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Alle zwei Wochen Langstrecke, sonst Stand. Schaden gelegentliche Kurzstrecken?

Themenstarteram 14. August 2019 um 10:12

Liebe Freunde der Motortechnik,

ich überlege ein Familienauto anzuschaffen. Allerdings erwarte ich, dass unser Fahrprofil eher ungewöhnlich sein wird (siehe dazu https://www.motor-talk.de/.../...davon-wenig-kurzstrecke-t6674963.html). Nehmen wir mal an, dass das Auto jedes zweite Wochenende jeweils 80-200 km bewegt wird (zweigeteilt in Hin- und Rückfahrt). Dazu kommen noch zwei Mal im Jahr 2500 km innerhalb von zehn Tagen. Alle zwei Jahre oder so werden aus den 2500 km auch 5000 km. Die Gesamtfahrstrecke dürfte bei knapp 10000 km/Jahr liegen.

Soweit ich weiß, ist so ein Fahrprofil (nur Langstrecke) für ein Auto eigentlich sehr gut. Meine Frage ist nun, wie "schlimm" es für das Auto (insbesondere den Motor) ist, wenn dann doch gelegentlich eine Kurzstrecke von 2 x 5 km gefahren wird, z.B. einmal pro Woche. Ist das eher egal, oder bleibt z.B. aggressives Kondenswasser im Auspuff, das ihn viel schneller verschleißen lässt? Wie sieht’s aus mit anderen Aspekten?

Gibt es bei diesem Fahrprofil einen Unterschied zwischen einem modernen Turbodiesel und einem modernen Turbobenziner mit Partikelfilter (z.B. die BlueHDi-Diesel und die Puretech-Benziner von Citroën).

Wegen der Langstrecken und des geringeren Verbrauchs würde mich nämlich schon ein Diesel reizen, zumal diese aktuell (bei einem Berlingo) günstiger in der Anschaffung sind als der Benziner, den es nur mit 8-Gang-Automatik gibt, und ich in einem Land wohne, in dem es keine Kfz-Steuer gibt.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@4Takt schrieb am 14. August 2019 um 13:44:56 Uhr:

Zitat:

@nabenschalter schrieb am 14. August 2019 um 13:38:53 Uhr:

..sollte dem Auto nicht mehr schaden, als wenn jemand jeden Tag Kurzstrecke fährt..

Beim Diesel gibt es sogar eher etwas weniger Wasser im Auspuff, weil er bei 5 Kilometern nicht so warm, wie beim Benziner, wird.

Das Wasser ist - neben Kohlendioxid - einer der Hauptbestandteile der Abgase, weil Kohlenwasserstoffe nun mal im Wesentlichen zu Kohlendioxid und Wasser verbrennen. Das Wasser liegt zunächst dampfförmig vor und kondensiert dann im (kalten) Auspuff zu flüssigem Wasser. Ob das nun vom Diesel oder vom Benzin stammt, ist unerheblich. Die menge hängt eher vom tatsächlichen Verbrauch ab (Proportional zur Abgas-Menge) und deswegen könnte der Diesel etwas im Vorteil sein. Schädlich ist das trotzdem, andererseits ist das Fahrprofil jetzt auch nicht soooo ungewöhnlich und in der Realität kann ich mir kaum vorstellen, dass das bisschen Kurzstrecke ernsthaft was ausmacht.

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Zitat:

@nabenschalter schrieb am 15. August 2019 um 17:23:20 Uhr:

… Wenn ich davon ausgehe, dass ich in den kommenden 10 Jahren 100 tkm fahre […], spare ich beim günstigsten Diesel also etwa 3000 €. …

Das ist in etwa die Summe, die ich für meinen Toyota Diesel in 5 Jahren / 60 tkm an Kurzstrecken-bedingten Reparaturen bezahlen musste. Bei 10 Jahren wäre der Diesel also 3000 € teurer als der Benziner, da meiner Meinung nach die Probleme bei deinem Fahrprofil auftreten werden.

Themenstarteram 15. August 2019 um 16:25

E85 ist in Frankreich tatsächlich günstig, bei uns z.B. 0,82 €/l aktuell. Aber ich dachte, dass E85 in den Tank einfüllen die Garantie bei den meisten Neuwagen erlischen lässt. Für später wäre es natürlich eine Überlegung wert.

Dann werde ich also die Benziner ernsthaft in Betracht ziehen. Die Motoren selbst scheinen ja nicht schlecht zu sein, sie erhalten seit mehreren Jahren die Auszeichnung "International Engine of the Year" in der Kategorie 1,0 – 1,4 l.

Dann stellt sich noch die Frage ob 110 PS oder 130 PS, wenn es diese Wahl denn wieder gibt. In einem französsichen Test wurde der 110-PS-Motor als etwas zu schwach für den Autobahneinsatz bezeichnet. Kann es sein, dass dies Klagen auf hohem Niveau ist? Schließlich beschleunigt der Berlingo damit in 12-13 s von 0 auf 100 km/h, das klingt doch nicht so schlecht. Ich möchte ja auch nicht rasen, sondern gemütlich mit max. 130 km/h "gleiten". Aber der Wagen (7-Sitzer) soll auch mal vollgepackt von Frankreich nach Norddeutschland durchfahren...

Zitat:

@birscherl schrieb am 15. August 2019 um 18:15:47 Uhr:

Das ist in etwa die Summe, die ich für meinen Toyota Diesel in 5 Jahren / 60 tkm an Kurzstrecken-bedingten Reparaturen bezahlen musste. Bei 10 Jahren wäre der Diesel also 3000 € teurer als der Benziner, da meiner Meinung nach die Probleme bei deinem Fahrprofil auftreten werden.

Ist den dein damaligen Toyota-Fahrprofil mit dem von nabenschalter vergleichbar? Er fährt zwar wenig, aber hauptsächlich weitere Strecken und zwischendurch ein paar Kurzstrecken.

Wir wollen doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn das bringt nabenschalter kein Stück weiter.

 

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 15. August 2019 um 18:30:11 Uhr:

 

Ist den dein damaligen Toyota-Fahrprofil mit dem von nabenschalter vergleichbar? Er fährt zwar wenig, aber hauptsächlich weitere Strecken und zwischendurch ein paar Kurzstrecken. …

Ja und nein. Geplant war das gleiche Fahrprofil (2–3 mal monatlich 200 km, dazwischen sollte das Auto stehen), aber wie das eben so läuft, aus einer Kurzstrecke wurde zwei und dann wurden es leider viele.

Wenn er sein geplante Fahrprofil wirklich umsetzt, ist der Diesel natürlich die bessere Wahl, keine Frage.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 14. August 2019 um 18:38:07 Uhr:

Sehe ich mit der Kurzstrecke genau so. Was sollen denn die Leute machen, die sich ein Autio nur für die Kurzstrecke kaufen????

Na vor allem: keinen Diesel nehmen! Und das ist eigentlich auch allen, die sich etwas informiert haben, klar.

Übrig bleiben, wie immer, ein paar beratungsresistente Querköpfe, die das dann eben auf die harte Tour lernen müssen.

Diesel waren schon sehr lange aus Komfort-Gründen eher ungeeignet für Kurzstrecken-Betrieb; zumindest in Deutschland kommt dann noch die steuerliche Schieflast dazu, die diese Tendenz noch mal ordentlich verstärkt. Die Partikelfilter-Pflicht hat dem Kurzstrecken-Diesel de facto den Gnadenstoß versetzt.

Zitat:

@birscherl schrieb am 15. August 2019 um 10:17:12 Uhr:

Die größten, weil teuersten, Nachteile entstehen aber durch den Filter, und da bringt eine Standheizung leider gar nichts.

Klar bringt die Standheizung etwas. Der Motor hat früher „ideale“ Betriebstemperatur.

Meine Meinung dazu, es ist äußerst schwierig dazu eine genaue Kostenbilanz "im Vorraus" zu ziehen, alles sehr theoretisch ;-)). So deutlich sind auch die theoretischen Werte nicht auseinander, um einer Verbrennungstechnik den Vorzug zu geben.

Die eigentliche Frage war aber die Verträglichkeit, des zu erwartenden Fahrprofils, für einen modernen Dieselmotor und dessen Komponenten. Bei wenigen Regenerationsfahrten bestimmt äußerst schädlich fast ausschließlich Kurzstrecke zu fahren. Hier ist Letzteres eher "nicht" vorgesehen, höhere Reparaturkosten wohl eher nicht zu erwarten. Lange Standzeiten haben auch ihre Nachteile, zwischendurch mal kürzere Strecken zu fahren wohl kaum mehr, es sei den täglich zum Bäcker zu "Düsen", der um die Ecke :D Kurzstrecke ist auch nicht gleich Kurzstrecke und mögliche Schädigungen/höherer Verschleiß eben auch davon abhängig ob die Betriebstemperatur bspw. erreicht wird. Wobei es ja dennoch den Zeitraum gibt wo diese tatsächlich "noch" nicht erreicht wurde, immer ;-)), bei jeder Ausfahrt.

Mein nächstes Fahrzeug wird in jedem Fall eine Standheizung haben (eventuell nachgerüstet). Hatte damals :) schlicht versäumt meinen Fronti damit zu bestellen, ein großer Fehler wie sich dann herausstellte, zumal ich zuvor schon Fahrzeuge mit einer ab Werk verbauten Webasto hatte und auch die sonstigen damit verbundenen Annehmlichkeiten danach vermisste.

Mein Renault Grand Scenic 1,9 dci DPF Euro 4 hat es klaglos mitgemacht. Entweder Urlabsfahrten mit mind. 800 km oder Kurzstrecke von ca. 5km. Gekauft mit 100.000 km, vom Vorbesitzer überwiegend im Stadtverkehr bewegt. Das Fahrzeug habe ich mit 220.000 km verkauft. Bis dahin kein Ölverbrauch oder Ölverdünnung, Motor und Getriebe in bestem Zustand. AGR auch ohne Ausfall. Bei Kurzstrecke und nur im Winter musste DPF alle 4 regeneriert werden.

Zitat:

@RenaultGrandScenic schrieb am 10. September 2019 um 21:53:37 Uhr:

Mein Renault Grand Scenic 1,9 dci DPF Euro 4 hat es klaglos mitgemacht. Entweder Urlabsfahrten mit mind. 800 km oder Kurzstrecke von ca. 5km. Gekauft mit 100.000 km, vom Vorbesitzer überwiegend im Stadtverkehr bewegt. Das Fahrzeug habe ich mit 220.000 km verkauft. Bis dahin kein Ölverbrauch oder Ölverdünnung, Motor und Getriebe in bestem Zustand. AGR auch ohne Ausfall.

Ja, so ähnlich ging das bei uns auch.

Unterschied: mit 30.000 Kilometer gekauft.

Die 140.000 Kilometer die danach gefahren wurden war auch schlicht und ergreifend bis auf ein AGR-Ventil auf Kulanz (da Produktionsfehler) und ein Satz Glühkerzen überhaupt nix.

Auf den 50.000 Kilometern danach haben sich dann aber über 6000€ Kosten aufgelaufen die sich bei genauerer Betrachtung ausnahmslos alle auf das Fahrprofil zurückführen lassen.

Es ist also immer eine Frage was man mit dem Auto vor hat.

Das Fahrprofil ist und bleibt schädlich. Nur nicht sofort.

Wobei dein Fahrprofil nicht mit dem TE zu vergleichen ist.

Er hat ein Fahrprofil was zweifelsfrei für Diesel taugt.

 

Ich würde bei so einem Profil keinen "Bio" gemischten Diesel tanken. Dieser zieht Wasser und verschlechtert den Sprit. Die Zusätze im Ultimate Sprit oder wie auch immer Marketing dazu sagen mag, fördern Reinigung (bauen Ablagerungen ab) , verbrennen konstanter, geben mehr "bums", reduzieren Verbrauch und behindern Pilz & Schimmelbildung im Tank zusätzlich.

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