5er BMW finanzieren
Hallo die Herren,
ich habe mir zuletzt vor 22 Jahren ein Auto finanziert und es war eines was ca 10k EUR wert war, daher bin ich da ein wenig unerfahren. Ich habe sonst keine Kredite oder sonst was. Fahren werde ich ca 20K pro Jahr.
Ich habe einen guten 530e Hybrid für 44K gefunden mit folgenden Werten:
BMW Zielfinanzierung 5,99 %
Rate: 449,00 Euro/Monat
Laufzeit: 48 Monate
Eff. Jahreszins: 5,99 %
Sollzins p.a.: 5,86 % gebunden
Anzahlung: 12.500,00 Euro
Schlussrate: 15.953,06 Euro
Bearbeitungsgebühr: 0,00 Euro
Nettodarlehensbetrag: 31.440,00 Euro
Darlehensgesamtbetrag: 37.056,06 Euro
24K auf der Uhr und Ende 2019 war die Erstzulassung.
Gibts dafür eine Art Berater, die auch ehrlich beraten? Ich könnte das Auto auch komplett bezahlen, Bar hätte ich so viel aber möchte die Liquidität nicht verlieren, da ich sonst danach kaum Bares hätte.
Ist es das wert, Ideen, Vorschläge?
Danke euch im Voraus.
77 Antworten
Zitat:
@benprettig schrieb am 31. Dezember 2022 um 09:10:58 Uhr:
Man kann sich fast 6.000,- Euro unnötig verbratene Zinsen nicht schön rechnen. Egal wie man es betrachtet. Der Zinssatz ist doch kaum relevant. Entscheidend ist, was die die unnötige Finanzierung unterm Strich in Euro kostet. Auch 0,75% Zinsen können bei einem hohen Betrag und Laufzeit enorme Zinsen in Euro verursachen.
Nein. Der Zinssatz spielt bei jedem Darlehen DIE entscheidende Rolle. Die absolute Zinslast hingegen ist erst einmal egal. Und das jetzt nicht meine private Meinung sondern grundsätzliches Finanzierungswissen.
Im übrigen: Wenn ich heute ein Darlehen für 0,75% aufnehmen könnte, dann würde ich das sofort machen, selbst wenn es 6.000 EUR Zinsen im Jahr und nicht über 48 Monate bedeutet. Die 800k würde ich investieren und mich über eine schöne jährliche Rendite freuen…
Dafür, dass Du schon mehrmals den Ausstieg aus der Diskussion angekündigt hast, bist Du aber immer noch sehr umtriebig, uns Dein Halbwissen hier schön zu reden....😁
Was benpretting meinte, wirst Du schon genau verstanden haben. Egal, wie hoch der Zinssatz ist, wirft man nicht einfach Geld für unnötige Zinsen weg.
Der letzte Absatz Deiner Antwort zeigt aber, dass unsere Argumentation allmählich bei Dir angekommen ist: Wenn man das einbehaltene Kapital anderweitig höher (...und sicher!) verzinst bekommt, macht es durchaus Sinn. Das ist aber im vorliegenden Fall nicht gegeben. Daher ist Deine Idee zur Zeit nichts weiter als eine wirklichkeitsfremde Träumerei...
Zitat:
@Deloman schrieb am 30. Dezember 2022 um 16:38:09 Uhr:
Ich halte nur den Zinssatz von fast 6% nach derzeitigen Verhältnissen zu hoch.
Meinst du unter den derzeitigen Verhältnissen nicht zufällig die Inflation, deren Rate die 6% locker übersteigt?
Während man mittlerweile Immobilienkredite mit 4% angeboten bekommt, halte ich 6% Autokredit für völlig i.O.
Und die Inflation spielt ja für einen mit während des Kredits.
Es gibt halt zu jeder Sichtweise eine These
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Diese These hält sich zwar hartnäckig an den Stammtischen, ob sie stimmt, ist aber vom Einzelfall abhängig.
Kaufe ich auf Kredit eine Immobilie, deren Wert durch die Inflation steigt, oder zumindest stabil bleibt und die mich vor zukünftigen inflationsbedingten Mieterhöhungen schützt, so ist diese These vollkommen richtig. Vorausgesetzt der Zinssatz ist maximal so hoch wie die Inflation.
Hier in dieser Diskussion ist aber genau das Gegenteil der Fall. Man nimmt einen Kredit auf, um eine Cashreserve zu behalten. Das heißt man zahlt einerseits für den Betrag 6% Zinsen, um diesen Betrag als Cashreserve zu behalten und diesen Betrag somit dem Kaufkraftverlust durch die Inflation zu unterwerfen. Somit kostet diese Cashreserve unterm Strich deutlich über 10% jährlich bei den aktuellen und wohl auch zukünftigen Inflationsraten.
Sorry, aber schlau geht anders ...
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 1. Januar 2023 um 13:07:34 Uhr:
Hier in dieser Diskussion ist aber genau das Gegenteil der Fall. Man nimmt einen Kredit auf, um eine Cashreserve zu behalten. Das heißt man zahlt einerseits für den Betrag 6% Zinsen, um diesen Betrag als Cashreserve zu behalten und diesen Betrag somit dem Kaufkraftverlust durch die Inflation zu unterwerfen. Somit kostet diese Cashreserve unterm Strich deutlich über 10% jährlich bei den aktuellen und wohl auch zukünftigen Inflationsraten.
Es ist eben die individuelle Frage, was dir eine Cashreserve wert ist. Was bist du bereit für Sicherheit zusätzlich zu zahlen?
1. Ich habe 70k auf dem Girokonto.
2. Ich benötige eine Cashreserve von 50k für den Notfall, Arbeitslosigkeit oder Tod des Hauptverdieners. Diese Notreserve reicht zur Deckung aller relevanten Kosten und Darlehen für ein paar Monate.
3. Die jährliche Sparrate liegt bei 25k.
4. Nun möchte ich ein neues Auto für 40k haben.
5. 20k habe ich auf dem Konto, 20k fehlen noch. Was kann ich jetzt tun?
a) Entweder kaufe ich ein kleineres Auto für 20k.
b) Oder ich warte ein paar Monate, bis ich die 40k habe.
c) Oder ich finanziere die fehlenden 20k über ein langlaufendes Darlehen. Parallel baue ich meinen Geldbestand auf und habe nach einem Jahr 25k für eine Finanzinvestition. Bei einer guten Rendite übersteigen die Ertragszinsen die Darlehenszinsen.
Ich würde Fall c) wählen, weil es für mich die beste Lösung ist.
- Ich habe meine Notreserve (=Sicherheit)
- Ich kann mir sofort ein neues Auto holen (=Spaß bzw. Mobilität)
- Ich kann parallel Geld aufbauen und anschließend anlegen. (=Finanzanlage).
Wie würdest Du das Szenario denn lösen (die Zahlen sind beispielhaft zu sehen).
Du zahlst die 20k bar und finanzierst den Rest für 10 Monate und bringst dort die komplette Sparrate ein 😉
Da ich einen Dienstwagen habe, ist alles was ich an Privatfahrzeugen besitze unnötiger Luxus. Und unnötigen Luxus sollte man sich nur leisten, wenn das Geld auch über ist (zusätzlich zur Reserve) ohne irgendwo zu fehlen.
In Deinem Beispiel würde ich b) wählen. Wobei der Vorschlag von Lattementa auch sehr vernünftig ist.
Zitat:
@Lattementa schrieb am 1. Januar 2023 um 16:12:47 Uhr:
Du zahlst die 20k bar und finanzierst den Rest für 10 Monate und bringst dort die komplette Sparrate ein 😉
Kann man auch über SoTi abbilden, geht aber zugegebenermaßen mit Vorfälligkeitsgebühren einher.
Bisher hat es sich für mich immer besser gerechnet, wenn ich ein niedrig verzinstes Darlehen aufgenommen, das letzte lag bei 1,99%. Bei 6% wäre deine Alternative aber auch interessant.
c) wäre nichts Anderes als mit geliehenem Geld zu spekulieren. Das ist jetzt viele Jahre wegen niedriger Zinsen und florierender Märkte gutgegangen. Ob das in der nahen Zukunft auch so gut funktioniert, wenn man das Doppelte bis Dreifache an Zinsen bezahlt und die Märkte eher stagnieren oder sinken, ist zumindest fraglich. Tesla hat in den letzten 12 Monaten 65% verloren, Amazon 40%, Apple 25%, selbst der DAX ist für 2022 mit 12,3% im Minus. Da wäre man mit Variante c) ganz schön auf die Nase gefallen 😉
Zitat:
@Lars_74 schrieb am 1. Januar 2023 um 15:35:02 Uhr:
c) Oder ich finanziere die fehlenden 20k über ein langlaufendes Darlehen. Parallel baue ich meinen Geldbestand auf und habe nach einem Jahr 25k für eine Finanzinvestition. Bei einer guten Rendite übersteigen die Ertragszinsen die Darlehenszinsen.
Das Geld anzulegen kneift sich aber mächtig mit Deinem Grundsatz:
Zitat:
@Lars_74 schrieb am 25. Dezember 2022 um 18:34:49 Uhr:
„Liquidität vor Ertrag“
Und jetzt bitte nicht albern werden und behaupten, es gäbe gerade eine Finanzanlage, die
a) mehr als 5,99 % eff. Jahreszinsen abwirft und die obendrein
b) jederzeit und verlustfrei auflösbar ist, um im notwendigen Fall wieder liquide zu sein.
Dein Tipp an den Themenersteller bleibt daher totaler Murks.
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 1. Januar 2023 um 16:21:57 Uhr:
Da ich einen Dienstwagen habe, ist alles was ich an Privatfahrzeugen besitze unnötiger Luxus. Und unnötigen Luxus sollte man sich nur leisten, wenn das Geld auch über ist (zusätzlich zur Reserve) ohne irgendwo zu fehlen.In Deinem Beispiel würde ich b) wählen. Wobei der Vorschlag von Lattementa auch sehr vernünftig ist.
Ja, stimmt. Dienstwagen habe ich auch, den Bus haben wir bewusst als „Luxus“ Auto gekauft. Das war es mir mit der Familie wert, die Jahre vorher haben wir auch a) oder b) gewählt.
Der Porsche hingegen ist der von dir zitierte unnötiger Luxus und da ist immer Voraussetzung, dass er so mitläuft. Wenn nicht, würde er sofort wegkommen.
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 1. Januar 2023 um 16:28:30 Uhr:
c) wäre nichts Anderes als mit geliehenem Geld zu spekulieren. Das ist jetzt viele Jahre wegen niedriger Zinsen und florierender Märkte gutgegangen. Ob das in der nahen Zukunft auch so gut funktioniert, wenn man das Doppelte bis Dreifache an Zinsen bezahlt und die Märkte eher stagnieren oder sinken, ist zumindest fraglich. Tesla hat in den letzten 12 Monaten 65% verloren, Amazon 40%, Apple 25%, selbst der DAX ist für 2022 mit 12,3% im Minus. Da wäre man mit Variante c) ganz schön auf die Nase gefallen 😉
Genau, die letzen Jahre ging das super. Günstige Darlehen aufgenommen und in sichere Beteiligungen investiert. Mit den Ertragszinsen konnte man super tilgen. Die Zeiten sind aktuell vorbei, jetzt wird es sich die Waage halten.
Zitat:
@Lars_74 schrieb am 1. Januar 2023 um 16:26:57 Uhr:
Zitat:
@Lattementa schrieb am 1. Januar 2023 um 16:12:47 Uhr:
Du zahlst die 20k bar und finanzierst den Rest für 10 Monate und bringst dort die komplette Sparrate ein 😉Kann man auch über SoTi abbilden, geht aber zugegebenermaßen mit Vorfälligkeitsgebühren einher.
Bisher hat es sich für mich immer besser gerechnet, wenn ich ein niedrig verzinstes Darlehen aufgenommen, das letzte lag bei 1,99%. Bei 6% wäre deine Alternative aber auch interessant.
Die Vorfälligkeitsentschädigung beträgt inzwischen nur noch ein Prozent bzw. im letzten Kreditjahr nur noch 0,5%. Von daher übersteigt die Zinsersparnis diese Kosten deutlich.
Lars_74: Wer hat in Deutschland denn bitte eine Sparrate von 25k im Jahr? Sieht die Entscheidung bei schon hohen 10k im Jahr noch genauso aus?