist, soweit ich es beurteilen kann, auch weg. Also war es anscheinend das rechte Radlager gepaart mit ein wenig Spiel bei den Tripodgelenken. Die werde ich aber erst tauschen, wenn es schlimmer wird. Für 360.000 KM finde ich sie tatsächlich überraschend gut. Da man, wenn man solch Geräusche einmal hatte, jedes Geräusch in die Waagschale legt, kann dieses "Microrubbeln" was ich mir noch einbilde, auch einfach von den Reifen, Straße oder was auch immer kommen. Da bin ich jetzt erstmal entspannt. Nebenbei habe ich mich dann gestern mal auf die Suche nach dem Schleifen, links, begeben.....und tadaaaa, Bremsbeläge in der Hand gehabt...uuuund.....Trommelwirbel.....verglast....supi.....die Führungen waren derart verdreckt, da wunderte mich das dann auch nicht weiter.....alles peinlichst gesäubert (schön metallisch glänzend, bin sogar mit nem Dremel und entsprechendem Aufsatz beigewesen), mir den Kolben nochmal angeschaut....alles freigängig....gleitflächen, und Bolzen neu gereinigt und gefettet, die Bremsbeläge geschliffen und die Seiten entgratet.....zusammengebaut und Schleifen ist weg. Somit ist die Baustelle erstmal behoben. Wir warten auf die nächste. :-D Danke @Bnuu und allen anderen, die sich hier beteiligt haben, für Eure Hilfe und Ratschläge. Habt noch einen tollen Sonntag.
PS. Die NEUEN Antriebswellenschrauben sind heute auch rein gekommen und mit 200 NM und 180 Grad angezogen ;-)