2500 km mit dem V6

Ford

Vielleicht ist es für den ein oder anderen interessant. Ich konnte vor vier Wochen ein paar Tage und insgesamt 2500 km in einem Mustang Cabrio mit 3,7 l V6 Motor verbringen.

Meine Tour führte mich nach Parowan in Utah, Weiter zum Colorado River und zum Monument Valley und in Richtung Süden zur Route 66, auf der ich auch circa 500 km fahren konnte. Da auch das Wetter mitspielte, konnte ich während der gesamten Fahrt mit offenem Dach unterwegs sein. Auch habe ich die Highways gemieden und bin fast ausschließlich Nebenstraßen gefahren. Der Mustang hatte circa 13.000 km auf der Uhr und war in einem recht gepflegten Zustand. Auch war der Wagen, typisch USA, Mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Ansonsten dürfte die Ausstattung sich auf die für Mietwagen übliche beschränkt haben.
Nach dem ersten Einsteigen habe ich (1,90 m und circa 130 kg) sehr schnell eine ordentliche Sitzposition gefunden, die ich auch während der gesamten Fahrstrecke nicht ändern musste. Die Seriensitze machen einen guten Job auch wenn der Seitenhalt etwas zu wünschen übrig lässt. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und bietet mit seinem Mustang verzierten Hupenknopf einen gewissen Blickfang.
Über die Verarbeitungsqualität des Interieur brauche ich euch sicherlich nicht viel zu erzählen. Der Mustang ist für mein Gefühl ordentlich verarbeitet und ansonsten auf dem Ford üblichen Niveau. Die Materialien sind dem Preis angemessen, wer mehr erwartet muss auch deutlich mehr Geld ausgeben. Die gesamte Technik am Auto funktionierte einwandfrei selbst die Kopplung des iPhone via Apple CarPlay klappte auf Anhieb (auch wenn der Nutzen sich ich mir nicht ganz erschließt).

Da ich auch einige sehr interessante Bergstraßen fahren konnte, habe ich das Pony hier und da ordentlich fliegen lassen (habe gut 800 Runden Nordschleifen-Erfahrung und weiß wovon ich spreche).
Von der Motorleistung her, ist der V6 durchaus ausreichend, wenn einem hier das altbackene Automatikgetriebe keinen Strich durch die Rechnung machen würde. Aber wenn der Vortrieb einmal an der Hinterachse ankam, ging die Fuhre auch sehr ordentlich vorwärts. Ansonsten lässt sich das Getriebe recht viel Zeit mit den Schalt Vorgänge, nach dem gasgeben dauert es ein bis 2 Sekunden bis der gewünschten Vortrieb spürbar wird. Insgesamt fühlt sich das Automatikgetriebe wie ein achtziger Jahre Automatik Getriebe aus einem Opel Kadett an. Ich hätte mir diesen Motor in Kombination mit einem knackigen Schaltgetriebe gewünscht. Die Lenkung könnte zwar etwas mehr Rückmeldung an den Fahrer geben, jedoch sprechen wir hier nicht von einem reinrassigen Sportwagen.

Überrascht wiederum hat mich der Motor Sound des V6. Nicht schlecht und aus dem Endtopf heraus kommt ein ordentlicher V6 Sound, wer sich hinter so manchem japanischen Sportwagen nicht verstecken muss.

Das Fahrwerk ist ebenfalls eher einem GT zuzuordnen als einem Sportwagen. Das muss kein Nachteil sein, auch in mit dem schnellen Kurven mit Bodenwellen schaukelte die Karosse nicht auf und wurde auch nicht besonders unruhig.
Apropos Karosse, ich konnte keine Schwächen in Form von genau oder anderen Eigenarten wahrnehmen. Auch die Spaltmaße hielten sich an europäische Maßstäbe.
Das Xenonlicht habe ich alles gut ausreichend empfunden, auch während einer macht Fahrt durch die Berge Utahs wurde die Fahrbahn immer ausreichend beleuchtet.
Leider sind die US-amerikanischen Mustang Modelle in ihrer Höchstgeschwindigkeit abgeriegelt, mehr als 200 KMH waren nicht möglich. Im übrigen bin ich froh, dass Bei diesem Test kein Polizist zu aufmerksam auf sein Radargerät gehachtet hat.
Mehrere Bremstest (Vier mal kurz hintereinander aus höheren Geschwindigkeiten) zeigten aber dass die Serienbremse des V6 nicht für die Rennstrecke geeignet ist.
Nach der dritten Bremsung war schon ein deutliches fading zu spüren. Das dürfte beim GT Modell sicherlich deutlich anders aussehen.

Insgesamt habe mich viel 2500 km in vier Tagen in meinem Entschluss bestärkt, in 2017 Ausschau nach einem Mustang GT Cabrio zu halten und meinen Z4 dafür einzutauschen. Allerdings würde für mich nur ein Schaltgetriebe infrage kommen, ich gehe davon aus dass das Automatik Getriebe beim V6 und V8 identisch ist. Ach ja bevor ich es vergesse mein Durchschnittsverbrauch lag bei 8,2 l. Auch hier dürfte der V8 sich ein paar Liter mehr genehmigen?!

Fazit: ich brauch einen Mustang.

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Rw251779
5 Antworten

Die EU-Ponys wurden von Ford in etlichen Details auf der Nordschleife auf hiesige Verhältnisse angepasst und damit gegenüber dem US-Modell in der Performance deutlich verbessert, zb. Brembo-Bremsen beim GT, verbesserte Kühlung, Fahrwerk usw.

EU-Mustang Mj. 2015-2017 wird mit 6G MT / AT ausgeliefert, wie beim US-Modell.

Ab Mustang Facelift Mj. 2018 kommt eine moderne 10G AT und ein Magnetic-Ride-Fahrwerk usw., wird im Januar 2017 in Detroit vorgestellt und ab Juni/Juli 2017 ausgeliefert (sh. auch anderer aktueller Thread hier bezügl. Facelift), mal abwarten wann das FL-Pony hier bestellbar ist.

Ich fahre seit 2013 das von Dir beschriebene Pony und kann Dich nur bestätigen. Ein guter und fairer Bericht welches nur Dein Fazit zulässt. KAUFEN!

Sehr netter Bericht und im Prinzip genau das was ich gesucht habe.
Ich plane im Frühjahr auch einen Trip in die USA und da sollte es auch ein Mustang Cabrio als Mietwagen werden.
Man wird vermutlich ausschließlich den V6 als Mietwagen bekommen nehme ich an?

Jetzt ist mir nur aufgefallen, dass bei verschiedenen Mietwagenanbietern einmal vom Ford Mustang (4 Sitze) und teilweise vom Ford Mustang Cabrio (2 Sitze) im Angebotsnamen gesprochen wird (die Suchkategorie ist allerdings immer Cabrio gewesen). Das dürfte doch ein Fehler sein, es gibt laut meinen Recherchen kein Ford Mustang Cabrio als reinen 2 Sitzer?
Mir gehts vorallem ums Gepäck, da wir zu zweit für 3 Wochen unterwegs sind, dass wir nicht unsere Koffer am Flughafen stehen lassen müssen :-)

Grüße

Das Mustang Cabrio ist ein 2+2 Sitzer. die Sitzbank hinten ist eher eine Gepäckablage denn Sitzgelegenheit. Im Sommer 2012 hatte ich einen neuen 2013er Mustang V V6 Cabrio in Kanada als Leihwagen, da passte nicht mal unser großer Trolley in den Kofferraum sondern nur der kleine und Weichgepäck, weil das Verdeckfach für eine abfallende Kofferraumoberseite verantwortlich ist. Da fehlt es weiter hinten einfach an Höhe und die Kofferraumöffnung ist auch eher klein, so dass man einen größeren Koffer, der eigentlich reinpassen müsste, nicht hinein manövrieren kann. Ob das beim Mustang VI besser geworden ist, kann ich allerdings nicht sagen.

Mittlerweile habe ich einen 2011er GT Cabrio Automatik und was der TE über die Automatik schreibt, kann ich leider nur bestätigen. Aber mit dem kommenden 2018er Modell wird sich das sicher zum guten wenden.

Ansonsten, Mustang macht Spaß.

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In den Kofferraum des Mustang Cabrios hätte ein 120 Liter und ein 80 Liter Koffer reingepasst.
Ich war auch zunächst skeptisch und hatte nur einen kleinen 80 Liter Koffer nebst Handgepäcktrolley dabei.
Es gibt auf Youtube einige Videos die das Beladen eines Mustang VI Cabrios zeigen.

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