2.8 FSI Klackern - BJ 2010 - was ist die Ursache

Audi A6 C6/4F

Hallo zusammen,

ich hoffe das mir jemand dabei Helfen kann, das Problem zu finden.
Seit gestern ist mir aufgefallen, dass der Motor am klackern ist, allerdings weiß ich nicht wie lange das schon so ist.
Ich weiß definitiv das sich der Motor in der Vergangenheit so nicht angehört hat.

Zum Fahrzeug:
2.8 FSI - 220 PS
BJ: 2010
Antrieb: Front + Automatik
97000 Km gelaufen

Ein Leistungsverlust ist nicht feststellbar.
Desto schneller ich fahre, umso häufiger wird auch das klackern.

Im folgenden Link könnt ihr euch das Video zu dem klackern anschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=Wgd1t27W08A

Wer hat es schon mal so in der Art gehabt und kann mir eine Empfehlung dazu abgeben.

Hoffe das ihr mir helfen könnt, Danke! 🙂

Ich werde euch hier auch auf dem laufenden halten, damit auch andere davon profitieren können.

40 Antworten

Zitat:

@chabar schrieb am 26. Februar 2024 um 22:58:29 Uhr:


danke @rotten-frog für deine Ausführungen! Die decken sich (leider) ziemlich genau mit dem, was mir der letzte Mechaniker erzählt hat, den ich auch schon länger kenne und für recht kompetent halte. Ich frage mich jetzt halt noch, ob die Nockenwelle wirklich raus muss, oder ob man sie nicht - quasi risikofrei - einfach ein wenig anheben kann, um die Stößel zu tauschen.

Aber vielleicht frage ich jetzt auch mal anders: Sind die FSI wirklich alle vergleichbar, was den Hydro-Tausch angeht? Also z. B. auch der 2.4er bzw. MKB BDX? Dann würde ich dahingehend nochmal ein wenig recherchieren. Ich habe festgestellt, dass die Russen auch relativ häufig an älteren Audis rumschrauben und dazu gern mal was auf Youtube veröffentlichen.

Ansonsten wäre ich natürlich auch für jedwede Erfahrung von deutschsprachigen Schraubern dankbar, die entsprechende Hydro-Erfahrungen haben 🙂

Habe ebenfalls einen 2.8er Quattro 220ps Facelift (2009)

Bei mir „klackern“ die Stößel auch bei jedem Kaltstart und bis die ersten paar hundert meter gefahren sind.

Ist da ein Tausch zwingend notwendig oder was kann das für folgen haben?

Also ich habe beim 4.2fsi mal die Nockenwellen raus genommen und wieder rein.
Laut Teilekatalog sind deine Ventileinheiten gleich aufgebaut wie beim 4.2fsi, auch gleiche Teilenummern abgesehen von den Ventilkennbuchstaben. Hier mal der Link zu meiner Quelle: https://webautocats.com/de/etka/audi/a6/448/109290/

Was jedoch interessant hier wäre, ist was hier als Hydrostößel bezeichnet wird, denn das hat der Motor ja an sich garnicht. Hydrostößel sitzen zwischen der Nockenwelle und dem Ventil, um den Verschleiß auf das Öl abzuwälzen.
In unseren Motoren wird ein Hydraulisches Ausgleichsventil verbaut welches neben dem eigentlichen Ventiltrieb sitzt und das Ventilspiel Hydraulisch ausgleicht (daher der name (ich weiß die Erklärung war sehr überflüssig ^^)).
Den Ursprünglichen Job des Hydrostößels wird größtenteils abhilfe geschaffen durch die Verwendung eines Rollschlepphebel -systems.

Jetzt zum eigentlichen:
Wenn du die Nockenwellen draußen hast dann hüpft der Schlepphebel ohnehin praktisch von allein (sind ganz leicht eingerastet) von dem Hydro und man muss ihn nur noch herausziehen und ersetzen. Ob dieser mit einer Teflondichtung oder so eingesetzt ist, und wie man diesen herauszieht, kann ich leider nicht sagen und auch nicht meiner Audi Motoren anleitung entnehemen. Das steht da nicht drin, nur wie man sie auf funktion prüft und im verschleißfall wird dann dazu verlinkt, wie man die Nockenwellen ausbaut aber nichts zu den Hydros?? Alles andere zum v8 könnte ich dir sonst privat schicken.

Bilder davon, wie dieser Schlepphebel aussieht und wie mein Zylinderkopf ohne Nockenwellen aussah habe ich dir mal beigefügt. Welche Fragen hast du denn sonst noch genau?

Ansonsten würde ich dir empfehlen bei erwin die Anleitung für genau deinen Motor zu suchen, hoffentlich steht das da drin.

Bvj-ohne-nockenwellen
Rollenschlepphebel

@shabba_331 ich kann dir mal Zitieren:
"-Die Abstützelemente mit hydraulischem Ausgleich können
nicht instand gesetzt werden.
- Unregelmäßige Ventilgeräusche während des Anlassens sind
normal"
weiter:
"-Lassen Sie den Motor an und so lange laufen, bis der Kühlerlüfter
einmal eingeschaltet hat.
– Erhöhen Sie die Drehzahl für 2 Minuten auf ca. 2500/min, führen
Sie ggf. eine Probefahrt durch
-Wenn die Abstützelemente mit hydraulischem Ausgleich noch
laut sind, defektes Abstützelement wie folgt ermitteln:
-Zum Ermitteln des Spiels zwischen Nocken und Rollenschlepphebel
drücken Sie den Rollenschlepphebel nach unten.
– Wenn sich eine Fühlerblattlehre 0,20 mm zwischen Nockenwelllennocken
und Rollenschlepphebel schieben lässt, ersetzen Sie das Abstützelement
-Wenn die unregelmäßigen Ventilgeräusche verschwinden, aber
im Kurzstreckenverkehr immer wieder auftreten, müssen Sie das
Ölrückhalteventil ersetzen."

... So wirklich Hilfreich ist das tatsächlich nicht.

@thicckombilover: Besten Dank für die weiteren Infos! Mit Erwin-Anleitungen für meinen Motor bin ich natürlich bis an die Zähne bewaffnet. Leider steht da aber genau das gleiche drin wie offensichtlich in deinen: Sowohl was die Überprüfung der Abstände mit der besagten Fühlerlehre (bei mir alles i. O.; vgl. https://www.motor-talk.de/.../...was-ist-die-ursache-t6922892.html?...) als auch was die fehlende Beschreibung des Hydro-Tauschs (ja, offiziell natürlich "hydraulische Ausgleichselemente mit Rollenschlepphebel"; ich glaube da winken meine Werkstätten erst recht ab, wenn ich die Dinger gegenüber denen so nenne 🙂) an sich angeht.

In jedem Fall aber schonmal interessant, dass du offensichtlich den Motor ausgebaut hast zum Tausch der "Hydros". Danke auch für Bilder. Jetzt würden mich vor allem drei Dinge brennend interessieren:

1. Konnte man die Nockenwellen auch anheben oder müssen die wirklich ganz raus, um an die Hydro zu kommen?
2. Die Rollenschlepphebel sollten ja eigentlich ok sein, sofern der "Erwin-Fühlerlehren-Test" bestanden wird und keine offensichtlichen Beschädigungen zu erkennen sind. Insofern müssten dann bei mir ziemlich sicher die Ausgleichselemente die Übeltäter sein. Konntest du beim Austausch irgendwie erkennen, ob die Ausgleichselemente beschädigt waren? Optisch, Drucktest o. ä.? Falls ja, siehst du eine Möglichkeit, diese Prüfung im eingebauten Zustand durchzuführen?
3. Denkst du, man könnte die Ausgleichselemente auch irgendwie bei eingebauter Nockenwelle tauschen? Ich habe mal ein Video gesehen (allerdings anderer Motor), in dem die Rollenschlepphebel seitlich ausklipst bzw. mit einem Schraubendreher rausgehebelt wurden, so dass die Ausgleichselemente dann einfach noch oben rausgezogen werden konnten. Hin und da lese ich auch von speziellen Hebel- oder Feder-Spann-Werkzeugen zum Ausbau der Ausgleichselemente.

Du siehst, Fragen über Fragen ...

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Puuuh, interessante Fragen.
Zuerst eine nebensache: ich habe den ganzen Motor draußen gehabt und meine Steuerketten getauscht, die Hydros habe ich drin gelassen aber die Nockenwellen waren, für den Dichtungswechsel, draußen.

Zu 1.: Um die Nockenwellen anzuheben oder abzunehmen muss der Leiterrahmen herunter (wie in meinem Bild zu sehen). Um diesen herunter zu nehmen muss dahinter der obere Steuerkettendeckel weg. Wenn dass machbar ist, liegt die Nockenwelle(n) ohnehin offen und man kann sie gerade abnehmen, der einzige Risikofaktor welcher beim abnehmen (im vergleich zum anheben) der Nockenwellen zusätzlich entsteht ist, dass die Ketten und Fremdkörper an der Rückseite in den Steuerkettenkasten fallen können. Wenn die Kette unten vom zahnrad rutscht bekommt man sie übrigens mit geschickt wieder drauf.
2.: Ich habe bei mir keinen verschleiß der Hydros feststellen können. Aber wir haben auch nur mit Handdruck und der Fühlerlehre gemessen. Öldruck ist jedoch keiner drauf wodurch der einzige sinvolle Test tatsächlich das Ventilspiel mit der Fühlerblattlehre ist. Den Test kann man jedoch bei den meisten Nocken im eingebauten Zustand durchführen.
3.: Beim Testverfahren mit dem Schraubendreher wird ja erwähnt, wie der Schlepphebel mit einem Schraubendreher nach unten gedrückt werden kann um das Spiel zu Prüfen. Das sollte aber nicht reichen um den Schlepphebel auszuclipsen, darum musst du den Druck der Ventilfeder überkommen und den Rollenschlepphebel Manuell nach unten Drücken. Dafür gibt es zwar Werkzeuge ABER nicht mit der eingebauten Nockenwelle. Die einzige Idee die mir da bleibt wäre das Ventil manuell einzudrücken, während ein zweiter den Schlepphebel aushängt.

Meine empfehlung wäre es tatsächlich zuerst den Leiterrahmen komplett runter zu nehmen um da dran zu kommen. Vorher würde ich aber Öldruck Prüfen. Konnte man Öldruck nicht sogar auslesen?

Nochmal paar Fragen und ideen (eventuell wurden sie schon gestellt aber ich komme manchmal mit den Themen durcheinander wenn mehrere ähnliche Probleme haben)... Ist das Geräusch nur rechts? ist das Geräusch permanent? Könnte es am Valvelift system liegen? So wie ich das sehe wird das durch diese 6x Magnetaktuatoren gesteuert welche an der Oberseite in jeder Bank stecken. Der Motor läuft ja auch ohne dein Deutsches V-tec, was passiert denn wenn du die alle aussteckst und dann laufen lässt? nicht dass einfach einer von den Teilen spinnt und die ganze Zeit schleift oder denkt er wäre ne Einspritzdüse und daher klackert? Vibriert einer davon?
Hast du die Steuerventile mal geprüft? (das wäre aber nur bei Lokalem Geräusch)

...wenn mir noch was einfällt melde ich mich

Bvj-mit-nockenwellen

whao, danke auch für diese ausführliche Rückmeldung!

Ja, zur Steuerkettenerneuerung war mein Motor auch schonmal draußen, der zugehörige Mechaniker ist aber leider nicht mehr verfügbar. Ganz genau kann ich das Geräusch leider nicht lokalisieren, nach Abhören mit einem Stethoskop würde ich aber auf den im Foto von Post https://www.motor-talk.de/.../...was-ist-die-ursache-t6922892.html?... markierten Bereich tippen - also Einlassnockenwelle fahrerseitig, über den beiden Zylindern in Richtung Spritzwand. Das Steuerventil klingt eher unauffällig.

Zu 1: Ok, das wird dann der Grund sein, warum sich da viele nicht rantrauen. (Ich selbst auch nicht, allein schon, weil ich vorm Haus an der Straße arbeiten muss.)

Zu 2 und 3: Hm, vielleicht wird der Test in deiner Erwin-Anleitung doch leicht abweichend beschrieben. Ich schicke dir dazu gleich mal meine eine PN.

In Sachen Öldrück müsste ja eigentlich etwas im Fehlerspeicher ankommen, aber der ist dahingehend leer. Ich schaue nachher mal, ob ich den auslesen kann.

Gute Idee mit den Magnet-Aktuatoren. Halt ich zwar aufgrund des klaren Nockenwellentakts des Geräuschs für unwahrscheinlich, aber auch das teste ich nachher mal.

Hmm das ist ja witzig, auf S. 209 ist das selbe Bild wie auf meiner Anleitung zu sehen, wo ganz klar ein Schraubendreher auf den Schlepphebel gedrückt wird. Das wird aber im Text nicht erwähnt.
Ich zitiere mein Zitat: "Zum Ermitteln des Spiels zwischen Nocken und Rollenschlepphebel, drücken Sie den Rollenschlepphebel nach unten."
Sollte einer der Magnetdinger an der Nockenwelle schleifen oder an der Falschen stelle einhaken finde ich das Geräusch durchaus plausibel, aber ich weiß leider absolut nichts darüber und wie sie funktionieren (wann sie wie einhaken, ob sie drin bleiben oder wieder raus gehen nach der verstellung, ob sie mit der Nockenwellenverstellung arbeiten oder ob die Systeme separat arbeiten etc.) und habe ehrlich gesagt auch zum ersten mal von Valvetronic gelesen... Ich dachte zuerst das wären deine Einspritzdüsen oder so 😁

gerade nochmal das Audi-Selbststudienprogramm gecheckt: Sowohl der Öldruck als auch die sog. Stellelemente für die Nockenverstellung werden minutiös vom Motorsteuergerät überwacht und Abweichungen außerhalb der Toleranz im Fehlerspeicher abgelegt. An der Front gibt es also nichts zu gewinnen, befürchte ich.

Ich versuche mich die Tage nochmal an dem beschriebenen Hydro-Schlepphebel-Test und werde anschließend wieder berichten.

Jungejunge, woher hast du diese genialen Dokumente.
Ich würde dennoch nicht ausschließen dass es diese sind. Zwar ist die Elektronische seite ganz gut gesichert mit dem Prüfsignal aber mechanisch kann einer davon dennoch faul sein. Ich würde die an deiner stelle tatsächlich ausbauen und dann laufen lassen und schauen ob das geräusch verschwindet, eventuell auch mehrere ausgebaute vergleichen ob einer mehr spiel oder visuellen veschleiß aufweist. Laut deinem Dokument sind diese ja mit permanentmagneten versehen, welche dann durch elektomagnetismus ausgerichtet werden, da kann schon einiges verschleißen, gerade bei der Angabe von 100-fache Erdbeschleunigung welche beim aktivieren der Magnete auftritt.

Ansonsten bleiben halt noch die bereits vermuteten Theorien offen, wie irgendwas in und um das Steuerkettengehäuse (gleitschienen Nockenwellenversteller etc.), die Steuerventile und die Ventile bzw. Hydros.
...nicht gerade wenig, kann man vielleicht etwas davon logisch ausschließen? Ich hatte z.b. ein Schlagartig stellendes Steuerventil was keinen fehler geworfen hatte. (abgesehen von der gesprungenen Steuerkette)
Wäre es sonst irgendwie möglich den Motor mit offenen Ventildeckel laufen zu lassen? er wird halt sehr unrund laufen da er durch die KGE falschluft bekommt und dir wird das Öl durch die gegend fliegen 😁

Bin leider noch nicht wieder dazu gekommen, die Ventildeckel abzunehmen. Was ich aber vor ein paar Tagen zufällig gesehen habe: Zwei Tage nach meiner letzten Ventildeckel-Abnehm-Aktion wurde folgender Fehler im Fehlerspeicher abgelegt

Zitat:

P0278 - Cylinder 6 Contribution/Balance
static
Priority: 1
Frequency counter: 1
Driving cycle: 255
Mileage: 233098 km
Date: 2024-02-12 11:23:20

Nachdem ich den Fehler gelöscht hatte, ist er erstmal nicht wieder aufgetreten. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich das Auto seitdem auch nur zweimal gestartet bzw. einmal um den Block gefahren habe.

Was meint ihr? Spricht die Meldung für eine sterbende Einspritzdüse? Und könnte sich dadurch auch das Klackern erklären? Der Bereich um Zylinder 6 ist auch in etwa der, in dem ich das Klackern verorten würde ...

@thicckombilover: Mit einer einstündigen Erwin-Flatrate kann man sich ganz offiziell und legal so ziemlich alles runterladen, was das Herz begehrt. Kostenpunkt ca. 8€ - https://erwin.volkswagen.de/erwin/showOrderFlatrate.do 😉

Preisfrage: Was haltet ihr davon? Hat jemand schon so Ausgleichselement und Schlepphebel gewechselt? Das wär's ja, wenn das auch beim 2.8 FSI ginge ...
https://www.youtube.com/watch?v=3ngON1reSzc

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