Adblue Verbrauch
Hallo,
ich habe vor zwei Wochen meinen B8 (190PS) bekommen.
Am Anfang stand die AdBlue Reichweite bei 12000km. Nun, etwa 800km später, zeigt sie nur noch 10500km an, ist also über 800km hinweg um 1500km gefallen.
Ist das normal? Pendelt sich das ein oder muss ich tatsächlich schon nach ca. 6000km nachtanken?
Ich fahre das Auto schonend, Verbrauch ist ca. 7,0l/100km.
Wie tankt ihr nach? AdBlue aus der Zapfpistole an der LKW-Tanke oder aus der Flasche?
Oder gibt es schon PKW-Tankstellen mit AdBlue direkt an der Zapfsäule?
Danke,
Sepp
Beste Antwort im Thema
Mein Senf:
Bereits 2006 habe ich in meiner Abschlussarbeit (Wirtschaftschemie) zum Thema Einführung der SCR-Technologie im PKW-Segment dieser Technik keine großen Chancen eingeräumt da die AdBlue-Tanks einfach zu groß oder die Nachfüllintervalle zu kurz sind will man "alle" im Abgasstrom anfallende NOx stöchiometrisch korrekt mit NH3 reagieren lassen. Dies wird der Verbraucher wohl nicht hinnehmen. Auch bedeuten größere Tanks größere Normleergewichte der Fahrzeuge mit allen damit verbundenen theoretischen und praktischen Nachteile.
Tendenziell wird wohl heutzutage zu wenig AdBlue bei den betroffenen Fahrzeugen eingespritzt weil:
1. Technisch ist die stöchiometrisch korrekte Zudosierung der Harnstofflösung AdBlue schwierig, grade bei geringen Außen-/Abgastemperaturen/ schnelle Lastwechseln
2. Eine Überdosierung von Harnstoff auf jeden Fall zu vermeiden ist da sonst Ammoniak ausgestoßen wird (Geruchsbelästigung + Schadgas)
3. Somit die kleinen Tanks lange voll bleiben.
Weiter: Die theoretischen AdBlue-Tankvolumina und der AdBlue-Bedarf richten sich nach den Normverbräuchen. Weichen die 20 % nach oben ab (was häufig der Fall ist), verkürzt sich auch die AdBlue-Reichweite logischerweise. Auch ist die Erstbefüllung der Tanks mit AdBlue ab Werk nicht mehr vollständig. Immer an den Ertragswinkel denken!
Somit zur Zeit eine teure Technik, die der Verbraucher für ein gutes Umweltgewissen bezahlt ohne Anspruch auf vollständige Reduzierung der Stickoxide. Gesetze und Normen lassen in Deutschland dies aber alles zu, da wird gar nichts passieren.
In anderen Ländern / Wirtschaftszonen werden die deutschen Automobilbauer jedoch sicherlich Maß genommen.
Die Abgasnachbehandlung kommt den Herstellern über das System AdBlue/SCR/Normung/Gesetzgebung deutlich günstiger als die Entwicklung innermotorischer Maßnahmen zur NOx-Reduzierung. Zahlt doch der Kunde den Mehrpreis für eine "Zusatzausstattung". Und für die Umwelt doch immer wieder gerne...Obwohl, ganz ehrlich, wenn von uns juckt es wenn das eine oder andere Gramm Stickoxid mehr aus dem Auspuff kommt? Mich ärgert an der ganzen Sache, dass man als Kunde viel Geld für die Technik bezahlt und diese am Ende des Tages eben nicht zur vollsten Zufriedenheit arbeitet. Dennoch, Vorteile ergeben sich beim Einsatz der SCR-Technologie für den Motorkonstrukteur: Er darf höhere Verdichtung und Verbrennungstemperaturen (Niedrigerer Verbrauch, höherer NOx-Ausstoß) planen.
Andere Hersteller sind andere, erfolgreichere Wege zur NOx-Reduzierung gegangen. Nun wird sich zeigen, wie sich AdBlue bewährt. Ich beobachte mal gespannt.
Hier steht alles Wesentliche zum Thema ABlue zu drin:
http://www.wiwo.de/.../13371484.html
Gruß,
Jander
PS: Mixt oder streckt das AdBlue bloß nicht selbst. Es ist ein hochreines Gebinde. Metallionen, wie beispielsweise in Leitungswasser enthalten, in geringster Konzentrationen zerstören den SCR-Kat, dann wird´s teuer!
138 Antworten
Die neuen Passat Diesel SCR reihen sich ein in die Schummelflotte der Blender und Trickser, zu denen bspw. auch der Van Opel Zafira 1.6 CDTI ecoflex, die Mercedes-Limousine C220 CDI oder der Geländewagen Audi Q7 TDI gehören.
Statt einen ausreichend großen Tank einzubauen, regelt man die Abgasreinigung herunter. Wenn dann die modernen Dieselmotoren aus dem Labor auf die Straße fahren, steigt der Stickoxidwert.
Dass es auch ehrlich geht, zeigt BMW mit der aktuellen Limousine 530d. Deren Motor ist so ausgereift, dass das Adblue ausreicht und die Abgaswerte auch auf der Straße in Ordnung sind. Dazu hat BMW einen ausreichend großen Adblue-Tank verbaut.
Zitat:
@leinad01 schrieb am 11. April 2016 um 21:58:49 Uhr:
Und warum tankst du zu Hause nicht voll?
Bin oft im Ausland, aber würde nie auf den Gedanken kommen um im Ausland irgendwie Adblue zu suchen
Mach ich ja, aber es könnte sein, dass es 7000-10000km werden, die ich zurücklege. Und da werde ich zumindest einmal nachfüllen müssen. Momentan habe ich im Umkreis von 50km nur 1 Zapfsäule, die mit EC Karte geht. Die anderen nur mit LKW Tankkarten.
Mein AD Blue Tank (140 KW 4WD) war nach gut 10K Km leer - 150 Restreichweite. Bisher musste ich 1x nachfüllen, da ich mich nicht an die LKW Zapfsäulen rantraute, musste ein 10 L Kanister herhalten, es halt alles bestens geklappt.
zum Verbrauch kann ich nicht viel sagen, da ich nicht weiß ob der AD Blue Tank bei Übernahme des Wagen wirklich ganz voll war, beim nächsten Mal nutze ich die LKW Säule.
Respekt vor Mertinhos langen Urlaubtsouren ins von AT so weit entfernte DE... auf unseren Portugal Touren kamen wir bisher nur auf 5,5-6 K KM - und das bei einem einfachen Weg von 2,4 K KM. Mal sehen wiewiele KM es dieses Jahr werden, leider sind es noch fast 20 Wochen bis dahin.
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Der Adblue-Tank des BMW 530d hat eine Größe von 15 Liter. Ist der gefüllt, reicht das laut Hersteller für 15.000 km.
Tests der niederländischen Wissenschaftsorganisation TNO haben ergeben, dass der 530d unter Einhaltung der Euro-6-Norm mit 15 Liter 21.131 Straßenverkehrskilometer fahren kann.
Während die Fahrzeuge anderer Hersteller Adblue-Tanks einbauen, die um 40 bis zu 80% zu klein sind, könnte man beim 530d auf einige Liter Tankvolumen verzichten, um die versprochenen 15.000 km zu erreichen.
Zitat:
@Randon schrieb am 13. April 2016 um 14:21:08 Uhr:
Der Adblue-Tank des BMW 530d hat eine Größe von 15 Liter. Ist der gefüllt, reicht das laut Hersteller für 15.000 km.Tests der niederländischen Wissenschaftsorganisation TNO haben ergeben, dass der 530d unter Einhaltung der Euro-6-Norm mit 15 Liter 21.131 Straßenverkehrskilometer fahren kann.
Während die Fahrzeuge anderer Hersteller Adblue-Tanks einbauen, die um 40 bis zu 80% zu klein sind, könnte man beim 530d auf einige Liter Tankvolumen verzichten, um die versprochenen 15.000 km zu erreichen.
http://www.nitestar.de/files1/groups/normal_pGVxgP97buSk.jpg
Zitat:
@Randon schrieb am 12. April 2016 um 19:35:47 Uhr:
Die neuen Passat Diesel SCR reihen sich ein in die Schummelflotte der Blender und Trickser, zu denen bspw. auch der Van Opel Zafira 1.6 CDTI ecoflex, die Mercedes-Limousine C220 CDI oder der Geländewagen Audi Q7 TDI gehören.
Statt einen ausreichend großen Tank einzubauen, regelt man die Abgasreinigung herunter. Wenn dann die modernen Dieselmotoren aus dem Labor auf die Straße fahren, steigt der Stickoxidwert.Dass es auch ehrlich geht, zeigt BMW mit der aktuellen Limousine 530d. Deren Motor ist so ausgereift, dass das Adblue ausreicht und die Abgaswerte auch auf der Straße in Ordnung sind. Dazu hat BMW einen ausreichend großen Adblue-Tank verbaut.
Im Verbrauch zwischen den aktuellen BMW 5er (F11) und dem B8 sehe ich keinen Unterschied. 15 Liter fasst der F11-Tank, 13 angeblich der B8-Tank. Wo ist denn da der Unterschied? Beide müssen zwischen den Werkstattaufenthalten (30.000er Intervall vorausgesetzt) nachgefüllt werden und das fast sicher je 2 mal, da der Tank nicht komplett leer sein sollte.
Ich bin BMW-Fan und BMW ist aus meiner Sicht in der Abgasreduktion konsequenter als VW, aber ich sehe keinen Grund den B8 mit SRC-Katalysator als Blender und Trickser hinzustellen.
Die Tanks sind ähnlich groß, der Harnverbrauch auch. Der Unterschied ist, dass der 530d auf der Straße tatsächlich nicht mehr als 80 mg Stickoxid pro Kilometer ausstoßen soll.
Wahrscheinlich kann Volkswagen für den Passat eben noch keine Motoren anbieten, die ähnlich effizient laufen. Während des Prüfzyklus wird relativ viel Adblue verbraucht, um die angezielten Abgaswerte zu erreichen. Im normalen Fahrbetrieb wird dann Harnstoff gespart.
Vielleicht sagt man sich, dass die anderen Anbieter das auch machen.
Und dass man die höheren Stickoxidwerte der Gesundheit und Umwelt zumuten könne.
Nicht zumutbar ist dem B8 Fahrer ein 70 Liter Tank, den es bräuchte, um die Norm einzuhalten und zwischen den Inspektionen nichts nachzufüllen.
Habe erstmalig an der Tankstelle AdBlue nachgefüllt, laut Anzeige Reichweite 1.800 km, bei einem Durschnittsverbrauch von 8,2 l auf 8.000 km, fahre viel Kurzstrecken . Es gingen 12,4 l rein zu 0,53 €/Liter. Neue Reichweite jetzt 12.500 KM. Tankvorgang mit Zapfpistole ohne Probleme, hat automatisch gestopt wie es sein soll.
Zitat:
@Randon schrieb am 13. April 2016 um 22:03:00 Uhr:
Die Tanks sind ähnlich groß, der Harnverbrauch auch. Der Unterschied ist, dass der 530d auf der Straße tatsächlich nicht mehr als 80 mg Stickoxid pro Kilometer ausstoßen soll.Wahrscheinlich kann Volkswagen für den Passat eben noch keine Motoren anbieten, die ähnlich effizient laufen. Während des Prüfzyklus wird relativ viel Adblue verbraucht, um die angezielten Abgaswerte zu erreichen. Im normalen Fahrbetrieb wird dann Harnstoff gespart.
Vielleicht sagt man sich, dass die anderen Anbieter das auch machen.
Und dass man die höheren Stickoxidwerte der Gesundheit und Umwelt zumuten könne.Nicht zumutbar ist dem B8 Fahrer ein 70 Liter Tank, den es bräuchte, um die Norm einzuhalten und zwischen den Inspektionen nichts nachzufüllen.
Du hälts hier Reden, die durch nix belegt sind. Belege deine Infos oder halt die Finger einfach still....
Bernd.
Zitat:
@br60 schrieb am 14. April 2016 um 10:31:35 Uhr:
Du hälts hier Reden, die durch nix belegt sind. Belege deine Infos oder halt die Finger einfach still....
Dass er keine Ahnung vom Auto hat, sieht man schon daran, dass er nicht weiß, dass der AdBlue-Tank ganz einfach an der Tankstelle vom Fahrer selbst befüllt werden kann, da hinter der Tankklappe neben dem Diesel- auch ein AdBlue-Tankstutzen angebracht ist.
Aber es gibt eben immer Leute, die gerne Desinformationen verbreiten. Man nennt sie auch Trolle.
Wie ich gerade im BMW-Forum lese haben aktuell scheinbar sehr wenige BMW einen SCR-Kat. Scheinbar nur ein Teil der X-Drive-Fahrzeuge. Ich muss mal bei Gelegenheit im BMW-Autohaus vorbeifahren.
Zitat:
@Randon schrieb am 13. April 2016 um 22:03:00 Uhr:
Die Tanks sind ähnlich groß, der Harnverbrauch auch. Der Unterschied ist, dass der 530d auf der Straße tatsächlich nicht mehr als 80 mg Stickoxid pro Kilometer ausstoßen soll.Wahrscheinlich kann Volkswagen für den Passat eben noch keine Motoren anbieten, die ähnlich effizient laufen. Während des Prüfzyklus wird relativ viel Adblue verbraucht, um die angezielten Abgaswerte zu erreichen. Im normalen Fahrbetrieb wird dann Harnstoff gespart.
Vielleicht sagt man sich, dass die anderen Anbieter das auch machen.
Und dass man die höheren Stickoxidwerte der Gesundheit und Umwelt zumuten könne.Nicht zumutbar ist dem B8 Fahrer ein 70 Liter Tank, den es bräuchte, um die Norm einzuhalten und zwischen den Inspektionen nichts nachzufüllen.
Liegt daran, dass BMW einen NOx Speicherkat verwendet. Der SCR-Kat ist zusätzlich (ab dem 5er) nur für hohe Lastanforderungen da, die der Speicherkat nicht packen würde.
Zitat:
@TaifunMch schrieb am 14. April 2016 um 11:24:47 Uhr:
Wie ich gerade im BMW-Forum lese haben aktuell scheinbar sehr wenige BMW einen SCR-Kat. Scheinbar nur ein Teil der X-Drive-Fahrzeuge. Ich muss mal bei Gelegenheit im BMW-Autohaus vorbeifahren.
Hier steht es auf der BMW Website:
http://www.bmw.com/com/de/owners/service/care/checkup_and_maintenance/maintenance/adblue.html
Alle haben einen NOx Speicherkat, die großen noch zusätzlich einen SCR-Kat.
Die meisten anderen Hersteller inkl. VW haben tatsächlich bis jetzt sehr an der Abgasnachbehandlung gespart. Bei nur SCR-Kat müsste der Adblue Verbrauch bei etwa 3-5% vom Dieselverbrauch liegen, wobei bei stark wechselnder Lastanforderung der SCR-Kat alleine nie perfekt funktioniert. Im LKW geht das besser, da die öfter mit konstanter Last fahren.
BMW braucht durch den zusätzlichen Speicherkat tatsächlich deutlich weniger Adblue.
Bemerkenswert ist auch, dass Mazda Euro 6 ohne Speicherkat oder Adblue schafft. Die Japaner haben die Otto- und Dieselmotorische Verbrennung komplett verstanden. Mir kommt vor als hätten einige europäische Hersteller noch nicht mit alternativen Brennverfahren experimentiert, weil sie zu engstirnig denken oder Investitionskosten sparen wollen.
Packt Mazda noch einen SCR-Kat hinter die Skyactive Motoren (was ab 2017 sicher kommen wird), haben sie auch bei hoher Last sehr gute Abgaswerte und einen der besten Dieselmotoren der Welt.