Abgefahrene Winterreifen im Sommer fahren?
Eine Frage an euch, wie seht ihr das Thema Winterreifen mit 4mm oder weniger im Sommer abzufahren? Die Gummimischung ist ja weicher und bei heißer Witterung stellt sich die Frage, wie gut die Griffigkeit vorhanden ist.
Beste Antwort im Thema
Sommerreifen haben generell die besseren Fahreigenschaften.
Selbst bei Nässe um den Gefrierpunkt sind die Bremswerte eines Sommerreifens idR besser als die des Winterreifens.
Erst bei Schnee & Eis dreht sich das ganze um (weswegen Winterreifen ja durchaus ihre Berechtigung haben).
Ergo: Wer im Sommer mit Winterreifen fährt tut sich damit keinen Gefallen.
Speziell bei hohen Temperaturen und trockener Fahrbahn (= Sommer) schneiden Winterreifen bei Bremstest ganz abscheulich schlecht ab.
243 Antworten
Winterreifen wurden auch weiterentwickelt, aber mir ging es nur um die Größenordnung. Denke schon, dass das funktioniert: In der Praxis baut in jedem Fall der sich anpassende Fahrer die wenigsten Unfälle, egal ob er sich an schlechte Sicht, schlechte Straßenverhältnisse oder eben schlechtes Material anpasst. Anderen Fahrertypen kann man nur zu Sommerreifen des Testsiegers raten, ja.
An schlechte Sicht oder schlechte Strassenverhältnisse kann man sich anpassen. Schlechtes oder abgefahrenes Material tauscht man aus, das kann man nämlich beeinflussen.
Fahrt "ihr" auch die billigsten Chinareifen? Muss man ja nur 5km/h langsamer fahren, dann sind sie genauso sicher.
Da es hier nur um Reifen und nicht um angepasstes Fahren geht, sind die Winterreifen klar im Sommer nicht zu empfehlen.
Nein, "wir" fahren Michelin Alpin 5 (vorher A4) ganzjährig und haben bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Sowohl hinsichtlich der Straßenlage, des Bremsweges(*) als auch des Verschleißes. Ist meines Wissens nach kein Billigreifen und auch nicht aus China.
* Wobei der Reifen bei trockener Straße gefühlt nicht so gut greift, aber erkanntes Problem ist bekanntlich gebanntes Problem. Vielleicht steige ich bei Gelegenheit mal um auf den CrossClimate.
Zitat:
@markuc schrieb am 21. Juni 2016 um 14:56:29 Uhr:
Nein, "wir" fahren Michelin Alpin 5 (vorher A4) ganzjährig und haben bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Sowohl hinsichtlich der Straßenlage, des Bremsweges als auch des Verschleißes. Ist meines Wissens nach kein Billigreifen und auch nicht aus China.
Ääääh, ja. Gute Erfahrungen bzgl. des Bremsweges....
Wie beurteilst du denn deinen Bremsweg? Dass sowas wirklich immer wieder geschrieben wird, ist immer wieder genauso erheiternd. Dann weiß man, wo man dran ist in der Diskussion, wenn mit subjektiven Bremswegen angefangen wird.
Ich fahre den Alpin 5 auch, aber im Winter, da wo sie hin gehören.
Ähnliche Themen
Zitat:
@FloOdw schrieb am 21. Juni 2016 um 14:04:12 Uhr:
Macht euch doch nicht lächerlich. Ich will jemanden sehen, der seine Winterreifen im Sommer runterfährt und dann auf der Landstrasse nur noch 95 fährt anstatt 100, da er ja Winterreifen drauf hat.
Wie ist es in Wirklichkeit? Der mit SR und der mit WR fahren beide 100 und 50 in der Ortschaft, völlig normal. Und da hat der WR den deutlich längeren Bremsweg.
Genau das meinte ich damit, dass das in der Praxis nicht funktioniert. Es ist einfach völlig irreale Theorie dass ein WR-Fahrer langsamer fährt nur weil er mit WR unterwegs ist... Ich kann deinen Ausführungen nur voll und ganz beipflichen! 😉
(eigentlich fehlt hier noch ein Daumen hoch/runter Smiley...)
Hier sind übrigens die Bremswege des Alpin 5 / Energysaver / Crossclimate bei kühlen Sommertemperaturen. Nicht erschrecken.
http://www.michelin.de/content/pdf/crossclimate/TUV_SUD_Tire_Test_2015-Report%20No.71305-0379-3070-03.pdf
@markuc
Schön, dass du selbst dieses Beispiel genannt hast.
Danke für den Link. Ich erschrecke nicht, da ich den Vergleich schon kannte. Ist einer der Gründe, aus denen ich beim nächsten Satz auf den CrossClimate umsteigen will.
Zitat:
@FloOdw schrieb am 21. Juni 2016 um 15:04:32 Uhr:
Wie beurteilst du denn deinen Bremsweg?
Bin bisher stets vor den durchaus auch mal plötzlich aufgetretenen Hindernissen zum Stehen gekommen.
Zitat:
@markuc schrieb am 21. Juni 2016 um 15:18:41 Uhr:
Zitat:
@FloOdw schrieb am 21. Juni 2016 um 15:04:32 Uhr:
Wie beurteilst du denn deinen Bremsweg?Bin bisher stets vor den durchaus auch mal plötzlich aufgetretenen Hindernissen zum Stehen gekommen.
Na dann ist doch alles gut. 😉
Zitat:
@markuc schrieb am 21. Juni 2016 um 15:18:41 Uhr:
Bin bisher stets vor den durchaus auch mal plötzlich aufgetretenen Hindernissen zum Stehen gekommen.
Das ist vor allem dann gut, wenn ich das Hindernis vor dir bin... 😁
@Rainy01
Wenn ein nagelneuer Sportcontact mit 7 mm Profiltiefe (übrigens habe ich den 5er, einen 2er gab es meines Wissens nicht) mit 4mm schon kurz vor der Verschleißgrenze steht und daher nicht mehr sicher ist (Achtung: Gesetzgeber schreib 1,6 mm vor), verstehe ich hier irgendetwas offenbar völlig falsch.
Konkret würde das ja bedeuten, dass mal die meisten Sommerreifenfahrer mit unsicheren Reifen unterwegs sind, obwohl sie noch fast 2,5mm bis zur Verschleißgrenze fahren dürften, oder? Oder schmeißen sie die Schlappen dann schon weg? Oder gehen die als Gebrauchtreifen an die eingefleischten Sommerreifenfahrer? Und was bedeutet denn das jetzt für die hier so viel beschriebenen Sicherheitsreserven?
Also zunächst einmal ist mir bekannt, dass der Gesetzgeber 1,6 mm Mindestprofiltiefe vorschreibt 😉. Ich schrieb von "empfohlener Wechselgrenze 3 mm". Die Leistung eines SR lässt logischerweise mit jedem Millimeter weniger an Profil nach. Viele Tests haben einfach ergeben, dass ab 3 mm und weniger Profil die Leistung dann so stark nachlässt, dass ein Wechsel bei 3 mm empfohlen wird.
Selbstverständlich (und logischerweise) ist ein Fahrer mit 1,6 mm Profil (gesetzlich zugelassen) erheblich unsicherer unterwegs als mit 3 mm. Ich habe keine Prozentzahlen im Kopf, aber die Leistungsfähigkeit lässt in Richtung Abfahrgrenze erheblich nach.
Meine SR werden mit Sicherheit bei 3 mm ausgetauscht, wohlwissend, dass sie bereits vorher nicht mehr so leistungsfähig sind wie mit 4, 5, 6... mm.
Der Betrag in Euro, den ich durch die 1,4 mm ungenutze Profiltiefe verliere, steht für mich in keinem Verhältnis zum Risiko, welches ich eingehe wenn ich die Reifen noch weiter fahre. Ein Schaden, der dadurch entstünde, übersteigt den Verlust des nicht genutzten Profils vermutlich um ein Vielfaches. Bei der einzigsten Verbindung zur Straße, den Reifen, mache ich keine Kompromisse.
Übrigens: Conti SC 2: http://www.reifendirekt.de/reifen/continental/sportcontact-2.html
Zum Thema Leistungsverlust bei abnehmender Profiltiefe (ab Seite 20 unten): http://blobs.continental-tires.com/.../...rundlagen-2013-14-d-data.pdf
Aus diesem Beispiel geht hervor, dass der Reifen zwischen 3,0 und 1,6 mm Profiltiefe etwa 50 % seiner Leistungsfähigkeit verliert, genau wie zwischen Neureifen und 3 mm Restprofil. Die Leistungskurve geht also zwischen 3,0 und 1,6 mm deutlich steiler nach unten als zwischen Neureifen und 3 mm.
Ich habe mal für meine Reifen nachgerechnet, welchen Verlust ich mache, wenn ich die Reifen bei 3 mm statt 1,6 mm austausche. Der Conti SC in der Dimension 235/50 R18 kostet ca. 170 Euro und er hat neu 7,3 mm Profiltiefe. Somit ergeben sich die Kosten für die ungenutzen 1,4 mm Profil wie folgt: 170 Euro / 7,3 mm x 1,4 mm = 32,60 Euro pro Reifen. 32,60 Euro x 4 Reifen = 130,40 Euro Verlust für 1,4 mm ungenutztes Profil.
Wegen 130 Euro in das Risiko der zweiten 50 % Leistungsverlust der Reifen gehen? Für mich stellt sich diese Frage definitiv nicht!
Zitat:
@Rainy01 schrieb am 21. Juni 2016 um 15:28:30 Uhr:
Zitat:
@markuc schrieb am 21. Juni 2016 um 15:18:41 Uhr:
Bin bisher stets vor den durchaus auch mal plötzlich aufgetretenen Hindernissen zum Stehen gekommen.
Das ist vor allem dann gut, wenn ich das Hindernis vor dir bin... 😁
Wenn Du ein Reh bist oder die Angewohnheit hast, anderen unvermittelt vors Auto zu springen oder ihnen die Vorfahrt zu nehmen, dann habe ich vielleicht sogar schon mal für Dich gebremst. Vor den berechenbaren Hindernissen kann ich meinen Wagen in der Regel ausrollen lassen, bei dem Abstand, den ich halte.
Tja, ob nun Reh (oder Wildschwein oder Hirsch...), oder selbst vor´s Auto laufen/fahren..., wenn da nur neben den berechenbaren Hindernissen nicht noch die unberechenbaren Hindernisse wären... Wobei - sowohl Tiere als auch Menschen die vor´s Auto laufen/fahren, zählen ja eher weniger zu den berechenbaren Hindernissen...
Da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt.
Offensichtlich bietet zumindest der beschriebene Reifentyp nur als Neureifen die optimale Sicherheit. Bei Gebrauch lässt er so schnell nach, dass bereits bei etwa der Hälfte seiner theoretischen Laufleistung der Austausch empfohlen wird. Für mich heißt das, dass sich z. B. auch die Bremsleistung deutlich verschlechtert hat.
Daher noch mal meine Fragen: Wo ist da jetzt die so viel beschriebene Sicherheit und der angebliche Vorsprung gegenüber Winterreifen? Ist der Unterschied zwischen WR und SR bei einer Vollbremsung vielleicht dann doch nicht so groß?
Vielleicht noch ein kurzes Wort zu den vielen Tabellen und Tests: Hier wird stets unter optimalen Bedingungen gestestes und der Grenzbereich ausgelotet. Im normalen Straßenverkehr kommen diese Situationen jedoch so gut wie nie vor. Zudem: wer die Musik bezahlt, bestellt was gespielt wird. Besonders ein Automobilclub hat das jahrelang vorgemacht und jeder hat´s geglaubt.