2 Monate durch Osteuropa - Ist das unser Auto? (Combi, Diesel, 88kW)
Moin, meine Freundin und ich wollen von Deutschland zum Schwarzen Meer (und optimalerweise auch wieder zurück, ca. 12.000 km) fahren und suchen dafür ein Auto. Gefunden haben wir jetzt dieses hier:
https://www.mobile.de/25GPZW
TÜV ist neu, nach Aussage des Verkäufers ist er technisch in Ordnung. Der nächste Ölwechsel ist fällig, den würde er für den Preis noch mitmachen. Die Heckklappe hat links neben dem Opel-Logo eine Delle.
Was haltet ihr davon? Gibt es irgendwelche Kinderkrankheiten bei diesem Modell oder bestimmte Dinge, die gemacht werden müssen/gemacht worden sein sollen?
Besten Dank für eure Hilfe und Grüße
Horst
Beste Antwort im Thema
Der Z19DT der in dem Astra verbaut ist, ist ein anspruchloser und zuverlässiger Geselle. Nur die Peripherie rundherum ist manchmal etwas anfälliger.
Hauptsächlich geht es um folgendes:
1. AGR Ventil
Kann sich durch Ruß zusetzen und offen hängen bleiben. Der Motor fängt an zu stottern und geht aus, da zuviel Abgase und Luft um Brennraum sind. Abhilfe schafft eine Reinigung oder im Notfall dann einfach Stecker ziehen.
2. AGR Kühler
Mit der Zeit kann der undicht werden und dadurch verliert er Kühlmittel.
Das andere Problem ist, dass das Wellrohr was vom AGR Kühler zum Krümmer geht gerne Mal bricht und dann Abgase im Innenraum sind.
3. Kühlrohr vorn am Motor
Das rostet gerne durch bzw. der Entlüftungsanschluss wird undicht und dadurch entsteht dann Kühlmittelverlust.
4. Wackelkontakt an den Injektorenstecker
Die Stecker an den Injektoren bekommen mit der Zeit einen Wackelkontakt und dadurch gibt es wie so eine Art Zündaussetzer. Opel hat damals Abhilfe geschaffen mit einem Reparatursatz. Ich weiß jetzt gerade nicht welche Farbe die Injektorstecker haben müssen, die schon verbessert sind.
5. Ladedrucksensor verdreckt schnell
Dadurch daß der Turbo immer etwas Öl und das AGR Ruß mit in den Brennraum schicken, verdreckt der relativ schnell und es entsteht ein Leistungsverlust. Meistens reicht eine Reinigung des Sensors und er funktioniert wieder.
6. Verölte/Verkokte Drosselklappe
Wie beim Ladedrucksensor verschmoddert gerne Mal die Drosselklappe. Abhilfe schafft auch hier eine Reinigung.
Was schlechter wäre, aber eher selten vorkommt, das Öl in die Steuerelektronik der Drosselklappe eindringt und diese lahm legt. Ist aber eher selten.
Turbolader, Krümmer, Injektoren und Lima (im Gegensatz zum Z19DTH) sind relativ unauffällig.
Wie schon einige geschrieben haben, ist das M32 Getriebe manchmal Auffällig (hab das in meinem Vectra C Caravan und im Astra TwinTop). Also darauf achten ob es Geräusche macht (Dynamo Geräusch dabei egal in welchem Gang/ausgekuppelt oder nicht) oder das der Ganghebel sich zu sehr bewegt (meistens im 5. oder 6. Gang).
Bei meinen beiden M32 hab ich zum Glück bisher keine Probleme gehabt (Laufleistung 256.000 bzw. 194.000 Kilometer).
Und natürlich darauf achten das Kupplung noch i.o. ist und das Zweimassenschwungrad keine Geräusche von sich gibt.
Die anderen kleinen Wehwehchen sind halt das CIM was Probleme macht (teilweise schafft Abhilfe die Klammer die Opel dann verbaut hat), die Stoßdämpferaufnahme vorn die wegrosten weil das Wasser nicht weg kann, das Motorraumelektronikmodul (der Sicherungskasten im Motorraum auch UEC genannt) der Mal Kontaktschwierigkeiten im unteren Bereich hat.
Aber im gesamten gesehen ist der Astra H mit dem Z19DT ein Recht zuverlässiger Geselle.
Also nicht abschrecken lassen über die Dinge die ich oben geschrieben habe, die KÖNNEN auftreten MÜSSEN aber nicht 😉
P.S.: Ich würde auf jeden Fall 1-2 Dosen Bremsenreiniger und Bürsten (Zahnbürste/Flaschenreinigungsbürste) mitnehmen um im Notfall eventuelle Reinigungen am AGR oder LDS durchzuführen falls die Mal rumzicken.
20 Antworten
Soweit ich weiß müsste das M32 6-Gang Getriebe da verbaut sein. Probefahrt machen (nicht nur in der Stadt, höheres Tempo sollte auch dabei sein) und genau hinhören ob ein Surren/Heulen zu hören ist und schauen ob der Schalthebel sich bei Lastwechseln bewegt.
Wenn das Getriebe noch fit ist denke ich passt der Preis und das Auto zu deinem Vorhaben - Öl zum Nachfüllen sollte bei der Strecke natürlich im Kofferraum dabei sein.
Genau.
Getriebe prüfen.
Und Domlager. Etwas Rostschmodder ist normal, kann man wegmachen. Nur zu schlimm Richtung Durchrostung darfst nicht sein. Am besten die schwarzen Kappen weglassen, damit Wasser verdunsten kann.
Ansonsten ne ganz robuste Kiste.
Hab den 88 KW selbst gehabt, leider fahr ich mittlerweile zu viele Kurzstrecken. Das willer wg. DPF nicht so gern.
Wegen Anhängerbetrieb, Kupplung prüfen.
Ansonsten nicht lange zögern, wenn alles in Ordnung ist, ist der schnell weg.
Ein solides Fahrzeug/Motor.
Ich vermute anhand der Laufleistung dass das M32 Getriebe mit korrekt eingestellter Vorspannung eingebaut worden ist. Aber man weiß nie, daher wie bereits erwähnt sicherheitshalber bei der Probefahrt darauf achten.
Ich persönlich würde vor der langen Reise noch einen Getriebeölwechsel machen (Wenn du es selbst machst, dauert ca. 20Minuten und kostet ca. 20€ - 30€ Öl). Mit frischem Getriebeöl wird das M32 Getriebe EWWWIIGG halten.
Evtl. noch den Diesel-Kraftstofffilter wechseln, wer weiß wie alt der bei dem Wagen bereits verbaut ist und kostet nur nen 10er.
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...in der Verwandtschaft läuft sowas mit 350tkm wie ein Uhrwerk. Erster Turbo, erstes Getriebe (mit Öl), eigentlich alles am Motor original bis auf die Lichtmaschine und das AGR, wohl irgendwann vor 300tkm beim Vorbesitzer.
Also wenn die Karre Stand heute OK erscheint und kein verheiztes Wrack ist, würde ich mir da keine großen Sorgen machen.
Für Osteuropa das ideale Auto, weil eh halb Osteuropa mit alten, deutschen Dieseln fährt. Die schrauben dir das Ding an einem Tag auseinander und in zwei wieder zusammen.
Zitat:
@Stefan_Raba schrieb am 18. Februar 2020 um 19:30:47 Uhr:
...in der Verwandtschaft läuft sowas mit 350tkm wie ein Uhrwerk. Erster Turbo, erstes Getriebe (mit Öl), eigentlich alles am Motor original bis auf die Lichtmaschine und das AGR, wohl irgendwann vor 300tkm beim Vorbesitzer.
Ich habe das mit dem Getriebeöl erwähnt, weil ein Bekannter vor kurzem in seinem M32 ein defektes Lager hatte (bei 280tkm). Beim Öl ablassen war es bereits Pechschwarz und etwas "sandig"... und nicht mehr rot. Bei der Laufleistung sicherlich nicht verwunderlich - aber hätte er z.B. bei 150tkm das Öl einmal getauscht wäre ihm vermutlich das defekte Lager erspart geblieben.
Zudem "dampft" so ein Schaltgetriebeöl über die Jahre aus (Füllstand sinkt, Öl wird schneller warm und auch wärmer etc. = thermische Belastung für die Zahnräder/Lager steigt dadurch etc.).
Meine persönliche Meinung kauf dir für diese Reise einen Benziner. In den meisten Ländern (95%) die ihr bereist, wird an der Tankstelle Benzin sowieso um einiges günstiger sein als Diesel.
Ihr seid die Besten, danke für eure Anmerkungen!
@vectraC06: Ich achte bei der Probefahrt auf Getriebegeräusche und Schaltknüppel. Und ja, es ist das 6-Gang-M32 verbaut.
@olli27721: Die Domlager nehme ich bei der Probefahrt auch unter die Lupe.
@Gerd_7: Anhängerbetrieb ist nicht geplant, dass er eine AHK hat, ist „Beifang“ ;-)
@impexxx: Getriebeölwechsel und Dieselfilter kläre ich ab, eventuell wurde das ja auch erst kürzlich gemacht. Ansonsten würde ich das selbst noch erledigen. Gibt es die Möglichkeit, den Getriebeölstand „von außen“ zu kontrollieren? Oder hilft da nur ablassen und neu befüllen?
@Stefan_Raba: Super, dann sollte sich ja im Ernstfall ein Mechaniker finden, der das Ding reparieren kann.
@Patryk2000: Das habe ich zuerst auch überlegt, aber meine Recherche sieht folgendermaßen aus (siehe Anhang). Grün markiert sind die Länder, die wahrscheinlich durchfahren werden. In Summe denke ich, dass sich ein Diesel, auch aufgrund des geringeren Verbrauchs, eher lohnt.
Zitat:
@Horst963 schrieb am 19. Februar 2020 um 07:18:51 Uhr:
@Gerd_7: Anhängerbetrieb ist nicht geplant, dass er eine AHK hat, ist „Beifang“ ;-)
Da hast du mich falsch verstanden.
Da er eine Anhängerkupplung hat wurde die bestimmt auch genutzt. Je nach dem wie gut man mit einem Anhänger umgehen kann, vor allem beim Rückwärtsfahren, geht das extrem auf die Kupplung, die kann dann auch schon mal bei 100Tkm hin sein. Neue Kupplung > deutlich über 1000€ beim FOH.
Zitat:
@Gerd_7 schrieb am 19. Februar 2020 um 07:25:05 Uhr:
Da hast du mich falsch verstanden.
Da er eine Anhängerkupplung hat wurde die bestimmt auch genutzt. Je nach dem wie gut man mit einem Anhänger umgehen kann, vor allem beim Rückwärtsfahren, geht das extrem auf die Kupplung, die kann dann auch schon mal bei 100Tkm hin sein. Neue Kupplung > deutlich über 1000€ beim FOH.
Ah, so war das gemeint. Alles klar, dann achte ich da auch nochmal drauf. Danke :-)
Zitat:
@Horst963 schrieb am 19. Februar 2020 um 07:18:51 Uhr:
@impexxx: Getriebeölwechsel und Dieselfilter kläre ich ab, eventuell wurde das ja auch erst kürzlich gemacht. Ansonsten würde ich das selbst noch erledigen. Gibt es die Möglichkeit, den Getriebeölstand „von außen“ zu kontrollieren? Oder hilft da nur ablassen und neu befüllen?
Es gibt bei den Schaltgetrieben keine Möglichkeit von außen den Ölstand zu prüfen.
Einfach nur Öl unten ablassen, Batterie raus, Öl oben einfüllen.
Die Vorgehensweise ist identisch zu diesem Video (im Video ist ein F23 Getriebe):
https://www.youtube.com/watch?v=6xDF02lAG0g
was mir spontan noch einfällt an möglichen "Schwachstellen"
Die Federn (vor allem hinten) brechen gerne.
CIM Modul (hinter dem Lenkrad) geht kaputt - deswegen keine Funktion der Hupe/Lenkradfernbedienung
Krümmer bekommt Risse
Der Z19DT der in dem Astra verbaut ist, ist ein anspruchloser und zuverlässiger Geselle. Nur die Peripherie rundherum ist manchmal etwas anfälliger.
Hauptsächlich geht es um folgendes:
1. AGR Ventil
Kann sich durch Ruß zusetzen und offen hängen bleiben. Der Motor fängt an zu stottern und geht aus, da zuviel Abgase und Luft um Brennraum sind. Abhilfe schafft eine Reinigung oder im Notfall dann einfach Stecker ziehen.
2. AGR Kühler
Mit der Zeit kann der undicht werden und dadurch verliert er Kühlmittel.
Das andere Problem ist, dass das Wellrohr was vom AGR Kühler zum Krümmer geht gerne Mal bricht und dann Abgase im Innenraum sind.
3. Kühlrohr vorn am Motor
Das rostet gerne durch bzw. der Entlüftungsanschluss wird undicht und dadurch entsteht dann Kühlmittelverlust.
4. Wackelkontakt an den Injektorenstecker
Die Stecker an den Injektoren bekommen mit der Zeit einen Wackelkontakt und dadurch gibt es wie so eine Art Zündaussetzer. Opel hat damals Abhilfe geschaffen mit einem Reparatursatz. Ich weiß jetzt gerade nicht welche Farbe die Injektorstecker haben müssen, die schon verbessert sind.
5. Ladedrucksensor verdreckt schnell
Dadurch daß der Turbo immer etwas Öl und das AGR Ruß mit in den Brennraum schicken, verdreckt der relativ schnell und es entsteht ein Leistungsverlust. Meistens reicht eine Reinigung des Sensors und er funktioniert wieder.
6. Verölte/Verkokte Drosselklappe
Wie beim Ladedrucksensor verschmoddert gerne Mal die Drosselklappe. Abhilfe schafft auch hier eine Reinigung.
Was schlechter wäre, aber eher selten vorkommt, das Öl in die Steuerelektronik der Drosselklappe eindringt und diese lahm legt. Ist aber eher selten.
Turbolader, Krümmer, Injektoren und Lima (im Gegensatz zum Z19DTH) sind relativ unauffällig.
Wie schon einige geschrieben haben, ist das M32 Getriebe manchmal Auffällig (hab das in meinem Vectra C Caravan und im Astra TwinTop). Also darauf achten ob es Geräusche macht (Dynamo Geräusch dabei egal in welchem Gang/ausgekuppelt oder nicht) oder das der Ganghebel sich zu sehr bewegt (meistens im 5. oder 6. Gang).
Bei meinen beiden M32 hab ich zum Glück bisher keine Probleme gehabt (Laufleistung 256.000 bzw. 194.000 Kilometer).
Und natürlich darauf achten das Kupplung noch i.o. ist und das Zweimassenschwungrad keine Geräusche von sich gibt.
Die anderen kleinen Wehwehchen sind halt das CIM was Probleme macht (teilweise schafft Abhilfe die Klammer die Opel dann verbaut hat), die Stoßdämpferaufnahme vorn die wegrosten weil das Wasser nicht weg kann, das Motorraumelektronikmodul (der Sicherungskasten im Motorraum auch UEC genannt) der Mal Kontaktschwierigkeiten im unteren Bereich hat.
Aber im gesamten gesehen ist der Astra H mit dem Z19DT ein Recht zuverlässiger Geselle.
Also nicht abschrecken lassen über die Dinge die ich oben geschrieben habe, die KÖNNEN auftreten MÜSSEN aber nicht 😉
P.S.: Ich würde auf jeden Fall 1-2 Dosen Bremsenreiniger und Bürsten (Zahnbürste/Flaschenreinigungsbürste) mitnehmen um im Notfall eventuelle Reinigungen am AGR oder LDS durchzuführen falls die Mal rumzicken.
Zitat:
@astrahz17dtl schrieb am 19. Februar 2020 um 21:34:58 Uhr:
Der Z19DT der in dem Astra verbaut ist, ist ein anspruchloser und zuverlässiger Geselle. Nur die Peripherie rundherum ist manchmal etwas anfälliger.
Hauptsächlich geht es um folgendes:2. AGR Kühler
Mit der Zeit kann der undicht werden und dadurch verliert er Kühlmittel.
Das andere Problem ist, dass das Wellrohr was vom AGR Kühler zum Krümmer geht gerne Mal bricht und dann Abgase im Innenraum sind.3. Kühlrohr vorn am Motor
Das rostet gerne durch bzw. der Entlüftungsanschluss wird undicht und dadurch entsteht dann Kühlmittelverlust.
Kurze Frage: Gibt es zu den Punkten 2 und 3 einigermaßen "günstige" Lösungen?
Ich habe sowohl einen Kühlmittelverlust nach "Innen" als auch Abgasgeruch im Innenraum. Wobei der Geruch wohl vom Riss im Krümmer kommt?!