530D auch gut für kürzere Strecken?
Guten Tag,
Ich würde mir gerne einen 530D kaufen ab Baujahr 2012. Allerdings bin ich unsicher ob meine Fahrleistung dem 6Zylinder Diesel gerecht wird und ich dadurch nicht Probleme bekomme. Ich habe einen Arbeitsweg von ca 15km in eine Richtung bin mir nicht sicher ob das als Kurzstrecke gilt Kurzstrecken wird es definitiv geben aber würde dann schon schauen ihn 1 mal die Woche auch länger auszufahren auf der Autobahn. Mein Arbeitsweg besteht nur aus Bundesstraße/Autobahn also keinerlei Stadtverkehr. Was meint ihr 530D holen oder vll doch lieber ein 4Zylinder Modell ? Danke im Voraus schonmal 🙂
63 Antworten
Kleiner Exkurs:
Das Stichwort dieser hohen Lambdawerte heißt „quantitative vs qualitative Gemischbildung“. Früher war es so:
Benziner haben im Vergaser Benzin und Luft nahe Lamda 1 gemischt und dann, je nach „Gasfuß“, den Zylinder unterschiedlich voll gemacht. Die Last wurde also durch die Menge des Gemisches geregelt, die in den Zylinder ging -> quantitative Gemischbildung. Da im Teillastbetrieb weniger Luft im Zylinder war, war der Druck nach Verdichtung geringer, der Wirkungsgrad sank —> einer der Hauptgründe, warum Benziner theoretisch mehr verbrauchten.
Diesel dagegen haben schon immer qualitativ geregelt: die Menge der Luft in den Zylinder war schon immer gleich, nur die Menge Diesel, die direkt eingespritzt wurde, wurde je nach Gasfuß variiert. Man hatte quasi in Teillast in der zerstäubten „Wolke“ Sprit lambda=1, aber bezogen auf den sonst nur mit Luft befüllten, gesamten Zylinder natürlich viel viel weniger Sprit oder eben ein sehr großes Lambda. Lambda=6 würde so gesehen gar nicht brennen, aber lokal hat man eben ein zündfähiges Gemisch.
Heute verschwimmen die Grenzen. VW hatte Anfang der 2000er die Idee, das Prinzip Diesel im Benziner zu kopieren, um im Teillastbetrieb den Verbrauchsvorteil auf den Benziner zu übertragen. Der Direkteinspritzer oder GDI-Motor war geboren, bei VW unter dem Namen FSI. Hat damals nie so recht funktioniert- weiß nicht mehr genau, warum. Katalysator-Probleme? Keine Ahnung.
Heute sind die Grenzen fließend. Direkteinspritzende Benziner sind quasi Standard. Ob das Konzept der qualitativen Gemischbildung im Benziner heute wirklich konsequent durchgezogen wird weiß ich garnicht. Hab seit der Uni etwas den Anschluss an die Theorie verloren. Aber man sieht ja durchaus, dass heutige Benziner dem Diesel sehr nahe kommen was den Verbrauch angeht.
Problem bei den GDI/FSI-Motoren ist die Einspritzung bzw. das Spray so im Bereich der Zündkerze zu positionieren dass eine Zündung im verdampften und mit Luft gemischten Bereich über die Zündkerze möglich ist. Vor allem da mit variierendem Kraftstoffdruck auch das Spraybild/Eindringtiefe verändert wird.
Und dann funktioniert der geniale 3-Wege-Kat nicht mehr wegen dem Luftüberschuss. Auch da war man mit NOx-Speicherkat noch nicht soweit dass das auf Dauer problemlos war.
Was in der Theorie so gut gemeint ist war halt in der Praxis nicht immer der goldene Weg.
Heutzutage läuft jeder Direkteinspritzer wieder auf Lambda=1. Downgesized mit Turbolader kriegt man die Drosselverluste in Teillast reduziert was den Wirkungsgrad hebt.
Fahre seid 5 Jahren Kurzstrecke (20km eine Richtung) Arbeitsweg und keine Probleme.
Vorsorglich die Ansaugbrücke gereinigt und der Hobel läuft wie die Schweizer Uhr
530d Aktuell 225000km
Alle 10-15.000 Ölwechsel und gut ist.
Selbstverständlich kommen alle 3-4 Wochen auch Fahrten um die 100km da kann der DPF regenerieren.
Warum melden sich hier keine Leute die mit Kurzstrecke Motorenprobleme bekommen haben?
Würde vermuten es gibt keine oder ehe Einzelfälle
Bmw 6 Zylinder ist für Kurzstrecken definitiv nicht geeignet ! Wunder dich nicht , wenn sich der Dpf, das AGR Ventil , die Ansaugbrücke, usw.. irgendwann meldet.
Ich fahre auch den 530D aber vielleicht 1% Kurzstrecke und 99 % Langstrecke. Und habe bisher null Probleme mit den oben genannten Bauteilen.
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Bei „Kurzstrecke“ sollte man sich einfach im Hinterkopf behalten, dass da deswegen etwas kommen kann, muss aber nicht. Zumal die Kurzstrecke von Ersteller hier ja relativ „gute“ Kurzstrecke ist: Landstraße etc. das Wäre anders wenn du 15km Stadtverkehr mit stop und Go hättest und danach der Wagen abgestellt wird. Auto Kaltstarten und nach 2km auf der Landstraße/Bundesstraße mit 70-120kmh auf Tempomat ist denke ich ein gutes Belastungsprofil.
Hingegen Kaltstart, anfahren, abbremsen, anfahren abbremsen und das über 10-15-20 Minuten sehe ich als absolut beschissene Belastung für einen Diesel.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 17. Februar 2024 um 13:48:10 Uhr:
Die brauchen einfach zu lange um warm zu werden und dafür reicht die Strecke einfach nicht. Vor allem im Winter.
Falsch!
Wenn eine Standheizung verbaut ist, wird selbst ein 530d 6-Zylinder im Winter nach nur ca. 7 km in kürzester Zeit warm. Und mit warm meine ich warm. Das heißt 100 °C Öltemperatur.
Ich fahre mit meinem 530d täglich 17km einfach, fast nur Stadt. Und das seit 6 Jahren. Aktuell 120.000 km, davon 100.000 selbst gefahren. Keinerlei Probleme! Die Kiste läuft wie ein Uhrwerk. Dazwischen natürlich auch gelegentlich Langstrecke.
Das Auto erreicht in kürzester Zeit in der Stadt Betriebstemperatur. Viel schneller als mein Golf Benziner. Selbst bei -10 Grad draussen wird mein 530d xDrive ruckzuck warm!
Nö, auch mit Standheizung sind nach 5 km keine 100°.
Eher so um die 70°, seit 2 Jahren ständig kontrolliert.
Und wenn er warm ist, sind es rund 95°.
Auf den Zeiger im Kombiinstrument braucht man sich nicht zu verlassen bis der Motor durchgewärmt ist.
Zitat:
@Tomtom2. schrieb am 1. März 2024 um 08:06:23 Uhr:
Und wenn er warm ist, sind es rund 95°.
95 Grad ist auch warm!
Und wie gesagt. 15 oder 17 km... gar kein Problem für den 530d.
Vernünftiger Sprit, regelmäßiger Ölwechsel, Additive, ab und an Langstrecke und die Kiste läuft!
Ob man jetzt aber für 15 km oder weniger einen 530d braucht ist eine andere Frage. 10 l Diesel verbraucht mein Auto auf der Strecke.
Da gibt es günstigere Autos, denen Kurzstrecke weniger ausmacht.
Zitat:
@Stefan546 schrieb am 1. März 2024 um 07:55:40 Uhr:
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 17. Februar 2024 um 13:48:10 Uhr:
Die brauchen einfach zu lange um warm zu werden und dafür reicht die Strecke einfach nicht. Vor allem im Winter.
Falsch!
Wenn eine Standheizung verbaut ist, wird selbst ein 530d 6-Zylinder im Winter nach nur ca. 7 km in kürzester Zeit warm. Und mit warm meine ich warm. Das heißt 100 °C Öltemperatur.
Ich fahre mit meinem 530d täglich 17km einfach, fast nur Stadt. Und das seit 6 Jahren. Aktuell 120.000 km, davon 100.000 selbst gefahren. Keinerlei Probleme! Die Kiste läuft wie ein Uhrwerk. Dazwischen natürlich auch gelegentlich Langstrecke.
Das Auto erreicht in kürzester Zeit in der Stadt Betriebstemperatur. Viel schneller als mein Golf Benziner. Selbst bei -10 Grad draussen wird mein 530d xDrive ruckzuck warm!
Hätte wäre wenn🙁
Sei ehrlich, wie viele der 5er haben eine Standheizung???
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 1. März 2024 um 09:55:48 Uhr:
Sei ehrlich, wie viele der 5er haben eine Standheizung???
Das ist schon richtig, ja. Der Großteil ist ohne Standheizung.
Mir ist es eben bei meinem 530d deutlich aufgefallen.
Vorher fuhr ich einen F30 335i auch mit 6 Zylindern aber ohne Standheizung. Also auch ein größerer Motor. Der war selbst nach 17 km noch nicht auf Betriebstemperatur. Da war ich dann schon daheim und der Motor hatte erst 70 Grad oder so im Winter.
Der 530d mit Standheizung ist auf halber Strecke schon bei 100 Grad. Der Unterschied ist also schon sehr deutlich zu sehen.
Ein Kollege fährt den 30d im 3er Touring auch ohne Standheizung und meinte auch das der Motor ewig braucht um warm zu werden.
Interessante Beobachtungen. Zumal die Standheitung bei F10/F11 gar nicht auf den großen Kühlkreislauf vom Motor wirkt, sondern nur den Innenraum heizt.
Zitat:
@miata&e46 schrieb am 1. März 2024 um 11:51:44 Uhr:
Interessante Beobachtungen. Zumal die Standheitung bei F10/F11 gar nicht auf den großen Kühlkreislauf vom Motor wirkt, sondern nur den Innenraum heizt.
Das spielt während der Erwärmungsphase bei Fahrt keine Rolle. Es bedeutet nur, dass die Standheizung im Stand bei ausgeschalteten Motor diesen nicht mit heizt. Der Motor bleibt kalt.
Sobald aber der Motor gestartet wird, öffnet das Ventil und der kleine Kühlkreislauf wird mit dem großen Kreislauf des Motors über den Wärmetauscher kurzgeschlossen. Und genau dann fungiert die Standheizung von Webasto mit 5 kW direkt als Zuheizer für den Motor. Siehe (Zuheiz- oder Inline-Betrieb).
Das führt unmittelbar dazu, dass der Motor während der Fahrt deutlich schneller auf Betriebstemperatur kommt als ohne Standheizung. Und genau das deckt sich perfekt mit den Beobachtungen.
So ist es beim E60 und F10. Beim neuen G -Modell wurde da wieder rumgefummelt wegen Umweltschutz und dem ganzen Käse.
Kaltstarts kann man also mit der originalen Standheizung nicht verhindern, zumindest nicht ohne Umbau. Aber man bekommt den Motor nach dem Start viel schneller auf Temperatur.
Ob eine Kühlerjalousie verbaut ist, spielt beim Warmwerden auch eine Rolle. Mein 535d von 1/2012 hat Night Vision und deshalb keine Kühlerjalousie, sodass er wesentlich länger braucht, um warm zu werden.
Die werksmäßig verbaute Standheizung starte ich i.d.R. ca. 15 Minuten vorm Losfahren. Bisher habe ich nicht feststellen können, dass der Motor dadurch schneller warm wird.
Zitat:
@skausl schrieb am 1. März 2024 um 12:58:45 Uhr:
Ob eine Kühlerjalousie verbaut ist, spielt beim Warmwerden auch eine Rolle. Mein 535d von 1/2012 hat Night Vision und deshalb keine Kühlerjalousie, sodass er wesentlich länger braucht, um warm zu werden.
Interessant! Wusste nicht das es 5er ohne Kühlerjalousie gibt.
Ich habe kein Night Vision und ganz normal eine Jalousie verbaut.
Zitat:
@skausl schrieb am 1. März 2024 um 12:58:45 Uhr:
Ob eine Kühlerjalousie verbaut ist, spielt beim Warmwerden auch eine Rolle. Mein 535d von 1/2012 hat Night Vision und deshalb keine Kühlerjalousie, sodass er wesentlich länger braucht, um warm zu werden.Die werksmäßig verbaute Standheizung starte ich i.d.R. ca. 15 Minuten vorm Losfahren. Bisher habe ich nicht feststellen können, dass der Motor dadurch schneller warm wird.
Durch das vorheizen mit der Standheizung wird der Motor tatsächlich nicht viel schneller warm…nur indirekt, weil der Innenraum weniger Energie klaut, da er bereits warm ist.
Was allerdings immer der Fall bei dir ist: sobald dein Motor zündet, hilft die Standheizung, ihn schneller warm zu bekommen, ob mit oder ohne Vorlauf. Einen Unterschied kann (und wird) es also nur zu Autos ohne Standheizung geben.