ABS und Zweitbatterie im T3-Benziner-Camper

VW T3 Kombi (253)

Ihr ahnt es schon- wie könnte das nur zusammenpassen:
- Benziner-Camper T3
- Zweitbatterie (standardmäßig unter Fahrersitz)
- ABS-Nachrüstung (standardmäßig auch unter Fahrersitz)
???

Kann man das Unmögliche möglich machen, ohne für die Zweitbatterie im Fahrzeuginnern weiteren Platz zu vergeuden? Im T3 ist es einfach als Familie eng und jeder nutzbare Winkel wird gebraucht.
Wäre es evt. denkbar, auf die Zweitbatterie unter dem Fahrersitz zu verzichten und z. B. die Batterie Midac Hyperbolis 12V 82Ah 720A einzubauen und ganz einfach über einen Spannungswächter ggf. die Camperverbraucher abzuschalten, bevor die Batterie in die Knie geht? Angeblich paßt die Batterie mit den Maßen 315x175x175 (LxBxH) unter die Batterieklappe bzw. Drehkonsole, wobei ich mir da auch nicht so ganz sicher bin. Ich kann es gerade nur nicht ausmessen, da mein Fahrzeug längere Zeit noch weg ist.

1.) Hat jemand Erfahrungen dazu, eine Camper nur mit einer Batterie zu betreiben und zum Entladungsschutz?
2.) Hat jemand die Batterie Midac Hyperbolis 12V 82Ah 720A unter dem Beifahrersitz unter Drehkonsole und Batterieklappe im T3 schon erfolgreich eingebaut?
3.) Hat evt. jemand gerade ein komplettes funktionierendes ABS aus einem Schlachtfahrzeug o. ä. übrig?

Danke schon mal für Hinweise dazu.

Beste Antwort im Thema

Aus dem Bulliforum.com:

Zitat:

Ich schlage mich beruflich viel mit aktuellen ABS und ESP Systemen rum. Keine Frage wer solch ein Sicherheitssystem einmal gebraucht hat, weis was es Wert ist. Kein Neuwagen mehr ohne !! Ein ABS jedoch in den guten alten Bulli nachzuruesten ist meiner Ansicht nach zu aufwändig. Du brauchst Drehzahlfuehler, Hydraulikleitungen und das Hydraulikaggregat. Bei gebrauchten Teilen wäre ich sehr skeptisch, schliesslich handelt es sich um sicherheitsrelevante Teile und Neuteile sind vermutlich bei VW unbezahlbar. Ausserdem ist das 3-Kanal ABS das es schon seit den fruehen Achzigern optional im T3 gab in keinster Weise mit den neuen intelligenten 4 Kanal Systemen vergleichbar.
Der T3 hat eine sehr ausgewogene Gewichtsverteilung was ihm ein ausgesprochen gutes Bremsverhalten verschaft im Vergleich zu unbeladenen Frontmotor Transportern. Bis die Vorderraeder blockieren hat man schon eine recht gute Verzögerung erreicht. Daher: Fahr lieber etwas vorsichtig und investiere die Zeit und das Geld besser in andere Details an deinem Bulli.

Das trifft ungefähr meine Einstellung dazu. Das ich mal ohne ABS besser weggekommen bin, halte ich für Zufall und nicht relevant.

Grüße, Ulfert

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ich würds auch nich nachrüsten, der aufwand ist mir gegenüber dem nutzen zu hoch. aber jedem sein wunsch sein himmelreich. wenn der TE spass dran hat und es ordendlich macht, immer man zu. olli

Zitat:

Original geschrieben von Ulfert


Moin,

ich bin als Zivi LKW ohne ABS und Luftfederung gefahren, da lernt sich das. Insbesondere ein leerer LKW stellt sich gerne quer wenn man den Fuß nicht rechtzeitig wieder oben hat.
Da ist ein T3 Wohni durch die gute Lastverteilung im Vergleich sehr gutmütig.

In unserem Golf haben wir auch den ganzen Kram. Wenn ich mal damit fahre, hängt bei ersten Bremsen die ganze Familie in den Gurten. 😁
Der hat nämlich auch einen Bremsassistenten, der mein herzhaftes Einsteigen in den "Verlangsamungsvorgang" immer als Notbremsung interpretiert. 😛

Grüße, Ulfert

Im Grunde sind wir ja gar nicht weit auseinander.

Auf den "Assistenten"firlefanz kann ich auch gut verzichten.

Besser würde der leere LKW bremsen, wenn du nicht vorne nachlassen müßtest, damit das Heck dich nicht überholt. Das Heck zwingt dich vorzeitig den Bremsdruck zu reduzieren, oder?

Zitat:

Ich würde auch kein Auto ohne ABS bestellen, aber ich würde auch kein altes ABS bei mir nachrüsten.

Das sehe ich genauso.

Zitat:

Original geschrieben von Ulfert



Zitat:

Original geschrieben von BulliZuffi


Bin halt ein wenig frontalunfallgeschädigt... . Da wird man leicht nachdenklicher.
Hätte es Dir denn bei Deinem Unfall etwas gebracht? Bei trockener Straße verlängert ABS den Bremsweg.
Abgesehen davon, dass mir das Nichtvorhandensein schon mal den Bus gerettet hat (und dem, der mir die Vorfahrt genommen hat wahrscheinlich das Leben), bin ich gar nicht gegen das ABS selbst, sondern gegen "nachgerüstet mit alten Teilen".

Grüße, Ulfert

Weiß ich wirklich nicht. Ich hatte beim Unfall auf neuem Belag und Nässe volle Hebel blockierend gebremst und bin dann gerutscht.

Grüße BulliZuffi

Moin

Das ein modernes ABS (Betonung liegt bei modern!) den Bremsweg verlängert, das ist eine Mähr, vor allem auf trockener Straße. Die einzigen beiden Punkte in denen ein ABS schlechter bremst als eine normale Bremse, das ist auf Schnee und im Sand. Hier aber auch nur weil der Reifen sich ohne ABS eingräbt und somit durch den vor dem Rad entstehenden Keil aus Schnee/Sand eine erhöhte Reibung erzeugt. Lenken ist dann natürlich essig.

Wie hier schon beschrieben wurde ist eine Gleitreibung schlechter als eine Haftreibung. So hat der "haftende" also rollende Reifen eine Haftzahl von um 0,9 während ein stehender Reifen auf Asphalt (Gleitzahl) nur noch 0,5 übertragen kann.

Moderne ABS quitschen übrigens fast wie ein stehender Reifen, da es versucht den Reifen genau vor dem Gleiten zu halten.

Davon abgesehen das ich mit ABS einfach voll ins Pedal steigen kann, der Wagen bleibt unter jedem Umstand lenkbar ohne das ich auch noch Hirnschmalz in meinen Fuß lenken muß um optimal zu bremsen und dennoch lenken zu können (was übrigens zu 99 % scheitert, entweder nutzt man nicht die maximale Bremsenergie oder man kann nicht lenken). Vor allem im Rennsport habe ich sehr definierte Bremspunkte und Wege, auch ist die Fahrbahnbeschaffenheit überall gleich oder zumindest bekannt. Hier kann ein ABS tatsächlich zu einer Verlängerung des Bremsweges führen. Dies ist aber in keinster Weise auf eine normale Straße zu übertragen. Zum einen ist hier der Bremspunkt nicht bekannt, das ABS zum regeln zu bekommen bedeutet meist eine Gefahrenbremsung, und diese kündigt sich nicht einen Tag vorher an, zum anderen ist der Straßen zustand nicht bekannt (Unser Flickenteppich genannt Straße weist eine Vielzahl unterschiedlicher Beläge auf, diese sind dann auch noch oft unvorhersehbar verdreckt oder schmierig)

Ein ABS prüft nun permanent (beim Bullie) beide Vorderräder und die Hinterachse als Einheit ob ein Reifen stehen bleiben will. Hierfür werden bis zu 10 (beim Bus sicher noch etwas weniger, vieleicht 5-7) Regeleingriffe pro Sekunde vorgenommen, in denen der Druck gesenkt oder erhöht wird um die Vorderreifen und die Hinterachse unabhängig voneinander immer kurz vor dem blockieren zu halten.

In der F1 ist das ABS damals wieder abgeschafft worden, damit sich die Fahrer auch mal verbremsen. Nach Einführung bremsten die wie an einer Schnur durch die Kurven, es wurde langweilig.

Imsbesondere bei leeren LKW mit leichten Hinterachsen ist ein ABS unabdingbar. Nur drehende Hinterreifen können einen Wagen stabilisieren. Bei einem leeren LKW sollte die Hinterachse am besten gar nicht bremsen. (und wenn nur mit ABS)

Zurück zur Batterie:

Es gab woanders den Tip die Batterie über dem Getriebe zu verbauen. Sicher ist das viel Arbeit, dafür nimmt es keinen Platz weg. Und wenn du planst ein ABS nach zu rüsten, dann sollte ein wenig Blech zu verschweißen doch auch kein Problem sein. Hier ist dann auch alles an Größe möglich.

Moin
Björn

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Volle Zustimmung!

Naja, fast. Bei meinem ABS-T4 damals hat es auch auf Schnee und Eis viel gebracht. Ich war im Außendienst und jeden Tag lange unterwegs, weiß also wovon ich rede. Falls es die Fälle, in denen es nicht klappt, überhaupt gibt (ich hatte sie nicht!), dann sind sie vernachlässigbar gering. Gerade das ABS des T4 war sowas von effizient. Da haben sich die Ingenieure scheinbar mal richtig angestrengt 🙂

wg. Batt.: Das wäre doch dann im Innenraum die Motorschräge, wenn ich mich nicht täusche? Wie wärs denn dann mit einer Ausbuchtung in dem schrägen Blech, welche dann von innen her erreichbar ist? Klappe drüber und die Batt ist bestens aufgehoben...

Moin

Jep, so, oder so ähnlich war auch mein Gedanke zur Batterie. So kommt man an selbige zumindest ran :-)

Und zum ABS:

Es hat halt diesen Nachteil bei Schnee, Steinen oder Matsch. Um wieviel der Bremsweg dann länger wird, das kann ich nicht sagen. Fakt ist aber das der Wagen dabei Lenkbar bleibt (also mit ABS).

Es gibt Geländefahrzeuge, die haben ein "Offroad" ABS. Dieses spricht verzögert an, läst also die Reifen mit Absicht zum stehen um eben den erwähnten Keil zu erzeugen. Von Zeit zu Zeit wird dann die Bremse wieder gelöst um die Lenkbarkeit zu erhalten. Quasie eine automatische Stotterbremse.

Moin
Björn

Aus dem Bulliforum.com:

Zitat:

Ich schlage mich beruflich viel mit aktuellen ABS und ESP Systemen rum. Keine Frage wer solch ein Sicherheitssystem einmal gebraucht hat, weis was es Wert ist. Kein Neuwagen mehr ohne !! Ein ABS jedoch in den guten alten Bulli nachzuruesten ist meiner Ansicht nach zu aufwändig. Du brauchst Drehzahlfuehler, Hydraulikleitungen und das Hydraulikaggregat. Bei gebrauchten Teilen wäre ich sehr skeptisch, schliesslich handelt es sich um sicherheitsrelevante Teile und Neuteile sind vermutlich bei VW unbezahlbar. Ausserdem ist das 3-Kanal ABS das es schon seit den fruehen Achzigern optional im T3 gab in keinster Weise mit den neuen intelligenten 4 Kanal Systemen vergleichbar.
Der T3 hat eine sehr ausgewogene Gewichtsverteilung was ihm ein ausgesprochen gutes Bremsverhalten verschaft im Vergleich zu unbeladenen Frontmotor Transportern. Bis die Vorderraeder blockieren hat man schon eine recht gute Verzögerung erreicht. Daher: Fahr lieber etwas vorsichtig und investiere die Zeit und das Geld besser in andere Details an deinem Bulli.

Das trifft ungefähr meine Einstellung dazu. Das ich mal ohne ABS besser weggekommen bin, halte ich für Zufall und nicht relevant.

Grüße, Ulfert

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