Alcohol statt Benzin?!?!?

Ich habe neulich im Dritten einen interessanten Bericht über Alcohol als Benzinersatz gesehen.
Interessant am Alcohol ist, das die Umrüstung von Benzin auf Alcohol mit wenigen technischen Eingriffen am Motor zu bewerkstelligen ist. Dabei werden die Abgasemisionen sogar verbessert. Leistung verlieren die Motoren nach dem Umbau ebenfalls nicht.

Der Oberhammer ist allerdings, das Ford hier in Deutschland ein Modell des Ford Focus Fusion baut, das für den Betrieb mit Alcohol ausgelegt ist. Leider wird das Fahrzeug aber nur nach Schweden ausgeliefert.

Mich verwundert, das noch niemand auf die Idee gekommen ist, hier in Deutschland Alcohol als alternativen Kraftstoff anzubieten. Währe doch ein Knaller, schließlich kann man Alcohol aus fast jeder Biomasse in beliebigen Mengen produzieren.

Beste Antwort im Thema

n-Prop würde ICH persönlich in Reinigern entsorgen. Weil in den Tank kippen leider Steuerhinterziehung wäre. Desinfizierend im heimbereich ists auch, die Fenster werden schön sauber....

Achja, Nicht-ionische Tenside wie https://www.amazon.de/gp/product/B004ZITXQU/ dazu und du hast einen 1a Fensterreiniger. Der so ab 60% n-Prop auch noch toll desinfizierende Wirkung entfalten "könnte"...

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Spiritus ist branntweinsteuerbefreit, genauso wie der unvergällte für Industrie. Es geht auch nicht um die Branntweinsteuer. Selbst Schuld, wer die auch noch durch den Auspuff bläst.
Illegal deswegen, da die "Mineralölsteuer" nicht abgeführt wurde. Ja, Alkohol steht auf der Liste der Mineralölsteuerpflichtigen Produkte 😉
Also nicht erwischen lassen...

Mehr Info:
http://www.zoll.de/.../index.html

Hallo,

"Mit der Bundesratsitzung am 28.11.2003 zum 2. Änderungsgesetz des
Mineralölsteuergesetzes ist nunmehr die letzte Hürde für Biokraftstoffe in Deutschland
genommen.
Ab 1. Januar 2004 sind alle Biokraftstoffe, Pflanzenöle (Biodiesel), Bioethanol (Alkohol),
Biomethan (Biogas) und Biosynthesekraftstoffe (Sunfuels/Sonnendiesel) auch in
Mischkraftstoffen um den biogenen Anteil 100% von der Mineralölsteuer befreit."

So als einwand...

mfg

MArc

Der absolute Hammer wäre jetzt natürlich, wenn auf dem Alk auch noch Ökosteuer drauf wäre...

Gruß

Da gibt es einen Pferdefuss...
Auszug §2a:
Bioethanol gilt nur dann als Bio- ...., wenn es sich um Ethylalkohol ex Unterposition ... mit einem Alkoholanteil von mindestens 99% Volumenprozent handelt.
Schon vergessen? Hygroskopisch, d.h Wasser ist mit drin, Strohrum erreicht so auch nur 98% 😉
Es ist aufgrund §1 Satz 1 Nummer 13 und Satz 2 Nummer 6 übrigends Sch...egal, was wir als Kraftstoff verwenden. Es ist, wenn nicht extra erwähnt wird, immer wie Benzin zu versteuern...

"Ökosteuer" ist nicht extra aufgeführt, ist wohl in die Mineralölsteuer eingearbeitet (Habe nicht nachgerechnet...)

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Hallo,

das wird ja richtig schwierig hier...
Aus welchem Gesetz hast Du denn zitiert?
Und von wann??
Ist ja eigentlich nur die Frage, wo man 99% igen Alk bekommt.
Den muss man dann natürlich vergällen (in unserem Fall mit Benzin) und schon ist der Alkanteil Steuerfrei.
Richtig ist, dass man mit reinem Alk nicht fahren darf (zumindest was die Steuer betrift)

mfg

Marc

hier nochmal der Link:
http://www.zoll.de/.../index.html
und das Gesetz:
http://www.zoll.de/.../minoestgesetz.pdf

Vergällen ist wegen Brantweingesetz obligatorisch. Das Mineralölgesetz beeinflusst es nicht.
Die "feinen Damen und Herren" wissen schon, wie sie an Knete kommen 😉

Also wenn ich jetzt noch einmal zusammenfasse gibt es folgende Probleme beim Alkohol als Brennstoff:

1. Man müsste 99% Alkohol haben um
(durch Steuerersparnis) billiger als das Benzin zu sein. Durch einfaches Brennen erreiche ich max 96%.

Das bringt mich zu der Frage wie man 99% Alkohol theoretisch herstellt und lagert?

2. Dieser 99% Alkohol würde unter normalen Umständen wieder Wasser "ziehen".
Desweiteren würde der Wassergehalt schwanken, so daß man nie genau sagen kann welche Mischung man gerade im Tank hat?

Wäre das schädlich? Wasser kann im Motor kondensieren, aber das tut "normaler" Brennstoff bei z.B. kaltem Wetter während des Anlassen auch?
Bei Betriebstemperatur des Motors wird das wohl kein Problem sein, im Gegenteil müsste wegen der zusätzlichen Innenkühlung ja eher positiv sein, oder?

Noch eine blöde Frage, wenn der Alkohol sowieso wieder Wasser "zieht", zu welchem Zeitpunkt muß er denn 99% haben, damit ich mit dem Mineralölsteuergesetz keinen Ärger bekomme.
Zeitpunkt des Tankens, oder Zeitpunkt der Herstellung?

Und noch eine blöde Frage an die Chemiker.
Wie verhält sich denn das Alkohol-Wassergemisch wenn ich das mit Benzin vermenge.
Wasser verbindet sich doch nicht mit Benzin. Könnte es hier wieder zu einer "Entmischung" kommen?

3. Die erforderlichen Anpassungen am Motor, die aber so geringfügig sind, daß man sie hier eigentlich vernachlässigen kann?

Man würde sich durch diese Anpassungsarbeiten aber dann auf Alkoholbetrieb festlegen, oder wäre auch ein reiner Benzinbetrieb noch möglich?

Durchhalten 😁
ich hab gleich alles verstanden 🙄

Viele Grüße
pit109

Hallo,

1. 99% igen Alkohol erreicht man, indem man den 94% igen (halbmeter Kolonne) durch ein Molekularsieb lässt.
Ist als privater also unbezahlbar. (Sowas macht die Monopolverwaltung und die lagern den auch)

2.Der Alkohol wird ja nicht in der Sauna gelagert - soviel Wasser kann der also gar nicht ziehen.
Ausserdem ist der Lagertank ja verschlossen.

Ob das Wasser kühlt, kann ich so nicht sagen, aber Alkohol verbrennt langsamer und kälter, so dass keine Überhitzung stattfindet.

Zum Zeitpunkt des Erwerbs ist die Steuer fällig.
Ist halt wirklich die Frage, woher man den Stoff bezieht. Und unter wessen Aufsicht man den Sprit mit Benzin mischt.

Ab einem gewissen Wassergehalt fällt in einem Alkohol-Benzingemisch ein Teil des enthaltenen Wassers aus.(bei 90 - 94 % Alkohol ?).
Dauert aber sehr lange (Wochen) und vermischt sich bei Bewegung (Fahrt) wieder.

Das ist eben die Frage.
Zündzeitpunkt müsste man wohl verstellen.Wie's mit der Kompression aussieht weiss ich nicht.
Man muss also (bei einem "normalen" Auto) immer mit derselben Mischung fahren.

Noch was zu guter Letzt:
Wenn Du Deinen Alk (94%) selbst herstellst (wie ist ja jetzt egal) kannst Du den natürlich so in Deinen Tank kippen.
Im Tank mischen ist nicht Steuerrelevant.
Und ohne Umbau verträgt ein Benziner 20 % Alkanteil im Benzin (Diesel sogar bis zu 40 %)
Einfach ausprobieren und langsam den Anteil steigern. Wenn der Motor nicht mehr rundläuft, die Dosis verringern.(Benzin rein).
Wenn Du das Mischungsverhältnis hast, bei jedem Tankstopp die entsprechende Dosis Alk dazuschütten.
Klingt komisch, ist aber so.
Bei meinem Rasenmäher (!) und meinem Motorrad klappt das wunderbar.
Für's Auto reicht der Sprit noch nicht.

Okay, ich hoffe, ich hab keinen Mist erzählt - wie gesagt bei mir funzt das.

mfg

Marc

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Brennbar sind ethanolische Lösungen ab ca. 40%, wenn Ich mich recht erinnere. Das ist aber, da es im Brennraum gasförmig vorliegt eigentlich egal. Die untere Explosionsgrenze von Ethanol beträgt 3.4% Vol., die obere 15% Vol.

Die Explosionsgrenzen beziehen sich aber auf reine Ethanol/Luft-Mischungen. Wenn du gleichzeitig große Mengen Wasser dabei hast, werden sich auch die Explosionsgrenzen ändern.

Zitat:

Original geschrieben von Megabytefliwatü


1. 99% igen Alkohol erreicht man, indem man den 94% igen (halbmeter Kolonne) durch ein Molekularsieb lässt.
Ist als privater also unbezahlbar. (Sowas macht die Monopolverwaltung und die lagern den auch)

Ich glaub nicht, dass das unbezahlbar ist. Einfacher wär es sicherlich, wenn man das Ethanol z.B. mit KOH trocknet. Man muss ja nur das Wasser entziehen.

Hallo Megabytefliwatü,

hört sich doch ganz gut an 😁

Wenn man ohne Anpassungsarbeiten max. nur 20% Alkohol zusetzen kann, rentiert sich die ganze Geschichte denn überhaupt?
Die Alkoholherstellung ist ja auch nicht ganz billig.

Dein letzter Satz hört sich so an als würdest du den Sprit selbst herstellen?

Ich verstehe deine Aussage ".. im Tank mischen ist nicht steuerrelevant." nicht.
Nachdem was ich aus den Beiträgen hier herausgelesen habe, müsste auf die 20% Alkohol (94%) doch noch Mineralölsteuer entrichtet werden?
Branntweinsteuer entfällt, da der Alkohol mit Benzin vergällt wird.

Hallo Magros,

was ist KOH?

Vielen Dank noch für Eure Antworten.
Pit109

KOH ist Kaliumhydroxid. Aber da hab ich wohl was verwechselt. War lang nicht mehr im Labor.
Normalerweise presst man Natrium in den schon sehr reinen Alkohol und destilliert dann den Alkohol ab. Ist eigentlich sehr einfach, aber auch nicht ungefährlich.
Nicht ganz so effektiv dürfte Natriumsulfat sein (s.u.).

Zitat aus einer Internetquelle:
"Destilliert man Ethanol aus einem Ethanol-Wassergemisch, z.B. aus Wein (>Schülerübung), gelingt es nicht, das Wasser durch Destillation vollständig abzutrennen. Durch mehrfaches Destillieren ("Schnapsbrennen"😉 erhält man ein azeotropes Alkohol-Wasser-Gemisch mit ca. 95% Alkoholgehalt. Der Wasserentzug gelingt mit einer erneuten Destillation unter Zugabe eines wasserentziehenden Stoffes, z.B. mit gebranntem Kalk, wasserfreiem Kupfersulfat oder geglühter Pottasche.

Als Trockenmittel im Labor eignen sich metallisches Natrium, wasserfreies Calciumchlorid, Phosphorpentoxid, wasserfreie Schwefelsäure, Kieselgel oder wasserfreies Natriumsulfat. Bei der Trocknung von Flüssigkeiten ist darauf zu achten, dass das Trockenmittel nicht mit der zu trocknenden Flüssigkeit reagiert. So darf man Halogenalkane zum Beispiel nicht mit Natrium trocknen."

Hallo,

@Mugros

Stimmt, mit Kupfersulfat kann man der ganzen Sache Wasser entziehen.
Danach nur wieder erhitzen und wiederbenutzen - danke für den tipp.

@ pit109

Was heisst lohnen?
In wiefern?
Vom Geld sparst Du dir nicht viel, aber vom Umweltgedanken (bin kein Grüner) schon.
Ist was neues und man sollte es etwas fördern.(Ist auch zum Angeben recht gut)
Ja ich stell ein wenig Alkohol selbst her.
Der Zoll lässt da einige Möglichkeiten zu, es ist also ganz legal.
Ausserdem bastel ich gerade an einer grösseren Lösung - dauert aber noch etwa 4-6 Wochen.
Ach ja - der Liter Alkohol kostet mich so ungefähr 60 centin der Herstellung.
Zum im Tank mischen:
Das Gesetz lässt einem nicht viele Möglichkeiten(99%, unvergällt usw).
Meines Wissens ist es nicht erlaubt, gemischten Sprit zu lagern - oder man bezahlt Mineralölsteuer.
Da ich nicht lagern darf, muss ich ja im Tank mischen - das kostet wiederum keine Steuer.
Alles sehr undurchsichtig - ich lass' es gerade selbst prüfen. Ich möchte mich ja nicht dem Zorn des Zolls aussetzen.

mfg

Marc

Hallo Megabytefliwatü

60 cent in der der Herstellung ist doch ein konkurrenzfähiger Preis, zumal Benzin wahrscheinlich nicht mehr billiger sondern eher teuer wird.
Natürlich hält sich aber die Ersparnis bei kleinen Mengen Alkohol in Grenzen.

Kannst du das Ergebnis der Überprüfung hier bekanntmachen? Wäre wirklich nett, da das von der rechtlichen Seite wirklich unübersichtlich ist.

Ich bin zwar im Moment noch komplett unmotorisiert, ich werde mir aber wahrscheinlich bald einen gebrauchten Roller zulegen. An dem kann man ja dann ein bißchen tüffteln 😁
Einen Bauplan für eine Destille habe ich bei Ebay schon geordert 😁

Wie trenne ich das Kupfersulfat vom Alkohol? Durch erneute Destillation?
Würde die Produktion ja wieder deutlich aufwendiger und teuerer machen.
Wäre ja praktisch, wenn man es gleich beim ersten Brennen zufügen könnte.

Vielen dank, auch an Mugros
Grüße
pit109

Zitat:

Als Trockenmittel im Labor eignen sich metallisches Natrium, wasserfreies Calciumchlorid, Phosphorpentoxid, wasserfreie Schwefelsäure, Kieselgel oder wasserfreies Natriumsulfat. Bei der Trocknung von Flüssigkeiten ist darauf zu achten, dass das Trockenmittel nicht mit der zu trocknenden Flüssigkeit reagiert. So darf man Halogenalkane zum Beispiel nicht mit Natrium trocknen."

STOOP!

(1) metallisches Natrium in Alkohol macht BUMM. Es entsteht Natriumethanolat und Wasserstoff. Der Wasserstoff macht dann BUMM.
(2) Calciumchlorid wirst du nicht zum Trocknen nehmen, da beim Trocknen etwas HCl entstehen kann. Diese zerfrisst dir auf Dauer deinen Motor. Der Kat mags auch nicht
(3) Phosphorpentoxid und Alkohol gibt organische Phosphorsäureesther und Ethylen. Macht Bumm und gibt nur ziemlich ungesunden Schlamm.
(4) Kieselgel ist ok
(5) Natriumsulfat ist ok, wenn auch nicht effektiv. Etwas Na2SO4 wird sich im Ethanol lösen und Salzfracht in die Einspritzanlage ist nicht ratsam.
(6) KOH zum Trocknen von Alkohol ist glaub ich auch nicht gut. Es wird Kaliumethanolat entstehen und das ist hervorragend in Ethanol löslich. Ausnahmsweise macht es nicht BUMM. Leider ist es ein Salz und das willst du nicht in der Einspritzanlage haben

Zum Preis: 60 Cent/l ist teuer. Alles ab Raffinerie kostet selten mehr als 250e / Tonne. Incl. Benzin solange der Markt keine extreme Knappheit hat. Flüssiggas kostet AFAIK 8 Cent/l ab Raffinerie zuzüglich diverser Steuern (MWST, Staplergassteuer).

Für 60 Cent/l kann man auch großtechnisch vollsynthetisches Benzin herstellen. Methanol ist auch sehr billig (< 30 Cent/l) und leicht herstellbar, auch wenn dessen Brennwert nicht so prickelnd ist.

Dennoch kopfschüttelnd, GaryK

nicht alles was korrekt im Internet steht sollte man unverdaut und unreflektiert nehmen. Du dübelst auch nicht mit 250 + X auf eine Autobahnabfahrt, weil Michael Schumacher bekanntlich mit 3g verzögern bzw. um die Ecken fegen kann.

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