1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Audi
  5. A6
  6. A6 C8
  7. Anfahrschwäche mittlerweile behoben?

Anfahrschwäche mittlerweile behoben?

Audi A6 C8/4K

Hallo,
stehe kurz vor einer Entscheidung zwischen S6 / A6 50 TDI und A6 55 TFSI. Hier wurde viel über die katastrophalte Anfahrschwäche beim 50 TDI und sogar beim S6 (zeitliche Verzögerung beim "Gasgeben" und Durchzugsschwäche bei niedrigen Drehzahlen) und das schlecht abgestimmte Getriebe gesprochen. Wurde auch in Tests hinlänglich kritisiert. Heute habe ich einen Händler dazu befragt und dieser sagte, das Problem sei seit ca. 2 Monaten durch einen Softwareupdate erledigt und nicht mehr existent. Kann mir jemand hier was dazu sagen? LG

Beste Antwort im Thema

hier nun der gewünschte Vergleich R6 vs V6

Konstruktiv:
Betrachtet man die beiden Motorenkonzepte hat man eigentlich einen 1x6 Aufbau oder einen 2x3 Aufbau. Das Bedeutet schon mal grundsätzlich dass man beim V6 Teile doppelt hat. Das spiegelt sich hauptsächlich im aufwendigeren Kettentrieb und im doppelten Aufwand der Ventilverstellung wieder. Ebenso wird für den V6 eine Ausgleichswelle benötigt. Diese befindet sich oberhalb der Kurbelwelle im unteren V. Die Laufruhe der R6 spiegelt sich im Aufwand gegenüber der Ausgleichswelle wieder.
Da der V8 nicht mehr so eine große Rolle spielen wird, macht die Gleichteile Strategie zum R4 natürlich mehr Sinn, dass dieser auch in der gleichen Fabrik gefertigt werden kann. Siehe Beispiel MB die dies mit OM654 und OM656 bereits in der Praxis umgesetzt haben.

Abgas / Abgasbehandlung
Beginnen wir Rückwärts, da es einfacher ist. Für einen hohen Wirkungsgrad des Turbos muss dies direkt am Motorauslass sitzen. Jetzt kommt eines der Probleme des V6. Der Turbo sitzt eigentlich nicht IM heißen V, sondern wir ein Rucksack hinter dem Motorblock. Über Abgaskrümmer fange ich den Abgas ein und muss es nach hinten leiten. Nun kommt der Limitierende Faktor. Als die MLB Plattform entwickelt worden ist, hat man die Annahme getroffen, dass Motor/Getriebe im Fahrzeug eine feste Position zur Kabinenwand haben. Somit habe ich HINTER dem Motor einen FIXEN Bauraum. Zu der Zeit konnte keiner wissen, dass die Abgashandlung noch einige Komponenten benötigt. Nun hat der Oxikat aufgrund seiner Wirkungsweise eben auch einen motornahen Platz. Das Problem ist nun das die Abgasbehandlung und Aufladung bei Audi haupsächlich HINTER dem Motor realisiert werden kann. Denn im heißen V befinden sich bereits die Kühler für AGR und das ÖL. Weiteres sind im V bereits zwecks symmetrie die Zuluft und Abluftführung des Motors untergebracht. Selbst wenn ich es schaffen würde einen so niedrigen BiTu zu entwickeln, hätte ich in Folgedessen das Problem wie ich Luftführungen verlegen sollte. Nun habe ich das Abgas hinten links aber die Zuluft vorne Rechts. Dies zeigt ein weiteres Problem. Die HD-AGR wird nun direkt im heißen realisiert. Der HD-AGR-Kühler sitzt aber eigentlich ungünstigt im heißen V und kann nur längs verbaut werden.
Wie sieht das nun beim R6 aus? Dort ist im Motorraum wirklich alles rechts links getrennt. Der das komplette Abgas wird in einer kurzen Pipe nach vorne links zum Turboladergeführt. Dort kann der Bypass für die HD-AGR gelegt werden. Also von vorne links nach vorne rechts. Der Kühler kann effizent QUER eingebaut werden. Über heute gängige Kühlerlamellensteuerung kann ich zugleich Aerodynamik und Kühlleistung regeln. Wenn das Abgas nicht über den Bypass zurückgeführt wird, dann geht es über die Turbo. Links nun ein Single/Bi/Tri/Quad-Turbosystem zu verbauen ist nun überhaupt kein Problem mehr. Dahinter der OXIkat und Partikelfilter sowie SCR. Also links und längs die Reihenfolge HD-AGR, Turbo, Abgasnachbehandlung. In längsrichtung ist es nun auch sehr einfach auf der linken Seite noch den ND-AGR Bypass zum Frischluftseite des Turbos zu verlegen. Also immer insgesamt kurze Wege. Der Turbo liegt vorne im Motor und wird somit auch durch Frischluft mitgekühlt.
Beim V6 sitzt der Turbo immer hinter dem Motor.

Frischluft:
Hier ist es eigentlich auch recht einheitlich bei V6 und R6. Die Verdichtete Frischluft kommt von links geht durch einen Kühler in der Front und wird von vorne rechts dem Motor zugeführt. Rechts unmittelbar vor dem Motor sitzt dann auch der el. Verdichter. Während sie beim R6 direkt zu den Zylindern geführt wird, wird sie beim V6 in das V und dort aus symmetriegründen erst gesplittet zur äußeren Zylinderreihe geführt. Zusätzlich mit dem Abgasturbolader hinten, entstehen somit lange Wege beim V6. Damit ist der el Verdichter durchaus intelligent positioniert.

Einspritzung:
Das Hochdrucksystem beim R6 natürlich auch viel einfacher zu realisieren. Diese wird dann vornehmlich rechts realisiert. Die Hochdruckpunkte und die Zuführung zur Commonrail ist auch auf kurzem Wege realisierbar. Beim V6 muss ich diese Leitung wieder splitten und der Bank 1 und 2 getrennt zuführen.

Fazit:
Man sieht es ist nicht ein einzelnes Bauteil was daran entscheidend ist, sondern es ist die Summe aller Teile die dem R6 einen Vorteil verschaffen. Die Aufladung und Zugleich die Abgasnachbehandlung sind Schlüsselrollen für saubere Motoren. Achillesferse ist hier der Platzbedarf hinter dem Motor, auf den Audi mit der MLB Plattform gar nicht reagieren kann. Sie müssten den V6 Diesel von Grund auf neu designen um der platzhungrigen Aufladung gerecht zu werden. Kurze Luftwege sorgen für einen dynamischen Motor. Thermodynamisch kommen aber auch eine Menge Kühler ins Spiel. Luftmassenstrom (Turbo, HD-AGR, ND-AGR), sowie ÖL und Wasserkühler für Aggregate und den Motor selbst. Mit dem R6 Motor kann man den Motorraum viel flexibler nutzen. Im Endeffekt geht es nur um das Drehmoment. Zwei Entwicklungen kommen dabei in Betracht. Den elektrifizierten Turbo. Also ein VTG der noch zusätzlich einen integrierten Motor hat, und eine leistungsfähige E-Maschine, die mit hoher KW Rekuperieren kann und im gleichen Maß in Bruchteilen von Sekunden Drehmoment liefern kann.

Links:
https://www.youtube.com/watch?v=f19MXnkj0n8 (OM656)

BMW Nockenwellenantrieb
BMW Luftsystem
Audi HD-AGR
+4
1844 weitere Antworten
1844 Antworten

Zitat:

@judyclt schrieb am 12. Februar 2021 um 20:21:38 Uhr:


Dito.
Kennt jemand ein Urteil bezüglich Haftung wegen nicht eingetragener Mehrleistung?

Stimmt - Ihr liegt alle richtig! Tuning hat keinerlei Folgen für Versicherung und persönliche Haftung!

Frage mich nur, warum die Warnhinweise der Tuningfirmen länger als die Warungen auf den Zigarettenpackungen sind! Wäre doch überhaupt nicht notwendig, falls a) keine Folgen eintreten oder b) es sich bei den finanziellen Folgen nur um Peanuts handelt ....

Zitat:

Ich war letzte Woche Dienstag beim Service - aber es gab kein neues update außer das CK23. Das war schon drauf. Welches Update ist jetzt neu?

Gar keines! Nur viel BlaBla von Audi um den Kunden hinzuhalten...

Zitat:

@judyclt schrieb am 12. Februar 2021 um 20:21:38 Uhr:


Dito.
Kennt jemand ein Urteil bezüglich Haftung wegen nicht eingetragener Mehrleistung?

z.B. Urteil 4 U 69/13 vom Oberlandesgerichts Naumburg ? Ist zwar für ein Motorad gewesen, aber genaus so zutreffend für Autos

Interessant. In der Begründung wird explizit ein Umbau mit der sechsfachen Leistung erwähnt. Wenn ein 50TDI plötzlich mit 1700PS unterwegs wäre, könnte ich den Unmut der Versicherung verstehen 😉. Auch erwähnt wird, dass die Mehrleistung gegenüber der Versicherung nicht angezeigt wurde.

Ähnliche Themen

Zitat:

@judyclt schrieb am 11. Februar 2021 um 20:31:18 Uhr:


EU5 TDI erreichen sogar ohne DPF die Grenzwerte.

Es gibt keine Diesel, die Euro 5 ohne Partikelfilter erreichen.

EU5 Diesel wurden zwar immer mit DPF verkauft, aber die Grenzwerte für die Trübung halten die Motoren oft auch ohne DPF ein. Spielt aber hier auch keine Rolle. Dass die aktuellen Audi Diesel sauber sind, sieht man ja schon an der Anfahrschwäche 😉

Zitat:

@judyclt schrieb am 13. Februar 2021 um 10:49:01 Uhr:


EU5 Diesel wurden zwar immer mit DPF verkauft, aber die Grenzwerte für die Trübung halten die Motoren oft auch ohne DPF ein. Spielt aber hier auch keine Rolle. Dass die aktuellen Audi Diesel sauber sind, sieht man ja schon an der Anfahrschwäche 😉

Schön, dass mal jemand auf das Thema Anfahrschwäche zurückkommt. Diese ist aus meiner Sicht mit der Einführung des Evo3 behoben. Nicht (vollständig) behoben ist sie aus meiner Sicht bei dem Vorgängermotor bis Ende 2020. Das Softwareupdate hat sicherlich etwas gebracht, aber optimal und dieser Preisklasse angemessen ist anders. Das ist mein persönliches Fazit zu diesem Thema.

Zitat:

@gA6ston schrieb am 12. Februar 2021 um 23:14:46 Uhr:


z.B. Urteil 4 U 69/13 vom Oberlandesgerichts Naumburg ? Ist zwar für ein Motorad gewesen, aber genaus so zutreffend für Autos

Sorry für den OT, aber hast du das Urteil überhaupt mal gelesen bevor du irgendetwas behauptest?

Aus der Urteilsbegründung:

Zitat:

Der Kraftfahrtversicherungsvertrag verstößt, da das konkret versicherte Motorrad bereits zum Zeitpunkt des Versicherungsabschlusses wegen der gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 StVZO durch den Rückbau zur Moto-Cross-Maschine erloschenen Betriebserlaubnis gemäß § 16 Abs. 1 StVZO nicht zum Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelassen war, gegen ein gesetzliches Verbot und ist damit nach § 134 BGB nichtig.

Eine Motocross-Version des A6 wäre mir trotz Allroad Quattro neu. 😉 Zusammenhang mit einem eingetragenen Chiptuning: Null.

😉

Schön, dass mal jemand auf das Thema Anfahrschwäche zurückkommt. Diese ist aus meiner Sicht mit der Einführung des Evo3 behoben. Nicht (vollständig) behoben ist sie aus meiner Sicht bei dem Vorgängermotor bis Ende 2020. Das Softwareupdate hat sicherlich etwas gebracht, aber optimal und dieser Preisklasse angemessen ist anders. Das ist mein persönliches Fazit zu diesem Thema.

Danke für die kurze Zusammenfassung des Themas, nachdem es immer mehr abschweift. Der 50 tdi wird mit einer Anfahrschwäche leben müssen, die in den überarbeiteten Evo 3 Motoren wahrscheinlich verkraftbar sein wird. Für mich ist Thema TDI durch.

Zitat:

@judyclt schrieb am 13. Februar 2021 um 00:10:30 Uhr:


Interessant. In der Begründung wird explizit ein Umbau mit der sechsfachen Leistung erwähnt. Wenn ein 50TDI plötzlich mit 1700PS unterwegs wäre, könnte ich den Unmut der Versicherung verstehen 😉. Auch erwähnt wird, dass die Mehrleistung gegenüber der Versicherung nicht angezeigt wurde.

Es ist "gefährlich" sich aus einem Urteil nur einen (oder einige Punkte) Punkt herauszupicken, mestens die die dem eignen Ziel dienen. Die sechfache erhöhung der Leistung wird nicht in bezug auf das erlöschen der Versicherung sondern weil der Kläger angab ncihts vom Rückbau gewusst zu haben. Bei 6-facher Leistungssteigerung ist das aber kaum zu übersehen. ;.)

Zitat:

@azza schrieb am 13. Februar 2021 um 12:03:22 Uhr:



Zitat:

Sorry für den OT, aber hast du das Urteil überhaupt mal gelesen bevor du irgendetwas behauptest?

Aus der Urteilsbegründung:

Zitat:

@azza schrieb am 13. Februar 2021 um 12:03:22 Uhr:



Zitat:

Der Kraftfahrtversicherungsvertrag verstößt, da das konkret versicherte Motorrad bereits zum Zeitpunkt des Versicherungsabschlusses wegen der gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 StVZO durch den Rückbau zur Moto-Cross-Maschine erloschenen Betriebserlaubnis gemäß § 16 Abs. 1 StVZO nicht zum Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelassen war, gegen ein gesetzliches Verbot und ist damit nach § 134 BGB nichtig.

Eine Motocross-Version des A6 wäre mir trotz Allroad Quattro neu. 😉 Zusammenhang mit einem eingetragenen Chiptuning: Null.

Du bist wohl Anwalt...ne eher doch nicht ;-) Ich könnte jetzt noch argumentieren aber Ich lass das. Pick aus den Urteilen was Dir am besten passt und lass Dich dann später überraschen dass es doch anders interpretiert wird...Ich hab kein Problem damit

Ich gib dir nur noch ein anderes Urteil OLG Koblenz 10 U 56/06 , Du wirst sicher was finden warum das auch wieder nicht greift.

Auf der anderen Seite würde es mich nicht wundern wenn deine Argumentation sich schlagartig ändern würde wenn dein Kind (hypotetisch) von einem getunten Auto überfahren würde.

So, Ich hab meinen Beitrag geleistet, deine Meinung steht Dir frei.

Zurück zum Thema?

Zitat:

@Britzelmair schrieb am 13. Februar 2021 um 12:13:06 Uhr:


😉
[/quote

Schön, dass mal jemand auf das Thema Anfahrschwäche zurückkommt. Diese ist aus meiner Sicht mit der Einführung des Evo3 behoben. Nicht (vollständig) behoben ist sie aus meiner Sicht bei dem Vorgängermotor bis Ende 2020. Das Softwareupdate hat sicherlich etwas gebracht, aber optimal und dieser Preisklasse angemessen ist anders. Das ist mein persönliches Fazit zu diesem Thema.
[/quote

Danke für die kurze Zusammenfassung des Themas, nachdem es immer mehr abschweift. Der 50 tdi wird mit einer Anfahrschwäche leben müssen, die in den überarbeiteten Evo 3 Motoren wahrscheinlich verkraftbar sein wird. Für mich ist Thema TDI durch.

Ich halte sie für behoben, d.h. nicht mehr existent. Nicht verkraftbar. Hast Du den Evo3 schon gefahren???

Zitat:

@Sebold schrieb am 13. Februar 2021 um 22:40:04 Uhr:



Zitat:

@Britzelmair schrieb am 13. Februar 2021 um 12:13:06 Uhr:


😉
[/quote

Schön, dass mal jemand auf das Thema Anfahrschwäche zurückkommt. Diese ist aus meiner Sicht mit der Einführung des Evo3 behoben. Nicht (vollständig) behoben ist sie aus meiner Sicht bei dem Vorgängermotor bis Ende 2020. Das Softwareupdate hat sicherlich etwas gebracht, aber optimal und dieser Preisklasse angemessen ist anders. Das ist mein persönliches Fazit zu diesem Thema.
[/quote

Danke für die kurze Zusammenfassung des Themas, nachdem es immer mehr abschweift. Der 50 tdi wird mit einer Anfahrschwäche leben müssen, die in den überarbeiteten Evo 3 Motoren wahrscheinlich verkraftbar sein wird. Für mich ist Thema TDI durch.

Ich halte sie für behoben, d.h. nicht mehr existent. Nicht verkraftbar. Hast Du den Evo3 schon gefahren???

Nein, bin ich noch nicht gefahren. Habe mich im Audi Regal anderweitig bedient und bestelle demnächst. Wird ein Benziner, fahre nicht mehr als 10 - 15 k im Jahr.
Bin ein großer Diesel Fan, aber der alte 50er hat es mir vorerst vermiest. Den 4 L Diesel gibt es leider nicht mehr, wäre sonst eingezogen - also der Benziner.

Aktuelle Ausgabe in Auto Motor Sport. Alle Updates bringen anscheinend nicht viel...

https://www.auto-motor-und-sport.de/test/audi-a6-bmw-530d/

Deine Antwort
Ähnliche Themen