2.7 TDI geht auf Autobahn aus und startet nicht mehr

Audi A6 C6/4F

Liebe 4F Gemeinde,

seit Jahren teile ich mein Wissen mit euch und helfe wo ich kann, heute benötige ich euer kollektives Wissen.

Heute ist mein zuverlässiger 2.7 TDI quattro bei ca. 200 km/h auf der Bahn einfach ausgegangen. Motor ist nicht stehengeblieben, Drehzahl war ganz normal da bis zum Stillstand. Es war also würde er keinen Sprit mehr bekommen. Erstmal Schreck, dann Warnblinker rein und auf dem Standstreifen stehengeblieben. Die AB war bedingt durch den Feiertag relativ leer und es bestand keine nennenswerte Gefahr. Ich hatte mein VCDS zum Glück dabei und habe sofort den Fehlerspeicher gecheckt. Ergebnis: Fehlerfrei. Beim Versuch zu starten orgelt er bis ca. 300 rpm hin und man hört als würde er starten, doch dann wieder tot. Ich habe mich mental auf einen kapitalen Motorschaden eingestellt, doch der ADAC Mann sagte, dass er nicht danach klingt wenn man versucht ihn zu starten.

Injektorenwerte alle einstellig im Plus/Minus, zwischen -8 und +10. Das Auto ist allgemein sehr gut durch mit gewartet und gepflegt. Die "Klassiker" wie verstopfter Dieselfilter etc. kann ich ausschließen.

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Meine erste Vermutung waren die Injektoren. Aber dafür sind mir die Werte zu unauffällig und alle 6 auf einmal? Ich weiß ja nicht...

Mein Verdacht:
- Zahnriemen der Hochdruckpumpe könnte nach der Laufleistung abgenutzt sein und "durchrutschen" -> kein Raildruck, kein Motorlauf
- Raildruckregelventil könnte offen klemmen und es kann sich darüber kein Raildruck aufbauen
- ggf. ein Injektor völlig defekt über den der Raildruck zusammenbricht

Ich bin im Moment etwas ratlos, da der leere Fehlerspeicher nichtmal einen Ansatz liefert wo man anfangen könnte. Kann sich irgendjemand einen Reim daraus bilden was das sein könnte? Bin für jeden Tipp dankbar.

Grüße
Avalon

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Ein kleiner Erfahrungsbericht:

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Was wurde gemacht? Der Motor wurde komplett generalüberholt. Neben diversen Vermessungs-, Prüfungs- und Reinigungsarbeiten:

- Kettentrieb und Spanner neu
- Ventile, Schlepphebel, Hydrostößel neu
- Sämtliche Lagerschalen, Hauptlager neu
- 1 neuer Kolben (Übermaß) inkl. Bohren, Hohnen des 1. Zylinders
- Neue Kolbenringe für alle Kolben
- Alle Dichtungen neu
- Sämtliche Betriebsflüssigkeiten, Filter neu

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Zitat:

@Sascha14579 schrieb am 22. Mai 2020 um 14:33:42 Uhr:


Ich denke wenn es ein Kettenproblem wäre hätte sich das durch Rasseln angedeutet,spätestens als der Motor auf der Autobahn ausgegangen ist hätte es einen Schlag gegeben,das hättest du gehört.Dreht der Anlasser denn normal oder schneller als vorher?

Anlasser dreht ganz normal. Das ganze ist wie gesagt auf der AB mit über 200 km/h passiert. Es gab keinen Knall o.ö. auch keine Rauchwolke hinter mir, deshalb fällt es mir auch schwer zu glauben, dass die Kolben durchgebrannt sind.

Kat/DPF eingefallen? Dann müssten die aber sehr Dicht sein.
Löse doch mal eine Verbindung vor dem DPF und versuche zu starten.

Das bezweifle ich sehr stark. Der gute hat vor ca. 7 Monaten einen neuen DPF bekommen der bis dato sehr gut seinen Dienst getan hat und regelmäßig alle 800-1200 km regeneriert hat. Abgasgegendruck schließe ich aus. Das würde sich doch vorher durch massiven Leistungsverlust ankündigen?

War es ein originaler DPF?

Es war zwar ein Benziner, aber ich hatte es mal bei einem Opel Calibra 16V. Gemütlich gefahren, dann war auf einmal die Leistung weg und der Motor ging aus. Waren ca. 100 - 200m, auf denen sich das abgespielt hat. Ich habe auch länger gesucht, bis ich eine Zündkerze rausgedreht habe, startete und die Abgase bei nicht ganz optimal laufendem Motor aus dem Zündkerzenloch kamen.
Danach einen Metallkat eingeschweißt und es war Ruhe.

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Reicht ja den DDS anzugucken beim Starter betätigen. MWB 102...

Da es kein originaler DPF ist sondern Zubehör, werde ich mir mal den DDS anschauen beim Starten. So langsam geht die Batterie auch zu neige, habe aber noch meine alte Batterie im Keller rumliegen und hoffe die hat noch Saft für solche Messungen.

Daher am besten auch ein csv-Logfile bei der Aktion machen:

+ Drehzahl und MWB 102

Hier noch ein Log von vorhin, heute hat er länger georgelt und ich habe zusätzlich noch die Nockenwellendrehzahl mitgeloggt. Mich beunruhigt, dass sie nicht exakt der halbel KW Drehzahl entspricht, aber die Zeitmarken sind auch nicht axakt übereinander liegen und diese Zahlen sind beim orgelnden Motorstart mit Vorsicht zu genießen.

Kraftstoffdruck ist offensichtlich vorhanden. Auch das Dosierventil N290 (Spalte K) scheint normal anzusteuern. Vielleicht kann jemand noch mehr rausinterpretieren, ich bin bald ratlos. Hoffe einfach nur noch, dass die Kompressionsprüfung keinen Motorschaden bescheinigt.

Wieder Opel Benziner... Da ist es so, dass wenn der KWS defekt ist, das Signal des NWS herangezogen wird, sofern der Motor läuft. Somit läuft er, bis man ihn abstellt, startet dann aber nicht oder nur, falls das Signal mal wieder kurz stimmt. Motordrehzahl wurde im Tacho ebenfalls mit defekten KWS angezeigt.

Der Motor müsste, wie zuvor jemand geschrieben hat, sich vom Anlasser wesentlich leichter drehen lassen, sollte es an der Kompression liegen. Ansonsten drehe den Motor doch mal mit einem Schlüssel an der Kurbelwelle rechts herum durch (Gang raus, Zündschlüssel abziehen). Dann merkst du ja schon, ob beim Durchdrehen jeder Zylinder den gleichen Gegendruck liefert.

Zitat:

@Avalon999 schrieb am 22. Mai 2020 um 16:08:14 Uhr:


Hier noch ein Log von vorhin, heute hat er länger georgelt und ich habe zusätzlich noch die Nockenwellendrehzahl mitgeloggt. Mich beunruhigt, dass sie nicht exakt der halbel KW Drehzahl entspricht.

Ja, das ist tatsächlich auffällig. Besonders, dass z.B. bei ca. 15 s die KW gar nicht mehr dreht, aber der NW-Sensor auf einen Festwert festgenagelt erscheint. Entweder ist das ein Hinweis auf den NW-Sensor, oder ein systematischer Effekt, dass der nicht mehr auf Null kommen kann oder so.

Edit: Der KW-Sensor liefert plausible Messwerte in der Drehzahl, das Messsignal schwankt etwas. Der NW-Sensor macht das nicht.

Ein defekter NW Sensor kann den Start verhindern. Ich kann mir nur keinen Reim daraus bilden, warum der Motor dann während der Fahrt auf der Autobahn ausgegangen ist?

@das-weberli, über deine Meinung zu diesem Thema hierzu würde ich mich auch sehr freuen 🙂

@das-weberli - hoffentlich klappt es jetzt mit der Verlinkung

Wenn der Anlasser normal dreht hat er scheinbar schonmal Verdichtung und da er auch nicht hakt,also nicht ungleichmäßig durchläuft klemmt scheinbar auch nichts (Kolben an den Ventilen).Trotzdem kann es nicht schaden die Verdichtung zu prüfen.Ich tippe trotzdem eher auf Kraftstoffzufuhr bzw.Einspritzung.Hast Du schonmal die Sicherungen besonders von der Kraftstoffpumpe nachgesehen?Oder mal gehört das die Pumpe läuft bei Zündung Stufe 1?

Ja, die Kraftstoffpumpe läuft wie immer deutlich hörbar bei Zündung ein. Ich habe die Rücklaufleitung am Filter abgezogen und in eine Flasche geführt, dann Zündung ein und es kam ordentlich was rausgeschossen. Von daher an dieser Stelle in Ordnung.

Zitat:

Ja, die Kraftstoffpumpe läuft wie immer deutlich hörbar bei Zündung ein. Ich habe die Rücklaufleitung am Filter abgezogen und in eine Flasche geführt, dann Zündung ein und es kam ordentlich was rausgeschossen. Von daher an dieser Stelle in Ordnung.

Hast du nun den Dieselfilter unter die Lupe genommen? Ich weiß nicht ob man einen Dieselfilter umgehen kann... ich wünsche Dir das es der Dieselfilter ist. Auch wenn der Filter erst 20 000km im Einsatz war... nur vielleicht ein Produktionfehler!
Aber die Chance würde ich nutzen und ggf. einen neuen einsetzen! Ich habe es mit einem 4B 2,5 Tdi auch erlebt!

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