A250e: Traktion auf winterlichen Straßen?
Der Winter steht bevor, bzw. hat bereits angefangen. Für mich steht auf jeden Fall der erste Winter mit meinem A250e bevor. Daher habe ich in diesem Forum schon mal nach dem empfohlenen Fahrmodus beim Bergabfahren auf winterlichen Straßen gefragt und nützliche Antworten bekommen. Vielen Dank dafür.
Jetzt interessiert mich aber das "normale" Fahrverhalten bzw. die Traktion auf winterlichen Straßen. Kann jemand da aus Erfahrung berichten? Hatte bis zum Sommer sechs Jahre lang einen Allrad-SUV und habe mir deshalb über Traktion im Winter keinerlei Gedanken gemacht. Davor hatte ich zwei C-Klassen (W203 und W204) mit Heckantrieb, die im Betrieb auf Schnee bedeckten Straßen eine mittlere Katastrophe waren und mir mehr als einmal Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben.
Nun habe ich mit dem A250e ja wieder mal ein Auto mit Frontantrieb, was ich vor fast 20 Jahren zuletzt hatte. Die Erinnerung daran ist mit Blick auf den Winterbetrieb generell positiv. Nun ist beim A250e im Vergleich zu meinen früheren Fronttrieblern einiges anders: Automatik statt Schaltgetriebe, wahlweise Elektro- oder Verbrennerbetrieb, für einen Fronttriebler ungewöhnlich hohe Last im Fahrzeugheck. Worauf muss ich mich beim Fahren auf winterlichen Straßen da einstellen? Welche Antriebsart ist empfehlenswert? Wäre schön, wenn mir jemand von seinen Erfahrungen mit dem A250e im Winter berichten würde.
10 Antworten
Antriebskraft meiner Meinung nach egal: einfach vorsichtig fahren. Wenn man elektrisch mit starker Rekuperation ohne Gas fährt, muss man das beachten (vorsichtig Ausrollen braucht dann leichtes Gas) oder man fährt ohne „ein Pedal Einstellung“ und kann dann die Bremse so vorsichtig nutzen, wie notwendig. Ist wie mit dem Verbrenner: schaltet man die Distronic ein und reduziert die Geschwindigkeit, dann bremst das Auto.
Man sollte sich also seiner Einstellungen bewusst sein und so seine Bedienung einrichten.
Ist eben ein Frontantrieb, der aber mit der Batterie auch Gewicht weiter hinten hat. Ich bevorzuge das Fahren ohne starke Rekuperation beim loslassen des Gaspedals und dosiere dann lieber die Bremse mit dem Bremspedal, die dann ja auch erst zur Rekuperation führt. Man bremst dann eben erst über die Vorderräder, bis die normale Bremse dann auch die Hinterräder dazu nimmt.
Aber ich meine auch, dass die Rekuperation ausgeschaltet wird, sobald das ESP oder das ABS eingreift. Dann ist es wieder die ganz normale Reaktion durch die Assistenten.
Die Traktion beim A250e ist furchtbar. Nicht nur im Winter.
Ich bin die letzten 30 Jahre fast nur Heckantrieb gefahren (natürlich fast nur Mercedes) und komme mit den Anfahrverhalten meines A250e nicht zurecht. Nicht nur in Winter.
Die ganze schöne Kraft wird gar nicht auf die Straße gebracht.
Also immer ganz vorsichtig los fahren, egal in welchem Modus.
Kann mich hier @germanlord nur anschließen. Die Traktion ist bei dem Fahrzeug wirklich ein großes Problem. Insbesondere im Hängerbetrieb oder auf nassen bzw. wie in deinem Fall Schneebedeckten Straßen tritt Schlupf häufig auf. Insbesondere beim Anfahren oder Beschleunigen am Berg.
Mir hat bei Schneebedeckten Straßen geholfen auf jeden Fall in den BL Modus zu wechseln da der Verbrenner hier dauerhaft an ist. Im reinen Elektromodus fehlte mir einfach das Gefühl für den Schlupf. Beim Verbrenner hört und spürt man in meinen Augen besser wenn man Traktion verliert. Ebenso ist das Fahrzeug "berechenbarer" wenn er konsequent im Verbrenner Modus ist und nicht zwischen dem zwei Antriebsarten wechselt.
Wenn du im bergigen wohnst wo es oft Schnee gibt wären evtl Schneeketten sinnvoll für den Ernstfall. Für mich war die Wintertauglichkeit kein Vergleich zu frontangetriebenen Fahrzeugen wie Skoda Superb, Audi A4, etc.
Wenn die Kraft nicht auf die Straße gebracht wird, dann ist das immer ein Problem deiner Reifen @germanlord. Der A250e hat 450Nm Drehmoment, das ist deutlich mehr als gängige Verbrenner (ein A45 AMG hat 475Nm bei ~3000 U/min). Natürlich musst du dort vorsichtiger mit dem Gas umgehen weil du einfach viel mehr Kraft zur Verfügung hast und zwar linear unabhängig von irgendeinem Drehzahlbereich.
Ich wohne im Allgäu und habe entsprechend Schnee und ich hab auf meiner Arbeitsstrecke einen steileren Hügel bei dem sehr gerne im Winter die LKW stecken bleiben. Mit meinem vorherigen Auto (I30, Schaltgetriebe) hatte ich schon Probleme dort im Stand wieder anzufahren. Im A250e ist das kein Problem weil die Elektronik alles für dich regelt.
Natürlich kann das Auto nicht mit einem Allrad mithalten, das ist natürlich völlig selbstverständlich aber wie bei allen Winterfahrten gilt, vorausschauend fahren und mit Gefühl auf der Bremse und das ist alles ganz entspannt, unabhängig vom Modi 🙂
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Um vernünftig zu antworten kurz die Bittr wie Uhr den 250e fahrt?
Bisher hatte ich keine Probleme mit Traktion, weder beim CLA 250, dem A 35 und jetzt dem A 250e.
Bleifuß beim Ampelstart auf Nässe kann natürlich bei jedem Fronttriebler zu Traktionsproblemen führen.
Gruß
@lukaaOAE
Tatsächlich ist der mechanische Grip bei diesem Fahrzeug in Bezug auf die Vorderachse und den Beschleunigungsvorgang nach meiner Erfahrung eher nicht so gut. Unter Vollast kommt natürlich noch das sehr hohe Drehmoment von 450nm dazu, welches insbesondere durch den E-Motor sehr schnell abrufbereit ist.
Natürlich können auch die Reifen eine erhebliche Rolle bei meinem Empfinden gespielt haben, ich bin hier die werksseitigen (glaube es waren Bridgestone) gefahren die eben insbesondere im nassen nicht so gut waren. Da hat schon der reine E-Betrieb für Schlupf gereicht.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, das dieses Problem im Alltag nicht wirklich stört, sondern eher in Situationen wie Überholvorgängen, Autobahnauffahrten oder einem zügigen losfahren Auftritt.
Ich bin letztes Jahr den schneebedeckten Julierpass gefahren, war absolut kein Problem. Habe auch einige liegengebliebene Fahrzeuge überholt:-) War mit Verbrenner, da die Batterie bei einem derartigen Anstieg ruck zuck leer geht.
Das Gaspedal muss schon etwas behutsamer bedient werden im EL Mode, ist aber ein generelles Thema.
Die 450 nm sind das Systemdrehmoment aus der Kombination von Verbrenner und E-Motor. Der Verbrenner selbst hat 250 nm bei ca 1650 u/min und der E-Motor 300 nm ab Drehzahl 0. Vielleicht wäre es sinnvoll bei winterlichen Strassenbedingungen nur mit dem Benziner zu fahren. Ich bin allerdings nicht sicher, ob der E-Motor das Anfahren immer unterstützt oder in welchem Fahrprogramm man das unterbinden kann.
Ich würde immer nur nach Fahrstrecke den Mode auswählen. Bei jedem Auto muss man die Betätigung des Gaspedals an die Witterung anpassen.
Ich meine, dass der E-Motor bei jedem Mode zur Unterstützung dazu genommen wird.
Natürlich auch Abhängig von Ladezustand, wobei es selbst bei 0km Restreichweite noch Unterstützung gibt.
Wer nicht rein elektrisch fahren möchte, könnte vielleicht statt C auf Eco gehen, da dann generell etwas „sachter“ Gas gegeben wird. Auch im BL ( Ladung halten) ist der E-Motor beim stärkeren Beschleunigen mit dabei.
@Max250
Vielen Dank für die Erklärung.
Diese Erfahrung kann ich nicht trolen, erst recht nicht im reinen EL-Modus.
Gruß