Falschluft ermitteln
Die Autodoktoren benutzen eine Nebelmaschine, um Stellen zu finden, die Falschluft ziehen.
https://www.youtube.com/watch?v=TsI1Vw_p1JI
Ist diese Methode auch beim Käfer anwendbar? Wenn ja, wie?
Beste Antwort im Thema
Da wir hier ja alle Experten im Philosophieren sind aber kaum einer die Ideen auch umsetzt und "einfach mal ausprobiert" hab ich mich gestern mit nem Kumpel getroffen, der als Hobby Eventtechnik vertreibt. Haben also mal ne 1.500W Nebelmaschine angeschlossen und geschaut was passiert. Hier mal meine Erkenntnisse nach ~1h probieren verschiedener Vorgehensweisen.
- Der Nebel hat beim Verlassen der Maschine ne Temperatur von ~200°C. Daran hatte ich am Anfang gar nicht gedacht, aber ist ja logisch, das Zeug muss verdampfen.
- Auf der Maschine ist ganz schön Druck drauf. Erster Versuch über den Unterdruckschlauch in den Vergaser einzuleiten ist daran gescheitert, dass der Durchfluss zu gering war und nach einem Bruchteil einer Sekunde sich der Nebel andere Wege sucht, weil der Druck am Auslass zu hoch ist.
- U-Druckschlauch abgezogen und von oben in den Vergaser eingeführt war besser. Mit Gummihandschuh provisorisch "abgedichtet" und es entweicht auch kein Nebel mehr seitlich. Gashebelfeder war ausgehängt und DK komplett geöffnet.
- Ohne Sog oder weiteren Druck ist es quasi unmöglich den Nebel durch die komplette Ansaugbrücke durchzubekommen. Uns ist es nicht gelungen. Die Vorstellung, dass der Nebel zum Auspuff wieder raus kommt, falls es keine anderen Undichtigkeiten gibt, bleibt Wunschdenken.
- In dem eingangs genannten Video haben die Kollegen ja auch Druckluft an die "Nebelmaschine" angeschlossen. Mein Kumpel, der so bisschen in der Materie ist, hat sowas auch noch nie gesehen. Nach unserem Test auch fraglich, ob das wirklich ne Nebelmaschine war oder nicht eher was anderes?
- Mangels anderer Optionen haben wir versucht mit einer elektrischen Schlauchboot-Pumpe den Nebel stärker reinzudrücken. Hat leider bisschen viel Druck gehabt und den Nebel eher oben aus dem Vergaser wieder rausgeblasen als weiter rein in die Ansaugbrücke. Sah aus wie ne Raketen-Abschussrampe ...
- Stattdessen kondensiert der Nebel im Vergaser und der Ansaugbrücke. Vor allem im Vergaser, der ja kein Wasser mag, nicht gerade toll!
- Haben es auch anders herum mal versucht, also über den Auspuff den Nebel eingeleitet. Die Endrohre haben ja ne gute Größe dafür. Im Endtopf konnte ich auch 1-2 kleine Undichtigkeiten entdecken, aber weiter ist das ganze auch wieder nicht vorgedrungen. Da fehlt einfach der Zug.
- Beim späteren Anlassen des Motors kamen sicherlich 5 Minuten (wirklich keine Übertreibung) noch reichlich Nebelschwaden aus dem Auspuff. Genug Nebel war also vorhanden 😁
Zusammenfassend muss ich sagen: Ist doch recht viel Aufwand, man braucht viel Material und so richtig funktionieren wollte das ganze nicht. Entweder hatten wir die falschen Tools oder haben uns zu dämlich angestellt - oder, die Methode ist für unsere Krabbler nicht wirklich gut geeignet.
Anbei noch ein paar Bilder. Wollte gerne paar Videos machen, aber wir brauchten im Einsatz jeder beide Hände 😁
35 Antworten
Zitat:
@magicpotion schrieb am 5. September 2020 um 06:17:12 Uhr:
Moin Moin,also die Sache mit der Falschluft.
Ich hoffe doch, Ihr meint das nicht ernst mit dem Bremsenreiniger. Mal abgesehen davon. dass sich hier ein "Newbee" eine wirklich !! gefährliche !! Info holen kann und sich und sein Fahrzeug abfackeln kann(wenn er die Artikel hier ernsthaft und unreflecktiert als Hilfe nehmen will) - hat Bemsenreiniger (nicht immer aber oft)
Propan/Butan als Treibgas in der Sprühdose mit dabei - und IST damit brennbar, richtig?
Wirkt Bremsenreiniger auf so einige Gummis und Kunststoffarten zersetzend (sieht man erst nicht - kommt dann aber zum Vorschein wenn man es nicht brauchen kann)Wenn man das am laufendn Motor auf die Vergaser oder Ansaugbrücke/Ansaugrohre/Krümmer sprüht muss man schon ziemlich mutig - äh, also nicht böse gemeint an die hier schreibeneden - dämlich sein.
Die paar stellen am Boxer, die Nebenluft saugen können sollte man einfach sorgfältig und fachgerecht montieren (oder auseinander nehmen und dann dicht montieren) anstatt um Zeit zu sparen ein unkalkulierbares Risiko einzugehen.
Sorry - will hier nicht lehrmeisterhaft sein, aber vor 25 Jahren hat sich ein Kumpel mit so einer Profimethode die (damals langen) Haare völlig abgebrannt und war mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus. Hat dabei an einem Auge einen bleibenden Schaden mitgenommen.
Feurige Grüße aus dem Frankenland
Ich muss gestehen, dass der eigentliche Auslöser meiner Frage dieses Video von der Doktoren war:
http://youtu.be/TsI1Vw_p1JI
Ich könnte mir vorstellen, dass das Risiko beim Käfermotor etwas geringer ist als bei einem modernen Motor, wie im Video. Der Abgaskrümmer ist normalerweise durch Verblechung von dem Bereich getrennt, wo man sprüht. Aber ich muss sagen, dass ich diese Methode auch als gefährlich ansehe.
Die Suche nach einem Leck im Ansaugteil mit Nebel oder Rauch ist ja vor allem bei einem modernen Motor mit Abgasregelung und jeder Menge Unterdruckschläuchen sinnvoll. Beim Käfer sind die möglicherewise undichten Stellen ja begrenzt: Drosselklappen- oder Starterklappenwelle im Vergaser, Verbindung zur Ansaugbrücke, falls vorhanden Übergang zu den Ansaugkrümmern und die Verbindung zum Zylinderkopf.
Diese Stellen lassen sich bei noch kühlem laufendem Motor auch einzeln gezielt mit Bremsenreiniger oder vielleicht auch Wasser ansprühen. Alternativ den Luftfilter abnehmen und über einen Adapter und eine Aquarienpumpe über den Vergaser den Ansaugteil bei stehendem Motor mit Druck beaufschlagen und die verdächtigen Stellen mit Seifenwasser besprühen.
Da die Käfer mit Vergaser ja keine Abgasregelung haben wirken sich Undichtigkeiten im Ansaugtrakt direkter aus und lassen sich eher ohne diese doch etwas aufwendigeren Methoden ermitteln, z.B. die verdächtigen Stellen mit neuen Dichtungen verschrauben.
Grüße
war ja nur ein Witzchen.... klar. Aber wie gesagt - Meine Meinung ist: Finger weg von Bremsenreiniger!
Wie gesagt (es geht hier ja konkret um den Käfer-Motor) - bei den zwei, drei Stellen, an denen am Käfer-Motor evtl. Falschluft gezogen werden kann, sehe ich mit Bremsenreiniger kein Problem. Auch wird der Bereich dabei ja nicht "geflutet"! Der eine oder andere kurze Sprühstoß an die verdächtigen Stellen (Drosselklappenwellenenden, Manschetten am Ansauggeweih, evtl. Flansch am Ende des Ansaugrohres) ist ja völlig ausreichend - und der Auspuffbereich ist sowieso nicht erreichbar...
Hm, also gut - dann will ich mal nicht der Bedenkenträger vor dem Herrn sein 🙄
Also, wenn man dann schon sehen will, ob sich was beim Motorlauf tut wenn er irgendwo falsche Luft gezogen wird...wäre dann nicht z.B. Stickstoff oder Co2 ne Möglichkeit. Gibts auch aus der Dose - oder besser Lachgas 😁😁😁 wollte schon immer mal ne Lachgaseinspritzung 😛
Aber ernsthaft - Lachgas braucht 500 Grad damit es dann Sauerstoff freisetzt - also brennt es draußen nicht - und selbst wenn es an den Auspuff oder Funken oder Flamme kommt passiert nix - außer dass Sauerstoff entsteht.
Wird ed dann durch die undichte Stelle an unseren Boxerchen reingesaugt - sollte, weil es ja in den Brennraum gelangt, dann der Motor deutlich schneller laufen - also hätte man den gewünschten Effekt - und ohne Bums....
Oder hab ich da nen Denkfehler?
Mit der "BR-Methode" braucht's ja etwas leicht entzündliches, um erkennen zu können, daß zusätzlicher Brennstoff mit dem Übermaß an Luft zu einer Änderung des Verbrennungsverhaltens )und somit der Drehzahl) führt!
Ist im Falle des Falles mit einem kurzen "Pfft" erledigt - braucht kein "wuuuuuuuuuusch"! 😉
Ob das mit Lachgas auch funktioniert - keine Ahnung. Woher sollte man es außerdem bekommen?
@naxel63: Also Lachgas ist an sich harmlos N2O - und kann man im Handel kaufen. Irgendwelche spinnerten Kids nehmen das als Spaßdroge - in der Lebensmittelindustrie wird es als Treibmittel benutzt - es ist auch nicht brennbar, aber brandfördernd wenn es sich zersetzt (eben ab 500 Grad Celsius)
Und - wenn Lachgas (habe ich oben geschrieben) höher als 500 Grad Celsius erhitzt wird, zersetzt es sich und gibt seinen Sauerstoff atomar frei. Wird es also im Gasersystem irgendwo angesaugt, sollte es in den Brennraum gelangen - dort wird es ja wohl deutlich über 500 Grad erhitzt - und der Sauerstoff "fördert" die Verbrennung immens - also -> Drehzahlanstieg oder Abfall - jen achdem wie das Gemisch, dass die Vergaser bereitstellen im Moment aufgebaut ist. Es gibt ja auch Lachgaseinspritzungen die einen Motor sofort in unglaubliche Leistungsregionen bringen... Guggsd Du hier: https://www.youtube.com/watch?v=SnS8u69moJM (wie lange der dann hält? - na ja....aber halt ein schneller Spaß)
So also meine Theorie - außerhalb des Motors ungefährlich weil definitiv nicht brennbar - im Brennraum der Hammer....
Also - sollte es ungefährlich sein. Und billig ist es auch.
Ich denke nicht daß es mit Lachgas funktioniert. Wenn es im Ansaugtrakt eine Undichtigkeit gibt hat das Gemisch eh schon zuviel Luft und zu wenig Brennstoff, mehr Sauerstoff wird da wohl wenig ändern.
hm, stimmt auch wieder....
Leistungssteigerung durch Lachgas war mir bekannt - nur nicht von der "Detailfunktion" her. 😉
Jetzt weiß ich, daß es mehr Sauerstoff bringt. 🙂 Hier aber dann eher kontraproduktiv... 🙁
Na ja - sicher bin ich mir da nicht. Ein Versuch würde das ans Licht bringen.
Denn ich glaube - egal ob ein oder Doppelvergaser, wenn er im Leerlauf (also nur über die Gemischregulierschraube(n) läuft, dann kann man ihn auch zum testen fett stellen. Wenn der Motor dann einen "definierten" Leerlauf bei irgendwo 800 z.B. hat, dann würde eine >Sauerstoffzufuhr jedenfalls eine deutliche Drehzahländerung bewirken.
Ist aucg egal wenn es schon sehr mager wäre - dann geht er halt meinetwegen aus - aber jedenfalls würde man die Veränderung bemerken. Und das ist ja das einizige was man wissen will - oder? Wenn Veränderung - Dann undicht (an irgendeiner Stelle). Kann man das reproduzieren, so findet man den Ort der undichten Stelle schon raus.
Na ja - ich werde das mal ins Auge fassen und irgendwo eine günstige Dose N2O schießen. Mal sehen, kaufe mein Schweißgas beim Lindehändler - der kann alles besorgen was Gasförmig ist - vielleicht hält es sich ja preislich im Rahmen. Wird etwas dauern - aber mich interessiert das schon - das ist ja immer so eng an den gewissen Stellen (Kopf/Ansaugrohr/Gaser) - und da kommt man dann immer nur mit der Hand und nicht ordentlich mit Dremo-Schlüssel hin und so weiter. Wenn man da sicher gehen kann und es kostet nicht sooo viel - dann wärs ja was.
Da wir hier ja alle Experten im Philosophieren sind aber kaum einer die Ideen auch umsetzt und "einfach mal ausprobiert" hab ich mich gestern mit nem Kumpel getroffen, der als Hobby Eventtechnik vertreibt. Haben also mal ne 1.500W Nebelmaschine angeschlossen und geschaut was passiert. Hier mal meine Erkenntnisse nach ~1h probieren verschiedener Vorgehensweisen.
- Der Nebel hat beim Verlassen der Maschine ne Temperatur von ~200°C. Daran hatte ich am Anfang gar nicht gedacht, aber ist ja logisch, das Zeug muss verdampfen.
- Auf der Maschine ist ganz schön Druck drauf. Erster Versuch über den Unterdruckschlauch in den Vergaser einzuleiten ist daran gescheitert, dass der Durchfluss zu gering war und nach einem Bruchteil einer Sekunde sich der Nebel andere Wege sucht, weil der Druck am Auslass zu hoch ist.
- U-Druckschlauch abgezogen und von oben in den Vergaser eingeführt war besser. Mit Gummihandschuh provisorisch "abgedichtet" und es entweicht auch kein Nebel mehr seitlich. Gashebelfeder war ausgehängt und DK komplett geöffnet.
- Ohne Sog oder weiteren Druck ist es quasi unmöglich den Nebel durch die komplette Ansaugbrücke durchzubekommen. Uns ist es nicht gelungen. Die Vorstellung, dass der Nebel zum Auspuff wieder raus kommt, falls es keine anderen Undichtigkeiten gibt, bleibt Wunschdenken.
- In dem eingangs genannten Video haben die Kollegen ja auch Druckluft an die "Nebelmaschine" angeschlossen. Mein Kumpel, der so bisschen in der Materie ist, hat sowas auch noch nie gesehen. Nach unserem Test auch fraglich, ob das wirklich ne Nebelmaschine war oder nicht eher was anderes?
- Mangels anderer Optionen haben wir versucht mit einer elektrischen Schlauchboot-Pumpe den Nebel stärker reinzudrücken. Hat leider bisschen viel Druck gehabt und den Nebel eher oben aus dem Vergaser wieder rausgeblasen als weiter rein in die Ansaugbrücke. Sah aus wie ne Raketen-Abschussrampe ...
- Stattdessen kondensiert der Nebel im Vergaser und der Ansaugbrücke. Vor allem im Vergaser, der ja kein Wasser mag, nicht gerade toll!
- Haben es auch anders herum mal versucht, also über den Auspuff den Nebel eingeleitet. Die Endrohre haben ja ne gute Größe dafür. Im Endtopf konnte ich auch 1-2 kleine Undichtigkeiten entdecken, aber weiter ist das ganze auch wieder nicht vorgedrungen. Da fehlt einfach der Zug.
- Beim späteren Anlassen des Motors kamen sicherlich 5 Minuten (wirklich keine Übertreibung) noch reichlich Nebelschwaden aus dem Auspuff. Genug Nebel war also vorhanden 😁
Zusammenfassend muss ich sagen: Ist doch recht viel Aufwand, man braucht viel Material und so richtig funktionieren wollte das ganze nicht. Entweder hatten wir die falschen Tools oder haben uns zu dämlich angestellt - oder, die Methode ist für unsere Krabbler nicht wirklich gut geeignet.
Anbei noch ein paar Bilder. Wollte gerne paar Videos machen, aber wir brauchten im Einsatz jeder beide Hände 😁
Applaus für die Dokumentation des praktischen Experiments!
Möge Dir die Aktion den Gaser nicht versaut haben... 🙄
Ja ich hoffe es auch ... 🙁
Hab soweit alles was ich erreichen konnte wieder trocken getupft und bin dann noch ~25 km nach Hause gefahren. Danach konnte ich zumindest keine Feuchtigkeit mehr erkennen. Aber wie es weiter unten aussah kann ich natürlich nicht beurteilen. Hoffe durch den Sog hat er auch alle Feuchtigkeit mit weggezogen. Werde es spätestens bei der Zerlegung im November sehen 🙄