7.6L Hubraum - WOFÜR?! (gigantischer Hubraum bei PKW)

Liebe Freunde,

das habe ich mich schon immer gefragt, aber mein neuester Fund hat dem ganzen eine Krone aufgesetzt. Wozu in aller Welt braucht man SO viel Hubraum?

Ja, ich verstehe (und spüre) den Unterschied, wenn man von einem 1.4L Sauger zu einem 2.0L Sauger umsteigt. Und auch von 2.0L zu 2.5L merkt man je nach Übersetzung vielleicht noch einen kleinen Sprung. Abstrus fand ich immer Hubräume jenseits der 3 Liter. 4L, 5L! Wofür denn?

Okay, man müsste noch unterscheiden zwischen Amis und Europäern z.B. Ein Benz/BMW etc. mit 5L Hubraum der Neuzeit schafft natürlich astronomische Leistungswerte in Puncto PS und so. Bei den Amis reden wir von PS wie bei einem kleinen 1.6L Motörchen obwohl da irgendwelche 4,3L V8 drin stecken. Erschließt sich mir schon mal nicht.

Ich meine, ich hatte mal einen Thread eröffnet, warum in den USA gefühlt jedes Auto was von Omi gefahren wird gleich ein V8 mit 4L und mehr sein muss. Da spritzt der Kraftstoff doch nur so aus allen ecken und Enden. Und Millionenläufer sind das trotzdem nicht.

Aber es geht noch abstruser. Ein Kumpel hat einen Chevy Tahoe mit sage und schreibe 7.3L. GUT man KÖNNTE jetzt sagen, der Chevy ist ja auch ein dickes schweres Auto. Naja. Es gibt SUVs mit ähnlicher Statur, die von einem 2.0L Motor bewegt werden und das nicht zu knapp. 7.3L ich dachte ich hätte alles gesehen. Weit gefehlt.

Neulich bei eBay Kleinanzeigen fiel ich komplett vom Glauben ab. Cadillac Coupe (!) von irgendwo 1984 oder so mit 7.6L Hubraum. Sieben komma herrgottnochmal sechs Liter Hubraum. Für einen Zweisitzer, wo PS und Kofferraumgröße an die von einem Skoda Fabia rankommen. Was in aller Welt wird das? Durchschnittsverbrauch kombiniert 26L/100km. Das kanns doch nicht sein. Was will man damit?

1. Absurd

Heutige LKW verfügen über etwa 12L Hubraum und bewegen ein Luxuswohnzimmer + 30 Tonnen Ladung mit einem CW-Wert einer Kathedrale. Dagegen bewegen 7.6L maximal 2 Personen und einen Reiserucksack. Und verbrauchen dabei vermutlich mehr als der LKW.

2. Warum nicht absurder?

Wenn diese abstrusen Hubräume irgendeinen wissenschaftlichen Grund und Vorteil haben, warum spinnt man das nicht weiter? 8L Hubraum bei 160PS. Oder 9.2L Hubraum bei 140PS. Oder 10.7L V20 bei 105PS? Irgendwann kommen wir dann beim BMW Brutus aus Sinnsheim an.

131 Antworten

Schrauben am Jaguarmotor - an der Schlangengrube 😁 Die heißt schon mit Recht so 😁
Aber wenn die Laufkultur nicht gut war, auch bei plötzlicher Volllast, dann war was falsch. Ich kenne Jaguar Zwölfender (als Daimler Double Six), die fallen niemals unangenehm auf, die haben keine "Löcher" und die klingen nicht rauh oder gar prollig. Die drehen einfach nur ohne Unterlass sauber hoch, fast schon zu seidig, fast schon zu sehr "Nähmaschine". Allerdings auch top gewartet (und genau das war mir letztlich zu teuer, da ich jedes Mal eine Werkstatt dafür gebraucht hätte).

Die Jaguars dieser Zeit waren wohl ein wesentlicher Anlass für die Entstehung des Spruchs: "Herr schütze uns vor Sturm und Wind --- und Autos, die aus England sind!"

Meistens die Elektrik - und die war von Lucas.

King of darkness

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Zitat:

@Timmerings Jan schrieb am 29. Februar 2024 um 14:30:21 Uhr:


Die Jaguars dieser Zeit waren wohl ein wesentlicher Anlass für die Entstehung des Spruchs: "Herr schütze uns vor Sturm und Wind --- und Autos, die aus England sind!"

Man macht es wie die Engländer und reißt das alte zeug einfach komplett raus.

Schöne Jenvey Klappenteile drauf, moderne Einspritzdüsen, neuer Kabelbaum und neues Steuergerät.

https://www.youtube.com/watch?v=kxxCgF2vR5U

Kann man machen aber ist dann halt nicht mehr original und stellt möglicherweise einen minderen Wert da.

Ein Kumpel von mir fährt das XJS Coupe mit V12, da ist aber auch jede Schraube original. Soweit ich weiß hat der aber auch wenig Scherereien bisher mit dem Teil gehabt. hat aber allerdings auch verdammt wenig weg. Ich glaub nicht mal 40T.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 29. Februar 2024 um 17:26:54 Uhr:


da ist aber auch jede Schraube original.

Also 50 % metrisch und 50 % zöllig. 😉
Elektrikprobleme hatte ich übrigens nie, es war tatsächlich nur die Mechanik, die ständig defekt war.

Ja wenn es so sein muss um original zu bleiben dann ist das so.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 29. Februar 2024 um 17:26:54 Uhr:



Ein Kumpel von mir fährt das XJS Coupe mit V12, da ist aber auch jede Schraube original. Soweit ich weiß hat der aber auch wenig Scherereien bisher mit dem Teil gehabt. hat aber allerdings auch verdammt wenig weg. Ich glaub nicht mal 40T.

Es gibt zwei arten von Käufern solcher Fahrzeuge.

Der eine kauft sich so ein Oldtimer und stellt es sich in die beheizte Garage oder sogar Wohnzimmer und da bleibt der auch stehen.

Dann gibt es auch Leute die haben Spass damit den Wagen zu bewegen, Mille Miglia, oder auch im Alltag.
Viele wünschen sich bei ihrem Daily Oldtimer moderne Technik in einem alten stilvollem Kleid.
Der Jaguar MK2 gibt es in England in vielen verschiedenen Umbauten, mit Klima, XJ40 Motor, 4,0l v8.

Zitat:

Kann man machen aber ist dann halt nicht mehr original und stellt möglicherweise einen minderen Wert da.

Was bedeutet schon original?
Der E-type war früher schon mit den Original Bremsen nur unter Lebensgefahr zu bewegen. Wenn eine Ehefrau ihrem Mann schnell unter die Erde befördern wollte, kaufte sie ihrem Ehemann einen E-Type.

Viele E-type die heute als Original gelten wurden auch früher nachgerüstet, teilweise sogar von Jaguar selbst.
Wenn Jaguar vom Ferrari v12 die IDF Vergaser auf ihren V12 draufschraubt, stellt sich die Frage, ist das dann original oder Umbau?

Teilverbesserungen sind aber ein Unterschied zu Komplettumbauten.

Aber du, macht wie ihr meint. Ist auch nicht diskussionswürdig.

Die Amis machen das halt weil die das mögen. Ist für Deutsche unvorstellbar, das man mal was macht, nur weil man es mag. Hier muss alles noch einen weiteren Grund haben, Spass alleine wird nicht als triftigen Grund angesehen.

Du musst auch berücksichtigen, dass die ersten Fahrzeuge mit viel Hubraum und wenig Leistung aus den frühen 70er Jahren kommen. Damals gabs die ersten Abgasregelungen, vor allem in Kalifornien. Und so lange dort nicht viel mehr als 70 Meilen die Stunde gefahren wird - Spitzenleistung wird überbewertet.

Wer mag, der kann auch Leistung und Drehmoment sowie Bohrung/Hub den Kolbenmitteldruck zurückrechnen. Gruselig wenig sowas, was auch ein gruseligen Wirkungsgrad nach sich zieht.

Naja.. das versteht oder auch nicht wenn man erst mal so ein Fahrzeug gefahren ist...
Vernunft ist was anderes, aber man lebt nur einmal...

Zitat:

@greenhorn43 schrieb am 4. März 2024 um 10:40:20 Uhr:


Naja.. das versteht oder auch nicht wenn man erst mal so ein Fahrzeug gefahren ist...
Vernunft ist was anderes, aber man lebt nur einmal...

Anfang der 70er war auch ein heute "klassischer" 1.6 Liter Motor mit 100PS und das ganze auch damals gültigen Abgaswerten (Vergaser) technisch nicht denkbar. Die massive Reduktion der Leistung bei ähnlichem Hubraum war aus der Not heraus geboren, keine freiwillige Entscheidung der Hersteller.

Das ganze wurde erst mit Verbreitung der ersten geregelten Lambdasonden und Einspritztechnik samt Steuergerät zur Gemischregelung besser und ab da gingen auch wieder die Literleistungen hoch.

Zitat:

@GaryK schrieb am 4. März 2024 um 11:16:22 Uhr:


Anfang der 70er war auch ein heute "klassischer" 1.6 Liter Motor mit 100PS und das ganze auch damals gültigen Abgaswerten (Vergaser) technisch nicht denkbar.

Jo, so 90PS aus 2 Litern waren schon "Königsklasse" ... oder halt "'ne scharfe Nocke drin".

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