Abhängigkeit der Kompression vom Kolbenringspiel

Yamaha YP 125

Hallo Motor-Talker,

ich möchte euch einmal um eure Schätzung fragen.

Stellt euch mal folgenden fiktiven Fall vor, es gibt kein reales Problem:

Man hätte einen hervorragend eingefahrenen 125ccm Motor mit 5000km auf der Uhr.
Dieser Motor soll beispielsweise 11Bar Kompression haben.
Die 11 Bar erreicht der auch und der Motor wird zerlegt.
Jetzt nehmen wir weiter an, das Kolbenringspiel soll 0,2mm betragen.
Auch das ist der Fall.

Die Frage zum fiktiven Fall:

Wie würde sich die Kompression ändern, wenn man jetzt in 1/10mm Schritten, das Kolbenringspiel
durch Abschleifen bis auf 5,0mm vergrößern würde?

Oder was mir eigentlich wichtig ist:
Wäre ein Motor mit 5mm oder gar 7mm Kolbenringspiel überhaupt noch lauffähig,
wenn sich die Zylinder- und Kolbenmaße im grünen Toleranzbereich befinden?

Gruß
Der Leibhaftige

Beste Antwort im Thema

Hallo Leute,

ich bedanke mich erst einmal bei allen teilnehmenden Mitgliedern für
ihre Hinweise.

Dann möchte ich nochmal erwähnen, daß ich ja davon ausgegangen bin,
daß der Zylinder oval/verschlissen/platt/defekt usw. ist, was durchaus immer noch sein kann.

Jetzt habe ich neue Kolbenringe eingebaut und an keiner Stelle fiel Licht durch den Übergangsbereich zwischen Kolbenring und Zylinderwand. Unabhängig davon, auf welcher Höhe
des Bewegungsbereiches des Kolbenringes sich der Kolbenring befand.

Das Kolbenringstoßspiel lag auf jeder Stelle des Bewegungsbereiches
des Kolbenringes im Toleranzbereich.

Als ich anfing zu orgeln, war ich schon am verzweifeln, da es wieder nur gepufft hatte
und nichts weiter passierte.
Das lag aber wohl nur an der zu großzügig verwendeten Ölmenge bei der Montage.
Denn plötzlich sprang der Motor erst widerwillig mit Qualmen an,
lief dann aber sofort relativ zuverlässig und das hat sich auch nicht verändert.

Wie gesagt, das war jetzt auf meinem Teststand und wie der Motor sich
in den nächsten 5000km macht, weiss ich nicht, da er nur auf meinem Teststand lief,
aber der springt jetzt kalt sofort an und läuft zuverlässig durch.

Wenn ich mich hier nicht angemeldet hätte, wäre meine Motivation nicht
so hoch gewesen, das herauszufinden.

Ich gehe unterm Strich wirklich davon aus, daß ich damals lediglich die Zylinderkopfdichtung
hätte austauschen müssen, und der Motor wäre wieder gelaufen, auch mit den alten
Kolbenringen, die im ausgebauten Zustand ein Kolbenringstoßspiel von über 2mm aufwiesen.

Vermute ich jetzt mal:-)

Deshalb die etwas kurios anmutende Fragestelliung:-)

Also noch mal ganz herzlichen Dank an alle.

Gruß
DerLeibhaftige

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OK, wird ausprobiert.

Ich kann mir das eigentlich nicht anders erklären.
Möglicherweise haben sich die Kobenringe auch durch Ölkohle in der Kolbenringnut festgesetzt,
so daß ich quasi ´´ohne Kolbenringe´´ georgelt habe. Und möglicherweise
hätte sogar eine Reinigung der Kolbenringnuten ausgereicht?
Lässt sich jetzt leider nicht mehr ausprobieren....

Aber ganz herzlichen Dank für die Hilfe.

Kompressionsmessungen mit dem daumen? Das sind meine Favoriten!

Naja, ob es mehr oder weniger als 5bar sind bekommt man damit schon etwa raus.

Ne Messung ist es natürlich nicht, hat er aber auch nie gesagt.

Daumen? Kompressonsmessung?
Papstpower hat sich sicher im Thema geirrt:-)

Um es leicht übertrieben auszudrücken:

Die Kompression war fast so grottenschlecht, als hätte
der Kolben gefehlt. Da hätte ich wahrscheinlich nicht mal
den Kompressionsprüfer angeschlossen, wenn ich denn einen
gehabt hätte:-)

Aber die 5Bar sind ein gutes Beispiel. Die waren es niieemals.

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So langsam beschleicht mich das Gefühl, daß ich damals nicht ausreichend nachgedacht,
bzw. weitergedacht habe. Als ich damals den Zylinder abgebaut habe, habe ich ja deutlich zu großes Stoßspiel der Kolbenringe gemessen. Und zusätzlich habe ich die Stelle im Zylinder gesehen, bei der der Honschliff nicht mehr erkennbar war.
Da habe ich einfach mal so gedacht, der ist mechanisch platt. Und da gerade rein zufällig die gebrauchten Ersatzteile zum Schnäppchenpreis angeboten wurden, habe ich die Altteile schon in der theoretischen Mülltonne gesehen.
Aber irgendwie glaube ich jetzt, daß der Kompressionsverlust in erster Linie von der defekten Zylinderkopfdichtung gekommen ist. Ich bin wissentlich eine ganze Weile mit defekter ZKD gefahren, aber wenn das die ganze Zeit mit einer defekten Zylinderkopfdichtung funktioniert, dann kann die ja nicht ganz einfach so mir nichts dir nichts kaputtgehen (lach).

Eigentlich peinlich, aber in Verbindung mit den damals gemessenen und gesehenen Verschleisserscheinungen und dem Schnäppchenpreis kann ich das gerade noch so ertragen:-)

Aber gut, wir werden sehen.
Noch läuft er ja nicht.
Ich werde da in den nächsten Tagen mal beigehen.
Und natürlich berichten.

Moin,

habt Ihr Euch mal überlegt, wo ein solcher Kolbenring verschleißt? Es trägt sich beim Verschleiß ganz sicher nicht am Stoß ab. Ein strammer Kolbenring hat ein Maximalspiel an Stoßspiel. Wenn der nun abnutzt, wird ein Kolbenring im Außenmaß kleiner, kann sich also weiter „öffnen“, damit wird dann auch der Spalt am Stoß größer. Ergo je größer das Stoßspiel desto verschlissener der Kolbenring, bis er dann so locker drinnen hängt, dass er außen gar nicht mehr dichtet...
Also je größer das Stoßspiel, desto verschlissener ist der Kolbenring, desto weniger presst er sich an die Zylinderwand, desto weniger Kompression hast Du...
Ein minimales Spiel muss übrigens auch vorhanden sein, da sich bei Wärme auch ein Kolbenring ausdehnt. Ist das Spiel zu klein, berühren sich die Stöße und der Ring dehnt sich „nach außen“ aus, was dann im schlimmsten Fall zum Klemmer führt
viele Grüße,
Oliver

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, so hab ich das immer gemacht ! mfg.
https://de.wikipedia.org/.../Kolbenring?...

Hallo Leute,

ich bedanke mich erst einmal bei allen teilnehmenden Mitgliedern für
ihre Hinweise.

Dann möchte ich nochmal erwähnen, daß ich ja davon ausgegangen bin,
daß der Zylinder oval/verschlissen/platt/defekt usw. ist, was durchaus immer noch sein kann.

Jetzt habe ich neue Kolbenringe eingebaut und an keiner Stelle fiel Licht durch den Übergangsbereich zwischen Kolbenring und Zylinderwand. Unabhängig davon, auf welcher Höhe
des Bewegungsbereiches des Kolbenringes sich der Kolbenring befand.

Das Kolbenringstoßspiel lag auf jeder Stelle des Bewegungsbereiches
des Kolbenringes im Toleranzbereich.

Als ich anfing zu orgeln, war ich schon am verzweifeln, da es wieder nur gepufft hatte
und nichts weiter passierte.
Das lag aber wohl nur an der zu großzügig verwendeten Ölmenge bei der Montage.
Denn plötzlich sprang der Motor erst widerwillig mit Qualmen an,
lief dann aber sofort relativ zuverlässig und das hat sich auch nicht verändert.

Wie gesagt, das war jetzt auf meinem Teststand und wie der Motor sich
in den nächsten 5000km macht, weiss ich nicht, da er nur auf meinem Teststand lief,
aber der springt jetzt kalt sofort an und läuft zuverlässig durch.

Wenn ich mich hier nicht angemeldet hätte, wäre meine Motivation nicht
so hoch gewesen, das herauszufinden.

Ich gehe unterm Strich wirklich davon aus, daß ich damals lediglich die Zylinderkopfdichtung
hätte austauschen müssen, und der Motor wäre wieder gelaufen, auch mit den alten
Kolbenringen, die im ausgebauten Zustand ein Kolbenringstoßspiel von über 2mm aufwiesen.

Vermute ich jetzt mal:-)

Deshalb die etwas kurios anmutende Fragestelliung:-)

Also noch mal ganz herzlichen Dank an alle.

Gruß
DerLeibhaftige

Ich mag ja so abstrakte Gedankenspielereien. :3

Moin nochmal,

zu Deiner Theorie zum ovalen Zylinder: Das Messgeröt hierfür hattest Du ja schon in der Hand. Dann müsste sich nämlich das erwähnte Stoßspiel auf halber höhe der Laufbuchse deutlich erhöhen. Zylinderbohrung größer -> Kolbenring kann sich weiter „öffnen“ -> Stoßspiel wird größer...

viel Spaß mit dem laufendem Motor...

viele Grüße,
Oliver

Stimmt eigentlich.

Wenn das Stoßspiel überall gleich ist, (sofern man es mit einer Fühlerlehre mit 1/20mm Genauigkeit messen kann), sollte das passen.

Aber mir fällt gerade ein, daß man bei einem ovalen Zylinder ja prinzipiell davon ausgeht, daß dieser im unteren Bereich ovalisiert:-) wurde.
Der Verlust des Honschliffes begann bei dem Altteil jedoch ganz oben an der Zylinderkopfdichtung.
Die Fläche sah aus wie ein Trapez, das oben 40mm breit und unten 30mm breit war, bei einer Höhe von 30mm.
Dann kommt man sogar auf 10,5cm2 ´´beschädigte´´ Fläche:-)

Ja, wie gesagt, der Motor wird nicht wirklich gebraucht, sondern dient als Rerservemotor

und wurde nur auf dem ´´Teststand´´ ca. 25 Minuten laufen gelassen.
Von daher kann ich nicht sagen, wie viel und wie lange der jetzt Freude bringt.

Ich würde den Motor ja zu gerne im Fahrzeug testen, aber ............... überflüssige Arbeit....
...aber es ist schon verführend, den Motor einzubauen:-)

Bis denn
Gruß
DerLeibhaftige

Bau doch einen 50kW Drehstrommotor dran.

Dann haste Last, machst Strom und Warmwasser gibt's auch noch. ¯\_(?)_/¯

Wenn, dann einen Generator. Und da würden 9kW reichen, mehr gibt der Motor ja nicht her.

Auf jeden Fall ist es beruhigend, einen eingelagerten Reservemotor zu haben:-)

Motor, Generator, ist doch das Selbe. Nur Motoren bekommst leichter.

Hat der Hobel nur 9kW???
Naja immerhin.

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