2.0D hat Öl verbrannt, unkontrolliertes Hochdrehen, abgewürgt! Überlebenschancen?
Hallo zusammen,
es musste ja so kommen... ich, ganz der notorische Pechvogel³, hab gestern den wohl brutalsten Fehler erwischt, den man bei einem Turbodiesel haben kann: Unkontrolliertes Hochdrehen aufgrund Ölverbrennung. 🙁
Fuhr auf der Autobahn mit 120 km/h im 6. Gang, Begrenzung wurde aufgehoben. Fünften Gang rein, kräftig beschleunigt. Zunächst kaum Beschleunigung, dann plötzlich ordentliche. Hm, komisch. Trete die Kupplung um den 6. Gang einzulegen, Fuß natürlich vom Gas - höre den Motor aufjaulen! Wundere mich noch während ich wieder einkupple, 6. Gang ist nun drin, rechter Fuß wanderte gewohnheitsbedingt zurück aufs Gaspedal. Fuß runter - Auto beschleunigt weiter! Nochmal kurz Kupplung getreten, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ich nicht spinne: Nein, er dreht tatsächlich ohne mein zutun hoch! OH SHIT, ich weiß was das heißt, davon habe ich mal gelesen und ein Video gesehen... der Motor verbrennt sein Öl als neuen Kraftstoff! Gerade als ich den Gedanken zu Ende gedacht habe, sehe ich den ersten blauen Rauch im Rückspiegel. Sofort wieder eingekuppelt, Gefahrenbremsung rüber auf den Standstreifen eingeleitet und mit quietschenden Reifen ohne die Kupplung zu treten zum Stillstand gebracht. Motor ging dabei glücklicherweise aus.
Habe ihn natürlich ausgelassen, ADAC gerufen und zur Werkstatt meines Vertrauens schleppen lassen.
Vom ersten Bemerken des unkontrollierten Hochdrehens beim Einlegen des 6. Gangs bis zum Beginn der Gefahrenbremsung mit Abwürgen sind wohl ca. 15-20 Sekunden vergangen, schwer einzuschätzen so nachträglich, vor lauter Panik/Adrenalin fühlte sich die Zeit vielleicht völlig anders an*. Wie hoch er während des testweisen treten der Kupplung gedreht hat kann ich nicht genau sagen, aber ich glaube mich zu erinnern, die Drehzahlnadel nicht bis in den roten Bereich (oder nur in dessen Anfang) steigen gesehen zu haben.
Was meint ihr... besteht eine Chance, dass der Motor das überlebt hat? Falls ja, mit welchen anderen Schäden habe ich möglicherweise zu rechnen? (Denke die Kupplung dürfte das nicht unbeschadet überlebt haben, andererseits roch es überhaupt nicht nach heißer Kupplung, verblüffenderweise.)
Und wie könnte es dazu gekommen sein?
Mir war noch aufgefallen, dass der Spritverbrauch seit dem letzten Tanken vor ein paar Tagen irgendwie sehr hoch war - hatte schon an mir gezweifelt, ob ich denn nicht ganz vollgetankt hätte (Verbrauchsanzeige hab ich mangels Bordcomputer keine, konnte daher nur nach dem Tripzähler und der Tanknadel gehen). Leistungsentfaltung war bis zuletzt gut, habe den Turbo immer schön brav kalt und warm gefahren, hat auch keine Heulgeräusche gemacht... denke daher, dass der Turbo wohl noch OK war. Tippe eher auf möglicherweise insgeheim defekten Injektor und darauffolgende extreme Ölverdünnung durch Diesel. Ölstand hatte ich zuletzt vor etwa einem Monat kontrolliert, war zwar nahe Maximum (wie zu erwarten, letzter Wechsel ist nicht lange her), aber nicht darüber. Fahrprofil war zuletzt wie all die Jahre zuvor auch, keine exzessiven Kurzstrecken, täglich 2x 25 km mit 50% Autobahnanteil, am WE hin und wieder auch längere Strecken.
Danke euch im Voraus für eure Hilfe.
Mit traurigem Gruß,
Matt
* Nachtrag:
Habe gerade mal die Distanz vom "120 aufgehoben" Schild bis zum Stillstand anhand der Satellitenbilder und Messfunktion von Google Maps ausgemessen: 1,25 km. Bei einer angenommenen Geschwindigkeit von 130-150 km/h über diese Strecke dürfte sich das ganze also tatsächlich binnen 30-35 Sekunden abgespielt haben, wobei in den ersten ca. 10 Sekunden ja noch nicht viel passiert ist. Sieht also so aus als könnte meine Schätzung gut hinkommen.
Beste Antwort im Thema
Statusupdate:
Hat sich nun eine ganze Weile gezogen bis die Werkstatt zeitlich dazukam.
Bei der weiteren Demontage wurden erfreulicherweise keine Metallspäne im Öl gefunden, d. h. der Turbo selbst hat wohl gehalten, scheint nur die Öldichtung gewesen zu sein, die es da zerrissen hatte. Motor ließ sich auch problemlos händisch drehen. Da fiel mir schon mal ein Stein vom Herzen. Abgassystem wurde komplett demontiert, auslaufen gelassen (kam fast gar nichts raus, der PSA DW10 scheint Motoröl erstaunlich sauber zu verbrennen... es hieß da hätten sie schon ganz andere Sachen mit Dieseln anderer Fabrikate bei solchen Turboschäden erlebt), zur Reinigung gespült und wieder montiert. Zwischenzeitlich kam frisches Öl, ein neuer Ladeluftkühler und der neue Turbo rein. Danach gab es gestern dann die erste Möglichkeit für einen bangen ersten Start... Sprang problemlos an und lief! Soweit also so gut.
Bei der ersten Probefahrt fielen jedoch noch zwei Sachen auf: Zum einen wirft er wohl einen Fehler bzgl. des Differenzdrucksensors, und wenn man versucht diesen mit dem Diagnosesystem anzusprechen, hängt sich das komplette Steuergerät auf und reagiert nicht mehr. Der Sensor hat es also wohl hinter sich und muss getauscht werden - aber gut, die Dinger scheinen ja wohl bei jedem früher oder später mal kaputt zu gehen, was man hier auf MT und in anderen Foren so liest. Zum anderen wurde noch Öl am Krümmer gefunden, wobei aber nicht ganz klar ist, ob es frisches war oder ein Rest vom Turboschaden, das muss mittels Gegentest bei einer neuen Probefahrt nach Austausch des Differenzdrucksensors nochmal eruiert werden.
[Und noch eine Randnotiz: Vor 3 Jahren erlitt mein Klimakondensator einen glatten Durchschuss durch einen Steinschlag und musste getauscht werden, gegen einen neuen vom selben Zulieferer wie der originale von Volvo. Als nun der Ladeluftkühler demontiert wurde, fiel dem Mechaniker die unterste Lamellenreihe des Klimakondensators einfach entgegen und klatschte auf den Hallenboden! Bin zu meinem Auto gerufen worden um mir das mit eigenen Augen anzusehen... die nächsten Lamellenreihen hingen in der Mitte schon durch, und durch sanftes darüberstreichen mit einem Finger fielen dem Kondensator schon der Reihe nach die nächsten Lamellenstücke aus. Lächerlich, nach 3 Jahren! Der alte Kondensator, mit dem mein Elch 2007 vom Band gelaufen war, sah abgesehen von dem Steinschlag nach 7 Jahren noch fast aus wie neu. Anscheinend wurde da also qualitativ beim Zulieferer ein Rückschritt gemacht seitdem... Immerhin bekam ich auf Garantie einen neuen, Kostenübernahme 50-100%, genauer Faktor ist noch nicht raus. Bin nur froh, dass das jetzt im Zuge dieses anderen Themas bemerkt wurde, wo nun sowieso schon die ganze Front zerlegt war und man super rankam, so war der Austausch zumindest schnell erledigt.]
56 Antworten
Im Vida steht 4,8l bei der ganzen Auflistung... Ich kann dir aber nicht sagen ob das inkl Filter und Korrektur ist... Ich würde aber sagen ja, das passt. Ich kauf immer 5l und hab noch nen Schluck (~0,5l) übrig wenn ich fertig bin...
Gut, wenn die Füllmenge dieselbe war, die abgerechnet wurde (wovon ich mal ausgehe), dann scheint die Werkstatt keine Schuld zu treffen und mein Auto wohl zuletzt stark das Öl verdünnt zu haben, ohne dass ich es realisiert hab. Muss auch dazu sagen, diese letzte Ölpeilung war vielleicht auch nicht korrekt, denn der Wagen stand in der Einfahrt meiner Eltern, die nicht ganz gerade ist, und der Peilstab war wie üblich ziemlich vollgesaut, trotz abwischen. Das ist leider ja eine kleine Unsitte bei dem Motor... ein Freund von mir hat das mit seinem Peugeot mit selbem Motor auch. Der Peilstab ist nicht sonderlich clever gemacht, hatte noch bei keinem Auto einen schlechteren muss ich leider sagen.
So, hat nun doch etwas länger gedauert, bis die Werkstatt dazu kam ihn zu zerlegen - erstes Fazit: Aus dem Ansaugtrakt des Turbos liefen ihnen 2 L Öl entgegen, Turbo müsse daher auf jeden Fall neu und dann könne man erst weitersehen.
Ob das aber die einzige Ursache war, ist m. E. noch fraglich, denn ich hatte wie erwähnt kurz zuvor ja deutlich erhöhten Verbrauch ohne fehlende Leistung bemerkt zu haben - und das passe nach ihrer Ansicht nicht wirklich zusammen.
Frage an euch: Wenn das Öl im Turboansaugtrakt war, ist es dann eindeutig, dass die Ölzufuhr an den Motor zur unkontrollierten Verbrennung nur vom Turbo selbst ausging?
Denn ich frage mich ja, ob er mir aufgrund erhöhtem Ölstand (schien ja zu hoch zu sein?) davongelaufen ist, oder durch plötzliches Totalversagen des Turbos - denn wie gesagt hatte ich zuvor keine spürbaren Leistungseinbußen und komische Geräusche. Aber nach meinem laienhaften Verständnis führt beim "Runaway" eines Diesels allein aufgrund erhöhtem Ölstand der übliche Weg des Öls doch durch die Kurbelwellenentlüftung, aber nicht auch über den Lader, oder?
...das wäre eigentlich der Klassiker... Tuboschaden mit Undichtigkeit des Ölkreislaufs zum Ansaugtrakt hin und der Motor zieht sich das Öl über diesen Weg rein.
Turboschaden ist normalerweise keine schleichende Sache... mir ist vor einigen Jahren der Turbo von meiner damaligen Sattelzugmaschine mit ca. 700.000km um die Ohren geflogen... da gabs einen lauten Knall, als wenn unter der Kabine einer eine Kanone abfeuert und schon gings los mit einer riesigen Nebelfahne am Auspuff.
Zum Glück war die Undichtigkeit zum Auspufftrakt hin und nicht zum Ansaugtrakt, daher hat der das Motoröl nur durch den Auspuff gejagt und hat nicht hochgedreht.
Beim Zerlegen stellte sich raus, dass es das Lager der Turbinenwelle des Turbos zerlegt hat, das Ganze ins Taumeln kam und die Verdichterschaufeln dadurch am Gehäuse angeschlagen haben.
Hier ein Photo des noch eingebauten & defekten Turbos... http://up.picr.de/11384564ty.jpg
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Neues Update... Kostenvoranschlag ist da. Leute, mir wird schlecht:
Turbo muss neu, soweit klar - muss aber ein tatsächliches Neuteil werden, da keine qualitativ guten aufbereiteten lieferbar sind zurzeit, erst wieder im September. Ladeluftkühler ist auch randvoll mit Öl gelaufen, muss daher auch neu. Allerlei Schläuche usw. müssen gereinigt werden, das komplette verbliebene Motoröl muss natürlich raus und ersetzt werden samt Filter, und aufgrund der Garantiebedingungen, die der Hersteller des Turbos vorgibt, muss der Luftfilter außerdem noch erneuert werden. Dazu kommen dann noch ein paar Kleinigkeiten wie Montagezubehör, plus natürlich die Arbeitszeit und die Gebühren für den Ersatzwagen, womit ich dann auf insgesamt rund 1.800 € komme. Und dann steht ja noch nicht einmal fest, ob er wieder läuft wie vorher und keine Folgeschäden davongetragen hat... 🙁
Was meint ihr, klingt das preislich erstmal soweit fair?
Sollte ich womöglich darüber nachdenken, mal z. B. bei einem Volvohändler mit Werkstatt anzufragen, ob sie ihn mir im jetzigen defektem Zustand für einen brauchbaren Preis ankaufen würden, wenn ich ihn gegen einen anderen gebrauchten Elch eintausche? Immerhin scheint der Reparaturpreis ja etwa 30-40% des Restwerts zu betragen, wenn ich mir ansehe, für was andere V50 mit dem Alter und der Laufleistung gehandelt werden... da kommt man schon ins Grübeln, auch wenn ich sonst noch echt zufrieden mit ihm war.
Hu,
frag doch bzgl Turbo bei Spezis an, ob die das Altteil reparieren können oder revitiertes Teil anbieten anstatt Neuteil.
Meine Frage: wie kommt überhaupt das Öl überall hin? Da muss doch vorher die Ölkontrollleuchte was angezeigt haben und auch nachgekippt worden sein!
Außerdem könntest Du versuchen, die richtig teuren Teile selbst gebraucht aus Schweden zu Importieren.
http://en.bildelsbasen.se/?...[0]=204127100&vcx=5025&pc[0]=120105100
Problem ist, meine Werkstatt arbeitet nur mit ausgewählten Turbolieferanten zusammen, aufgrund schlechter Erfahrungen - und der Wagen ist ja nun schon zum Teil zerlegt. Selbst Bauteile organisieren und einbauen lassen wäre zwar eine Option, machen sie aber auch nur echt ungern und dann mit Gewährleistungsausschluss soweit ich weiß, was bei meinem chronischen Pech vielleicht auch nicht die beste Idee ist.
@wiri, was meinst du damit, "wie das Öl überall hinkommt"? In die ganzen nun zu reinigenden Bauteile? Naja, schlicht durch die Verbrennung dessen. Hab mir vorhin auch erklären lassen, dass u. a. im Preis eine komplette Demontage und Spülung des Abgassystems, inkl. Kat und DPF enthalten ist, weil da natürlich nun auch haufenweise Ölrückstände zu finden sind. Falls du den vorher vermutlich erhöhten Ölstand meinst, siehe meine vorigen Antworten.
Zitat:
@mat619 schrieb am 13. Juli 2016 um 15:51:01 Uhr:
Sollte ich womöglich darüber nachdenken, mal z. B. bei einem Volvohändler mit Werkstatt anzufragen, ob sie ihn mir im jetzigen defektem Zustand für einen brauchbaren Preis ankaufen würden, wenn ich ihn gegen einen anderen gebrauchten Elch eintausche? Immerhin scheint der Reparaturpreis ja etwa 30-40% des Restwerts zu betragen, wenn ich mir ansehe, für was andere V50 mit dem Alter und der Laufleistung gehandelt werden... da kommt man schon ins Grübeln, auch wenn ich sonst noch echt zufrieden mit ihm war.
Ganz ehrlich? Genau das würde ich probieren. Auch wenn du natürlich noch ordentlich was drauflegen musst, aber einen Gebrauchten vom Händler mit ein wenig Gewährleistung (ist ja Standard, oder?) würde ich in dem Fall dem eigenen, reparierten Wagen vorziehen.
Der Händler kann ihn ja in Ruhe so nebenbei herrichten lassen, wann immer gerade ein wenig Leerlauf in der Werkstatt ist, und hat von daher viel weniger Risiko mit deinem defekten Wagen, als du als Privatperson, also insofern sollte das möglich sein.
Momentan steht der Wagen aber in einer anderen (freien) Werkstatt? Die haben keine passenden Gebrauchten auf dem Hof?
Noch ein kurzer Nachtrag: War vorhin nochmal in der Werkstatt und habe mit dem Meister bzgl. möglichen Folgeschäden gesprochen: Seiner Erfahrung nach (hatte schon diverse Autos mit exakt diesem Schadensbild, bei denen zum Teil nicht so gut reagiert wurde vom Fahrer) ist die Chance, dass der Motor Folgeschäden davon getragen hat, wohl äußerst gering. Alle solchen Autos, die ihm untergekommen sind, haben die unkontrollierte Ölverbrennung problemlos überstanden. Drückt mir die Daumen, dass ich zumindest in der Hinsicht Glück hatte! 🙂
Zitat:
@hw_driver schrieb am 13. Juli 2016 um 19:17:53 Uhr:
Momentan steht der Wagen aber in einer anderen (freien) Werkstatt? Die haben keine passenden Gebrauchten auf dem Hof?
Nein, leider gar nichts. Die verkaufen seltenst mal Autos weiter.
Spaßeshalber hab ich mich mal kundig gemacht - die ersten Schätzungen für den Restverkaufswert von meinem lagen nach mündlicher Auskunft bei bestenfalls 2.000 €, aufgrund des Schadens. Scheint als würde sich eine Reparatur in jedem Fall lohnen, selbst wenn ich ihn direkt danach verkaufen würde.
Die Sache mit einem potentiellen Verkauf wäre auch sowieso, dass er jetzt schon halb zerlegt bei der freien Werkstatt steht, die ich dann ja für zumindest die Diagnose- und Demontage Arbeitszeit (war mit Sicherheit nicht unerheblich) entlohnen müsste - und dann stehe ich erstmal womöglich wochenlang ohne Auto da. Ein Zweitfahrzeug hab ich nicht, sodass ich einen Leihwagen brauche, was massiv Geld frisst, während der Werkstattersatzwagen sehr günstig ist. Außerdem sieht der Gebrauchtmarkt momentan in meiner Gegend nicht besonders toll aus... wüsste spontan auch gar nicht was ich kaufen sollte. Hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, da ich eigentlich mit meinem Elch echt zufrieden war. Nochmal einen S40/V50 Diesel kaufen würde ich jedoch nicht, einfach aufgrund der Tatsache, dass meine Fahrtstrecken über die nächsten paar Jahre eher kürzer als länger werden dürften, und ich jetzt bereits schon relativ nah am unteren Ende der "noch OK für Diesel" Skala bin in der Hinsicht... und wir wissen alle, wie selten (und dann teilweise überteuert) die Benziner sind. Das würde so auf die schnelle jetzt nichts - bis nächsten Monat bräuchte ich ein Auto, da ich für den Sommerurlaub darauf angewiesen sein werde. Von daher bleibt eigentlich nur die Reparatur.
Was meint ihr denn eigentlich zu dem Reparaturpreis an sich? Wenn ich andere Forenposts zum Thema Turbotausch so ansehe, scheine ich damit eigentlich ganz gut zu liegen, trotz des neuen und nicht wiederaufbereiteten Turbos, oder irre ich mich?
Gibt es den Motor / Turbo auch bei anderen Herstellern?
Ist das dieser hier?
http://www.turbo-shop.net/de/Turbolader-Serie/Volvo/V50/2.0-D.html
Kurz und knapp, lass ihn machen. Der Preis geht in Ordnung und viel billiger kommst du auch nicht weg, wenn du selber Teile ran karrst.
Statusupdate:
Hat sich nun eine ganze Weile gezogen bis die Werkstatt zeitlich dazukam.
Bei der weiteren Demontage wurden erfreulicherweise keine Metallspäne im Öl gefunden, d. h. der Turbo selbst hat wohl gehalten, scheint nur die Öldichtung gewesen zu sein, die es da zerrissen hatte. Motor ließ sich auch problemlos händisch drehen. Da fiel mir schon mal ein Stein vom Herzen. Abgassystem wurde komplett demontiert, auslaufen gelassen (kam fast gar nichts raus, der PSA DW10 scheint Motoröl erstaunlich sauber zu verbrennen... es hieß da hätten sie schon ganz andere Sachen mit Dieseln anderer Fabrikate bei solchen Turboschäden erlebt), zur Reinigung gespült und wieder montiert. Zwischenzeitlich kam frisches Öl, ein neuer Ladeluftkühler und der neue Turbo rein. Danach gab es gestern dann die erste Möglichkeit für einen bangen ersten Start... Sprang problemlos an und lief! Soweit also so gut.
Bei der ersten Probefahrt fielen jedoch noch zwei Sachen auf: Zum einen wirft er wohl einen Fehler bzgl. des Differenzdrucksensors, und wenn man versucht diesen mit dem Diagnosesystem anzusprechen, hängt sich das komplette Steuergerät auf und reagiert nicht mehr. Der Sensor hat es also wohl hinter sich und muss getauscht werden - aber gut, die Dinger scheinen ja wohl bei jedem früher oder später mal kaputt zu gehen, was man hier auf MT und in anderen Foren so liest. Zum anderen wurde noch Öl am Krümmer gefunden, wobei aber nicht ganz klar ist, ob es frisches war oder ein Rest vom Turboschaden, das muss mittels Gegentest bei einer neuen Probefahrt nach Austausch des Differenzdrucksensors nochmal eruiert werden.
[Und noch eine Randnotiz: Vor 3 Jahren erlitt mein Klimakondensator einen glatten Durchschuss durch einen Steinschlag und musste getauscht werden, gegen einen neuen vom selben Zulieferer wie der originale von Volvo. Als nun der Ladeluftkühler demontiert wurde, fiel dem Mechaniker die unterste Lamellenreihe des Klimakondensators einfach entgegen und klatschte auf den Hallenboden! Bin zu meinem Auto gerufen worden um mir das mit eigenen Augen anzusehen... die nächsten Lamellenreihen hingen in der Mitte schon durch, und durch sanftes darüberstreichen mit einem Finger fielen dem Kondensator schon der Reihe nach die nächsten Lamellenstücke aus. Lächerlich, nach 3 Jahren! Der alte Kondensator, mit dem mein Elch 2007 vom Band gelaufen war, sah abgesehen von dem Steinschlag nach 7 Jahren noch fast aus wie neu. Anscheinend wurde da also qualitativ beim Zulieferer ein Rückschritt gemacht seitdem... Immerhin bekam ich auf Garantie einen neuen, Kostenübernahme 50-100%, genauer Faktor ist noch nicht raus. Bin nur froh, dass das jetzt im Zuge dieses anderen Themas bemerkt wurde, wo nun sowieso schon die ganze Front zerlegt war und man super rankam, so war der Austausch zumindest schnell erledigt.]
Hallo,
erstmal vorab: toi toi toi, dass das gute Stück wieder läuft.
Ich habe deine Leidensgeschichte gerade durchgelesen, da ich auch einen Tuboschaden vor 1500km (KM Stand 207.000) hatte.
Der Preis von 1800 ist auf jeden Fall ok; ich vermute du brauchtest neue Schläuche (Stück etwa 60-100 Euro ), nen Ladeluftkühler, Öl, Ölfilter, den Turbo und ne Menge Stunden. Meine freundliche freie Werkstatt hat mir einen überholten Garrett (wie auch zuvor Verbaut) nach Handeln für rund 800 Euro verbaut inkl. 12 Monate Gewährleistung (Leitungen gereinigt (war nichts zu erkennen), Ladeluftkühler noch gut, inkl. Ölwanne ausputzen und Ölwechsel). Mein Turbo hatte eine gewaltige Unwucht, die fast schon gespant hätte. Da ein überholter Turbo rund 300 kostet und ein neuer laut Volvo 1100, ist dein Preis sogar relativ gut. Bei mir konnte das Hochdrehen umgangen werden ( System ging in den Notlauf davor, Fehler Code Tubo Druck im OBD). Volvo hätte 2300 bei mir verlangt (aber auch Turbo als Neuteil!). Allein für die Fehlersuche haben die mir 150 Euro abgenommen. Volvo hat mich sogar noch weiterfahren lassen zur nächsten Werkstatt. Auf der Rechnung steht "bedingt fahrbereit" und die Aussage dazu" das geht schon". Jetzt hab ich ein OBD Gerät und somit passiert mir das nicht mehr...
Mir wurde von meiner freien Werkstatt nach der Reparatur der Liqui Molly Diesel Systemreiniger empfohlen damit der Motor nicht mehr so nagelt und ggf der Injektorreiniger. Nach dem Systemreiniger klingt mein Motor wieder super rund und ich bin voll zufrieden. Späne waren bei mir auch nicht im Öl. Hast du deinen Turbo gesehen? Welle gebrochen?
Viel Erfolg mit der Sensor Geschichte!
Zitat:
@derwillinger schrieb am 24. Juli 2016 um 15:01:09 Uhr:
Hallo,
erstmal vorab: toi toi toi, dass das gute Stück wieder läuft.
Der Preis von 1800 ist auf jeden Fall ok; ich vermute du brauchtest neue Schläuche (Stück etwa 60-100 Euro ), nen Ladeluftkühler, Öl, Ölfilter, den Turbo und ne Menge Stunden.
Bingo, so war es. Hab mir die alten Teile zeigen lassen... der Ladeluftkühler war komplett schwarz, wäre wohl nur mit zeitintensiver Reinigung zu richten gewesen, wenn überhaupt. Schläuche sind bei dem Montageteileset wohl neue mit dabei gewesen.
Zitat:
@derwillinger schrieb am 24. Juli 2016 um 15:01:09 Uhr:
Mir wurde von meiner freien Werkstatt nach der Reparatur der Liqui Molly Diesel Systemreiniger empfohlen damit der Motor nicht mehr so nagelt und ggf der Injektorreiniger. Nach dem Systemreiniger klingt mein Motor wieder super rund und ich bin voll zufrieden.
Interessant, von dem Zeug hab ich noch nie gehört. Wofür wurde das bei dir verwendet, bzw. lief er vorher nicht besonders?
Zitat:
@derwillinger schrieb am 24. Juli 2016 um 15:01:09 Uhr:
Hast du deinen Turbo gesehen? Welle gebrochen?
Hab ihn gesehen, ja, Welle war wohl noch in Ordnung allem Anschein nach, nur die dämliche Öldichtung hat aufgegeben.
Zitat:
@derwillinger schrieb am 24. Juli 2016 um 15:01:09 Uhr:
Viel Erfolg mit der Sensor Geschichte!
Danke! Hatte gehofft meinen Elch heute endlich wieder mitnehmen zu können, aber gerade kam der Anruf von der Werkstatt, dass der neue Differenzdrucksensor zwar jetzt drin sei, man jedoch mit dem Ergebnis "noch nicht ganz zufrieden" sei... Glaub ich schau nachher mal persönlich vorbei und lass mir zeigen was jetzt noch los ist.