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850 Bremsweg

Volvo 850 LS/LW

Moin zusammen,
Ist jemanden zufällig der offizielle Bremsweg eines 850 mit normaler Bremsanlage bekannt. Konnte online irgendwie überhauptnix darüber finden. Ich hätte gestern bei einer Vollbremsung aus 50km/h fast ein kleines Mädchen umgefahren. Bin knappe 20cm vor dem Kind zum Stehen gekommen. Ja, es war nass und Ich weiß auch dass die Bereifung beim Bremsweg eine Rolle spielt. Aber das war so ein "Schockstarrmoment". Ich hab momentan ein Unbehagen wenn ich an die Situation denke und meine mit einem neueren Fahrzeug wäre da mehr Luft dazwischen gewesen.
Gruß Klaus

87 Antworten

Ich fühle mich bei soviel Theorie über 40 Jahre zurückversetzt, als ich im Physikuntericht nur Deko war...
Wie heißt es so schön, bei Computerfehlern sitzt das Problem meistens davor, im Auto sitzt es meistens vorne Links. Will sagen, eine Technik funktioniert nur so gut wie der Mensch der sie bedient. Umsicht und vorausschauendes Fahren kann uns vor vielen kritischen Situationen bewahren, gerade im heutigen Straßenverkehr in dem sich viele nur auf die Technik verlassen, ABS, ESP, Abstandswarner, Totwinkelasisstent usw.
Der TE hat die Situation gemeistert und so ein Schreck sitzt erstmal tief, das können wir alle mit Sicherheit nachvollziehen.
Ich will hier nicht das Wort zum Sonntag predigen, aber als Autofahrer steht man oft genug mit einem Bein im Knast

Zitat:

@rolandkiefer schrieb am 09. Jän. 2021 um 09:54:54 Uhr:


Das Abs sollte unmittelbar nach drauftreten kommen, wenn ihr schnell und vor allem stark genug tretet. Bei Tempo 100 noch mehr. Da macht ihr etwa 30 m/s wenn ihr in der ersten Sekunde nicht den vollen Druck auf den Bremskolben habt, der zum Blockieren führt und das Abs noch nicht regelt, habt ihr locker 30-50 m verschenkt.

Zitat:

@chrissA4 schrieb am 09. Jän. 2021 um 10:31:34 Uhr:


Technik funktioniert nur so gut wie der Mensch der sie bedient.

Stimmt! Diese Umstände haben zur Erfindung des Bremsassistenten geführt - damit man keine unnötigen Zehntelsekunden verschenkt, bis der volle Bremsdruck aufgebaut ist.

Bei modernen Autos/LKWs gibts ja sogar den vollautomatischen Bremsassistenten, also der bremst von selbst ohne dass überhaupt das Pedal berührt wurde.

..... der vollautomatische Bremsassistent mag eine durchaus sinnvolle Erfindung sein, hat jedoch seine Tücken.
Manch einer wird sich schon oft gefragt haben, warum ist dieser eigentlich recht sinnvolle Assistent abschaltbar und warum wird er auch tatsächlich sehr oft, vor allem von Lkw Fahrern meistens abgeschaltet??

Ganz einfach, weil der größte Teil der anderen Verkehrsteilnehmer, die nicht im Lkw sitzen bzw. keine Ahnung vom Lkw fahren haben, die Kollegen regelmäßig in Bedrängnis bringen.

Da wird kurz vor der Abfahrt auf der BAB noch kurz vor einem Lkw quer über drei Spuren gezogen um noch die Abfahrt zu bekommen, es wird mit knapp über 50 km/h vor einem Lkw auf die Bahn aufgefahren, ..... der kann doch bremsen der idiot.... Hauptsache ich muss nicht hinter dem herfahre...., an Einmündungen wird einfach herausgefahren, obwohl ein Lkw sich nähert.....
Das könnte ich endlos fortsetzen.....

All das sind Situationen, die den bremsassistenten zum eingreifen bringen. Der Lkw hat aber durch seine große Masse ein völlig anderes Verhalten dabei. Der Assistent geht jedesmal voll in die Eisen. Und zwar um die bevorstehende (aus seiner Sicht) Kollision irgendwie zu vermeiden.
Der Kumpel hinter dem Lenkrad fliegt dabei jedesmal wie ein Dummy Richtung frontscheibe und bleibt im Idealfall im Gurt hängen.....

Wer das ein zwei Mal erlebt hat schaltet das Ding aus. Das ist nicht praktikabel!!

Die Kehrseite der Medaille ist natürlich das nächste Stau Ende.....
Ein Teufelskreis!!

Sorry, für OT, aber das musste ich jetzt loswerden!!

Gruß der sachsenelch

Auch die Klötze sind nicht alle gleich. Bei manchen verrostet die Bremsscheibe über nacht, andere rosten nach Wochen noch nicht, Die Reibwerte sind auch nicht alle gleich. Eine "bissigere" Bremse muß dabei auch präziser und gleichmäßiger arbeiten, als eine, die halt erst ne weile braucht biss sie mit viel Kraftaufwand anfängt zu verzögern. Bei den Ceramic Belägen muß ich nun auch mehr Kraft aufs Bremspedal geben, als mit den Zimmermannbelägen, dafür arbeitet das TRACS weicher.

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Ihr habt mit euren Ausführungen völlig Recht, aber die Eingangs-Frage ging spezifisch nach dem Bremsweg, also nach dem, was passiert, wenn man voll reinlatscht. Auf welchem Untergrund so eine Situation bspw. auftritt, kann man leider schlecht beeinflussen. Eine grundsätzlich funktionierende Bremsanlage ohne feste Sättel oder undichte Unterdruckschläuche vorausgesetzt, sind trotz allem die Reifen die mit Abstand grösste Stellschraube, um den Bremsweg zu reduzieren. Wer den Bremsweg eines 850 anno 199x mit dem Bremsweg eines 850 mit 2020er Gummis vergleichen würde, würde wohl ins Staunen kommen...

Dass in einer realen Situation nicht der Brems-, sondern der Anhalteweg zählt und eine halbe Sekunde geringere Reaktionszeit i.d.R. mehr wert ist, als der kürzeste Bremsweg, stimmt natürlich vollkommen. Deshalb fühle ich mich in meinen alten Karren auch trotz allem stets gut aufgehoben.

..... stimmt natürlich, du hast da vollkommen Recht!!
Aber es geht immer sehr schnell, dass man ins OT abdriftet, ich ziehe mir da selbst symbolisch die Ohren lang!!
Klar haben die Reifen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss, es ist aber trotzdem immer noch ein sozusagen „Gesamtkunstwerk“....
Wenn die Reifen nix taugen kann die Bremse top in Ordnung sein und Stoßdämpfer und Fahrer voll konzentriert sein, es wird nix.... so kann man alles mit jedem kombinieren. Eine Komponente allein kann gar nichts!!
Die Entwicklung ist ja auch fortgeschritten, die Baureihe ist grob gesagt ein Relikt der 1980er Jahre. In 40 Jahren ist viel Wasser die Elbe, den Rhein, die Isar, den(die) Stör..... hinuntergeflossen....
Man muss schon staunen das das alles noch so mithalten kann.

Und mal ehrlich, wer von uns hat denn wirklich überhaupt schon mal eine Grenzsituation erlebt in Bezug auf Bremswege und so weiter, wohl die wenigsten.
Eng war es bei jedem wohl schon mal, klar und der eine oder andere hat den Elch auch geschrottet. Klar auch das passiert, aber niemand, zumindest kenne ich niemanden der das macht, wählt sein Fahrzeug nach dem Bremsweg aus.
„Schaaatz, wir brauchen ein neues Auto, der Bremsweg ist 2,8 m länger als der von deinem Bruder seinem Wagen, das geht so nicht.....!!“

Gruß der sachsenelch

Grenzsituationen hatte ich durchaus schon ein paar, vom Fuchs zum Blindausscherer auf der AB zum lebensmüde überholenden Gegenverkehr-Biker (und ja, auch schon weil man selbst gepennt hat). Mit meinem C70 bin ich aber bislang zum Glück davor verschont geblieben 😉

Am allerwichtigsten bleibt am Ende der Reifen, das Schuhwerk und die Aufmerksamkeit des Fahrers.
Dazu sollte man sich überlegen in welchen 30er- und 50er- Zonen man 49 und 69 fährt oder eben doch mal 30 oder 50. 😉

Was ist - sorry, OT alert - der Unterschied zwischen 19 und 20 km/h über der Beschränkung in Deutschland? Ist das schon die Führerscheinabnahme?

Ja, früher war es ein Punkt, mittlerweile ist es (soweit ich weiß) die Führerscheinabnahme.

Das hätte ich mir nicht gedacht.. 😮 In Ö
erst bei einer Überschreitung ab 41kmh innerorts/ 51kmh außerorts.

Zitat:

@simmal_B5204 schrieb am 9. Januar 2021 um 13:15:02 Uhr:


Am allerwichtigsten bleibt am Ende der Reifen, das Schuhwerk und die Aufmerksamkeit des Fahrers.
Dazu sollte man sich überlegen in welchen 30er- und 50er- Zonen man 49 und 69 fährt oder eben doch mal 30 oder 50. 😉

Eigentlich in jeder

Mir hat der Richter in der Verhandlung gesagt, daß man auch in der 30Zone damit rechnen muß, daß einer mit 80km/h durchfährt. Hab es dann sogar noch schriftlich in der Urteilsbegründung nachlesen dürfen.

..... das wäre eine Steilvorlage für jeden mittelmäßig begabten Winkeladvokaten, nennt sich „Vertrauensgrundsatz“!!
Man kann grundsätzlich darauf vertrauen, dass sich alle Verkehrsteilnehmer an die geltenden Rechtsvorschriften und Verordnungen halten.....

Hat mir der Richter in der Hauptverhandlung gesagt, als ich meinte, man könnte ja von jedem verlangen immer und überall mit der Dummheit der anderen zu rechnen und ggf auch mal zurückstecken....

Gruß der sachsenelch

Die Bremse vom 850 ist nicht prinzipiell schlecht, braucht aber ordentlich Kraft. Die Anlage von meinem 1993 Audi 100 hat aber noch mehr Kraft gebraucht. Zum ordentlich bremsen muss man wirklich schnell und sehr stark treten, dann bremst das auch. Ich hatte eine Situation auf der Bahn mit einem Unfall vor mir und ich musste von 80 auf null. Der Hyundai hinter mir kam immer näher ich hatte dann den Fuss kurz gelupft um Platz zu schaffen, musste dann aber entscheiden zwischen Front- und Heckschaden. Ich hatte mich für letzteres entschieden und hatte den hinter mir fahrenden Hyundai mit abgebremst ...
Ein „normaler“ Fahrer hätte aber vermutlich mit dem Hyundai die kürzeren Bremswerte erzielt. Darum nochmal: richtig reintreten. Probiert das mal aus wielange es bei euch dauert bis das Abs kommt. Diese Zeit ist entscheidend und lässt sich durch Übung optimieren.
Gruss Roland

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