AEE mit VAGCOM mitgeloggt Fragen zu Lamdasonde und Drehzahl
Hallo,
auf der Fahrt zu meinen Eltern habe ich ein bisschen mit VAGCOM rumgespielt und über Kanal 001 mitgeloggt. Schon länger ist mir ein unruhiger Leerlauf aufgefallen, der aber beim AEE ja wohl mehr oder weniger normal sein soll. Folgende Resultate kamen mit warmgefahrenem Motor im Leerlauf zutage:
1. Die Drehzahl steht zunächst bei Konstanten 640 Umdrehungen. Fallt aber alle paar Sekunden auf 603 Umdrehungen ab und steigt dann schnell auf 690 Umdrehungen an und pendelt sich wieder bei 640 Umdrehungen ein? So etwa alle 15 Sekunden geht das Spielchen aufs neue los. Gehört das so?
2. Die Lamdasonde wechselt im Leerlauf ständig die Spannung zwischen 0,03 und 0,9 Volt hin und her? Ist das so richtig?
Viele Grüße,
Jochen
20 Antworten
Das is sehr wohl möglich. Bedenke, unsere Motoren sind nicht neu und selbst wenn man alle Wartungsarbeiten durchführt sind niemals alle Zylinder gleich abgenutzt, genauso wenig wie die Ventile. Bei einem niedrigen Lauf wie 600 U/min reichen einige Nm aus, um den Motor zu belasten und die Drehzahl abzusenken.
Wenn man da den Blinker anmacht fließen da 45+X Watt. Das macht sich bei der Lichtmaschine bemerkbar, denn diese liefert ja erst bei 1100 bis 1400 den maximalen Ladestrom. Die paar Nm, die die Lichtmaschine jetzt vom Motor haben will, muß dieser erst einmal bereit stellen. Jeder weiß, dass ein Benziner unter 2000 schlecht zieht und unter 1000 schon mal garnicht.
Demnach wird der Leerlauf angehoben und steigt leicht an. Im nächsten Moment ist der Blinker aber schon wieder aus und der Motor hat zuviel eingespritzt und läuft hoch. Denke daran, der Strom wirkt mit Lichtgeschwindigkeit im System. Also aus ist auch sofort bemerkbar.
Wenn der Motor jetzt zurück regelt, geht der Blinker wieder an und der Motor sackt ab. Wenn die Regelfrequenz des Motors (ich schätze mal unter 20 Hz) jetzt in Resonanz mit der Blinkfrequenz liegt, dann hast du keine Chance den ruhig zu bekommen - Stichwort Resonanzkatastrophe. Hier hilft dann wirklich erst mehr Drehzahl im Leerlauf oder mehr Schwungmasse (wirkt Dämpfend).
Tja, an der Physik kommt halt keiner vorbei...
Aber, diese paar U/min sind ja auch kein Problem, zumindest sehe ich das so. Dann sägt der Motor im Stand halt etwas, hat die Funktion bisher noch nicht beeinträchtigt. Und wenn es zu schlimm wird, wird die Drosselklappe mal wieder sauber gemacht 🙂
Zitat:
Original geschrieben von ovaskerri
Das is sehr wohl möglich. Bedenke, unsere Motoren sind nicht neu und selbst wenn man alle Wartungsarbeiten durchführt sind niemals alle Zylinder gleich abgenutzt, genauso wenig wie die Ventile. Bei einem niedrigen Lauf wie 600 U/min reichen einige Nm aus, um den Motor zu belasten und die Drehzahl abzusenken.Wenn man da den Blinker anmacht fließen da 45+X Watt. Das macht sich bei der Lichtmaschine bemerkbar, denn diese liefert ja erst bei 1100 bis 1400 den maximalen Ladestrom. Die paar Nm, die die Lichtmaschine jetzt vom Motor haben will, muß dieser erst einmal bereit stellen. Jeder weiß, dass ein Benziner unter 2000 schlecht zieht und unter 1000 schon mal garnicht.
Demnach wird der Leerlauf angehoben und steigt leicht an. Im nächsten Moment ist der Blinker aber schon wieder aus und der Motor hat zuviel eingespritzt und läuft hoch. Denke daran, der Strom wirkt mit Lichtgeschwindigkeit im System. Also aus ist auch sofort bemerkbar.
Wenn der Motor jetzt zurück regelt, geht der Blinker wieder an und der Motor sackt ab. Wenn die Regelfrequenz des Motors (ich schätze mal unter 20 Hz) jetzt in Resonanz mit der Blinkfrequenz liegt, dann hast du keine Chance den ruhig zu bekommen - Stichwort Resonanzkatastrophe. Hier hilft dann wirklich erst mehr Drehzahl im Leerlauf oder mehr Schwungmasse (wirkt Dämpfend).
Tja, an der Physik kommt halt keiner vorbei...
Aber, diese paar U/min sind ja auch kein Problem, zumindest sehe ich das so. Dann sägt der Motor im Stand halt etwas, hat die Funktion bisher noch nicht beeinträchtigt. Und wenn es zu schlimm wird, wird die Drosselklappe mal wieder sauber gemacht 🙂
Du hast bei deinen Gedankengängen die Batterie vergessen.
Wie findest Du das:
Der Blinker wird eingeschaltet, die Lampen leuchten auf.
Der zusätzliche Strom für die Blinker fließt über eine nicht mehr einwandfreie Verbindung, o.ä. mit einem relativ großen Übergangswiderstand, z.B. in der Masseleitung zur Batterie.
An diesem Widerstand entsteht nun ein größerer Spannungsabfall.
Das Massepotential des Steuergerätes wird hochgehoben. Das Steuergerät "sieht" nun plötzlich einen anderen Drosselklappenwinkel
da sich die am Potentiometer gemessene Spannung um den Betrag des Spannungsabfalls verringert hat.
Wenn man solche Drehzahlschwankungen nicht in den Griff bekommt sollte man sich auf jeden Fall mal die Spannungsversorgung des Steuergerätes auf einem Scope anschauen und ggf. testweise mal eine extra Masse aufklemmen. Da der AEE auch noch die Leerlaufdrehzahl bei zu geringer Bordnetzspannung anhebt kann das zu sehr lustigen Effekten führen...
Aber ich bleibe dabei das es nicht der Normalzustand ist !
Also ich sehe die Drehzahlschwankung sogar leicht am Drehzahlmesser. Der wabbelt im warmen Zustand immer einen Millimeter über und unter 600 Umdrehungen hin und her! Aber wie gesagt, die DK ist NEU und angelernt. Im kalten Zustand, also erhöhten Leerlauf, macht der Motor einen runderen Eindruck!
Hi @alex12...
klar, wenn die Stell- und Messglieder keine vernünftige Masse haben oder sich arg die Spannung an diesen oder dem Steuergerät ändern, könnte man meinen, das Steuergerät misst andere Kennwerte. Vielleicht ist dem auch so, und das Sägen beim Blinken ist dadurch hervorgerufen.
Andererseits wäre das ziemlich 50er Jahre like, was Mess- und Regeltechnik anbelangt. Die Drosselklappe z.B. wird meines Wissens nach über zwei Schleifbahnen gemessen, die gegenläufig mit Spannung beaufschlagt sind. Demnach wird das Steuergerät eine hohe und eine niedrige Spannung messen. Die Messgröße wäre z.B. dann die Differenz zwischen diesen beiden, kleiner Winkel = 4V,mittlerer Winkel = 0 V ,großer Winkel = -4V.
Zumindest wird aber ein solches Steuergerät mit einer Referenzspannung arbeiten und somit alle Messwerte auf eine Referenz legen. Zudem werden ja die DK und die LambdaSonde mit eigenen, stabilisierten Spannungen versorgt (5V bei der DK und 0-2V bei der LambdaSonde). Diese sind dann auch gegenüber Schwankungen gepuffert.
Meine Annahme wäre daher die, dass trotz aller Regeltechnik und Kompensation es sich bei den Grunddrehzalschwankungen um Resonanzen im Regelkreis handelt. Spannungsschwankungen sollten in der Regelung keine Auswirkungen haben - ausser durch die Last an der Lichtmaschine - die wiederum eine mechanische Resonanz erzeugt.
Was die Batterie anbelangt, diese verhindert ja nur das Abfallen der Spannung unter einen bestimmten Wert. Normal liefert die Lichtmaschine die Energie für alle elektrischen Verbraucher und wird dem entsprechend belastet. Wenn der Blinker die Spannung von 14 V auf 13 V runter zieht, hat die Batterie noch garnichts getan und hätte auch gerne abgeklemmt sein können. Oder etwa nicht? Hab das noch nie ausprobiert...
Aber, das sind ja alles akademische Überlegungen - gibts hier denn keinen Mechatroniker, der da etwas Erfahrung hat und sowas einschätzen kann, wie diese Regelkreise funktionieren? Würde mich mal interessieren...
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von 22Josh
Also ich sehe die Drehzahlschwankung sogar leicht am Drehzahlmesser. Der wabbelt im warmen Zustand immer einen Millimeter über und unter 600 Umdrehungen hin und her!
ich bleibe dabei: völlig normal. Guck dir doch mal Videos vom AEE bei youtube an. Ich meine da gab es welche die auch den Leerlauf zeigten.