Abschied vom PZ Mannheim oder Premiumanspruch versus Realität
„Unser Portfolio ist perfekt auf Ihre individuellen Wünsche abgestimmt, so dass Sie auch weiterhin die gewohnte Höchstleistung in allen servicerelevanten Bereichen geboten bekommen“
Originalzitat Leiter des After Sales Porsche Zentrum Mannheim
Hallo Zusammen,
ich möchte die Community teilhaben lassen an meinen Erfahrungen mit dem PZ MA.
Im April 2014 im PZ MA einen Porsche Cayenne S Diesel, Achtzylinder, gekauft. Vor Kaufvertragsabschluss mündliche Bestätigung (leider nicht schriftlich vereinbart) durch Verkäufer, das bei Kfz-Reparaturen oder Inspektionen vom PZ ein kostenfreies Ersatzfahrzeug (nicht unbedingt gleichwertiges Fahrzeug) gestellt werden würde. Ausnahme: Der Schadenverursacher ist bekannt; dann übernimmt die gegnerische Versicherung die Kosten für ein Ersatzfahrzeug.
Bei fast jedem Schadenfall, der durch unbekannte Dritte verursacht wurde, gab es Diskussionen mit dem PZ bzgl. der Frage, ob kostenfrei ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt werden könne. In der Regel wurde auf den begrenzten Fuhrpark verwiesen, um zu rechtfertigen, weshalb ich kein kostenfreies Ersatzfahrzeug bekommen könne.
Meine Frau, Kundin bei Daimler-Benz, erhält ohne Diskussion bei jedem Werkstattaufenthalt kostenfrei ein Ersatzfahrzeug.
In den 67 Monaten der Zusammenarbeit wurden seitens des PZ folgende Netto-Umsätze (Nettobeträge wegen gewerblicher Nutzung) mit mir generiert:
87.550 € KFZ-Erwerbskosten,
23.524 € Kosten für Reparaturen, Inspektionen, Winterfelgen, Winter-u. Sommerreifen
Nach mehreren Gesprächen mit einem der beiden Geschäftsführer wurde dann auch meinem Wunsch nach einem kostenfreien Ersatzfahrzeug entsprochen. Dem PZ sind hierdurch tägliche Kosten in Höhe von 60 bis 80 € entstanden; nach zwei bzw. drei Tagen waren die Reparaturen in der Regel durchgeführt.
Dieses Missverhältnis zwischen Premiumanspruch und Knauserigkeit gegenüber dem Kunden (mit dem nicht unbeträchtliche Umsätze erzielt wurden) habe ich widerwillig akzeptiert.
Aus meiner Sicht liegt eine mangelnde Wertschätzung gegenüber dem Kunden vor.
Der Beendigung unserer Geschäftsbeziehung liegt folgender Vorfall zu Grunde:
Im September habe ich mit meiner Frau Urlaub in Südkroatien gemacht. Auf der Rückreise am 22.09.19, ca. 200 km vor Zagreb hat die Leistung des Cayennes rapide nachgelassen; mehr als 120 km/h war die maximale Höchstgeschwindigkeit. In der Instrumentenanzeige erschienen drei Fehlermeldungen (siehe Bild); u.a. der Hinweis auf einen defekten Dieselpartikelfilter.
Porsche Assistance teilte mit, da die Approved nicht verlängert worden sei, sei daher eine fachliche (telefonische) Hilfestellung nicht möglich. Aber Hinweis, dass eine Weiterfahrt Motorschäden nach sich ziehen könne. Risikoabwägung vorgenommen und entschieden, dass wir eine Werkstatt in Kroatien aufsuchen. Da es jedoch Sonntag war, fuhren wir ungeplant nach Zagreb (architektonisch sehr schöne Stadt), nahmen uns ein Hotelzimmer und standen am Montagmorgen kurz nach 09:00 Uhr vor dem dortigen PZ.
Spätnachmittag Anruf vom PZ, Diagnose ist erfolgt. Per Taxi hingefahren und schriftlichen Befund erhalten. Turbolader sei defekt. Auf Nachfrage, ob der Turbolader vor Ort getauscht werden könne, wurde mitgeteilt, dass die Lieferungszeit eines Turboladers ca. 5 Tage betragen würde plus 2 Tage Reparaturzeit. Im PZ Mannheim angerufen und erfragt, ob ein Expressversand von MA nach Zagreb möglich sei. Dieses wurde verneint mit der Begründung, dass die Kroaten eigene Importeure für Ersatzteile hätten.
Meine Frage an das PZ Zagreb, ob wir mit einem Turbolader nach Hause fahren könnten, wurde bejaht. Am nächsten Tag ausgecheckt und mit 120 km/h bzw. in den Alpen mit 80 km/h die Rückfahrt angetreten.
Am übernächsten Tag, Mittwoch, den 23.09.19, das PZ MA aufgesucht. Zuvor hatte ich telefonisch den Wunsch nach einem Ersatzfahrzeug geäußert. Mein Serviceberater begrüßte mich mit dem Hinweis, dass ich täglich 60 € für ein Ersatzfahrzeug ( Audi A5) zu zahlen hätte. Angesichts der zu erwartenden Reparaturkosten im vierstelligen Bereich war ich kurz vor dem Explodieren und weigerte mich die Kosten zu tragen. Meinem Wunsch, den GF zu sprechen, entsprach er nicht, sondern führte das Gespräch selbst. Ergebnis: Die Kosten für das Ersatzfahrzeug müsse ich nicht tragen.
Zwei Tage später, am 25.09., lagen Diagnose und Werkstattangebot vor. Diagnose des PZ Zagreb wurde bestätigt. Turbolader defekt; Dieselpartikelfilter müssen ausgetauscht werden. Nettokosten: 8.420,87 €. (Werkstatt-Angebot siehe Bild). Und das bei einer Laufleistung von nur 188.994 km. Ich war geschockt.
Meinem Service-Berater habe ich mitgeteilt, dass ich ein Alternativangebot einer freien Werkstatt einholen würde.
Nach Google-Recherche und diversen Telefonaten wurde mir dann im Bekanntenkreis eine Werkstatt in Viernheim empfohlen, die sich auf die Reparatur von Sportfahrzeugen spezialisiert hat.
Da die Inhaber dieser Werkstatt „Shift 2 Passion GmbH“ in Viernheim, mit einem anderen PZ befreundet sind, konnte kurzfristig das Diagnosegerät „Delphi“ für Porsche-KFZ besorgt. Das Diagnosetool zeigte an, dass kein Turbolader defekt ist!
Daraufhin wurde der Motor ohne Tool untersucht; es wurde festgestellt, dass das Abgasrückführventil undicht ist, der hierdurch entstandene Folgeschaden waren defekte Partikelfilter.
Der Austausch der Partikelfilter wurde nicht empfohlen, sondern stattdessen eine (kostengünstigere) Intensivreinigung der Filter angeregt.
Die Eingangsdruckdifferenzmessung des verdreckten Partikelfilters ergab einen Wert von 0,53 bar. Nach Filterreinigung wurde ein Wert von 0,03 bar gemessen.
Die Reparaturkosten haben netto 3.704,70 € (Rechnung siehe Bild) betragen, statt netto 8.420,87 € beim PZ MA; Ersparnis von netto 4.716,17 €.
Mein Cayenne fährt wieder einwandfrei!!
Das PZ MA sowie das PZ Zagreb haben den Auslöser der Folgeschäden, nämlich defektes Abgasrückführventil, nicht erkannt; Zweimal (PZ Zagreb und PZ MA) wurde fälschlicherweise der Austausch des Abgasturbos empfohlen sowie Austausch beider Dieselpartikelfilter. Die Frage an „meinen“ Serviceberater, der seit 14 Jahren bei Porsche tätig ist, ob eine Filterreinigung möglich sei, wurde verneint.
Ich unterstelle den beiden PZ keinen Vorsatz (zwecks Umsatzoptimierung), jedoch stehen die Ergebnisse der Diagnosen fundamental im Widerspruch zum Anspruch des PZ MA:
„Unser Portfolio ist perfekt auf Ihre individuellen Wünsche abgestimmt, so dass Sie auch weiterhin die gewohnte Höchstleistung in allen servicerelevanten Bereichen geboten bekommen“
Am 16.10.19 äußere ich telefonisch den Wunsch mit einem der beiden GF ein Gespräch zu führen (in dem Gespräch wollte bzw. möchte ich die Gründe für die Beendigung der Geschäftsbeziehung darlegen. Die Sekretärin des GF lässt über einen Dritten (Servicepersonal, das Kundentelefonate entgegen nimmt) ausrichten, das der GF am Freitag, den 18.10.19 (Tag meines letzten Werkstattaufenthaltes, um meine im PZ eingelagerten Winterräder montieren zu lassen) keine Zeit für ein Gespräch hätte, da sein Terminkalender voll sei. Ein Alternativtermin wurde mir nicht angeboten; nach dem Grund meines Gesprächswunsches wurde ich auch nicht gefragt.
Diese Art des Umgangs mit Kunden ist Ausdruck mangelnder Wertschätzung. Da ich mich nicht dem Risiko aussetzen möchte, dass in der Zukunft erneut bei der Ursachenermittlung eines Fehlers eine nicht zielführende Diagnose gestellt wird, verzichte ich auf weitere Werkstattbesuche im PZ MA.
Viele Grüße an die Community
Aus Anonymitätserwägungen wurden im Werkstatt-Angebot sowie der Rechnung mein Firmenname, Fahrzeug-Ident-Nr., KFZ-Kennzeichen, Angebotsnummer, Kundennummer, sowie Name des Service-Beraters meinerseits gelöscht.
Beste Antwort im Thema
So ein Schmarr'n, jetzt auf den TE zu ballern.
Er fühlte sich verarscht, weil der Zusage vor dem Kauf, ihm bei Reparaturen ein Auto z.V. zu stellen, nach dem Kauf die Einlösung verweigert wurde.
Die Reparatur eines Schadens, für den ihm das PZ 8.000+ in Rechnung stellen wollte, wird von einer Freien Werkstatt für roughly den halben Preis erledigt. Dabei erkennt man noch, dass die technische Begründung des PZ falsch war.
Da kann jetzt wer will Gründe finden, weshalb das arme PZ hier nicht angeprangert werden sollte ... ich bin froh, solche Erfahrungen lesen zu können.
Cheers
136 Antworten
Der ganze Aufriß wegen einer falschen Diagnose? Das ist doch eher die Regel, als die Ausnahme.
Und sehe ich das richtig, du kaufst im April 2014 einen neuen Cayenne, und geizt dir dann in den Folgejahren die Approved ab? Und ohne eine Approved Versicherung fährst du dann zur Fehlerbehebung in ein PZ?
Dann macht man es doch gleich konsequent, Approved weglassen, Fahrzeug zum Spezi oder selbst reparieren.
Die anfängliche Euphorie konnte dieser Thread nicht halten.
Note befriedigend minus
🙂😉
PS: Ohne Approved kommt mir kein Porsche ins Haus.
Zitat:
@ExBenzler schrieb am 14. November 2019 um 22:46:38 Uhr:
Zitat:
@dettilein123 schrieb am 14. November 2019 um 21:55:37 Uhr:
Fortschritt fordert leider Opfer 🙁Nein, Fortschritt erfordert Entwicklung!
Fortschritt erfordert Mut und Fleiß..Opfer sind nur die, die mit der Entwicklung nicht nachkommen und sich nicht entsprechend einstellen (wollen/können).
ach und U.L ist ja immer noch hier und am bellen 😁😁 (weiter sage ich lieber nichts, sonst verklagt er mich auch noch)
😁😁😁😁
….ich verklage , wenn es sein muss nur , wenn mindestens ein IQ von 100 vorliegt .
Also keine Sorge .
Ich belle auch nicht , ich beiße eher .
Zitat:
@U.L. schrieb am 15. November 2019 um 12:02:56 Uhr:
….ich verklage , wenn es sein muss nur , wenn mindestens ein IQ von 100 vorliegt .
Also keine Sorge .
Ich belle auch nicht , ich beiße eher .
Danke, dass du meine Annahme bestätigst 😁
Exakt so sind auch all die anderen Kommentare von dir, beleidigend, drohend und einfach infantil 😎
Und ja, wie du bellst (schau dir einfach mal deine Beiträge an) 😁 beißen geht anders, weniger Blabla mehr YammiYammi 😁😁
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Zitat:
@Schwindel schrieb am 15. November 2019 um 09:59:09 Uhr:
Und sehe ich das richtig, du kaufst im April 2014 einen neuen Cayenne, und geizt dir dann in den Folgejahren die Approved ab? Und ohne eine Approved Versicherung fährst du dann zur Fehlerbehebung in ein PZ?
Vielleicht erläutert uns der TE ja noch seine Beweggründe, welche ihn zu dieser Handlungsweise veranlaßt haben.
@TE: Fehler bei der Analyse will ich gar nicht schönreden. Dass aber z.B. PZ MA keine Teile nach Zagreb schickt sowie keine DPF Instandsetzung durchführt, das ist alles auf die Unternehmenspolitik zurückzuführen und dabei sind den PZ teilweise tatsächlich die Hände gebunden. Diese Politik der bürokratischen Unternehmensführung mit dem maximalen Ausquetschen Dritter (Partner, Kunden, etc) wurde durch den VW-Konzern im Zuge des Abgasskandals verschärft. Für mich einer der Gründe, warum für mich aktuell kein (!) Fahrzeug aus dem VW-Konzern als Privatwagen in meine Garage kommt. Bei Porsche würde ich eine Ausnahme machen, aber dann auch nicht zum PZ gehen.
Leider ist das ganze bei BMW, MB und co kaum besser bzw. geht auch immer mehr in die Richtung. Auch wenn ich gerade Kunde bei einem der großen Autohäuser bin, prinzipiell ist man am besten aufgehoben bei kleinen feinen Werkstätten mit Spezialisierungen z.B. auf Porsche, BMW, Getriebe, Diesel, was auch immer...
Zitat:
@afis schrieb am 20. November 2019 um 14:51:05 Uhr:
prinzipiell ist man am besten aufgehoben bei kleinen feinen Werkstätten mit Spezialisierungen z.B. auf Porsche, BMW, Getriebe, Diesel, was auch immer...
Die keinen Zugriff auf Updates der Hersteller haben....
Zitat:
@Drahkke schrieb am 20. November 2019 um 14:03:54 Uhr:
Zitat:
@Schwindel schrieb am 15. November 2019 um 09:59:09 Uhr:
Und sehe ich das richtig, du kaufst im April 2014 einen neuen Cayenne, und geizt dir dann in den Folgejahren die Approved ab? Und ohne eine Approved Versicherung fährst du dann zur Fehlerbehebung in ein PZ?
Vielleicht erläutert uns der TE ja noch seine Beweggründe, welche ihn zu dieser Handlungsweise veranlaßt haben.
Das er in Zagreb zum PZ fährt kann ich ja noch verstehen, aber hier in D ohne approved in so einen Glashaus zu laufen, kommt einer Geldverbrennung gleich.
gelöscht
So, alles gelesen. Was für ein Chaos. Habe ähnliche Erfahrungen mit einem Macan und einer defekten AHK in der Familie. Falls es bei mir einer wird, dann geleast oder variofinanziert über Sixt mit planmäßiger Rückgabe. Ich wäre gespannt, was ein Rechtsexperte zu deiner Auffassung bzgl Diagnoseergebnisausstellung sagen würde. Verstehe deinen Unmut über die mündliche Zusage bzgl Leihwagen, die dann nicht eingehalten wurde. Das kann meine Dorfwerkstatt im Norden besser: Wer möchte, kann den 2000er Micra mitnehmen. Verstehe nicht, warum sich ein PZ nicht zwei drei Golfs hinstellt. Wer dann als Kunde noch sagt, nein, Pfui, ein VW... dem würde ich einen schönen Tag wünschen.
Das sind die unschönen Auswüchse eines auf die Spitze getriebenen Controllings. Die Nachhaltigkeit bleibt dabei notgedrungen auf der Strecke.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 22. November 2019 um 12:20:14 Uhr:
Das sind die unschönen Auswüchse eines auf die Spitze getriebenen Controllings.
Wie wahr. Ich hatte mal eine (offensichtlich vom Hersteller überwachte) Inspektion bei meinem Panamera. Ich hätte gern auch einen Golf zur Überbrückung mitgenommen. Ging aber nicht. Und da das PZ gerade keinen adäquaten Wagen auf dem Hof hatte, mussten die sich extra für mich einen Macan leihen. Die haben dafür fast so viel Miete gezahlt, wie mich die Inspektion gekostet hat. 🙄
...na dann freue ich mich schon mal drauf 🙁
Bis dato war ich es gewohnt das die Jungs von Audi meinen Wagen holen, einen Leihwagen stehen lassen und später wieder kommen zum wechseln... das alles ohne Kosten für mich und die fahren eine Strecke - je nach Verkehr - 30 bis 40 Minuten.
Zitat:
@Nisse2005 schrieb am 22. November 2019 um 14:03:37 Uhr:
...na dann freue ich mich schon mal drauf 🙁
Bis dato war ich es gewohnt das die Jungs von Audi meinen Wagen holen, einen Leihwagen stehen lassen und später wieder kommen zum wechseln... das alles ohne Kosten für mich und die fahren eine Strecke - je nach Verkehr - 30 bis 40 Minuten.
Kann dich beruhigen...habe bisher immer einen Macan S FL kostenlos als Ersatzwagen bekommen...egal ob ich mit dem Elfer oder den Cayenne im PZ war.
Zur Überbrückung (Range Rover war verkauft, Cayenne noch nicht abholbereit) hab ich einen Panamera Hybrid bekommen, auf den ich erstmal 1.100 km draufgezahlten hab. 😁
Hol- und Bringservice hatte man mir auch immer wieder angeboten. Habe ich aber eher selten genutzt. Man kommt ja sonst gar nicht mehr raus aus dem Dorf. 😁