5er BMW finanzieren

Hallo die Herren,

ich habe mir zuletzt vor 22 Jahren ein Auto finanziert und es war eines was ca 10k EUR wert war, daher bin ich da ein wenig unerfahren. Ich habe sonst keine Kredite oder sonst was. Fahren werde ich ca 20K pro Jahr.

Ich habe einen guten 530e Hybrid für 44K gefunden mit folgenden Werten:

BMW Zielfinanzierung 5,99 %
Rate: 449,00 Euro/Monat
Laufzeit: 48 Monate
Eff. Jahreszins: 5,99 %
Sollzins p.a.: 5,86 % gebunden
Anzahlung: 12.500,00 Euro
Schlussrate: 15.953,06 Euro
Bearbeitungsgebühr: 0,00 Euro
Nettodarlehensbetrag: 31.440,00 Euro
Darlehensgesamtbetrag: 37.056,06 Euro

24K auf der Uhr und Ende 2019 war die Erstzulassung.

Gibts dafür eine Art Berater, die auch ehrlich beraten? Ich könnte das Auto auch komplett bezahlen, Bar hätte ich so viel aber möchte die Liquidität nicht verlieren, da ich sonst danach kaum Bares hätte.

Ist es das wert, Ideen, Vorschläge?

Danke euch im Voraus.

77 Antworten

Zitat:

@Lars_74 schrieb am 1. Januar 2023 um 15:35:02 Uhr:



1. Ich habe 70k auf dem Girokonto.
2. Ich benötige eine Cashreserve von 50k für den Notfall, Arbeitslosigkeit oder Tod des Hauptverdieners. Diese Notreserve reicht zur Deckung aller relevanten Kosten und Darlehen für ein paar Monate.
3. Die jährliche Sparrate liegt bei 25k.
4. Nun möchte ich ein neues Auto für 40k haben.
5. 20k habe ich auf dem Konto, 20k fehlen noch. Was kann ich jetzt tun?
a) Entweder kaufe ich ein kleineres Auto für 20k.
b) Oder ich warte ein paar Monate, bis ich die 40k habe.
c) Oder ich finanziere die fehlenden 20k über ein langlaufendes Darlehen. Parallel baue ich meinen Geldbestand auf und habe nach einem Jahr 25k für eine Finanzinvestition. Bei einer guten Rendite übersteigen die Ertragszinsen die Darlehenszinsen.

Ich würde Fall c) wählen, weil es für mich die beste Lösung ist.
- Ich habe meine Notreserve (=Sicherheit)
- Ich kann mir sofort ein neues Auto holen (=Spaß bzw. Mobilität)
- Ich kann parallel Geld aufbauen und anschließend anlegen. (=Finanzanlage).

Wie würdest Du das Szenario denn lösen (die Zahlen sind beispielhaft zu sehen).

Keine der Varianten würde ich wählen.
70k auf dem Girokonto bei 10% Inflation würde ich generell hinterfragen und wäre mir zu teuer. Stattdessen würde ich mir bei der Bank einen Rahmenkredit i.H.v. 50k einräumen lassen den ich nur dann nutze wenn ich auch wirklich Geld brauche. Kredit- und Zinszahlung dann nur wenn tatsächlich gebraucht und genutzt.
Die 70k würde ich dann investieren, ob Auto (Konsum statt Investment) oder echtes Investment ist dann egal. Auf jeden Fall mehr als 0,0% auf dem Girokonto.
In dem Beispiel mit 25k Sparrate würde ich auch kein Auto auf Kredit kaufen. Die paar Monate wird man ja noch aushalten können bis das Konto wieder gefüllt ist um den Wagen bar zu kaufen.

Ich frage mich, warum Lars_74 überhaupt arbeiten geht? Der kennt sich doch mit Finanzern dermaßen gut aus. Der kann doch von der Rendite, die er aus kreditfinanzierten Inverstments zieht wunderbar leben. Er sollte mal dem Lindner paar Tipps geben, die ganzen "Geschenke" wie Preisbremsen, Rente, Bürgergeld, Wohngeld, Ukrainehilfen, Aufrüstung wollen doch finanziert werden.

Alles so einfach, Kredit aufnehmen, investieren und reich werden.
6 Mille sind für ihn zu vernachlässigende Peanuts. Beneidenswert.

Zitat:

@Zyclon schrieb am 2. Januar 2023 um 10:12:12 Uhr:


Lars_74: Wer hat in Deutschland denn bitte eine Sparrate von 25k im Jahr? Sieht die Entscheidung bei schon hohen 10k im Jahr noch genauso aus?

Die wird es schon geben. Die Zahlen sind ja beispielhaft zu sehen, es geht um das System.

Bei 10k Sparrate wird man wahrscheinlich über kleineres Auto nachdenken…

Zitat:

Stattdessen würde ich mir bei der Bank einen Rahmenkredit i.H.v. 50k einräumen lassen den ich nur dann nutze wenn ich auch wirklich Geld brauche. Kredit- und Zinszahlung dann nur wenn tatsächlich gebraucht und genutzt.

Auch interessant, habe ich privat nie gemacht. Wie läuft das ab, Besicherung über Grundschuld? Bereitstellungszinsen?

Der Vorteil cash auf Girokonto ist, das es mir ausschließlich gehört. Reserve über Rahmenkredit hingegen muss ich irgendwann wieder zurückzahlen, sprich ich bin wieder von Bank abhängig.

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Der Rahmenkredit wird quasi wie ein erweiterter Dispo genutzt. Du zahlst etwas höhere Zinsen als für ein festes Darlehen aber erheblich weniger als bei einem Dispokredit. Dafür zahlt man aber nur dann und nur für den Betrag den man nur kurzfristig benötigt. Keine extra Sicherheiten notwendig und keine laufenden Kosten wenn dieser nicht in Anspruch genommen wird. Ist wie eine mit der Bank vereinbarte permanente Geldreserve auf Kredit.

Zitat:

@Lars_74 schrieb am 2. Januar 2023 um 12:16:02 Uhr:



Zitat:

Stattdessen würde ich mir bei der Bank einen Rahmenkredit i.H.v. 50k einräumen lassen den ich nur dann nutze wenn ich auch wirklich Geld brauche. Kredit- und Zinszahlung dann nur wenn tatsächlich gebraucht und genutzt.

Der Vorteil cash auf Girokonto ist, das es mir ausschließlich gehört. Reserve über Rahmenkredit hingegen muss ich irgendwann wieder zurückzahlen, sprich ich bin wieder von Bank abhängig.

Das ist ein Trugschluß. Geld auf dem Girokonto, also Giralgeld ist nicht cash, sondern nicht mehr als eine Verbindlichkeit der Bank Dir gegenüber. Es ist nicht garantiert, dass Du zu jeder Zeit in jeder beliebigen Höhe darüber verfügen kannst, wie vor einigen Jahren die Griechen leidvoll erfahren mußten, als die Geldautomaten nur noch 50 € täglich ausspuckten.

Daher sollte man tatsächlich auch einen gewissen Cash-Bestand, also Bargeld unter der Matratze haben. Denn gerade in solchen Zeiten lassen sich auch Schnäppchen machen, wenn man cash bezahlen kann.

Ansonsten ist die Höhe des Giralgeldbestandes eine sehr individuelle Sache. Wenn man mehrere Immobilien besitzt, bei denen immer was sein kann, was größere Kosten verursacht ist dieser Bestand sicherlich höher, als wenn man nur seine laufenden Kosten für einige Monate absichern möchte.

@torval: Wo liegt der Vorteil? Wenn man für unvorhergesehene Ausgaben einen Absicherungsbestand hält, dann ist die Höhe dieser Ausgaben am Tag X genauso hoch, wenn Du sie bezahlen kannst, als wenn Du einen Kredit dafür aufnehmen mußt. Die Inflation betrifft auch in der Zukunft liegende Ausgaben, die man kreditfinanziert. Der Inflation könntest Du nur dann ein Schnippchen schlagen, wenn Du eine Investition vorziehst, um später nicht mehr dafür bezahlen zu müssen. Aber da wäre es auch besser das zu bezahlen, als über einen Kredit noch Zinsen zu produzieren, für die Du aufkommen mußt.

Lars_74: Klar gibt es die. Das wird aber nur ein kleiner Teil der Bevölkerung sein. Bei der jetzigen Inflation erst recht. Ich denke 10k sind eher normal. Natürlich interessieren sich die meisten dann nicht für ein 5er aber Nachfrage nach Fahrzeugen mit Listenpreisen von 40k gibt es genug. Die werden bei weitem nicht alle solche Sparraten haben.

Zitat:

@XF-Coupe schrieb am 2. Januar 2023 um 13:48:03 Uhr :



Das ist ein Trugschluß. Geld auf dem Girokonto, also Giralgeld ist nicht cash, sondern nicht mehr als eine Verbindlichkeit der Bank Dir gegenüber. Es ist nicht garantiert, dass Du zu jeder Zeit in jeder beliebigen Höhe darüber verfügen kannst, wie vor einigen Jahren die Griechen leidvoll erfahren mußten, als die Geldautomaten nur noch 50 € täglich ausspuckten.

Daher sollte man tatsächlich auch einen gewissen Cash-Bestand, also Bargeld unter der Matratze haben. Denn gerade in solchen Zeiten lassen sich auch Schnäppchen machen, wenn man cash bezahlen kann.

Ansonsten ist die Höhe des Giralgeldbestandes eine sehr individuelle Sache. Wenn man mehrere Immobilien besitzt, bei denen immer was sein kann, was größere Kosten verursacht ist dieser Bestand sicherlich höher, als wenn man nur seine laufenden Kosten für einige Monate absichern möchte.

OK, das stimmt natürlich im Fall einer kollektiven Finanzkrise. Die gibt es - wie in der Vergangenheit für mich neu zu erfahren - auch, aber deren Eintritt halte ich für weniger wahrscheinlich als eine individuelle Krise, z. B. plötzliche Erkrankung, BU oder Tod.

Die kollektive Krise kann ich als Einzelperson nicht beeinflussen, da kann ich mich nur durch Bargeld, Gold, Silber in kleinen Stückelungen, vorbereiten.

Aber für die individuelle Situation / Krise kann und muss ich Vorsorge treffen und da würde ich trotz deiner Bedenken Bargeld auf dem Konto sehen. Das Bargeld gehört „mir“ in dem Sinne, dass ich dafür kein Darlehen aufnehmen muss, macht mich also freier in meiner Entscheidung.

Interessanter Austausch!

@XF-Coupe
Der Rahmenkredit ist nur für kurzfristige und ungeplante Ausgaben gedacht um diese abfedern zu können. Es geht hier nicht um kreditfinanzierte Ausgaben auf mittlere und längere Sicht. Bei normalem monatlichen Geldeingang sollte dieser dann auch innerhalb weniger Wochen oder Monate automatisch zurückgezahlt sein wenn er mal in Anspruch genommen wurde.
Dies ist als Alternative gedacht anstelle des Vorhaltens von größeren Cashpositionen auf dem Girokonto.

Beim Geld auf dem Girokonto handelt es sich wie richtigerweise beschrieben um eine Verbindlichkeit an die Bank. Bei einer Finanzkrise ist aber nicht nur wie in Griechenland mit Schwierigkeiten am Geldautomaten zu rechnen sondern wie in Zypern das Geldeinlagen bei der Bank über einem dann zu bestimmenden Betrag dann den Eigentümer wechseln (Stichwort BAIL-IN).
Und wer glaubt das bei einer Bankenkrise der Einlagensicherungsfond die eigenen Gelder bei der Bank retten kann, der sollte mal nachrechnen um welche Beträge es geht wenn mehr als eine Bank in Schieflage gerät.
Muss alles nicht eintreten, aber ich für meinen Fall möchte nicht das Risiko eingehen das bei einer Bankenkrise meine Gelder anderweitig verwendet werden. Ich halte daher meine Geldeinlagen bei den Banken so gering wie möglich.

Zitat:

@torval schrieb am 2. Januar 2023 um 14:57:25 Uhr:


Bei normalem monatlichen Geldeingang sollte dieser dann auch innerhalb weniger Wochen oder Monate automatisch zurückgezahlt sein wenn er mal in Anspruch genommen wurde.

Den Punkt sehe ich für mich persönlich anders. Wenn ich als Hauptverdiener vorzeitig sterben sollte, kommt nur schwerlich das Geld monatlich rein, um den Rahmenkredit zu tilgen. Klar, in dem Fall würde man dann irgendwann auch Haus & Co liquidieren, damit könnte man auch den Kredit wieder tilgen. Wenn die Haupteinnahmequelle weg ist, dann ändert sich auch der Lebensstil. Aber ich leiste mir den „Luxus“ (Geldverlust durch Inflation), dass die Hinterbliebenen im ersten Schritt eine einfach Lösung vorfinden. Denn mit Geld auf dem Konto kann selbst in der Krise jeder was anfangen (ich meine nicht die Finanzkrise).

Für das Risiko "Tod und Verlust der Einnahmequelle" ist ein Rahmenkredit sicher nicht die richtige Absicherung. Dafür gibt es andere und bessere Optionen. Cash auf dem Girokonto sichert dieses Risiko zwar ab, aber Du erkaufst Dir dies mit anderen Risiken (Inflation und Bail-In).
Da ich das Risiko in den nächsten 10 Jahren zu sterben erheblich geringer einschätze (für mich) als das Risiko einer Bankenpleite und Totalverlust der Einlagen innerhalb von 10 Jahren, wäre für mich die Option Cash auf dem Girokonto die schlechtere Alternative.

Mal ehrlich, wenn man vorzeitig stirbt, braucht man auch sein Auto nicht mehr. 😕
Für solche Fälle sorgt man vor, z.B. mit Lebensversicherung und/oder Unfallvers. mit Todesfallschutz.

Um zum Beispiel zurück zu kommen: Wenn man jahrelang spart, dann aber nur eine Notfallreserve hat und der Rest nicht für das neue Auto reicht - ja dann ist das neue Auto einfach zu teuer.
Es steht ja dann in fünf, sechs Jahren ohnehin wieder ein Neukauf an, denn die Wünsche werden nicht kleiner.
Aber das nächste Auto (auch inflationsbedingt) eher teurer.

Zitat:

Aber für die individuelle Situation / Krise kann und muss ich Vorsorge treffen und da würde ich trotz deiner Bedenken Bargeld auf dem Konto sehen. Das Bargeld gehört „mir“ in dem Sinne, dass ich dafür kein Darlehen aufnehmen muss, macht mich also freier in meiner Entscheidung.

Damit ist bestätigt: Dieses Vorgehen erfolgt aus psychologischen Gründen (weil Du Dich damit wohler fühlst; was nicht verwerflich ist) und nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Denn es ist nicht wirtschaftlich, unnötigerweise 6.000 € Zinsen zu bezahlen.

Bei diesem Rahmenkredit muss man sich aber zusammenreißen können und das können heutzutage nicht alle Menschen.
Ich kenne da ein heftiges negativ Beispiel mit einer Sparkassencard Plus oder wie das Teil heißt. Wenn ich das richtig verstanden habe sind das die gleichen Dinge nur anders benannt.
Dennoch würde ich auch nie auf die Idee kommen 6000€ Zinsen zu zahlen wenn ich die Kohle auf der Seite habe.
Falls alles in die Hose geht kann man immer noch das Auto verkaufen und hat erstmal wieder Kohle und außerdem spart man ja nebenbei wieder was an. Wenns geht.

@sharock22
Jo heißt so. Da kannste gleich im Elektronikmarkt den Riesenplasma mit Karte an der Kasse zahlen.... Sollte man sich halt nur leisten können.

Ich finde so Rahmenkredite eine sehr gute Sache. Ohne zur Bank zu müssen, wenn man Kredit benötigt, einfach verfügen. Bei meiner Sparkasse nur 1% teurer als der Ratenkredit 5,83 zu 4,87 % je nominal. Keine feste Laufzeit, völlig freie Tilgungsmöglichkeit.

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