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Anti Rost Grundierung

Themenstarteram 19. April 2006 um 9:17

Hallo an alle!! Thema gehört hier zwar nicht direkt hin, aber ihr habt ja bei oldtimern ja auch viel mit rost zu tun. Habe bei meinen Golf III an den hinteren Radläufen schweren Rostfraß, da ich die Kunstoffradläufe abgemacht habe.... Will jetzt alles erstmal mit der Flex und danach bei einer Firma alles sandstrahlen lassen. So meine frage: Was ist jeztz am besten auf das blanke blech zu machen??? Mein Lackierer hat was von so einem giftigen zeug das gelbich forblos wäre. Will halt nicht das alles in 1-2 jahren wieder anfängt zu faulen, da ja sone Lakierung des ganzen autos ja nicht billig ist. Also brauche ich etwas sehr gutes gegen rost und darauf halt noch einen guten ep-grundierer denn muss ja auch spachtel und lackier fähig sein.

Danke

stefan

Beste Antwort im Thema

Ich hatte vor ein paar Jahren einen Versuch gestartet: zwei rostige Bleche genommen und eines davon mit Nitrofest gestrichen, das andere mit Fertan behandelt. Ohne jedwede weitere Vorbereitung. Rostiges Blech. Im Anschluss habe ich beide Blech mit der Sprühdose lackiert und im Garten ins Gras gelegt. Nach einem dreiviertel Jahr bei Wind und Wetter waren beide Bleche im Prinzip so, wie ich sie abgelegt hatte. Lediglich am Fertanblech kam ein wenig durch und an den Rändern.

Bei vernünftiger Vorbereitung fährt man imho mit Nitrofest sehr gut. Hab' den Unterboden vom Rennauto auch damit behandelt. Das schweißen im Anschluss war auch völlig unproblematisch. Es qualmt ein wenig und gut war's.

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Wenn das ordentlich gestrahlt wurde und evtl. ein neuer Radlauf eingesetzt wird, dann brauchst du eigentlich keine speziellen Vorkehrungen vor dem Lackieren. Ganz normal Grundierung (evtl. Zinkgrund) und Lack.

Nach dem Lackieren dann von innen die Hohlräume mit FluidFilm und Mike-Sanders Fett und den Radkasten innen mit PermaFilm konservieren. Dann sollte lange Zeit Ruhe sein.

Das gelbe Zeug was dein Lackierer meinte, ist vermutlich Bleimenigge. Die ist sicher sehr wirksam auf rostigen Stellen, aber sehr giftig, schwierig über zu lackieren und IMHO in D auch nicht mehr erlaubt (im Internet aber noch problemlos zu bestellen). Ich würd die Finger davon lassen, das Risiko für dich beim Auftragen und für einen der evtl. mal bei einem späteren Unfall an der Stelle schleift, ist zu groß.

Nebenbei: Die Golf III sind ja bekannt für ihre Rostneigung. Wenn der Radlauf durch ist, dann wird das nicht die einzige Stelle sein. Bevor du einen großen Aufwand betreibst eine Stelle zu reparieren und dann später merkst das noch 10 andere Rost-Baustellen an deinem Wagen lauern, schau also vorher mal genau unter dein Auto (Schweller, Bodenblech). Die Reparaturen und die Lackierung übersteigen dann schnell den Zeitwert. Vielleicht ist es sinnvoller, nach einem besser erhaltenen Wagen Ausschau zu halten (ab 1995 sollen sie ja besser gegen Rost geschützt sein).

Themenstarteram 19. April 2006 um 10:12

ja, danke erstmal, aber leider ist das ein 7/97 bj. !? Da hast du schon recht, den am bodenblech an den kondenswasser abläufen ist rundrum auch rost. wenn ich schon nicht soviel arbeit und geld in die mühle gesteckt hätte, wäör er schon längst weg... ich muss mal sehen was nch dem stahlen von blech übrig ist, ansonsten kommt halt ein Einschweissblech rein. Habe das was von BOB als Rostversiegerler gehört. Taugt das was? Danke erstmal..

stefan

Moin,

ich arbeite bei solchen Fällen mit einem Mittel namens "Fertan". Es riecht etwas säuerlich und verleiht dem blanken Blech eine etwas gelblich, braune Färbung. Es dient als sogenannter "Rostumwandler" und ist das einzige Mittel das ich kenne, was wirklich gut ist ... erhältlich ist es im Versandhandel für Oldtimerbedarf. Kostet etwa 28 € pro Liter.

Gruß

Willy

am 19. April 2006 um 14:55

Fertan und Bob, das taugt für deinen Alltagsgolf sicherlich - nicht.

Das ist das, wodrauf Oldtimerfans schwören, aber beachte bitte, dass Oldtimer den ganzen Winter über Taschentuchgepflegt mit Ölchen und Läppchen bemuttert werden und im Sommer durchschnittlich was Richtung 1000-1500km fahren, das is n Witz, da kann mans Blech auch anpissen und sich freuen dass es nach 10 Jahren noch immer nicht durchgerostet ist.

 

Nach dem sandstrahlen ist Fertan übrigends total fehl am Platze, da es ein Rostumwandler ist und nach dem Sandstrahlen kein Rost mehr da ist.

Wenn der Lackierer es mit Rot-Braun pinselt (Also z.B. Spies&/Hecker Priomat Haftgrund) und dann ordentlich mit Füller und Grundierung vorgeht, sollte das kein Problem sein und nach einer Hohlraumversiegelung auch lange halten (10 Jahre und mehr).

Nur, wenn der Rost wie bei so vielen Lackierern nur mit der Flex poliert wird und dann schnell Spachtel, Füller und Lack draufkommt, dann hält das natürlich nicht lange.

Mfg, Mark

am 19. April 2006 um 17:17

Nach vielen Beiträgen von Mark - RE ist es mir heute mal ein Bedürfnis festzustellen, daß seine Postings immer sehr hilfreich sind und Tipps mit Hand und Fuß beinhalten.

Ich bin zwar kein Selberschrauber und schon gar kein "Hardcoreschrauber" ;) ( Marks Subnick) aber dafür seit vielen Jahren Auftraggeber für Restaurationen und Halter einer kleinen Oldtimersammlung und kann von daher sehr gut beurteilen, daß Mark - RE wirklich ein Mann "mit Ahnung von der Materie" ist.

Seine Ratschläge sind immer sehr wertvoll.

MfG., :)

CAMLOT

Hi,

beim Kommentar zum letzten Beitrag von Mark-RE ist aber meines Erachtens Ironie fehl am Platze.

Wenn alles gesandstrahlt ist, gibt es keinen Grund, Fertan, Bleimennige o.ä. für einen Lackaufbau zu verwenden. Soweit ich die Verarbeitungshinweise der Lackhersteller im Kopf habe, ist dort nichts derartiges vorgesehen.

Gruß

Stefan

am 19. April 2006 um 20:01

Zitat:

Original geschrieben von kat2

Hi,

beim Kommentar zum letzten Beitrag von Mark-RE ist aber meines Erachtens Ironie fehl am Platze.

Ganz meine Meinung.

Ich sehe auch keine.

Ich sehe aufrichtige Anerkennung.

Es gibt Epoxidgrundierungen die einen Rostschutz bieten, bzw. wirklich Wasserundurchlässig sind. Diese gibt es beim Lackierer, nicht im Baumarkt.

Standox RotBraun ist eine 2k Grundierung speziell für ältere Autos.

Fertan & Co haben auf frischem Blech nichts zu suchen ! Ein gesunder Mensch nimmt keine Antibiotika.

Außen normaler Lackaufbau, von innen Wachs wie zB Mike Sanders.

Vorher aber großflächig rostiges Blech entfernen, radikal.

Themenstarteram 20. April 2006 um 23:21

jo, danke an alle!! Werde mir doch einen neuen radlauf einschweissen lassen, denn son pfusch kommt nicht in frage. Die andere seite werde ich nach euren tipps machen, entrosten(radikal) sandstrahlen, ep-grundierer dann füller usw....denn eine seite wurde bereits letztes jahr lackiert, die andere seite jetzt wegen einen kleien unfall..blödes Verkehrsschild;-) Habe auch an den Kondenswasserabläufen am Unterboden Rost, mal sehen was das wird...Lopez´ der dahmalige Kostendrücker von VW gehört erschossen....nur pfusch am dreier...

Danke an alle

am 21. April 2006 um 15:15

Beim entrosten wird oft der Fehler gemacht, dass nicht entrostet, sondern der Rost (mit Vorliebe per Flex + Zopfbürste) schwarz poliert wird.

Dies ist häufigster Fehler, auch bei Lackierern.

Es ist also darauf zu achten, dass alles metallisch Blank wird, das geht z.B. mit einer Flexfächerscheibe, wobei man dann eine in der Drehzahl einstellbare Flex nehmen sollte, sonst kommt man durch, ansonsten mit dem Dremel, weil die Drehzahlen dort hoch genug sind, oder mit dem langsam drehemdem Tellerschleifer ;)

(Relikt längst vergangener Zeiten)

Das Blech muss entrostet so aussehen, wie ein blanker Teelöffel, ist dann im Prinzip optisch nicht von Edelstahl zu unterscheiden.

Kleinere Stellen kann man auch per Schaber oder Küchenmesser oder mit Schmiergelpapier entrosten...

Passiert das nicht anständig, kommt nach 2-4 Jahren wieder Rost durch.

 

Weiter ist beim Grundieren+Lackieren darauf zu achten, dass Lack WASSERDURCHLÄSSIG ist.

Lacke, egal ob 2k oder 1k lassen Wasser durch.

Damit das keinen Rost gibt, gibt es Grundierung.

Wird nun die Grundierung oder der Grundierfüller durchgeschliffen, kann das Blech darunter rosten, nebenbei hält der Lack nicht lange, die Stelle wird womöglich nach wenigen Monaten wieder aufblühen.

Mfg, Mark

am 21. April 2006 um 18:59

Zitat:

Original geschrieben von Mark-RE

Beim entrosten wird oft der Fehler gemacht, dass nicht entrostet, sondern der Rost (mit Vorliebe per Flex + Zopfbürste) schwarz poliert wird.

Mfg, Mark

Anscheinend hast du dir noch nicht beigebracht, eine Drahtbürste von Zeit zu Zeit zu schärfen: Topfbürste am Schleifstein entgegen der Drehrichtung anschleifen. Ich arbeite lieber mit der Flachbürste, sobalt diese Stumpf wird einfach umdrehen und weiter geht es......

Lange vor deiner Zeit war auf allen Oldtimer Märkten das Bürstensystem VARIATEC Patentnummer 3741983 vertreten. Damit erreichte man einen echten Sandstrahleffekt. Allerdings gibt es diese Firma nicht mehr...., etwas vergleichbares bekommst du von Wolfkraft.

Aber, wie gesagt die normale Drahtbürste für die Flex langt auch, aber immer schön schärfen ......

oder halt Sandstrahlen....

 

Grüsse

Schrauberrudi

P.S.: ich habe noch ein VARIATEC-System hier liegen, kann ich dir gerne mal vorführen.

Nur ein Hinweis: der gelblich lasierende Rostschutz ist Zinkchromat.

Chromate sind nachweislich krebserregend-ebenso wie Bleimennige.Allerdings in Spritz-Nebelform (orale Dosis)gemessen.

Bleimennige ist nicht aus dem Grund aus dem Handel genommen worden,sondern es wurde radikal geschnitten und deshalb angeblich zeitweise praktisch nicht mehr verlangt.

Es darf m.W. noch gestrichen werden,spritzen ist seit Ende der 80er verboten.Übergangsfristen sind mir momentan nicht geläufig,aber bestehen oder bestanden.

Das wir Oldtimerfreaks das alles bedauern- die vielgelobte Bleimennige,das noch bessere Zn-Chromat wurden vom Markt entfernt -soll auch zum Nachdenken anregen,denn Industrieanstriche u.s.w. haben Tonnen davon jeden Tag gebraucht und die Anstreicher sind elendig daran krepiert,arm obendrein,da der Zusammenhang BG-mässig nicht anerkannt wurde.Zn-Chromat wirkte noch schneller und intensiver.Da ging's relativ schnell mit der Anerkennung.

Seit längerer Zeit gibt es "Ersatzstoffe" die den o.g Rostverhütern in nichts nachstehen.

Das war auch mal anders.Die ersten Wassergrundierungen sind ein Reinfall gewesen.Heute?

Mein Schmiedeeiserner Zaun steht seit etwa 5Jahren.Die dünneren Stäbe habe ich einfacheitshalber in die Erde gesteckt(statt jedes unterschiedlich abzulängen;sind etwa 280!) und vorher mit GLASURIT wasserlöslichen Rostschutz 1x und 1x mit schwarzem Wasserl.-lack gestrichen.Die besagten Enden in der Erde sind nur Grundiert.

Er sollte ja mit Rost eine stilechte Patina bekommen.

Nur---der rostet einfach nicht,auch nicht die nur-grundierten Enden in der Erde(Mutterboden).

Nach all den Jahren Kampf um Rost am Auto,ist das für mich absolut unglaublich.Mehr geht nicht-ausser verzinkt.

Hi,

sowohl Bleimennige (z.B. von zero, siehe http://www.zero-lack.de/pdf/zeti0075.pdf) als auch Zinkchromat-Grundierung(z.B. http://www.glasurit.de/.../AB8361010101DEDE.pdf) ist nach wie vor erhältlich, allerdings im Fachhandel und nicht im Baumarkt!

Gruß

Stefan

Zitat:

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Es gibt Epoxidgrundierungen die einen Rostschutz bieten, bzw. wirklich Wasserundurchlässig sind. Diese gibt es beim Lackierer, nicht im Baumarkt.

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Das ist das Beste, was es gibt.

Kein Primer untermachen, sonst haftet er nicht.

Und das sind auch die einzigen Grundierungen, auf denen man spachteln kann.

Gruß

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