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3.0 TDI BKS Plötzlicher Leistungsverlust, Diverse Probleme, etc. (Gelöst)
Hallo!
Touareg 2005 225 PS 3.0 TDI BKS-Motor - derzeit 230000 KM - gekauft vor 3 Jahren mit 170.000 KM.
Bisher nur die Kardanwelle repariert.
Liegengeblieben bin ich zunächst wegen eines defekten Anlassers. Seit 3 Jahren hatte ich immer mal Startprobleme - man brauchte mal 2 oder 3 Startversuche dann wieder mal auch nur Einen - je nach Lust und Laune des Autos und unabhängig von Kalt- oder Warmstart. ( Lösung letztendlich war ein neuer Anlasser).
Das Auto aus der Werkstatt geholt und 150 KM Richtung Heimat gefahren. Dann plötzlich und schlagartig Leistungsverlust und die gelbe Leuchte an (Glühwendel) mit der Meldung im Display _ Abgas - Werkstatt aufsuchen. Das Auto fuhr mit Ach und Krach nur 50 Km/h. Zum Glück war ein Rastplatz nur 1 KM entfernt.
Zuerst dachte ich an einen Turboschlauch oder eine lose Schelle im Ladeluftkanal, weil dort etwas von den Leitungen abgebaut werden musste, um an den Anlasser zu kommen. Aber kein Sauggeräusch oder Zischen zu vernehmen.
Den Touareg über Nacht stehen lassen und morgens mit einem Diagnosegerät wieder zurück. Einzige Fehlermeldung "Beladungsgrenze Rußpartikelfilter überschritten".
Der ADAC hat mein Fahrzeug dann in meine Werkstatt geschleppt
Logische Konsequenz - Rußpartikelfilter reinigen. Aber der Touareg lief danach immer noch, als wäre ein 30 PS Saugdiesel verbaut. Keine mechanischen Geräusche, kein Klappern oder Rasseln. Stabiler Leerlauf
- nur eben keine Leistung.
Aber starke, stinkende Rauchentwicklung (kein Öl blau oder Wasser weiß) und immer noch keine Beschleunigung.
Man vermutete, das sich das Fahrzeug in einem Notlaufprogramm befindet und deshalb nur so langsam in Fahrt kommt. Aschewerte und alles was dazu gehört wurden angepasst.
Fehlermeldung kam immer noch " Rußpartikelfilter Bank 1" P2002
Dann plötzlich noch zusätzlich P2008 (Saugrohrklappen) und P0046 (Turbolader)
Der Differenzdrucksensor wurde auch gewechselt - keine Veränderung
Um zu kären, ob der Auspuff irgendwo immer noch verstopft ist, habe ich zunächst die 3 Krümmerschrauben am Turbo entfernt, den Krümmer vom Turbolader soweit es ging abgezogen, damit die Abgase entweichen können - mit dem Auto gefahren aber keine Veränderung. also konnte ein verstopfter Auspuff / Partikelfilter ausgeschlossen werden.
Leistungsmessung Ladedruck ergab ein viel zu geringer Ladedruck - also zunächst mal mit einem Gas-Leak-Detector im Ansaugbereich auf die Suche nach Undichtigkeiten (eventuell Ladeluftkühler, Verbindungen oder Risse in einem der Schläuche) gegangen - ohne Erfolg.
Die Welle am Turbolader hatte schon etwas Spiel - also wurde der Turbolader gewechselt - ohne Erfolg und Änderung in der Leistungsentwicklung. Gut - der alte Turbolader wäre eh bald fällig gewesen, da im Ansaugbereich doch schon einiges an Öl zu finden war. Er war aber nicht defekt (was sich später herausstellen sollte)
Es war zum Verzweifeln!!!
Saugrohrklappen machen meines Erachtensauch nicht so ein Theater, das der Touareg nur im Schneckentempo fährt.
Dann auch mal kurz mit abgezogenem Schlauch (der vom Luftfilter kommt) am Einlass des Turbolader gefahren, um zu prüfen, ob der Motor eventuell zu wenig Luft bekommt. Der Stecker auf dem Luftmassenmesser blieb drauf (!). - Keine Veränderung.
Dann die Injektoren als Fehlerquelle in Augenschein genommen (wegen des Qualms). Aber selbst mit dem einen oder anderen defekten Injektor müsste der Motor wenigstens einigermaßen laufen und Leistung entwickeln. Nachtropfende Injektoren verursachen nicht dieses Fehlerbild.
Dann den Sensor kurz vor der Drosselklappe ausgebaut und gereinigt (da wo die beiden Leitungen von den Ladeluftkühlern zusammenkommen. Der war zwar verölt - aber keine Veränderung.
Dann sagte ein Monteur aus Verzweiflung - fahr doch mal mit abgezogenem Stecker vom Luftmassenmesser!
Wie gesagt - vorher keine Fehlermeldung im System was auf den Luft-Massenmesser hingewiesen hat.
Ich dachte, mich tritt ein Pferd. Das Auto hatte plötzlich Leistung und fuhr, als wäre nie was gewesen!!!!
Klar ging die Motorkontroll-Leuchte an. Aber er fuhr!
Fehler gelöscht - neuer LMM drin. Keine Fehlermeldung. Auto läuft bis jetzt!
Warum konnte das OBD den Fehler nicht direkt melden? Es ist zum Ko----en! Es hätte mir viel Energie, Zeit und auch Geld gespart.
Wobei ein neuer Turbolader ja nicht das Schlechteste ist. Ich hoffe, die nächste Zeit problemfrei fahren zu können.
Gruß
Hans-Jürgen
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7 Antworten
Sehr schöner Bericht.
Danke,
da kann man viel lernen .........
Danke für den ausführlichen Bericht, dass wird sicher einigen helfen. Habe zwar nur einen 7l und der ist bisher auch schön fehlerfrei aber trotzdem gut zu wissen. Gute Fahrt
Ja, vielen Dank für die Zeilen.
Ich wünsche dir das du jetzt Ruhe hast.
Treffer
Ein fehlerhaft anzeigender Sensor kann IMHO wohl nur dann von der OBD festgestellt werden, wenn er gar nicht mehr funktioniert. Wenn er lediglich falsche Werte liefert…-woher sollte es OBD denn besser wissen?
Bei meinem R5 war mal der Ladedrucksensor im Ansaugtrackt defekt und lieferte falsche Werte. In Folge verrußte der ganze Motor und diverse Fehlermeldungen überschlugen sich. Den Wagen hatte ich verliehen und ein VW-Meister wechselte ohne Erfolg ein Bauteil nach dem anderen aus, nur nicht das tatsächlich defekte.
Als der Wagen schließlich zurück war, habe ich mir das Fehlerbild gründlich angesehen, einige Messfahrten unternommen und auf den Drucksensor getippt. Allerdings traute ich der eigenen Diagnose noch nicht völlig und bestellte zusätzlich noch einen neuen LMM. Es war aber nur der Drucksensor.
Der Wagen brauchte noch 300 km Autobahn, bis der Motor wieder rußfrei war.
Wenn ein eigentlich gut gewartetes Fahrzeug plötzlich Probleme hat und OBD2 einen bunten Strauß von verschiedenen Fehlermeldungen auswirft, würde ich davon ausgehen, das es eher unwahrscheinlich ist, das mehrere Komponenten gleichzeitig aussetzen und zunächst auf fehlerhafte Sensoren hin suchen.
Super freut mich für dich. Allzeit gute Fahrt
"Ein fehlerhaft anzeigender Sensor kann IMHO wohl nur dann von der OBD festgestellt werden, wenn er gar nicht mehr funktioniert. Wenn er lediglich falsche Werte liefert…-woher sollte es OBD denn besser wissen"
Hallo!
Da gebe ich Dir volkommen Recht!
Aber wenn die Werte dermaßen falsch sind, das der Motor nur noch gefühlte 40 PS hat, müßten die Werte in einem Bereich liegen, die das Steuergerät/OBD eventuell "stutzig" machen könnte oder sollte?
Und der Wirrwar mit den anderen Fehlermeldungen, die dann scheinbar eine Folge davon sind, hilft dann (einem Laien wie mir) auch nicht bei der Fehlersuche.
Egal - der Touareg läuft wieder und ich bin erst einmal happy!
Gruß
Hans-Jürgen
PS: Sollte demnächst Diesel hinten aus dem Tank fließen oder Luft aus einem der Reifen entweichen, ziehe ich als erstes mal den LMM Stecker ab (IRONIE OFF)
Zitat:
Aber wenn die Werte dermaßen falsch sind, das der Motor nur noch gefühlte 40 PS hat, müßten die Werte in einem Bereich liegen, die das Steuergerät/OBD eventuell "stutzig" machen könnte oder sollte?
Und der Wirrwar mit den anderen Fehlermeldungen, die dann scheinbar eine Folge davon sind, hilft dann (einem Laien wie mir) auch nicht bei der Fehlersuche.
Meiner Erfahrung nach darf man sich nie vorschnell festlegen.
So kann es ja durchaus sein, das der in diesem Fall tatsächlich fehlerhafte LMM-Messwert, unter anderen Betriebszuständen durchaus vorkommen kann…
Mit zunehmender Digitalisierung im Auto muß man sich eben auch die Vorgehensweise von Programmierern bei der Fehlersuche orientieren. Völlig fehlerfreie Software gibt es nicht.
Ein Wirrwarr an Fehlermeldungen überfordert im Übrigen auch viele Profis.
Daher zunächst das Fehlerbild mit den Fehlermeldungen abgleichen und überlegen, ob die überhaupt einen Sinn ergeben können.
So war in meinem Fall der Ansaugschlauch offensichtlich wegen zu großem Überdruck auseinander gedrückt worden, die Fehlermeldung lautete jedoch auf zu geringen Ladedruck und stellte die Funktion des Turboladers in Frage. Das dieser Widerspruch einem KFZ-Meister nicht aufgefallen ist, stellt uns Laien in ganz anderem Licht dar??