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ABS Hydraulikblock defekt, Reparatur?
Liebe Motortalk-Community,
bei meinem Passat Kombi Baujahr 10/1994 , 1,8 Liter Benziner, 90 PS, Sondermodell Family, leuchtete die ABS-Anzeige. Nach Auslesen des Fehlerspeichers in der Werkstatt ergab sich folgender Fehler: Auslassventil im Hydraulikblock vorne rechts defekt. Da der Wagen sonst noch gut ist (erst 175.000km gelaufen) möchte ich ihn auf jeden Fall noch mal durch den TÜV bringen.
Nun aber das Problem: in meiner Umgebung (49477 Ibbenbüren) gibt es leider auf den Schrottplätzen so ein Teil überhaupt nicht (nur für die VR6-Motoren).
Wer kann mir helfen?
In der Werkstatt haben sie die komplette Bremsanlage ausgebaut (siehe Foto).
Die VW-Teilenummer hinten auf dem Gehäuse (wo die Membrane vom Bremskraftverstärker drin ist) lautet:
VW 3A 1 614 101 B
Hat jemand von euch vielleicht so ein Teil für mich oder kann mir einen Tip geben, wo ich so etwas finde?
Und eine letzte Frage: Kann man so einen Hydraulikblock nicht reparieren? (die Werkstatt sagt, dass das nicht geht).
liebe Grüße und ein schönes Pfingstwochenende wünscht euch: Emma
Beste Antwort im Thema
Hurra! Ich habe mich selten so gefreut, eine Lampe nicht mehr leuchten zu sehen.
Heute ist mein erneuter Reparaturversuch gelungen.
Zur Vorgehensweise: Ich habe die beiden oben liegenden Bremsleitungen gelöst und etwas zurückgebogen. Dann ließ sich der Hydraulikblock-Abdeckdeckel gerade mal so eben abnehmen. Bevor ich die Leiterbahnenfolie durchgeschnitten habe, habe ich noch die einzelnen Lötkontake zum Stecker hin durchgemessen und mir die Lage notiert. Dann wurden 10 neue Drähte angelötet und durch drei in das Gehäuse geborte Löcher nach aussen geführt. Die Löcher habe ich dann von außen mit Epoxydharz-Knete verschlossen und nach dem Trocken mit schwarzem Mattlack lackiert. Die Kabelenden habe ich dann den vorhandenen Kabelbaum angelötet und mit Isolierband umwickelt. Die Abs-Leuchte ist dann kurz nach dem Start vorschriftsmäßig verloschen. Dann noch die beiden gespeicherten Fehler gelöscht. Das wars.
Eigentlich ganz einfach (zumindest theoretisch). In der Praxis war es dann doch nicht ganz so einfach und hat viele Stunden gedauert.
Fehler, die vermieden hätten werden können:
- Ich habe anfangs immer mit dem Multimeter nur den Durchgang geprüft. Hätte ich doch sofort die entsprechenden Ohmwerte aufgeschrieben. Es ist zwar schön, einen Durchgang feststellen zu können, doch da die einzelnen Ventilspulen unterschiedliche Widerstandswerte haben, hätte ich durch vergleichen und kombinieren viel eher auf den Fehler kommen können.
- Die gesamte Bremsanlage (Bremskraftverstärker, Hydraulikblock ...) hätte gar nicht ausgebaut werden müssen.
- PKGeorges Tip, sich ein Stück vom Original-Kabelbaum zu besorgen, wäre gegenüber dem von mir verwendeten Lastmulticore (1,5mm) die mit Abstand bessere Lösung gewesen. Es ist nämlich verdammt eng in dem ABS-Gehäuse. Doch leider gibt es auf den Schrottplätzen in meiner Umgebeung gar nicht mehr die Möglichkeit, selbst auf dem Platz nach Teilen zu suchen und auszubauen (wegen Sicherheitsvorschriften).
Abschließend noch mal vielen Dank für eure nette Begleitung bei meinem Vorhaben.
Insbesondere an den unermüdlichen PKGeorge!
PS: Wenn das Auto durch den TÜV gehen sollte (es muss ja noch einiges gemacht werden), poste ich hinterher mal ein Foto davon.
Es bleibt spannend ...
Emma
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Vielleicht hilft dir das , ;)
Nachtrag zu den Teilenummern:
Ich habe noch einmal die Nummern genau nachgesehen.
Auf dem Hydraulikblock selbst steht:
ATE 10 0501 78 473 M 3014
Auf der Hydraulikpumpe steht:
ATE 10 044 707 453
Auf der Trommel mit der Bremskraftverstärkermembrane steht:
ATE 10 6363 1403 4
Mir wurde gesagt, dass es ganz wichtig ist, dass die Nummern von der Pumpe und dem Hydraulikblock übereinstimmen müssen. Das Membranteil vom Bremskraftverstärker könnte zur Not von meinem Wagen umgebaut werden.
viele Grüße und vielen Dank: Emma
Ich könnte das Reparieren.
Es ist ein bekannter Fehler der früher oder Später bei dem ABS immer auftritt-->deshalb kann ich kein gebrauchtes Teil empfehlen.
Es handelt sich um Kaltlötstellen im vergossenen Anschlußstecker.
Wenn du genaueres wissen möchtest gib mal "Merde"" in die Suche ein.
http://www.motor-talk.de/.../...nungsversorgung-teves-o4-t3093804.html
Oder einfach den Link anklicken ;)
Hallo PKGeorge,
Ich habe nach deiner Anleitung ("merde ...") alles einmal durchgemessen und auch eine elektrische Unterbrechung beim Auslassventil vorne rechts messen können. Ich habe dann den Abdeckdeckel entfernt, einen entsprechend dicken Draht an die Lötstelle Nr.7 angelötet und nach außen durch das Gehäuse geführt. Noch mal gemessen: der elektrische Durchgang/Ohmwert stimmten. Die anderen 7 Ventile hatten noch Durchgang. Dann wurde der Hydraulikblock in der Werkstatt wieder eingebaut und entlüftet. Das Ergebnis beim Auslesen: Zu dem gleichen Fehler ("Auslassventil vorne rechts) ist jetzt noch der zusätzliche Fehler "Auslassventil hinten links" hinzugekommen.
Was kann das sein?
Wenn beim Einbau in der Werkstatt der Anschlussstecker eventuell beschädigt wurde, könnte doch nicht mehr der gleiche Fehler wie vor der Lötprozedur mit dem neuen Kabel auftreten, oder?
An einen passenden Hydraulikblock komme ich leider nicht gebraucht - alle Blöcke die ich gefunden habe, passen nicht (bei mir sind die 4 Hydraulikleitungen alle in einer Reihe direkt hintereinander angeordnet/bei fast allen anderen Passats liegen zwei Anschlüsse schräg seitlich).
Ich würde mich riesig freuen, falls du noch eine Idee hast, wie ich den Fehler beheben kann?
viele Grüße von: Emma Peel
Zitat:
@Emma Peel schrieb am 1. Juni 2015 um 18:40:33 Uhr:
l
ist jetzt noch der zusätzliche Fehler "Auslassventil hinten links" hinzugekommen.
Was kann das sein?
Ist Normal.Du mußt halt wie vorne Rechts vorgehen.
Da der Block eh draußen war wäre ein nachlöten aller Pins super einfach gewesen!
Den Block auf den Kopf gestellt und die Pins von unten erwärmt-->frei nach dem Moto "Wärme steigt nach oben"...damit hättest du alle jetzigen und zukünftigen Probleme an deinem Block ausgemerzt...;)
Hallo PKGeorge,
ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt:
mit "dazugekommen" meine ich, dass nun beide Fehler angezeigt werden - und das verstehe ich nicht, da der "Reparierte" Kontakt ja nun eigentlich nicht mehr als Fehler auftauchen dürfte (und als Fehler ausgelesen wird).
Wie kann das?
Ach so...der muß natürlich gelöscht werden!
Hallo, danke für deine Antwort.
Ich werde morgen früh in der Werkstatt noch einmal alle Ventile durchmessen (und vorher den Fehler löschen).
Die "mit demLötkolbenerhitzen-Methode" probiere ich dann auch noch einmal aus.
Es wäre schön, wenn es dann klappt, weil ich sonst langsam verzweifel.
Wenn alle Kontakte durchgängig sind, gibt es dann noch eine andere Möglichkeit?
Ist dieses Steckerystem denn so empfindlich? Vor dem Wiedereinbau bin ich mir nämlich sicher gewesen, dass alles funktioniert hat.
Zitat:
@Emma Peel schrieb am 1. Juni 2015 um 20:27:43 Uhr:
Wenn alle Kontakte durchgängig sind, gibt es dann noch eine andere Möglichkeit?
Kontakte (Kaltlötstellen) verhalten sich unter Belastung anders als bei einer simplen Widerstandsmessung. Da ist Gefühl gefragt.
Aber ich sags mal so...es gibt nur diese Kaltlötstellen...wenn durchgang vorhanden ist und der ABS-Fehlerspeicher LEER ist sollte dein ABS einwandfrei funktionieren.
Zitat:
@Emma Peel schrieb am 1. Juni 2015 um 20:27:43 Uhr:
Die "mit demLötkolbenerhitzen-Methode" probiere ich dann auch noch einmal aus.
Ja mach das so...da merkts du dann das die Wärme nicht gerne nach unten steigt.
Man soll die Hoffnung nie aufgeben ...
Ich melde mich morgen abend mal, ob es geklappt hat.
vielen Dank!!
Hallo zusammen,
ich habe heute nochmal am ABS-Block "gearbeitet".
Die Steckerkontakte habe ich mit dem Lötkolben erhitzt und alle vorgeschriebenen Widerstandswerte überprüft: alle Kontakte funktionieren.
Dann habe ich den Fehlerspeicher gelöscht - die beiden Fehler (Auslassventil vorne rechte und Auslassventil hinten links) ließen sich löschen (die ABS-Kontrollampe ging allerdings nicht aus!), aber nach erneutem Motorstart und Auslesen des Fehlerspeichers werden wieder dieselben beiden Fehler angezeigt.
Was kann ich jetzt noch machen?
viele Grüße: Emma
Zitat:
@Emma Peel schrieb am 2. Juni 2015 um 13:23:22 Uhr:
Was kann ich jetzt noch machen?
HHmmm...die betreffenden Kabel vom ABS-Steuergerät zum Stecker H.-Block Widerstandsmäßig durchmessen. Vermutung von mir-->Kabelbruch.
Hast du die Pinbelegung?