Airmatic extrem unkomfortabel

Mercedes E-Klasse W211

Servus,

habe habe ein Problem mit meinem E500 BJ 02. Und zwar ist es so, dass die Airmatic (egal ob auf Sport 2 oder angehoben....) extrem hart ist.

Eine Fehlermeldung kam bisher noch nie eine, Airmatic steht auch immer gut da also nicht schief oder so. Luft verliert sie auch keine.
Vieleicht gibt es ja ein paar Spezis hier, die mir sagen können an was das liegen kann. Ich habe schon gehört, dass es an einem defektem Ventil bzw an kaputten Kabeln liegen kann. Das soll die Folge haben, dass man immer auf der Härtestufe Sport 2 rumfährt. (so kommt es mir auch vor)
Desweiteren soll man die Härte auch per Diagnose verstellen können, was meine Werkstatt natürlich verneint hat, die behaupten sowieso immer das alles normal ist.

Viele sagen ja, dass die 211er von 2002 recht hart sind, aber das Fahrgefühl was meiner an den Tag bringt ist langsam echt unerträglich.... Vieleicht kann jemand der Spezis hier ein paar Tipps geben?

mfg

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von maku


Was noch hinzukommen kann:

Avantgarde = 1mm tiefer = härter

1mm ist garnichts. Beim Standardfahrwerk ist Avantgarde 15mm tiefer als Classic/Elegance. Aber auch 15mm sind nicht die Welt.

Sind aber bei Airmatik die Fahrzeugniveaus nicht bei allen Auführungen gleich? Dafür gibt es doch die Wahlmöglichkeit Standard, Sport und Komfort...oder? Bin nicht sicher.

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


Der MoPf ist auch erheblich (!) komfortabler als der Vor-MoPf. Unser Ex-Vor-MoPf war auf Komfort in etwa so hart wie der MoPf auf Sport I.

Das Gegenteil müsste der Fall sein. Zu den Maßnahmen des Direct Control getauften Maßnahmepakets des MoPf gehören eine direktere Lenkung, eine veänderte Betätigungsmechanik des 6-Gang Schaltgetriebes und eine straffere Auslegung der Airmatik. Der MoPf ist in allen Belangen sportlicher geworden: Leistungsstärkere Motoren, Optik innen wie außen (teilweise vom Sportpaket übernommen, Anleihen an Frontflügel der F1) und in der Fahrwerksabstimmung.

Wenn man MoPf mit Vor-MoPf direkt vergleichen möchte braucht man schon gleiche Fahrzeuge mit gleichem Gewicht, identischen Felgen, Reifen, Reifendrücken etc.

Zitat:

Original geschrieben von tigu


Ich bin immer noch überzeugt davon, dass man die Airmatic per Programmierung des Steuergerätes (Federkennlinie) weicher machen kann.

Die Federkennlinie bei Luftfedern ist konstant, nicht veränderbar. Bei Stahlfedern nimmt man zur Tieferlegung kürzere Federn. Damit das Fahrzeug nicht aufsetzt oder durchschlägt muss die Federrate höher gewählt werden (dickerer Draht und/oder engere Windungen = andere Kennlinie). Vorteil: Bis zu einem gewissen Grad der Tieferlegung können die Dämpfer beibehalten werden. Tendenziell müssen Druckstufe verringert und Zugstufe erhöht werden. Bei Luftfedern genau umgekehrt.

Bei Luftfedern wird das Fahrzeugniveau durch mehr oder weniger Druck in den Luftfedern angepasst. Je nach Querschnitt der Luftfeder kann die Kennlinie linear oder progressiv sein. Eine starke Progression kann als Erhöhung der Kennlinie empfunden werden. Die Luftfedern bei Mercedes sehen aber ziemlich zylindrisch aus, also mit linearer Kennlinie.
Wird der Druck in der Luftfeder verringert sinkt das Fahrzeugniveau. Da die Kennlinie aber nicht verändert werden kann würden die Achsen viel schneller durchschlagen. Deshalb ist Airmatik immer auch mit variabel gesteurten Stoßdämpfern verbunden. Deren Dämpferrate wird je nach Programm (Sport, Komfort etc.) vorgewählt, vor allem aber auch während der Fahrt permanet dynamisch angepasst. Vereinfacht gesagt arbeiten sie bei Geradeausfahrt auf passablem Untergrund mit relativ niedriger Dämpferrate, werden durch sensorische Erfassung des Niveaus an jeder Radaufhängung einzeln bei bestimmten Fahrzuständen aber blitzschnell angesteuert und verhärten. Damit wird zum Einen ein Durchschlagen auf groben Unebenheiten verhindert, zum Anderen die Karosserieneigung bei schnellen Kurvenfahrten, Wechselkurven, starken Bremsungen etc. verringert. Diese geringere Karosserieneigung wird vom Fahrer trotz hoher Dämpferrate oftmals als komfortabel empfunden, in jedem Fall unkomfortabel ist natürlich die straffe Dämpfung auf gröberen Bodenunebenheiten. Wie gesagt ist die aber nach Absenken des Fahrzeugniveaus unbedingt notwendig, weil das Fahrwerk durch die dann zu niedrige Federkennlinie sonst durchschlagen könnte.

Mit programmatischer Anpassung der Dämpferraten kann eine andere Federkennlinie lediglich simuliert werden, ist aber dann immer mit überdurchschnittlichen Komforteinbußen durch die straffe Dämpfung verbunden. Hinzu kommt, dass Luftfedern prinzipiell schlechter ansprechen als Stahlfedern. Dieser Nachteil wird durch die Verringerung der Dämpferrate bei gutem Fahrbahnbelag und gemäßigter Fahrweise versucht auszugleichen.

Die Vorteile der Airmatik liegen vor allem in der Variabilität und der automatischen Anpassung an unterschiedliche Beladungszustände von möglichen vielen hundert kg.

An den Luftfedern und ihrer Ansteuerung kann es unmöglich liegen, dass der TE sein Fahrzeug als ungewöhnlich hart empfindet. Entweder sind die Stoßdämpfer oder ihre Ansteuerung fehlerhaft, oder es liegt tatsächlich an der Reifen/Felgen/Luftdruck-Kombination, was meiner Meinung nach am naheliegendsten ist. Das ist nun mal der Preis den man bei Niederquerschnitten zahlt. Zudem muss bei breiteren Reifen und unverändertem Fahrzeuggewicht eigentlich der Luftdruck nach unten angepasst werden, das wird meist übersehen. Dem Fahrzeuggewicht steht in den Reifen eine Gegenkraft gegenüber. Da die Kraft das Produkt aus Druck und Fläche ist muss bei breiteren Reifen (größerer Fläche) der Luftdruck verringert werden. Wer aus Gründen der Lenkpräzision, einer geringeren Reifentemperatur und niedrigeren Verbrauchs gerne den Luftdruck beibehält oder sogar erhöht, muss mit deutlichen Komforteinbußen leben.

Dann spielt nicht nur das Reifenformat, sondern auch sein Aufbau und das Reifenmodell zur Debatte. Auch da gibt es große Unterschiede im Komfort.

Last but not Least das Verhältnis der gefederten zu den ungefederten Massen. Das sollte so groß wie möglich sein, egal ob Komfortlimousine oder Sportwagen. Ein Einsatz deutlich größerer Räder als Serie sollte eigentlich durch besonders leichte Felgen (Magnesium?) oder gewichtsreduzierte Bremsscheiben wieder ausgeglichen werden um das Verhältnis nicht ungünstig zu verringern. Ansonsten zahlt man den Preis eines deutlich schlechteren Ansprechverhaltens. Zur Probe legt man sich einfach mal 50 kg auf den Rücksitz und kann ein deutlich besseres Ansprechverhalten der Federung feststellen, weil die gefederten Massen zunehmen, die ungefederten unverändert bleiben.

Schöne Grüße
Georg

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Aber würde dann nicht gleich im KI ne Fehlermeldung kommen, oder speichert er das nur im Fehlerspeicher? Werde diese Woche noch ne Star Diagnose ans Auto klemmen und werde da dann mal nachschauen.

Hallo Zusammen

Ich habe das gleiche Problem wie es in diesem Tread beschrieben wird auch. Aus meiner Optik ist dies mit dem Wechsel auf die Winterreifen passiert. Vorher butterweich, aber jetzt dringen "kleine" Unebenheiten in der Komfortstufe viel stärker durch. Langgezogene Unebenheiten werden normal weggebügelt... Das Dumme ist nur, das es aus meiner Optik nicht konstant hart ist. Manchmal wie früher und manchmal wieder viel härter.

Das Fahrzeug ist ein 2003 s211 e500 Avantgarde...

Der Freundliche hat laut Diagnose keinen Fehler gefunden. Gibt es zu dieser Thematik etwas das man speziell überprüfen kann?

Viele Grüsse aus der Schweiz.

inetbeat

Also im S-Klasse-Forum ist die Airmatic ja ein größeres Thema, weil die beim W220 serienmäßig ist.

Leider kenne ich nicht alle Unterschiede zum W211.

Es kann helfen, mal die Stecker der Beschleunigungssensoren abzuziehen und mit Kontaksspray einzusprühen: Hier ein Link zur Thematik: Klick hier!

Hier ein Beitrag aus unseren FAQ mit Bild: Klick hier, dauert etwas.

Beim W220 sitzen die Beschleunigungssensoren direkt an den Federbeindomen.

Vielleicht hilfts, kostet auch nichts und ist schnell gemacht.

lg Rüdiger:-)

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Beim W220 sitzen die Beschleunigungssensoren direkt an den Federbeindomen.

Im Anhang könnt Ihr sehen wo die bei W211'er sitzen. Vorne ist kein Problem, aber beim hinteren muss wahrscheinlich die Radhausverkleidung ab.

Gemäss techn. Beschreibung, werden die Vertikalbewegungen von diesen Sensoren gemessen und als Spannungssignal an die ADSII (Dämpfung) zur Verarbeitung weitergeleitet. Das erzeugt dann die weiche bzw. harte Dämpfung!

Scheint mir ziemlich logisch, vielleicht hilfts wirklich, super Tipp von Rüdiger 😉

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Hallo Zusammen

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich denke die Version mit den Vertikalbewegungen scheint mir recht naheliegend.
Ich werde die Verkabelung und die Sensoren überprüfen. Werde Euch über den Stand der Dinge infomieren.

Vielen Dank und Gruss aus der Schweiz

inetbeat

Hallo Zusammen

Der Tip von Rüdiger ist aus meiner Optik ein Volltreffer... Ich habe die hinteren beiden Stecker der Beschleuinigungssensoren
mit Kontaktspray behandelt und wieder eingesteckt. Nun hat sich das Ansprechverhalten des Armatic schon stark geändert. Jedoch nicht für sehr lange Zeit. Hier wird wohl ein Beschleunigungssensor defekt sein.

Frage nebenbei, sind die Beschleunigungssensoren auch für die Fahrdynamischen Sitze zuständig? Ich hatte Getsern eine etwas sehr spezielle Erscheinung; "Geradeaus gefahren und auf einmal haben sich beide Seitenpolster bis an den Anschlag gedrückt." Wenn ja würde das wiederum auf einen defekten Sensor deuten...

Weihnachtliche Grüsse

inetbeat

Hallo tigu,
stell doch deine Sprache auf Deutsch ein, dann kann man die PDF auch als Deutscher lesen 😁 😁 😁 😁

Zitat:

Original geschrieben von inetbeat


Ich habe die hinteren beiden Stecker der Beschleuinigungssensoren

Hee? ...ich dachte hinten gibt's nur ein Beschl.-Sensor!

Sonst freut's mich wenn's geklappt hat. Was kostet so nen Sensor eigentlich?

@Rainer
😁

Hallo Zusammen

@tigu
Natürlich habe ich die beiden vorderen Sensoren mit Kontaktspray behandelt. Hinten muss ja die Radhausverkleidung raus, das lasse ich schön vom Freundlichen machen. Sorry für den "Verschreiber".

Weis jemand von Euch, ob die Fahrdynamischen Sitze auch von diesen Sensoren gesteuert werden?

Liebe Grüsse und vielen Dank.

inetbeat

Zitat:

Original geschrieben von inetbeat


Hallo Zusammen

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich denke die Version mit den Vertikalbewegungen scheint mir recht naheliegend.
Ich werde die Verkabelung und die Sensoren überprüfen. Werde Euch über den Stand der Dinge infomieren.

Vielen Dank und Gruss aus der Schweiz

inetbeat

Fahre seit einigen Monaten eine W211 E350 Mopf Limo Avantgarde Airmatic EZ 10/2006, 70.000 km, mit 17" Rädern, und bin nicht ganz glücklich damit, da die Karosserie, m. E. zu grosse laterale Vertikalbewegungen hat ( wie ein Schiff, das in hoher See krängt , kein Stampfen ). 😠

Der 🙂 meint natürlich das sei normal, was mir etwas unglaubwürdig vorkommt; das Fahrzeug hat nämlich noch Garantie. 😁

Bin selbstverständlich vor dem Kauf ausgiebig probegefahren und auch bei der Ueberfuehrung von ca. 1500 km waren diese Karosseriebewegungen nicht festzustellen.

Die Frage stellt sich nun für mich ob das ggf. auch durch schlechten Kontakt der Beschleunigungssensoren verursacht werden kann.
Fahrzeug steht immer draussen und bei uns hat es in den letzten Wochen, Atlantikküste, häufig wolkenbruchartig geregnet.

Was meinen die Experten?

Gruss Karl

Dann werde ich das mit den Sensoren auch mal probieren!!!

Was ich aufjeden Fall sagen kann: Je nach Außentemperatur ist meine Airmatic härter oder weicher!!!

Im Sommer fast unerträglich hart und im Winter eigentlich ganz angenehm😕

@ tigu
So ein Beschleunigungsgeber kostet 104 € 😰

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