Abendfüllender Beitrag: Vergleich E61 525dA und E 220 CDI-T
Sooooo....
jetzt sind zwar keine 100 Tage vorbei, aber doch gemütliche 6 Wochen, in denen ich genügend Eindrücke und Unterschiede sammeln konnte.
Vorweg: Ich bin weder fanatischer Anhänger der Weiß-Blauen noch der Schwaben. Jeder hat sein Gutes und Schlechtes und das belebt die Konkurrenz und die Produkte. Was man heute für eine Auswahl hat – unglaublich.
Es wird also nicht ein "Ich find Mercedes Scheiße, weil das nur Opas mit Hut fahren" oder "Alle BMW-Fahrer sind Prolls" – Bericht. Ich gebe nur höchst subjektiv Eindrücke wieder, über die sich trefflich streiten ließe. Aber vielleicht tickt der ein oder andere Untentschlossene ja doch ähnlich, liest hier mit und denkt sich "Das habe ich ja gar nicht gewusst" und kann sich ein Besseres Bild machen, wenn er künftig eins dieser Autos kaufen will.
Ich muss mich gegen Ende des Jahres wieder mit einem "normalen" Auto à la Passat o.ä. "rumschlagen", beruflich bedingt. Dann ist der Traum vom schönen geleasten Luxus erstmal vorbei – aber nur erstmal, das kommt schon wieder.
Nun aber los, ich unterteile das ein bisschen, dann wird's leichter.
Es handelt sich also jetzt um einen BMW 525 Touring Diesel, 177 PS mit folgender Ausstattung:
Silbergrau Metallic
6-Gang-Automatik
Navigation Professional
Standheizung
Klimaautomatik erweitert
Komfortsitze
Leder Dakota grau
PDC
Dachreling
Sitzheizung vorn und hinten
Xenon mit adaptivem Kurvenlicht
Sonnenschutzrollo hinten
Handyvorbereitung Bluetooth
LM-Felge Stern 138 (17" mit RFT)
Sport-Lederlenkrad
Edelholz Riegel Ahorn
Getränkehalter
Ablagenpaket
Ich hatte vorher einen E 220 CDI-T mit Avantgarde Ausstattung, Standheizung, Sitzheizung, 6-Gang-Schaltgetriebe, COMAND, Handy NOKIA 6310i, Multifunktionssitze.
Karrosserie/Design
Mir gefallen beide Autos! Ich finde das Design des Benz bestechend, elegant und sehr gelungen – weg vom Opa-mit-Hut-Image. Als Kombi finde ich ihn besonders schick.
Als ich den 5er das erste Mal als Kombi sah, war ich auch hin und weg: Die Dynamik, das im Gegensatz zum 7er entschärfte Chris Bangle-Design finde ich sehr gelungen. Ich drehe mich immer noch nach beiden Typen um.
Auf den neuen BMW haben mich mehr Leute angesprochen, der Benz schien da unauffälliger. Geschmackssache eben.
Tür auf/Innendesign:
Die Reichweite des Schlüssels ist sehr bescheiden: Waren es bei Mercedes locker 60-70 Meter, so verweigert der BMW bereits bei 10 Metern die Prozedur. Entweder, das ist so gewollt oder bei mir liegt ein Defekt vor.
Tür öffnen fühlt sich bei BMW noch eine Spur solider an, vor allem das Zuziehen erfolgt mit einem leiseren und satteren PLOPP und die Türen rasten im geöffneten Zustand besser ein.
Dann fällt der Blick ins Innere und ich muss sagen: Das Gefühl von außen hat sich nicht wiederholt. Der Mercedes ist und bleibt ergonomisch gelungen und für die Augen eine Weide. Als ich damals die ersten Bilder vom Innenraum des 7er sah (und der 5er ist ja nicht weit davon entfernt) dachte ich sofort an den ersten großen kantigen Audi 100 Ende der 70er Jahre: Kantiges Armaturenbrett mit ein paar Schaltern drauf, weil's ja damals noch nicht mehr gab. Und so sieht m.E. der BMW Innenraum heute noch aus. Das wirkt im Benz gediegener. Die Materialien sind aber in beiden Autos sehr hochwertig (@Darandula: Die Fingernägel kann ich mir immer noch nicht feilen 😁)
Sitzposition/Raumangebot:
Im 5er deutlich knapper und tiefer. Im Benz sitzt man wie auf dem Kutschbock: Sehr hoch, aber sehr sehr bequem und man hat sehr viel Platz, vor allem für lange Beine und derer habe ich 2. Gesamtlänge von Frank: 1,98 Meter. Im 5er geht es enger zu, die Sitze lassen sich zwar relativ weit nach hinten fahren, aber auf langen Strecken taugt das nicht ganz, denn die Position des Lenkrades ist beim BMW zu weit weg vom Fahrer. Beim Mercedes ließ es sich weiter rausziehen.
So "hocke" ich eher in den überaus bequemen und vielfach verstellbaren Komfortsitzen (mit Verstellmöglichkiet der oberen Lehnenhälfte, mit klappbaren "Ohren" an den Kopfstützen usw.). Auf langen Strecken ermüdet trotz Tempomat der Gasfuß, weil das Bein zu sehr angewinkelt ist. Ich möchte gar nicht wissen, wie das mit den Standardsitzen ist.
Im Fondbereich ist auch eher Knappheit angesagt, da war im Benz ebenfalls mehr Platz.
Ich habe das etwas kleinere Sportlenkrad eingebaut und nun sehe ich den oberen Rand des Tachos und den rechten Blinker nicht mehr. Stelle ich das Lenkrad höher, wird es unbequem – toll ist das nicht. Dafür fasst sich das Lenkrad geil an und liegt gut in der Hand.
Die zweiteilige Heckklappe ist ganz nett, wird aber selten genutzt. Die Heckabdeckung muss manuell wieder runtergezogen werden, aber beim Benz hing sie oft fest – Untentschieden!
Ergonomie/Bedienung
Das ist, glaube ich, mit der größte Streitpunkt in den unterschiedlichen Ansichten und ich tue mich teilweise auch noch schwer mit dem Bedienkonzept des BMW.
- Elektrische Sitzverstellung: Beim Benz ein Traum; an der Tür angebracht, intuitiv zu bedienen und vor allem gut zu erreichen. Im 5er ein Suchspiel: Angebracht an der äußeren Sitzwannenseite tastet man sich über die verschiedenen Knöpfe vor zum richtigen und klemmt sich dabei fast die Hand ein. Warum hat man hier aus den Erfahrungen des 7er nicht gelernt und Benz einfach kopiert? Positiv ist allerdings, dass es ausreicht, die Memorytaste bei geöffneter Tür nur anzutippen, denn dann stellen die kleinen Geister alles sofort um.
- Tipphebel: Der Blinker, das Fernlicht und die Scheibenwischer haben allesamt diese Tippautomatik. Fazit: Reine Gewöhnungssache. Auch das der Blinkerhebel so weit oben steht ist Gewöhnungssache. Hab am Anfang allerdings immer Tempomat mit Blinker verwechselt und umgekehrt...
- Tempomat: Einstellung in km/h Schritten wie bei DC aber besser ist: Es lassen sich auch volle 10-km/h-Marken einstellen indem man den Hebel wie beim Blinker über den Druckpunkt hinaus schiebt oder zieht – große Klasse! Auch gefällt mir, dass der Tempomat in der "Resume-Funktion" zügig wieder Tempo aufnimmt. Das geht ratzfatz.
- iDrive: Könnte man Bände zu schreiben. Ich beschränke mich mal auf das Fazit: Ich finde das Bedienkonzept im Benz besser, iDrive ist aber nicht so schlimm wie befürchtet. An vieles gewöhnt man sich schnell, und fast alle Sachen sind über die Sprachsteuerung zu erreichen – wenn man die Befehle kennt! Trotzdem hat man übertrieben: Ein Radio ohne Stationstasten und eine Telefonanbindung ohne Zehnertastatur ist Käse. Da muss ich entweder die Dame von der Sprachsteuerung beträllern oder wild am Rad drehen um eine Nummer einzutippen.
Und jedesmal, nachdem der Wagen gestartet wurde, erscheint das iDrive im Grundbildschirm. Zum Senderwechsel muss ich entweder über die Pfeiltasten lange drücken oder erstmal den Dreh-Drück-Steller bemühen bis ich mein Sendermenü habe.
Überzeugt hat mich das noch nicht ganz. Beim Benz ging das alles schneller.
Relativ lange dauert es auch, bis das System bootet. Einsteigen und Radio hören geht erst nach ca. 20 sek und bei abgezogenem Schlüssel geht gar nichts mehr, das geht doch auch anders, oder?
Der Hammer ist natürlich der Rückfall in die 80er: Das Radio kann keine MP3-Dateien abspielen. Genügte beim Benz noch eine DVD mit meinen Lieblingshits im Laufwerk, so bin ich jetzt wieder als DJ unterwegs – grausam. Angeblich gibt es ab März (Radio Business) bzw. Sept. (Radio Professionell) Abhilfe.
- Telefonintegration: 50/50! Die Anbindung über Bluetooth ist eine tolle Sache, da kann das Handy auch mal in der Tasche bleiben, aber ansonsten: keine SMS-Funktion, keine Anrufe in Abwesenheit, kein Adressbuch – nur SIM-Zugriff und das hängt auch noch vom Handytyp ab (hier S65). Ansonsten funktioniert es aber ganz gut.
Bei Mercedes war das Telefon (6310i) besser integriert, auch der Zugriff auf das Adressbuch war möglich (zwar nur der erste Eintrag, aber immerhin). Beim Zugriff auf die SIM wird es mit der Nummernflut heutzutage ganz schnell sehr eng (100 Nummern).
- Licht: Bei BMW muss man (glaube ich) ein Lichtpaket ordern, beim Benz ist das ab Elegance Serie (Ambiente-Licht) und ich muss sagen: Wenn man nachts unterhalb des Lenkrads schwarze Löcher hat, wo vorher beim Schwaben leichte Fußraum- und Türöffnerbeleuchtung vorherrschte, dann vermisse ich was. Auch das Nachhauseleuchten (kann man beim BMW durch Ziehen an der Lichthupe vorm Aussteigen aktivieren) und noch besser das Willkommensleuchten war bei DC besser und schöner (vor allem nachts auf Parkplätzen). Letzteres gibt’s bei BMW gar nicht (oder ist das im Lichtpaket?)
- Diverses: Der Anschnallwarnton ist deutlich angenehmer (weil polyphon) als bei DC. Warum aber der Warnton immer noch klingelt, wenn ich bei laufendem Motor ausgestiegen bin bleibt sein Geheimnis.
Ebenso die PDC (Bei Mercedes: Parktronic): Automatisch aktiviert wird sie nur beim Rückwärtsgang und wenn sie was findet, dann lässt sie es nicht mehr los, auch wenn ich länger stehe und den Wählhebel auf "P" habe – nervig.
- Technik: Das Xenon-Licht ist höher als bei der E-Klasse. Das Kurvenlicht ist zwar nett, kann man sich aber letztendlich sparen. Ich wollte aber auch mal so eine Spielerei 😁.
Das Navi ist ganz ok, vor allem in der Splitscreen-Darstellung. Was ich bemängeln muss ist die Geschwindigkeit beim Eingeben und Berechnen der Route sowie die fehlende Möglichkeit in der Karte zu scrollen.
Etwas nervig sind auch die übergenauen Ansagen beim Einfädeln auf Autobahnen: Da kommen 4 Ansagen wo beim Mercedes nur kommt: „Nach 300 Metern auf die A92 auffahren“
Die Sitzheizung ist brutal: das brutzelt einem fast die Eier weg (Schnellaufheizfunktion) und danach wird es auch halbwegs gleichmäßig warm. Vorher ist es eher sehr unterschiedlich warm und kalt.
Die Standheizung heizt nicht den Motor auf, nur den Inneraum. Dafür geht es schneller, vor allem wenn außen ein Eispanzer zu knacken ist. Die Fernbedienung ist ein Witz: Fast so groß wie ein Handy und eine Reichweite, die den Namen nicht verdient hat. Beim Mercedes konnte ich von meinem Arbeitsplatz durch 4 dicke Wände und 2 Decken hindurch den in 250 Metern Entfernung abgestellten Wagen aufheizen.
Fahren (Motor/Getriebe/Komfort):
Hat man bisher den Eindruck, ich hätte doch besser beim Benz bleiben sollen, so kommt jetzt das Kapitel, was 80% Fahrspaß ausmacht:
Der Motor und das Getriebe sind Prachtstücke. Ist aber auch nicht weiter schwer: Hatte ich vorher 4 Zylinder und 6 manuelle Gänge habe ich nun 6 Zylinder und eine 6-Gang-Automatik. Da könnte man meinen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber beides sind nun mal die "schwächsten" Dieselmotorisierungen.
Im Stand ist bei eingelegter Fahrstufe ein leichtes Nageln zu vernehmen, aber sobald er frei läuft, dann schnurrt er: Seidenweich und vibrationsfrei, drehwillig und leichtfüßig. Wobei der 2,5er kein Drehmomentbulle ist. Da hatte ich wohl zuviel erwartet, ist halt kein Pumpe-Düse-TDI.
Aber einmal über 2000 rpm zieht er doch mächtig an und das ist Fahrspaß pur. In Kombination mit der 6-Gang-Automatik ein Gedicht: Fast keine Schaltrucke spürbar, schnell in der Reaktion (dieses Anfahrproblem habe ich nicht) und wenn es sein muss, kann man auch stressfrei manuell schalten. Das nutze ich gerne beim Dahindümpeln unter 90 km/h. Denn da verharrt die Automatik im 5. Gang obwohl man bequem mit 1300 Touren im 6. Gang gleiten kann.
Dazu der Benz: Behäbe und träge, auf der Autobahn erträglich, innen lauter. Das 6-Gang-Schaltgetriebe war eine Katastrophe: zu lange Schaltwege und zu hakelig, dazu Bonanza-Effekt.
Verbrauch bisher: 7,3 l/100 km minimal bei 50% Landstraße (Schnitt 75) und 50% AB (Schnitt 140) sowie 9,5 l/100 km bei Tempo 210 und Ausdrehen der Gänge. Im Stadtverkehr ca. 8,5 l/100. Insgesamt etwa 0,75 l/100 mehr als mit der E-Klasse.
Höchstgeschwindigkeit konnte ich noch nicht testen – Winterreifen sind erst eine Woche runter.
Fahrkomfort: Die Schattenseite, vor allem mit den RunFlatTires (RFT). Im Vergleich zum Benz sehr straff und unkomfortabel. Vor allem kommen kurze Stöße ziemlich derb durch. Dafür geht er besser um die Ecken und das macht mehr Spaß, passt besser zum Stil des Autos. Da liegt es nahe, das alte Vorurteil zu bemühen, nachdem man im Benz gefahren wird und man den BMW selber fährt.
Dazu trägt auch die Lenkung bei: Beim BMW butterweich im Stand und sehr direkt bei niedrigen Geschwindigkeiten. In schneller Fahrt angenehm "steif" und schwergängiger. Dagegen war die Lenkung im 211er im Stand schwerer zu drehen als der Seicento meiner Frau - und der hat keine Servolenkung.
Mensch, das war jetzt viel Holz – ich hoffe Ihr seit noch wach.
Fazit: Ich könnte mir eine Mischung aus der Agilität des BMW gepaart mit dem Komfort und der Bedienung des Mercedes mit Komfortsitzen vom BMW vorstellen.
Ich bin sehr zufrieden, so oder so.
Liebe Grüße,
Euer Frank
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Tansanit
@herrer: Ich denke, dass du meine Schilderung nicht als Ätzerei verstanden hast. Wie gesagt, finde ich das iDrive wesentlich besser als ich vorher dachte. Ich denke nur, dass man in Nuancen über das Ziel hinausgeschossen ist. Das beweist sicherlich die ständige Weiterentwicklung dieses Konzepts - gerade erst zu sehen im neuen 7er.
Hallo Frank
nein das habe ich bestimmt nicht, finde es auch super das du so Objektiv über beide Autos berichten kannst. Hut ab von mir. Ich hatte einfach nicht ganz begriffen was dich dabei stört. Aber habe heute morgen bemerkt das ich das hintern ziehen des Kontrollers fast schon automatisch mache wenn ich einsteige.
Wegen dem hochdrehen vom Motor, warte bis es Sommer ist der Wagen den ganzen Tag an der heissen Sonne gestanden ist und die Klima auf vollen Touren läuft und du dann einen Le-Mans start hinlegen willst.... es stimmt schon das er ein Turboloch bis ca. 1800 Touren hat. Na ja man muss ja noch was haben für die nächste Generation der BMW Diesels ,die ja schon in der Wartereihe stehen, haben.
gruss herrer
Re: Re: Re: Abendfüllender Beitrag: Vergleich E61 525dA und E 220 CDI-T
Zitat:
Original geschrieben von Markus457
Das ist kein PD, sondern ein alter ohne Hochdruckeinspritzung.
Da du anscheinend kein BMW Fahrer bist, aber einen TDI fährst, wäre ich dir dankbar, wenn du mich mal aufklären würdest, welche TDIs nun wirklich TDIs sind, also PD usw. Da kennst sich ja kein Schwein mehr aus 😉
Danke & Gruß,
Sascha
Hallo Sascha,
ich kann dir auch helfen:
TDI ist eher (eigentlich sogar nur) bei VW im Sprachgebrauch, drückt aber das aus, was alle modernen Turbodiesel haben: Eine Direkteinspritzung.
Bei VW gibt es da zwei Methoden: Die erste, ältere, mit einer zentralen Einspritzanlage. Im Gegensatz dazu findet man aber bei VW NUR BEI DEN VIERZYLINDERN auch die "Pumpe-Düse"-Motoren. Da hat jeder Zylinder seine eigene Pumpe vor der Düse und so ist man in der Lage, sehr hohe und gut dosierte Drücke zu erreichen.
Die 6-Zylinder-TDIs haben das nicht (warum, weiß ich nicht).
Bei BMW und Mercedes löst man das mit einem Common-Rail-System. Das ist auch nur eine Pumpe. Genauere Details kannst du sicher googlen.
Ein besonders schöner Effekt ist beim PD-TDI das sehr spontane Ansprechverhalten: Unten raus sehr spritzig. OK?
Gruß,
Frank
Danke dir! Aber wenn die 6 Zylinder TDIs keine CommonRailer und auch keine PD sind, was dann?
*verwirrtbin*
Gruß,
Sascha
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Guck mal, hab was gegoogelt:
Hier geht es um die "normalen" V6-TDIs - ohne Common Rail oder Pumpe Düse:
Dieses Modul wird bei Fahrzeugen verwendet, die mit Einspritzpumpen mit Radialkolbenverteiler VP 44 (z.B. Audi / VW V6 2,5 TDI, BMW 320d, Opel DTI) und VP 30 (z.B. Ford Focus 1,8 DI) von Bosch ausgestattet sind. Hier erfolgt eine Korrektur der Einspritzparameter am digitalen Datenbus (Can-Bus)
Was ist eine VP-Pumpe?
Die erstmals 1996 verkaufte Pumpe war die erste elektronisch gesteuerte Pumpe mit einem Hochleistungsmagnetventil, das die mit extremer Präzision bei sehr hohem Einspritzdruck (über 1.800 bar) in die einzelnen Zylinder gespritzte Kraftstoffmenge misst. Die neuen VP-Pumpen verfügen über ein Monoblockeinspritzsystem, das die Pumpe und die Elektronik enthält.
Beim derzeitigen Entwicklungsstand erreicht die VP 44-Radialkolbenverteilerpumpe pro Einspritzdüse einen Einspritzdruck von mehr als 1.800 bar. Ihre Hydraulikleistung wurde dermaben verstärkt, dass das Drehmoment trotz des erheblichen Druckanstiegs mit dem einer herkömmlichen Verteilerpumpe identisch ist. Der Kraftstoff wird über ein Magnetventil gemessen. Eine geringe, aber genau kalkulierte Kraftstoffmenge wird voreingespritzt, um den Verbrennungslärm zu verringern. Bei der neuen Generation VP 44-Pumpen ist direkt auf dem Pumpengehäuse ein Computer montiert, der die Einspritz- und Motorfunktionen steuert, so dass für den Motor kein getrennter Computer mehr erforderlich ist und das System insgesamt sehr kompakt und sehr komplett ist. (Quelle: BOSCH)
Und hier um die Common Rail Motoren:
1997 begann Bosch mit der Massenproduktion des Common Rail-Akkumulatoreinspritzsystems. Der Einspritzdruck, der sage und schreibe bis zu 1350 bar erreicht, die neuen Hochdruckpumpen und die sogar noch leistungsstärkeren Steuergeräte der letzten Common Rail-Systeme machen die Motoren noch sauberer, laufruhiger und leistungsfähiger als zuvor.
Beim Common Rail-System komprimiert eine Hochdruckpumpe den Kraftstoff, der an den als „Rail“ (Rampe) bezeichneten Hochdruckakkumulator abgegeben wird. Der Kraftstoff wird zeitgenau in präzisen Mengen von den per Magnetventil gesteuerten Einspritzdüsen in die Brennkammern eingespritzt. Common Rail ist das einzige Einspritzsystem, bei dem der Kraftstoffdruck unabhängig von der Einspritzsequenz ist, so dass der Einspritzdruck nach den Motorkennlinien in einem Bereich zwischen 250 und 1.350 bar beliebig gewählt werden kann. Der Druck in der Rampe wird von einem Sensor gemessen und ständig auf die Einspritzdüse angewandt. Die Einspritzdüsen werden hydraulisch geöffnet und geschlossen – durch den Magnetventileinsatz. Voreinspritzung und Haupteinspritzung werden durch zyklisches Einsetzen des Magnetventils gesteuert. Mindesteinspritzwerte von 1 oder 2 mm/Zündung werden mit Schaltzeiten von weniger als 200 Mikrosekunden erzielt.
Das heibt aber nicht, dass die Common Rail-Technik nicht weiterentwickelt werden kann. Bosch arbeitet nämlich derzeit an einem piezoelektrisch angetriebenen Common Rail-System, das weitaus höhere Betriebsgeschwindigkeiten als die heute verwendeten Magnetventile erreichen wird. Diese innovative Technik wird neue Möglichkeiten eröffnen, die den enormen Vorteil haben, dass damit die künftigen, immer strengeren Emissionswerte erreicht werden können. (Quelle: Bosch)
Und letztendlich die PD-Motoren:
1998 begann Bosch mit der Massenproduktion des magnetventilbetriebenen Pumpe-Düse-Systems, dem Unit Injector System (UIS). Die wichtigste technische Neuerung bei diesem System ist der sehr hohe Druck, den es erreichen kann (über 2.000 bar), was derzeit kein anderes System schafft. Unter anderem durch den verkleinerten Einspritzdüsenkopf erreicht es eine erstklassige Kraftstoffversprühung – und somit eine optimale Verbrennung. Daher werden mit diesem System aubergewöhnliche Ergebnisse in puncto Leistung, Drehmoment im unteren Drehzahlbereich und, wie könnte es anders sein, sauberere Auspuffgase erzielt.
Wie funktioniert es?
Mit 2.050 bar hat dieses System das höchste Druckpotential aller Einspritzsysteme. Bei dem UIS bilden Pumpe und Einspritzdüse eine Einheit, d.h. die Zahl der Hochdrucküberleitungskomponenten ist sehr gering. Es gibt nur ein Modul pro Zylinder, d.h. dass das System in Motoren mit beliebiger Zylinderanzahl eingesetzt werden kann. (Quelle: BOSCH
Gruß,
Frank
@gzesiu
Gratuliere zum Audi,gefällt mir bis auf die Multitronic auch.
Aber einen 4B mit einem W211 und einem E60 zu vergleichen ist unpassend.
Zitat:
Original geschrieben von VW TDI
Gratuliere zum Audi,gefällt mir bis auf die Multitronic auch.
Aber einen 4B mit einem W211 und einem E60 zu vergleichen ist unpassend.
Vielleicht sollten wir uns in
diesem Threadim A6-Bereich weiterunterhalten, wir langweilen die Leute doch nur... 😁
Aber ich habe ja schon in dem o.g. Thread folgendes geschrieben:
Zitat:
Jetzt stelle ich die Unterschiede zwischen BMW und A6 fest. Fairerweise muss man aber eigentlich zugeben, dass sich der aktuelle 5er nicht wirklich mit dem A6 4B vergleichen lässt (meine Meinung), da ein Generationssprung dazwischenliegt. Die richtigen Vergleichspartner wären entweder 4F/E61 oder E39/4B.
Egal, ich habe ja nicht unüberlegt zum jetzigen A6 gegriffen...
Da OlafV6 aber wissen wollte, wo ich mich jetzt am wohlsten gefühlt habe usw., habe ich halt mal subjektiv Äpfel mit Birnen verglichen. Solange ich darauf hinweise, ist das legitim - denke ich.
Gruß,
Frank
hallo,
hatte auch dc (allerdings 270cdi) und jetzt 525dta,aber
heut ist wiedder so nen tag, da würd ich gern 240er oder
523ifahren, blödes diesel genagel.....................
bosse
...aber der wird ja auch irgendwann warm...
und dann möchte ich nicht mehr 523i - obwohl das schon schön leise ist...
Frank
Schöner, objektiver Bericht. Gratulation.
Dennoch möchte ich ihn mit (getesteten) Fahrleistungen und Messwerten berreichern:
BMW 525d - Mercedes-Benz 220CDI
0 - 60km/h - 3.5sec - 4.0sec
0 - 80km/h - 6.1sec - 6.9sec
0 - 100km/h - 8.6sec - 9.9sec
0 - 120km/h - 12.6sec - 14.6sec
0 - 160km/h - 23.5sec - 28.1sec
0 - 180km/h - 31.9sec - 39.4sec
400m - 16.1sec@ 137km/h - 17.0sec@ 130km/h
1000m - 29.8sec@ 176km/h - 31.3sec@ 167km/h
80-120km/h (IV/V/VI) - 6.7/8.6/13.3sec - 7.8 /9.6/15.4sec
Testverbrauch - 9.8l/100Km - 9.2l/100Km
Vmax - 230km/h - 216km/h
P.S. Beide Autos waren handgeschaltet.