Alufelgen zu fest von Werkstatt angezogen? Schäden?
Hallo zusammen,
ich war heute in der Werkstatt zum Reifenwechsel und wuchten soweit so gut. Mir wurde mitgeteilt ich solle die Reifen nach 50km nachziehen, als ich fragte wie fest hieß es 140NM, ich dachte mir dass das etwas viel ist und tatsächlich sollen die nur mit 110NM angezogen werden daheim habe ich Mal mit 140NM angesetzt und tatsächlich hat der Drehmoment ausgelöst, kann auch sein dass die noch stärker angezogen wurden (Schlag Bohrer) .
Da ich jetzt mehrfach gelesen habe, dass das bei Alufelgen überhaupt nicht lustig ist diese fester oder lockerer anzuziehen und auch keine Lust habe beim nächsten Wechsel Probleme beim loslösen zu haben, wollte ich mich erkundigen wie ihr das so seht? Kann dadurch etwas kaputt gegangen sein? Schraube? Gewinde? Bremsscheiben? Nabe? Falls ja wie erkenne ich das?
Wie handelt man hier am besten? Zur Werkstatt fahren und darauf bestehen dass die Räder nochmal runterkommen und fachgerecht mit dem vom Hersteller vorgeschlagenen Drehmoment montiert werden? Oder mache ich mir darum zu viel Kopf manche ziehen ja auch mit Radkreuz fest....
Nächstes Jahr wird wieder selber gewechselt...
Vielen Dank schonmal für eure Antworten ??
30 Antworten
@schrotti_999: Du darfs gerne daran glauben, dass die Reifenwechsler den Schlagschrauber immer richtig einstellen, meiner Meinung nach gilt auch hier eher, zu fest ist besser als zu locker, was ja in gewisser Weise auch stimmt.
Ansonsten stimme ich natürlich zu, dass es bei den radbolzen sicher nicht auf 10Nm genau sein muss.
@Haribo11: Ich muss gestehen, dass ich mir auch erst vor ca. 10 Jahren die erste (gescheite) Drehmomentratsche gekauft habe. Mir ist in den über 30 Jahren zuvor trotzdem nie ein Radbolzen oder eine Radmutter verreckt. Diesen Fall hatte ich nur einmal, verursacht durch massiven Schlagschraubereinsatz einer Werkstatt.
@Ambitiones21: Ich habe noch nie prophylaktisch die Radschrauben erneuert und kenne auch niemanden der das je getan hat. Wäre bei feststehenden Bolzen ja auch gar nicht so machbar ohne viel Aufwand.
Zitat:
@schrotti_999 schrieb am 11. Mai 2023 um 22:45:53 Uhr:
Zitat:
@- DC - schrieb am 10. Mai 2023 um 19:41:22 Uhr:
Da man ohnehin in regelmäßigen Abständen seine Radbolzen erneuern sollte, . . .
. . . weil die Schraubenindustrie schon am Hungertuch nagt? 🙄
Oder woher beziehst du diese "Weisheit" ?
Zitat:
@schrotti_999 schrieb am 11. Mai 2023 um 22:45:53 Uhr:
Zitat:
@ANBOJA schrieb am 11. Mai 2023 um 05:52:59 Uhr:
Die meisten Werkstätten agieren so, da wird mit dem Schlagschrauber angezogen und mit dem Drehmomentschlüssel "durchgeknackt".
Man darf aber die vom guten Reifendealer verwendeten Schlagschrauber nicht mit einem 0815 Hobbyschrauber Gerät gleichstellen. Bei diesen teuren Teile kann man die Kraft sehr wohl recht genau einstellen und ob die Felge jetzt mit 110 oder 120 Nm angezogen werden ist sowas von wurscht.
Gut dass das wurscht ist, mein:-) gab mir 120nm als Auskunft nach der Montage der SR, wurde dann auch Zuhause so nachkontrolliert.
110-120.....egal......passen wird beides..... was sagt das geheime Buch?
Zitat:
@Haribo11 schrieb am 11. Mai 2023 um 20:50:29 Uhr:
Gretchenfrage, nicht ganz ernst gefragt😉Alufelgen gibt es seit 1924, den Drehmomentschlüssel seit Anfang 1980.
Wie wurden die Schrauben circa 55 Jahre ohne Drehmomentschlüssel mit dem richtigen Drehmoment angezogen......😁
Da liegst du falsch, die ersten Drehmomentschlüssel wurden Anfang de 30er Jahre entwickelt.
Die Ursprünge des Flachstabschlüssels, wie er heute bekannt ist, gehen zurück in die frühen 1930er-Jahre, als Walter Percy Chrysler für die Chrysler Corporation, also einem der größten Autohersteller und die Micromatic Hone Corporation einen Drehmomentschlüssel entwickelte, der dann durch die Cedar Rapids Engineering Company gefertigt und verkauft wurde.
Dann gibt es noch die alte Mechanikerregel: lose festdrehen bis zum ersten Widerstand plus eine viertel Drehung
Stimmt, du hast Recht..
Ich hatte ein Wort überlesen...
Der pneumatische Drehmomentschlüssel wurde Anfang der 1980er Jahre in Deutschland erfunden.
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Zitat:
@Haribo11 schrieb am 11. Mai 2023 um 20:50:29 Uhr:
Gretchenfrage, nicht ganz ernst gefragt😉Alufelgen gibt es seit 1924, den Drehmomentschlüssel seit Anfang 1980.
Wie wurden die Schrauben circa 55 Jahre ohne Drehmomentschlüssel mit dem richtigen Drehmoment angezogen......😁
Na, Schlüssel mit langem Hebel aufgesetzt und 11kg drangehangen 😉
P.S. Selbstverständlich gibt es DrehMomSchlü schon viel länger. ... schon vor WW2. Dann aber meist nicht mit einem Federaufzug der im Griff inegtriert ist sondern wirklich mit einem Federzeiger und Skala am Hebelende. Die haben dann eben nicht "klick" gemacht ... man musste hingucken wie weit man zieht.
Zitat:
@ANBOJA schrieb am 12. Mai 2023 um 06:06:19 Uhr:
@Haribo11: Ich muss gestehen, dass ich mir auch erst vor ca. 10 Jahren die erste (gescheite) Drehmomentratsche gekauft habe. Mir ist in den über 30 Jahren zuvor trotzdem nie ein Radbolzen oder eine Radmutter verreckt.
😁 ... ich habe vor über 30 Jahren das teil mit Skalenzeiger "entsorgt" .... und mir erst vor ein paar Monaten, aus Spaß, einen im Baumarkt "en passant" geholt 😁
Zitat:
@Ambitiones21: Ich habe noch nie prophylaktisch die Radschrauben erneuert ...
Quasi Dito ... lediglich mit der Anschaffung eines zus. Radsatzes (WR/SR) von Stahl auf Alu gab es zwangsweise einmalig neue Radbolzen (oder Muttern?) ... und das ganz ohne DrehMoSchl.
Wenn mal Gewindebolzen beim aus/abdrehen schon etwas "schwergängiger" (Korrosion, Kriechsalz ...) waren wurde die Drahtbüste über's Gewinde gezogen und wiederverwendet .... immer ohne Probleme.
Müsste man überhöhte DreMos vermeiden dürfte eine hersteller auch keinen ordinären Klappwagenheber, Ersatzrad und 40cm-Schlüsselchen ins Heck legen.
Augen vereht habe ich nur bei denen die zum anziehen auf den hebel herumhüpfen oder federnde Liegestützen mit vollem Körpergewicht machen. ... die werden sich aber eher beim lösen wieder geärgert haben.
ein vorgegebenes drehmoment bezieht sich natürlich immer auf intakte, quasi neuwertige, bauteile. veränderungen der reibpaarung im laufe der lebensdauer durch abnutzung, verformung, korrosion werden nicht in dem maße berücksichtigt.
effekte wie stick-slip oder eine überdehnung durch schmierung der gewinde sind normal nicht vorgesehen. für ersteres gibt es ja die anweisung den konus zu fetten. was meistens aber nicht immer ausreicht.
Ich stimme Dir zu.
Ausser einem gewissen Grauschleier brauchte ich bisher auch nichts abbürsten. Das ist (mir) bekannt und stellt natürlich eine kleine Falle da. Im Grunde würdest Du somit aber das Argument liefern das Schrauben/Bolzen dann wirklich immer getauscht werden müssen. Ja eigentlich auch die Aufnahme 😁 ... sicherlich wird man bei einem Auto nach 1Jahr+ keine Schraube lösen die auf beiden Gewindeseiten noch so aussieht wie ab Werk. Damit sind die Oberflächen auch immer anders. Ich sage mal der Reibwert erhöht sich, damit sinkt die Zugspannung ... oh man(n) quasi eine thema für den wissenschaftlichen MaschBauerThread 😁
Genau deshalb wird im deutschen (Maschinen-) Bau mit entsprechenden Sicherheitsreserven von bis zu 220% gearbeitet.
Die sollte man natürlich nie ausreizen, denn dann könnte es eng werden 😁
Bei dem Wert 350Nm gehen dann die Schrauben in die Knie, fangen an abzureißen 😁
Andersrum wird ein Schuh draus: bei vorgegeben 120 Nm wäre eigentlich 60 Nm ausreichend, bei 240-270 Nm kommt die Schraubeverbindung dann an ihre Grenze.
Ob der Muldenkipper wirklich 350Nm hat 🙄
Keine Ahnung ob es stimmt aber hier steht.
Jedes Rad beim Caterpillar 797 wird mit 54 - 36-mm-Muttern an der Achse befestigt, die mit einem Drehmoment von 2.300 lb?ft (3.118 Nm) angezogen werden 😁
Wie man es NICHT machen sollte, hat mal eEx Kollege vorgemacht.
Bei der wöchentlichen Fahrzeugpflege hat er den Festsitz der Radmuttern seines LKW´s mit einem Radkreuz und 2 Meter Rohr ""geprüft"". Wöchentlich und nicht nur einmalig bis sich die Muttern auch mit dieser Tortur nicht mehr gerührt hatten.
Als die Reifen nach ner Zeit gewechselt werden sollten, versagten alle vorhandenen Werkzeuge und die Muttern mussten mit dem Autogenbrenner erwärmt werden.
Zusätzlich zu den neuen Reifen bekam er einen Satz neuer Radbolzen, neue Radmuttern und obendrein kassierte er einen anständigen Anpfiff vom Chef. 😁 😁 😁
Bei 2 Metern und ca 80 Kg könnte man sich das Drehmoment in etwa ausrechnen, aber das ist kaum noch nötig. 😉
Zitat:
@Lifeforce schrieb am 12. Mai 2023 um 20:49:47 Uhr:
Jedes Rad beim Caterpillar 797 wird mit 54 - 36-mm-Muttern an der Achse befestigt, die mit einem Drehmoment von 2.300 lb?ft (3.118 Nm) angezogen werden 😁
Also Muttern mit Schlüsselweite 36mm ?
Für diesen Koloss wären das Spielzeugmuttern, die ausserdem nie und nimmer über 3000Nm aushalten würden.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 12. Mai 2023 um 20:09:40 Uhr:
Ich habe an einem 800Tonnen-Muldenkipper noch nie einen Radwechsel gemacht 😁
Warum schraubst du auch immer nur an Spielzeugen herum. 😁
Und nun kommen wir vom LKW wieder zurück zum PKW, bevor noch Panzer oder ähnliches im Spiel kommen.. 😉