Ansaugbrücke dicht? Suche Tipps zur Selbstprüfung beim G31-Diesel (B47 Motor)
Hallo zusammen,
das Thema AGR beschäftigt mich schon eine ganze Weile immer mehr bei meinem BMW 520d (BJ 2020, ca. 125tkm). Noch läuft er einwandfrei und bringt seine Leistung ohne Probleme. Auch die kürzlich durchgeführte DPF-Messung war eigentlich durchweg positiv.
Trotzdem möchte ich nicht einfach abwarten, bis die Ansaugbrücke irgendwann komplett zugesetzt ist – wie das bei der Abgasrückführung ja leider oft passiert ab ca. 180tkm.
Deshalb meine Frage an euch: Gibt es eine Möglichkeit, "durch einen Laien" selbst zu prüfen, ob und wie stark die Ansaugbrücke schon verkokt ist?
Ich bin kein völliger Anfänger – habe früher an einigen Youngtimern viel selbst geschraubt. Aber bei den modernen Fahrzeugen will ich natürlich nichts beschädigen, nur weil ich versehentlich etwas falsch kontrolliere. Gerade das Zusammenspiel der ganzen Sensoren und Motorsteuerungen (Temperatur, Drehzahl, Last usw.) ist heute ja nicht mehr ganz so leicht zu durchblicken.
Ciao!
24 Antworten
Wieso sollte man denn bitte einen Motorschaden erleiden? Meines Erachtens ist der Motor und das Getriebe an einem R6 von BMW zuverlässiger wie der gesamte Rest des Fahrzeuges. Und Ersatzteile sind nicht gerade günstig und teilweise gibt es auch nur Original von BMW.
Meinen vorherigen 3er n52b25 hatte ich mit 60tkm gekauft. Der hat alle 10-15tkm einen Ölwechsel bekommen. Klar, der hatte damals nicht die heftigen AGR, DPF und ölverdünnung Probleme. Aber: ich hab den mit 60tkm als 20jähriger Bub gekauft und wie ein 20jähriger Auto begeisterter halt fährt, wurde der so, bis knapp 160/170tkm auch gefahren. Da waren schon ordentliche Belastungen dabei. Ab 200tkm kann man wirklich sagen, das der selten über 4k UPM bekommen hat. Der hat seine 285tkm ohne Motorschaden überlebt und das Getriebe wurde ja auch massiv belastet, dieses war definitiv noch tadellos.
Zitat:
@teddy-bär schrieb am 8. August 2025 um 11:31:28 Uhr:
Wieso sollte man denn bitte einen Motorschaden erleiden? Meines Erachtens ist der Motor und das Getriebe an einem R6 von BMW zuverlässiger wie der gesamte Rest des Fahrzeuges. Und Ersatzteile sind nicht gerade günstig und teilweise gibt es auch nur Original von BMW.
Ja, wieso bloß? Mir ist das jedenfalls mit einem N57 bei 253 TKM passiert. Und genau deswegen habe ich mich mit diesem Themenkreis genauer befasst und deswegen auch meine Empfehlungen für das Vorgehen.
Hätte ich das getan, was ich hier aufgeschrieben habe, und nicht nur Service nach Plan, bin ich mir absolut sicher, dass der Motor deutlich über 300 TKM durchgehalten hätte. Zumal ich ihn ja auch keineswegs überlastet habe.
Hast Du Deinen N57 damals neu oder gebraucht gekauft? Bei Gebrauchten weißt ja nie was vorher war 😉 Wenns Dir mit den ganzen Zusätzen besser geht ist es ja ok, kann und soll jeder so machen wie er will.
@1000PS wie hast du denn dein Fahrzeug mit dem n57 behandelt? Kannst du uns paar nähere Infos geben? Ölwechsel? Kurzstrecken? Vollgasfahrten? Ursache bzw Symptome vom Motorschaden? Warm und kaltfahren immer beachtet?
Generell erleiden ja meisst nur welche mit entweder sehr vielen KM, Mangel an Ölwechseln, kalt getreten oder ganz einfach Konstruktionsbedingte Probleme. Beim B57 ist mir bisher nicht viel zu Ohren gekommen das es ein konstruktionsbedingtes Problem gibt, außer halt diese katastrophe mit dem AGR und Verkokung.
Wenn HVO100 eine bescheidene schmierfähigkeit hat, würde ich es mir aus Liebe zur Hochdruckpumpe lieber sein lassen.
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Zitat:
@teddy-bär schrieb am 8. August 2025 um 16:15:28 Uhr:
@1000PS wie hast du denn dein Fahrzeug mit dem n57 behandelt? Kannst du uns paar nähere Infos geben? Ölwechsel? Kurzstrecken? Vollgasfahrten? Ursache bzw Symptome vom Motorschaden? Warm und kaltfahren immer beachtet?
Das Auto (F10 LCI 530d xDrive Luxury Line) wurde mit 3.5 Jahren und 100 TKM in einem sehr gutem Zustand gekauft, dann wurde bald das MPPK nachgerüstet (286 PS, 600 Nm, angeblich 5.5s von 0 auf 100). Gefahren wurde es dann mit ca. 18- 22 TKM pro Jahr über 7 Jahre lang. Im Wesentlichen auf Langstrecken (100-1300 km) sowie auf dem Weg zur Arbeit (12 km, günstige Strecke, fast ohne Stopps, ohne Autobahn). Aufgrund der Verkehrslage braucht man min. ca. 10 Minuten bis zur nächsten unbeschränkten Autobahnabschnitt, insofern wurde das Auto immer ausreichend warmgefahren, zumal vorher kein Vollgas etc. gegeben wurde. Überhaupt wurde richtig Leistung immer nur eher wenige Sekunden abgefordert (nicht zuletzt, weil das Auto sonst ja sehr schnell über 220 gefahren wäre, was bereits 2 freie Fahrspuren voraussetzt, die man nur selten hat; fast immer wurde das Auto unter 190 gefahren (da Frau mit an Bord... ;) )).
Start-Stop wurde nicht ausgeschaltet, sondern standardmäßig genutzt (etwas, das ich heute nicht mehr tun würde).
Irgendwann hat der Motor, vielleicht 2021?, Kühlwasserverluste gehabt und bald danach gab es den AGR-Kühlerrückruf, was dann kostenlos gemacht wurde; sonst gab es keine Motorprobleme.
Anbei angefügt eine Audiodatei mit dem Schadensgeräusch bei geöffneter Motorhaube aufgenommen. Auffällig die niedrige Freqenz, halbe Kurbelwellendrehzahl. Eine genaue Diagnose habe ich nicht, es wurde auf Lagerschaden getippt, es waren Metallspäne im Öl (laut BMW Werkstatt).
2 Auffälligkeiten gab es: a) bereits einige Monate vorher waren die Auspuffrohre, die bis dahin immer in einem sehr guten Zustand waren, irgendwie verrußter, weswegen ich die Werkstatt habe das prüfen lassen; ohne negatives Ergebnis. und b) trat der Motorschaden unmittelbar vor dem nächsten Ölwechsel auf.
Ich habe dann mit Motoraufbereitern etc. gesprochen, davon dann aber Abstand genommen aufgrund unkalkulierbarer Kosten, da können schnell 10 TEUR zusammenkommen, u.a., weil es Sinn macht, dann noch mal schnell ein paar weitere Teile zu tauschen, z.B. den Turbolader.
Deswegen wurde das Auto verkauft, ca. 8 TEUR weniger als man ohne den Motorschaden hätte erzielen können.
Und genau deswegen habe ich mich seitdem etwas mehr damit befasst, wie man solche ärgerlichen Probleme in Zukunft vermeiden kann.
Ich bin mir sicher, dass man bei geeigneter Vorgehensweise das Auto bis über 300 TKM hätte fahren können.
(Aber auch so war die Kalkulation nicht so schlecht, 16 Cent Wertverlust pro km und zwar auch unter Berücksichtigung des Ankaufs von 2 Felgensätzen, MPPK, Getriebeölwechsel etc. Insofern will ich nicht zu sehr klagen.)
Schade, es war schon ein schönes Auto.
EN 15940:
Diese Norm legt die Anforderungen für paraffinischen Dieselkraftstoff fest, zu dem auch HVO gehört. Sie stellt sicher, dass HVO die gleichen Eigenschaften wie fossiler Diesel hat und in bestehenden Dieselmotoren und Kraftstoffsystemen verwendet werden kann.
Macht euch da keinen Kopf! Ich fahre den Kraftstoff seit Veröffentlichung und kann nur positives berichten.
12 km Wegstrecke ist nicht viel, ob da alles wirklich so warm wird sei mal dahingestellt. Ich tippe ja eher auf die Leistungssteigerung als Ursache Deines Motorschadens.
Zitat:
@525itouring schrieb am 8. August 2025 um 19:30:44 Uhr:
12 km Wegstrecke ist nicht viel, ob da alles wirklich so warm wird sei mal dahingestellt. Ich tippe ja eher auf die Leistungssteigerung als Ursache Deines Motorschadens.
Das Problem beim nicht-Warmfahren ist doch potenziell, dass wenn man vorzeitig zu viel Gas gibt. Das war hier nie der Fall.
Und was die Leistungssteigerung angeht, kam die ja direkt von BMW, inkl. größerem Ladeluftkühler.
Es wird dadurch sicher ein Stück mehr Wucht auf die Lagerschalen gegeben, ca. 11%, also noch sehr moderat. Und es wurde ja letztlich selten ausgenutzt.
@1000PS danke für den ehrlichen und ausführlichen Bericht. Jetzt wäre für mich noch interessant zu wissen, wie die Ölwechselintervalle waren. Bei überwiegend 12km fahrtstrecke sehe ich es in Kombination zur Leistungssteigerung schon kritisch, wenn du Ölwechsel wirklich nur alle 2 Jahre/ 30tkm gemacht haben solltest. Und ich weiß, das viele behaupten, das hohe Drehzahlen mit viel Schub nur die ersten Kilometer kritisch sind, ich sehe das allerdings anders. Meiner Meinung nach geht alles unter 70grad Öltemperatur nur mit merklich höheren Verschleiß einher. Meinen 540d bekomme ich in 25km fahrtstrecke meisst gerade mal auf 80grad öltemperatur. Bei Stau sieht es natürlich anders aus.
Die Leistungssteigerung wirkt sich doch nur negativ aus, wenn man diese Mehrleistung auch tatsächlich abruft. Das war aber sehr weitestgehend gar nie der Fall.
"wenn du Ölwechsel wirklich nur alle 2 Jahre/ 30tkm gemacht haben solltest.": Das sehe ich dles als den kritischsten Punkt, heute würde ich alle 10 TKM einen Ölwechsel machen. Damals habe ich mich an die Serviceanzeige gehalten.
Hohe Drehzahlen habe ich eigentlich nie verwendet. Das ist ja das Tolle an diesem Motor, man kann wirklich sehr niedertourig und souverän fahren. Habe übrigens fast immer auf Ökomodus geschaltet.
Beim 540d übrigens - evtl. aber nicht bei jedem Typ - soll es Problemstellen bei der Anbindung der Turbolader geben; aber ich habe jetzt keine Referenzen zur Hand.
Eine hochinteressante Frage ist übrigens, warum man eigentlich warmfahren soll. Das Öl ist nämlich spätestens nach 45s gut verteilt. Und es schmiert eigentlich gerade dann besonders gut, wenn es kalt ist.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass das eigentliche Problem nicht das Öl ist, sondern die Verspannungen durch ungleichmäßige Temperatur. Deswegen soll man auch nicht Vollgas nach einem Stopp auf der Autobahn geben, sondern erst ein paar km normal fahren, damit der Motor dann wieder gleichmäßig durchgewärmt ist.