Airmatic extrem unkomfortabel

Mercedes E-Klasse W211

Servus,

habe habe ein Problem mit meinem E500 BJ 02. Und zwar ist es so, dass die Airmatic (egal ob auf Sport 2 oder angehoben....) extrem hart ist.

Eine Fehlermeldung kam bisher noch nie eine, Airmatic steht auch immer gut da also nicht schief oder so. Luft verliert sie auch keine.
Vieleicht gibt es ja ein paar Spezis hier, die mir sagen können an was das liegen kann. Ich habe schon gehört, dass es an einem defektem Ventil bzw an kaputten Kabeln liegen kann. Das soll die Folge haben, dass man immer auf der Härtestufe Sport 2 rumfährt. (so kommt es mir auch vor)
Desweiteren soll man die Härte auch per Diagnose verstellen können, was meine Werkstatt natürlich verneint hat, die behaupten sowieso immer das alles normal ist.

Viele sagen ja, dass die 211er von 2002 recht hart sind, aber das Fahrgefühl was meiner an den Tag bringt ist langsam echt unerträglich.... Vieleicht kann jemand der Spezis hier ein paar Tipps geben?

mfg

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von maku


Was noch hinzukommen kann:

Avantgarde = 1mm tiefer = härter

1mm ist garnichts. Beim Standardfahrwerk ist Avantgarde 15mm tiefer als Classic/Elegance. Aber auch 15mm sind nicht die Welt.

Sind aber bei Airmatik die Fahrzeugniveaus nicht bei allen Auführungen gleich? Dafür gibt es doch die Wahlmöglichkeit Standard, Sport und Komfort...oder? Bin nicht sicher.

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


Der MoPf ist auch erheblich (!) komfortabler als der Vor-MoPf. Unser Ex-Vor-MoPf war auf Komfort in etwa so hart wie der MoPf auf Sport I.

Das Gegenteil müsste der Fall sein. Zu den Maßnahmen des Direct Control getauften Maßnahmepakets des MoPf gehören eine direktere Lenkung, eine veänderte Betätigungsmechanik des 6-Gang Schaltgetriebes und eine straffere Auslegung der Airmatik. Der MoPf ist in allen Belangen sportlicher geworden: Leistungsstärkere Motoren, Optik innen wie außen (teilweise vom Sportpaket übernommen, Anleihen an Frontflügel der F1) und in der Fahrwerksabstimmung.

Wenn man MoPf mit Vor-MoPf direkt vergleichen möchte braucht man schon gleiche Fahrzeuge mit gleichem Gewicht, identischen Felgen, Reifen, Reifendrücken etc.

Zitat:

Original geschrieben von tigu


Ich bin immer noch überzeugt davon, dass man die Airmatic per Programmierung des Steuergerätes (Federkennlinie) weicher machen kann.

Die Federkennlinie bei Luftfedern ist konstant, nicht veränderbar. Bei Stahlfedern nimmt man zur Tieferlegung kürzere Federn. Damit das Fahrzeug nicht aufsetzt oder durchschlägt muss die Federrate höher gewählt werden (dickerer Draht und/oder engere Windungen = andere Kennlinie). Vorteil: Bis zu einem gewissen Grad der Tieferlegung können die Dämpfer beibehalten werden. Tendenziell müssen Druckstufe verringert und Zugstufe erhöht werden. Bei Luftfedern genau umgekehrt.

Bei Luftfedern wird das Fahrzeugniveau durch mehr oder weniger Druck in den Luftfedern angepasst. Je nach Querschnitt der Luftfeder kann die Kennlinie linear oder progressiv sein. Eine starke Progression kann als Erhöhung der Kennlinie empfunden werden. Die Luftfedern bei Mercedes sehen aber ziemlich zylindrisch aus, also mit linearer Kennlinie.
Wird der Druck in der Luftfeder verringert sinkt das Fahrzeugniveau. Da die Kennlinie aber nicht verändert werden kann würden die Achsen viel schneller durchschlagen. Deshalb ist Airmatik immer auch mit variabel gesteurten Stoßdämpfern verbunden. Deren Dämpferrate wird je nach Programm (Sport, Komfort etc.) vorgewählt, vor allem aber auch während der Fahrt permanet dynamisch angepasst. Vereinfacht gesagt arbeiten sie bei Geradeausfahrt auf passablem Untergrund mit relativ niedriger Dämpferrate, werden durch sensorische Erfassung des Niveaus an jeder Radaufhängung einzeln bei bestimmten Fahrzuständen aber blitzschnell angesteuert und verhärten. Damit wird zum Einen ein Durchschlagen auf groben Unebenheiten verhindert, zum Anderen die Karosserieneigung bei schnellen Kurvenfahrten, Wechselkurven, starken Bremsungen etc. verringert. Diese geringere Karosserieneigung wird vom Fahrer trotz hoher Dämpferrate oftmals als komfortabel empfunden, in jedem Fall unkomfortabel ist natürlich die straffe Dämpfung auf gröberen Bodenunebenheiten. Wie gesagt ist die aber nach Absenken des Fahrzeugniveaus unbedingt notwendig, weil das Fahrwerk durch die dann zu niedrige Federkennlinie sonst durchschlagen könnte.

Mit programmatischer Anpassung der Dämpferraten kann eine andere Federkennlinie lediglich simuliert werden, ist aber dann immer mit überdurchschnittlichen Komforteinbußen durch die straffe Dämpfung verbunden. Hinzu kommt, dass Luftfedern prinzipiell schlechter ansprechen als Stahlfedern. Dieser Nachteil wird durch die Verringerung der Dämpferrate bei gutem Fahrbahnbelag und gemäßigter Fahrweise versucht auszugleichen.

Die Vorteile der Airmatik liegen vor allem in der Variabilität und der automatischen Anpassung an unterschiedliche Beladungszustände von möglichen vielen hundert kg.

An den Luftfedern und ihrer Ansteuerung kann es unmöglich liegen, dass der TE sein Fahrzeug als ungewöhnlich hart empfindet. Entweder sind die Stoßdämpfer oder ihre Ansteuerung fehlerhaft, oder es liegt tatsächlich an der Reifen/Felgen/Luftdruck-Kombination, was meiner Meinung nach am naheliegendsten ist. Das ist nun mal der Preis den man bei Niederquerschnitten zahlt. Zudem muss bei breiteren Reifen und unverändertem Fahrzeuggewicht eigentlich der Luftdruck nach unten angepasst werden, das wird meist übersehen. Dem Fahrzeuggewicht steht in den Reifen eine Gegenkraft gegenüber. Da die Kraft das Produkt aus Druck und Fläche ist muss bei breiteren Reifen (größerer Fläche) der Luftdruck verringert werden. Wer aus Gründen der Lenkpräzision, einer geringeren Reifentemperatur und niedrigeren Verbrauchs gerne den Luftdruck beibehält oder sogar erhöht, muss mit deutlichen Komforteinbußen leben.

Dann spielt nicht nur das Reifenformat, sondern auch sein Aufbau und das Reifenmodell zur Debatte. Auch da gibt es große Unterschiede im Komfort.

Last but not Least das Verhältnis der gefederten zu den ungefederten Massen. Das sollte so groß wie möglich sein, egal ob Komfortlimousine oder Sportwagen. Ein Einsatz deutlich größerer Räder als Serie sollte eigentlich durch besonders leichte Felgen (Magnesium?) oder gewichtsreduzierte Bremsscheiben wieder ausgeglichen werden um das Verhältnis nicht ungünstig zu verringern. Ansonsten zahlt man den Preis eines deutlich schlechteren Ansprechverhaltens. Zur Probe legt man sich einfach mal 50 kg auf den Rücksitz und kann ein deutlich besseres Ansprechverhalten der Federung feststellen, weil die gefederten Massen zunehmen, die ungefederten unverändert bleiben.

Schöne Grüße
Georg

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Zitat:

Original geschrieben von maku


Was noch hinzukommen kann:

Avantgarde = 1mm tiefer = härter
19" Räder = wengier Gummi = härter

Ich farhre einen Avantgarde aus 2003 mit 18" AMG Felgen.
Sport 2 geht gar nicht (zu hart)
Sport1 nur in den Bergen wenn es um die Kurfen geht

98% des Jahres fahre ich "normal" weil es hart genug ist

Marc

Fahre auch 18" AMG, wenn das Fahrwerk mich nicht so prügeln würde, wären wohl 20" druff. Auf Sport 2 fahr ich nur auf gut ausgebauten Straßen die auch eben sind und keine Schlaglöcher haben. Ansonsten immer auf Komfort und ich muss mir da schon die Zähne zusammen beisen bei dem gepolter.......😠

Bei dir muss wirklich was faul sein. Ich fahre auch 18ner und wenn die Airmatic auf Komfort steht, ist der Wagen auch wirklich komfortabel.

Gruss Stephan

Der MoPf ist auch erheblich (!) komfortabler als der Vor-MoPf. Unser Ex-Vor-MoPf war auf Komfort in etwa so hart wie der MoPf auf Sport I.

So habe mir ein Steuergerät aus 2004 bestellt, wird wohl diese Woche ankommen.

War heute kurz beim freundlichen wegen nem anderen Problem, da hab ich ihn auf die harte Airmatic angesprochen. Er meinte da kann man garnix machen bzw. ändern oder neu aufspielen wie auch immer..... Er meinte dann das eventuell die Dämpfer im Arsch sind, sind darauf auf den Prüfstand gefahren und dieser zeigte optimale Werte!!

Da ich aber dem freundlichen nicht immer alles glaube, hoffe ich einfach mal das das Steuergerät was bringt🙂

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So hab das Steuergerät getauscht! Ist wohl geringfügig besser geworden....😕

Nur habe ich jetzt das Phänomen, dass der Wagen auf Sport 2 vorne etwas tiefer steht als sonst und hinten dafür höher.
Was ich noch gemerkt habe ist das auf Sport 2 das Fahrwerk noch härter wird als vorher....

Was ich aber überhaupt nicht kapiere:
Mein Steuergerät ist laut EPC das 2. neuste und es wurde 2005 im EPC aufgenommen. Aber mein Wagen ist BJ 2002😕
Also wurde das schonmal getauscht!

Hat sonst noch jemand ne Idee wie man die Airmatic weicher bekommt???

Grüße euch.
Wenn man die airmatik höher stellt dann müsste es doch weicher sein "konfortabler"?!
Also ich mein mit einem modul oder mit der star diagnose

Zitat:

Original geschrieben von Nicsen1711


So hab das Steuergerät getauscht! Ist wohl geringfügig besser geworden....😕

Nur habe ich jetzt das Phänomen, dass der Wagen auf Sport 2 vorne etwas tiefer steht als sonst und hinten dafür höher.
Was ich noch gemerkt habe ist das auf Sport 2 das Fahrwerk noch härter wird als vorher....

Was ich aber überhaupt nicht kapiere:
Mein Steuergerät ist laut EPC das 2. neuste und es wurde 2005 im EPC aufgenommen. Aber mein Wagen ist BJ 2002😕
Also wurde das schonmal getauscht!

Hat sonst noch jemand ne Idee wie man die Airmatic weicher bekommt???

Fahre in die Werkstatt und lasse die Werte für dein Fahrzeug anpassen .

Also vorne höher und hinten tiefer 😉

Lisa

Zitat:

Original geschrieben von Nicsen1711


Hat sonst noch jemand ne Idee wie man die Airmatic weicher bekommt???

Bei mir war der Grund der extrem harten Airmatic ein defektes Tieferlegungsmodul. Wusste beim Kauf garnicht dass ich sowas drinnen hatte, sodass auf Garantie ein nagelneues Ing. Wilhelm-Modul vom MB-Händler eingebaut wurde. Seit dem kommen keine Fehlermeldungen am KI und auch die Härte ist wieder vertetbar! Persönlich würde ich es aber noch weicher wünschen im Komfortmodus.

Ich bin immer noch überzeugt davon, dass man die Airmatic per Programmierung des Steuergerätes (Federkennlinie) weicher machen kann. Hierzu muss man halt erst mal jemanden finden der sowas kann. Die Ingenieure vom Werk könnten das 100%. Schreibe doch mal ein Brief per Einschreiben an Dr. Zetsche persönlich (wirklich ernst gemeint). Vielleicht meldet sich ein Werksingenieur der das Problem lösen kann. Oder du findest einen Spezialisten der das Steuergerät individuell programmieren kann.

Hier mal die Adresse:
DaimlerBenz AG
Hr. Dr. Zetsche
70546 Stuttgart
 

Habe bei mir ja keinerlei Tieferlegungsmodule verbaut oder ähnliches.
Werde diese Wioche nochmal Fehler auslesen. Ein bekannter kennt sich mit der SD etwas aus mal schauen........

Ich bezweifle das sich der Herr Zwetchgen Dieter für sowas interessiert. Geschweige den das sich ein Ingenieur aus dem Werk meldet. Wenn dann müsste man so jemand perslönlich kennen.
Die Firma Mercedes Benz hat es nicht einmal gejuckt als ich ein Beschwerdebrief verschickt hatte als ich Probleme mit der NL gehabt habe. Aber das ist ja ein anderes Thema

Irgendwie muss man die Airmatic ja weicher bekommen, die Modelle nach 02 bzw 03 wurden ja auch weicher, micht würde interessieren was genau dort geändert wurde!

Die jüngeren Steuergeräte sind schon so ausgelegt , das sich ein angenehmeres Fahrgefühl einstellt .
Nur kann es sein das du ein Steuergerät erwischt hast , was noch nachjustiert werden muss 😉
Das kann leider nur einer mit einer SD 😉

Lisa

Zitat:

Original geschrieben von Nicsen1711


Irgendwie muss man die Airmatic ja weicher bekommen, die Modelle nach 02 bzw 03 wurden ja auch weicher, micht würde interessieren was genau dort geändert wurde!

Ja ja die olle Zwetschge...😁

Ich bin sicher dass da ab 02/03 nichts mechanisches geändert wurde, sondern ganz einfach per Elektronik Steuerung (Steuergerät Airmatic) nun eine ganz andere Federkennlinie zur Verfügung steht. Man kann die Sollwerte der Federkennlie sicher so auslegen, das im Konfortmodus von "Pudding" bis "Betonhart" alles Mögliche einstellbar ist, wenn man weiss wie 😕

Glaube kaum dass man mit der SD hier was machen kann ausser der Höheneinstellung, schön wärs ja und recht einfach dazu...

Zitat:

Original geschrieben von maku


Was noch hinzukommen kann:

Avantgarde = 1mm tiefer = härter

1mm ist garnichts. Beim Standardfahrwerk ist Avantgarde 15mm tiefer als Classic/Elegance. Aber auch 15mm sind nicht die Welt.

Sind aber bei Airmatik die Fahrzeugniveaus nicht bei allen Auführungen gleich? Dafür gibt es doch die Wahlmöglichkeit Standard, Sport und Komfort...oder? Bin nicht sicher.

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


Der MoPf ist auch erheblich (!) komfortabler als der Vor-MoPf. Unser Ex-Vor-MoPf war auf Komfort in etwa so hart wie der MoPf auf Sport I.

Das Gegenteil müsste der Fall sein. Zu den Maßnahmen des Direct Control getauften Maßnahmepakets des MoPf gehören eine direktere Lenkung, eine veänderte Betätigungsmechanik des 6-Gang Schaltgetriebes und eine straffere Auslegung der Airmatik. Der MoPf ist in allen Belangen sportlicher geworden: Leistungsstärkere Motoren, Optik innen wie außen (teilweise vom Sportpaket übernommen, Anleihen an Frontflügel der F1) und in der Fahrwerksabstimmung.

Wenn man MoPf mit Vor-MoPf direkt vergleichen möchte braucht man schon gleiche Fahrzeuge mit gleichem Gewicht, identischen Felgen, Reifen, Reifendrücken etc.

Zitat:

Original geschrieben von tigu


Ich bin immer noch überzeugt davon, dass man die Airmatic per Programmierung des Steuergerätes (Federkennlinie) weicher machen kann.

Die Federkennlinie bei Luftfedern ist konstant, nicht veränderbar. Bei Stahlfedern nimmt man zur Tieferlegung kürzere Federn. Damit das Fahrzeug nicht aufsetzt oder durchschlägt muss die Federrate höher gewählt werden (dickerer Draht und/oder engere Windungen = andere Kennlinie). Vorteil: Bis zu einem gewissen Grad der Tieferlegung können die Dämpfer beibehalten werden. Tendenziell müssen Druckstufe verringert und Zugstufe erhöht werden. Bei Luftfedern genau umgekehrt.

Bei Luftfedern wird das Fahrzeugniveau durch mehr oder weniger Druck in den Luftfedern angepasst. Je nach Querschnitt der Luftfeder kann die Kennlinie linear oder progressiv sein. Eine starke Progression kann als Erhöhung der Kennlinie empfunden werden. Die Luftfedern bei Mercedes sehen aber ziemlich zylindrisch aus, also mit linearer Kennlinie.
Wird der Druck in der Luftfeder verringert sinkt das Fahrzeugniveau. Da die Kennlinie aber nicht verändert werden kann würden die Achsen viel schneller durchschlagen. Deshalb ist Airmatik immer auch mit variabel gesteurten Stoßdämpfern verbunden. Deren Dämpferrate wird je nach Programm (Sport, Komfort etc.) vorgewählt, vor allem aber auch während der Fahrt permanet dynamisch angepasst. Vereinfacht gesagt arbeiten sie bei Geradeausfahrt auf passablem Untergrund mit relativ niedriger Dämpferrate, werden durch sensorische Erfassung des Niveaus an jeder Radaufhängung einzeln bei bestimmten Fahrzuständen aber blitzschnell angesteuert und verhärten. Damit wird zum Einen ein Durchschlagen auf groben Unebenheiten verhindert, zum Anderen die Karosserieneigung bei schnellen Kurvenfahrten, Wechselkurven, starken Bremsungen etc. verringert. Diese geringere Karosserieneigung wird vom Fahrer trotz hoher Dämpferrate oftmals als komfortabel empfunden, in jedem Fall unkomfortabel ist natürlich die straffe Dämpfung auf gröberen Bodenunebenheiten. Wie gesagt ist die aber nach Absenken des Fahrzeugniveaus unbedingt notwendig, weil das Fahrwerk durch die dann zu niedrige Federkennlinie sonst durchschlagen könnte.

Mit programmatischer Anpassung der Dämpferraten kann eine andere Federkennlinie lediglich simuliert werden, ist aber dann immer mit überdurchschnittlichen Komforteinbußen durch die straffe Dämpfung verbunden. Hinzu kommt, dass Luftfedern prinzipiell schlechter ansprechen als Stahlfedern. Dieser Nachteil wird durch die Verringerung der Dämpferrate bei gutem Fahrbahnbelag und gemäßigter Fahrweise versucht auszugleichen.

Die Vorteile der Airmatik liegen vor allem in der Variabilität und der automatischen Anpassung an unterschiedliche Beladungszustände von möglichen vielen hundert kg.

An den Luftfedern und ihrer Ansteuerung kann es unmöglich liegen, dass der TE sein Fahrzeug als ungewöhnlich hart empfindet. Entweder sind die Stoßdämpfer oder ihre Ansteuerung fehlerhaft, oder es liegt tatsächlich an der Reifen/Felgen/Luftdruck-Kombination, was meiner Meinung nach am naheliegendsten ist. Das ist nun mal der Preis den man bei Niederquerschnitten zahlt. Zudem muss bei breiteren Reifen und unverändertem Fahrzeuggewicht eigentlich der Luftdruck nach unten angepasst werden, das wird meist übersehen. Dem Fahrzeuggewicht steht in den Reifen eine Gegenkraft gegenüber. Da die Kraft das Produkt aus Druck und Fläche ist muss bei breiteren Reifen (größerer Fläche) der Luftdruck verringert werden. Wer aus Gründen der Lenkpräzision, einer geringeren Reifentemperatur und niedrigeren Verbrauchs gerne den Luftdruck beibehält oder sogar erhöht, muss mit deutlichen Komforteinbußen leben.

Dann spielt nicht nur das Reifenformat, sondern auch sein Aufbau und das Reifenmodell zur Debatte. Auch da gibt es große Unterschiede im Komfort.

Last but not Least das Verhältnis der gefederten zu den ungefederten Massen. Das sollte so groß wie möglich sein, egal ob Komfortlimousine oder Sportwagen. Ein Einsatz deutlich größerer Räder als Serie sollte eigentlich durch besonders leichte Felgen (Magnesium?) oder gewichtsreduzierte Bremsscheiben wieder ausgeglichen werden um das Verhältnis nicht ungünstig zu verringern. Ansonsten zahlt man den Preis eines deutlich schlechteren Ansprechverhaltens. Zur Probe legt man sich einfach mal 50 kg auf den Rücksitz und kann ein deutlich besseres Ansprechverhalten der Federung feststellen, weil die gefederten Massen zunehmen, die ungefederten unverändert bleiben.

Schöne Grüße
Georg

Zitat:

Original geschrieben von Sternschieber

Zitat:

An den Luftfedern und ihrer Ansteuerung kann es unmöglich liegen, dass der TE sein Fahrzeug als ungewöhnlich hart empfindet. Entweder sind die Stoßdämpfer oder ihre Ansteuerung fehlerhaft

Hallo Georg,

Schön erklärt. Aber, natürlich meinte ich mit der Federkennlinie nicht die gleichen Berechnungsmethoden wie mit einer Spiralfeder. Bei der Airmatic ist alles elektronisch per Sensor/Aktor gesteuert. Das Steuergerät besitzt ein fixes Programm der je nach Zustand die ADS Ventile ansteuert, welche ja für die Abstimmung im Airmatic sorgen.

Hier mal ein Zitat (inkl. Anhang) von Soeren von einem anderen Thread:

Hallo,
ist doch ganz einfach. Auf Seite 9 kannst Du den Aufbau des Feder-Daempfersystems an der HA gut erkennen. Pos. 41 ist die Luftfeder, Pos.5 ist der Stossdaempfer und Y53 ist das ADS Ventil. Mit dem ADS Ventil, wird in Abhaengigkeit von der Fahrwerkseinstellung (Komfort, Sport I o. II) die Daempfung des Stossdaempfers verstellt. Wenn das Ventil keine oder falsche Signale bekommt, zB. durch eine defekte elektrische Zuleitung (Kabelbaum) kann es sein, dass Du immer mit der Sport II Daemfung faehrst. Das von Dir wahrgenommene Poltergeraeusch spricht dafuer, denn durch die groesseren Daempferkraefte geht das Kopflager des Stossdaempers frueher in die Anschlaege und macht hierbei die Geraeusche.
Also ich tippe auf eine defektes ADS Ventil oder auf eine defekte Ansteuerung des Ventils.
Gruss
Soeren

Danke für den ausführlichen Beitrag.

Auf meinem Fahrzeug habe ich 18" Reifen montiert in den gleichen Dimensionen wie beim Sportpaket. (Also nichts außergewöhnliches, es wird ja schon ab Werk angeboten) Der User Durandula fährt ja bekannterweise 19" mit extremen Tiefgang. Und da ich mit ihm über ein anderes Forum auch Kontakt habe, weiss ich das sein Fahrwerk "angenehm" zu fahren sei.
Ich kenne viele die mit 19" bzw. 20" in verbindung mit Airmatic fahren und keine Probleme mit dem Komfort haben. Immer wieder höre ich: "Die Airamtic schluckt einfach alles"..... (was ich nicht behaupten kann)

Abgesehen davon habe ich die original Reifengröße für den Winter zur verfügung, und da ändert sich eben auch nichts am Komfort. Wenn ich den Reifenluftdruck verringere wird der Wagen natürlich auch weicher aber früher oder später habe ich dann einen unschön abgelaufenen Reifen. Ich fahre den Reifendruck der mir empfohlen wurde, es ist keinesfalls zuviel.

Zitat:

Original geschrieben von Nicsen1711


Ich kenne viele die mit 19" bzw. 20" in verbindung mit Airmatic fahren und keine Probleme mit dem Komfort haben. Immer wieder höre ich: "Die Airamtic schluckt einfach alles"..... (was ich nicht behaupten kann)

Ja das stimmt tatsächlich, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mein Bruder hat auf seinem S211 E55 AMG seit ein paar Tagen 20"-Felgen drauf. Hab den Wagen selber gefahren. Klar ist es härter im Vergleich zu den Original 18"-Felgen, aber... ich muss sagen die Airmatic bügelt wirklich vieles aus, sodass immer noch ein Restkonfort da ist.

Bei dir ist def. was nicht OK. Wie schon oben im Thread beschrieben liegt es wahrscheinlich an den ADS Ventilen die immer auf Sport II geschaltet sind oder eben das neue Steuergerät ist immer noch die alte Version wie schon Lisa schrieb.

Kannst ja mal die Zuleitungen an der Luftfederung und ADS kontrollieren, vielleicht ist da irgendwas nicht fest (Wackelkontakt).

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