2.0D hat Öl verbrannt, unkontrolliertes Hochdrehen, abgewürgt! Überlebenschancen?

Volvo V50 M

Hallo zusammen,

es musste ja so kommen... ich, ganz der notorische Pechvogel³, hab gestern den wohl brutalsten Fehler erwischt, den man bei einem Turbodiesel haben kann: Unkontrolliertes Hochdrehen aufgrund Ölverbrennung. 🙁

Fuhr auf der Autobahn mit 120 km/h im 6. Gang, Begrenzung wurde aufgehoben. Fünften Gang rein, kräftig beschleunigt. Zunächst kaum Beschleunigung, dann plötzlich ordentliche. Hm, komisch. Trete die Kupplung um den 6. Gang einzulegen, Fuß natürlich vom Gas - höre den Motor aufjaulen! Wundere mich noch während ich wieder einkupple, 6. Gang ist nun drin, rechter Fuß wanderte gewohnheitsbedingt zurück aufs Gaspedal. Fuß runter - Auto beschleunigt weiter! Nochmal kurz Kupplung getreten, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ich nicht spinne: Nein, er dreht tatsächlich ohne mein zutun hoch! OH SHIT, ich weiß was das heißt, davon habe ich mal gelesen und ein Video gesehen... der Motor verbrennt sein Öl als neuen Kraftstoff! Gerade als ich den Gedanken zu Ende gedacht habe, sehe ich den ersten blauen Rauch im Rückspiegel. Sofort wieder eingekuppelt, Gefahrenbremsung rüber auf den Standstreifen eingeleitet und mit quietschenden Reifen ohne die Kupplung zu treten zum Stillstand gebracht. Motor ging dabei glücklicherweise aus.

Habe ihn natürlich ausgelassen, ADAC gerufen und zur Werkstatt meines Vertrauens schleppen lassen.

Vom ersten Bemerken des unkontrollierten Hochdrehens beim Einlegen des 6. Gangs bis zum Beginn der Gefahrenbremsung mit Abwürgen sind wohl ca. 15-20 Sekunden vergangen, schwer einzuschätzen so nachträglich, vor lauter Panik/Adrenalin fühlte sich die Zeit vielleicht völlig anders an*. Wie hoch er während des testweisen treten der Kupplung gedreht hat kann ich nicht genau sagen, aber ich glaube mich zu erinnern, die Drehzahlnadel nicht bis in den roten Bereich (oder nur in dessen Anfang) steigen gesehen zu haben.

Was meint ihr... besteht eine Chance, dass der Motor das überlebt hat? Falls ja, mit welchen anderen Schäden habe ich möglicherweise zu rechnen? (Denke die Kupplung dürfte das nicht unbeschadet überlebt haben, andererseits roch es überhaupt nicht nach heißer Kupplung, verblüffenderweise.)

Und wie könnte es dazu gekommen sein?
Mir war noch aufgefallen, dass der Spritverbrauch seit dem letzten Tanken vor ein paar Tagen irgendwie sehr hoch war - hatte schon an mir gezweifelt, ob ich denn nicht ganz vollgetankt hätte (Verbrauchsanzeige hab ich mangels Bordcomputer keine, konnte daher nur nach dem Tripzähler und der Tanknadel gehen). Leistungsentfaltung war bis zuletzt gut, habe den Turbo immer schön brav kalt und warm gefahren, hat auch keine Heulgeräusche gemacht... denke daher, dass der Turbo wohl noch OK war. Tippe eher auf möglicherweise insgeheim defekten Injektor und darauffolgende extreme Ölverdünnung durch Diesel. Ölstand hatte ich zuletzt vor etwa einem Monat kontrolliert, war zwar nahe Maximum (wie zu erwarten, letzter Wechsel ist nicht lange her), aber nicht darüber. Fahrprofil war zuletzt wie all die Jahre zuvor auch, keine exzessiven Kurzstrecken, täglich 2x 25 km mit 50% Autobahnanteil, am WE hin und wieder auch längere Strecken.

Danke euch im Voraus für eure Hilfe.

Mit traurigem Gruß,
Matt

* Nachtrag:
Habe gerade mal die Distanz vom "120 aufgehoben" Schild bis zum Stillstand anhand der Satellitenbilder und Messfunktion von Google Maps ausgemessen: 1,25 km. Bei einer angenommenen Geschwindigkeit von 130-150 km/h über diese Strecke dürfte sich das ganze also tatsächlich binnen 30-35 Sekunden abgespielt haben, wobei in den ersten ca. 10 Sekunden ja noch nicht viel passiert ist. Sieht also so aus als könnte meine Schätzung gut hinkommen.

Beste Antwort im Thema

Statusupdate:
Hat sich nun eine ganze Weile gezogen bis die Werkstatt zeitlich dazukam.
Bei der weiteren Demontage wurden erfreulicherweise keine Metallspäne im Öl gefunden, d. h. der Turbo selbst hat wohl gehalten, scheint nur die Öldichtung gewesen zu sein, die es da zerrissen hatte. Motor ließ sich auch problemlos händisch drehen. Da fiel mir schon mal ein Stein vom Herzen. Abgassystem wurde komplett demontiert, auslaufen gelassen (kam fast gar nichts raus, der PSA DW10 scheint Motoröl erstaunlich sauber zu verbrennen... es hieß da hätten sie schon ganz andere Sachen mit Dieseln anderer Fabrikate bei solchen Turboschäden erlebt), zur Reinigung gespült und wieder montiert. Zwischenzeitlich kam frisches Öl, ein neuer Ladeluftkühler und der neue Turbo rein. Danach gab es gestern dann die erste Möglichkeit für einen bangen ersten Start... Sprang problemlos an und lief! Soweit also so gut.

Bei der ersten Probefahrt fielen jedoch noch zwei Sachen auf: Zum einen wirft er wohl einen Fehler bzgl. des Differenzdrucksensors, und wenn man versucht diesen mit dem Diagnosesystem anzusprechen, hängt sich das komplette Steuergerät auf und reagiert nicht mehr. Der Sensor hat es also wohl hinter sich und muss getauscht werden - aber gut, die Dinger scheinen ja wohl bei jedem früher oder später mal kaputt zu gehen, was man hier auf MT und in anderen Foren so liest. Zum anderen wurde noch Öl am Krümmer gefunden, wobei aber nicht ganz klar ist, ob es frisches war oder ein Rest vom Turboschaden, das muss mittels Gegentest bei einer neuen Probefahrt nach Austausch des Differenzdrucksensors nochmal eruiert werden.

[Und noch eine Randnotiz: Vor 3 Jahren erlitt mein Klimakondensator einen glatten Durchschuss durch einen Steinschlag und musste getauscht werden, gegen einen neuen vom selben Zulieferer wie der originale von Volvo. Als nun der Ladeluftkühler demontiert wurde, fiel dem Mechaniker die unterste Lamellenreihe des Klimakondensators einfach entgegen und klatschte auf den Hallenboden! Bin zu meinem Auto gerufen worden um mir das mit eigenen Augen anzusehen... die nächsten Lamellenreihen hingen in der Mitte schon durch, und durch sanftes darüberstreichen mit einem Finger fielen dem Kondensator schon der Reihe nach die nächsten Lamellenstücke aus. Lächerlich, nach 3 Jahren! Der alte Kondensator, mit dem mein Elch 2007 vom Band gelaufen war, sah abgesehen von dem Steinschlag nach 7 Jahren noch fast aus wie neu. Anscheinend wurde da also qualitativ beim Zulieferer ein Rückschritt gemacht seitdem... Immerhin bekam ich auf Garantie einen neuen, Kostenübernahme 50-100%, genauer Faktor ist noch nicht raus. Bin nur froh, dass das jetzt im Zuge dieses anderen Themas bemerkt wurde, wo nun sowieso schon die ganze Front zerlegt war und man super rankam, so war der Austausch zumindest schnell erledigt.]

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da fällt mir ein, dass mein freundlicher noch eine DPF Reiniger verwendet hat; da das verbrannte Öl vom Turbo (Rauch) im DPF hängen blieb. Würde ja mit nem Differenzdrucksensor Fehler Sinn ergeben.

Zum Reiniger: LM 5128 Motor System Reiniger Diesel. Hat geklopft; ich war aber betriebsblind...

Übrigens meiner ist auch 2007 DPF vor Facelift 😉

Also gestern mal angeschaut, was los ist:
Muss dem Meister recht geben, so ganz zufriedenstellend ist es nicht, wie er läuft. Im kalten Zustand hat mich zunächst ein neuerdings hörbares, leichtes Poltergeräusch des Zweimassenschwungrads überrascht, das jedoch binnen weniger Minuten Leerlauf auf dem Hof von allein verschwand. Das ist wohl der Belastung neulich geschuldet... Hoffentlich wird das nicht schlimmer. Sehr viel störender jedoch war, dass er leicht angestrengt klang und das Abgas äußerst seltsam roch - mein erster Gedanke war, dass der Differenzdrucksensor vielleicht schon vor dem Turboschaden kaputt gegangen war, daraufhin keine Regeneration mehr ausgelöst wurde (könnte mich wenn ich so gezielt darüber nachdenke nicht erinnern, wann die letzte gewesen wäre, hab ich bei meinem eigentlich immer ganz gut spüren können) und nun ist aufgrund dessen und den Rückständen von der Ölverbrennung der DPF etwas arg zu? Keine Ahnung ob das sein könnte. Ließe sich dann ja mit einer statischen Regeneration und nötigenfalls so einem Reinigungsmittel beheben, könnte ich mir denken.

Leider fehlt derm Diagnosecomputer meiner Werkstatt die Funktion, die DPF-Parameter richtig auszulesen, ist wohl ein bekannter Bug in deren Software laut Hersteller. Heute hängt der Meister mein Auto daher mal an einen Diagnosecomputer einer befreundeten Werkstatt, der vermutlich die Parameter auslesen kann und die hoffentlich aufschlussreich sind.

Was mir auch noch als komisch auffiel, war das neuerdings schlechte Abschalten des Motors nach Umdrehen des Zündschlüssels - früher ging er binnen einer Sekunde mit ein paar letzten, ruppigen Umdrehungen aus (typisch Diesel eben), aber als ich ihn gestern ausgemacht habe lief er noch eine extra Sekunde mit ein paar mehr holprigen Umdrehungen nach. Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

Nicht im Ernst.. Hatte meiner nach der Reparatur auch! Ursache war ne defekte Batterie (noch erste). Die gab den Geist auf durch die Tiefentladunf beim Stehen und Abschleppen!
Fehlermeldung könnte durch Unterspannung kommen! Checkt mal die Batterie. ADAC meinte dass das System wohl nicht sauber hoch und runter gefahren ist und daher Probleme beim Abschalten.

Was genau hatte deiner auch, das mit dem holprigen Motorstop oder die DPF-Sache?

Würde mich wundern wenn bei meinem die Batterie für Spinnereien sorgt ehrlich gesagt, die ist erst 2 oder 3 Jahre alt. Andererseits, gestern als ich eingestiegen bin fiel mir auf, dass die Uhrzeit nicht gestellt war, vielleicht hatte er sich also doch tiefentladen. Oder sie haben ihm mal die Batterie abgeklemmt zwecks Reset.

Und welche Fehlermeldung meinst du?

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Bei mir kam "Stabilitätskontrolle inaktiv" "Fehler Lenkradentriegelung" aber erst bei den folgenden Starts als dann die Batterie nicht mehr zum Starten reichte. War 1 Zelle hinüber. Beim ersten Mal ging er nur erst beim abziehen des Schlüssels aus ( 1-2 sek nachlaufen da ich den Schlüssel eh ziehen wollte). Mein Obd Geröt zeigte dann 9,9 V an als er aus war und im Stand 12,7V. Da war mir auch klar dass es nicht sie LIchtmaschine ist. ADAC hat noch gemessen ob ein Verbraucher dran hängt (kurzer) war nicht so

Also Fehlermeldungen wirft meiner gar keine - das einzige was er auch hat ist das Nachlaufen.

Das war ja nun schon ein recht massiver Eingriff und da hängt sicherlich auch noch einiges im Auspuff trotz Reinigung. Wenn du den ein paar mal richtig auf Temperatur hattest, sollte das "angestrengte" von alleine verschwinden. Das nachlaufen hatte meiner auch mit der alten Batterie und war nach austausch selbiger verschwunden. Da er das aber von Anfang an gemacht hatte, ist mir das da erst wirklich aufgefallen. Ist halt mein erster eigener Diesel.

Also dann leg doch mal ein Spannungsmessgerät dran; oder besser direkt überbrücken und testen.
Dpf Reiniger wurde mir zu 18 Euro berechnet.. Die kannst investieren 😁

...es ist der helle Wahnsinn, was ne defekte Batterie auslöst... soll heißen nicht unterschätzen.
Meiner -noch einer ohne DPF ab Werk, is nur ein nachgerüsteter drin... also die problemlosere Variante- wurde ungefähr ein halbes Jahr nachdem ich Probleme mit der Starterbatterie hatte und sie ersetzt hab von meiner Stammwerke anläßlich der HU ausgelesen (Gerätschaft: Gutmann)... das ergab ne 4 seitige Fehlerliste. Der Chef meinte, das kennt er von Volvo gar nicht... soviel Papier (er hat mir die ausgedruckte Liste in die Hand gedrückt) braucht er sonst nur bei Mercedes Modellen.

Statusupdate:

Also beim DPF-Status auslesen gab es keine Auffälligkeiten, und mittlerweile läuft mein Auto wohl wieder einwandfrei - die Werkstatt hat nochmal ein paar längere Probefahrten unternommen, bei denen er immer weniger gequalmt und gestunken hat und sich normaler angehört hat, bis sich zum Schluss keinerlei Qualmbildung und ein gesundes Motorengeräusch eingestellt hat. Das schienen also nur noch Ölreste im Abgassystem gewesen zu sein, die da Ärger gemacht haben, bis sie schlussendlich nun wahrscheinlich verbrannt sind. Soweit also so gut!

Allerdings bemerkte der Meister auf der Rückfahrt dieses unerklärliche, extrem sporadische Drehzahlschwanken und Ruckeln beim Beschleunigen, für das ich auch schon mal einen Thread hier eröffnet hatte - damals dachten wir es könnte Kupplung/ZMS sein, aber das hatte sich nicht bewahrheitet. Als ich den Wagen hierfür in der Werkstatt hatte, sind sie viel und lange Probe gefahren, konnten es aber nicht ein einziges mal nachstellen und hatten sich daher dagegen ausgesprochen, auf Verdacht Kupplung und ZMS zu tauschen. Tatsächlich trat es danach auch bei mir verrückterweise nur noch ein einiges mal ganz kurz im Stau in einem niedrigen Gang auf.
Nun jedenfalls ist das Problem zurück und die Neugier des Meisters maximal geweckt - er wollte damals schon wissen, was es mit diesem mysteriösen Problem auf sich hat, und hat mir daher mein Auto vorerst noch nicht zurückgegeben, da ihm das keine Ruhe lässt. Gut, soll mir recht sein, auf ein paar mehr Tage Leihwagen kommt es nicht an und der kostet mich nichts extra für die Zeit, von daher verzichte ich gern auch noch ein oder zwei weitere Tage auf meinen Elch.

Einen ersten Verdacht hat er auch schon: Kurz nachdem es auftrat erreichte er das Werkstattgelände und stellte bei einem Blick unter die Haube fest, dass im Leerlauf sporadisch Luftbläschen in der Spritleitung zu sehen waren.
Jetzt ist die Frage - normal oder nicht? Was das betrifft gibt es wohl gegenteilige Aussagen, meinte der Meister... manche sagen, bei französischen Dieseln ist das in einem gewissen Rahmen (was auch immer das heißt) völlig normal und unbedenklich, andere hingegen sehen jegliche Luft als fehl am Platz an. Was das betrifft muss er noch fundierte Recherche betreiben.

Weiß jemand von euch da näheres dazu?

und hast du inzwischen eine Antwort. Mein Diesel hat auch etwas Luft in der Leitung.... Deiner ist meinem echt sehr identisch... Mein läuft aber sehr ruhig!

Eine kleine Blase hat meiner auch, ich sag mal halb so groß wie das Auge einer Wasserwaage... Ist normal, hatte ich von Anfang an und schon 2x den Filter gewechselt... Natürlich nicht deshalb. Das der Wagen sich durch schlichtes benutzen wieder normalisiert, hatte ich dir ja auch schon gesagt. Ist halt einfach so. Hab ich schon so oft erlebt, dass lässt sich einfach nach so einem Eingriff nicht vermeiden... Bißchen Öl auf dem Krümmer vom Handschuh bei der Montage und schon stinkt der Bock die nächsten Tage nach verbranntem Öl...

Also mittlerweile steht fest, dass das mit der Luft wohl wirklich harmlos war - aber bei einer darauffolgenden Probefahrt fing er plötzlich an richtig extrem zu ruckeln und (nach Aussage des Meisters, der ihn fuhr) so zu klingen, als würde einer der Injektoren spinnen. Er hatte richtig Angst um den Motor und fuhr deshalb nur im Schneckentempo mit niedrigst möglicher Drehzahl zurück. Daraufhin wurden die Injektoren hinsichtlich der Leckölmenge überprüft, wobei nichts negatives herauskam... allerdings fiel auf, dass er gegen Ende des Tests (lief eigentlich nur mit Leerlauf, abgesehen von wenigen Sekunden 2000 RPM während der Testreihe, so dahin) weißlicher Rauch aus dem Auspuff stieß im Takt der Zündungen, der nach unverbranntem, heißem Diesel roch. Zu dem Zeitpunkt war ich zufällig anwesend, da ich gerade vorbeigeschaut hatte - sah echt ungesund aus. Zuerst dachte man, es könnte vielleicht doch noch ein Rest unverbranntes Öl aus dem Auspuff sein, aber bei der Probefahrt nach dem Rückbau des Testaufbaus verschlimmerte sich die Situation - mehr weißer Rauch, wieder ein laut Aussage aller Mechaniker und des Meisters sehr stark auf defekten Injektor hindeutender, ungesunder Motorlauf. Daher wurden nun alle 4 Injektoren ausgebaut und zu einer Firma geschickt, die sie vernünftig testen und ggf. reinigen kann.
Hoffentlich ist nicht mehr als einer kaputt... sind ja doch nicht ganz billig! 🙁

Womöglich hatte einer der Injektor vorher schon eine Macke und das mit dem Turboschaden hat ihm den Rest gegeben, wurde spekuliert. Erschient mir durchaus plausibel, denn man bedenke den kurz vor dem Turboschaden stark erhöhten Verbrauch, den er hatte... und dann gab es ja noch die Sache mit dem möglicherweise gepanschten Sprit in Kroatien letztes Jahr. Hatte mal an anderer Stelle davon erzählt glaube ich. Kurz zusammengefasst: Nach dem ersten Tanken im Kroatienurlaub hatte ich später auf der Autobahn mal kurz ein Ruckeln und daraufhin eine weiße Wolke hinter meinem Auto gesehen - der Spuk war aber so schnell vorbei wie er kam. Recherche hatte ergeben, dass zur fraglichen Zeit manche kroatische Tankstellen wohl mal wieder (gab es ja schon öfter landesweite Skandale deswegen) gepanschten Sprit verkauft hatten, auch an Markentankstellen, und andere Autofahrer prompt mit Injektorschäden liegengeblieben sind. Meiner verhielt sich nach der Sache jedoch eigentlich brav, in den Tagen danach traten nur noch 2-3x vergleichbare kurze Ruckler auf, aber ohne weißen Rauch, und dann war ewige Zeit Ruhe, bis das Ruckeln in etwas anderer Form zurückkam, siehe meine vorherige Antwort.

Was übrigens noch eine sehr positive Meldung ist: Zwischenzeitlich hat man die Gelegenheit für einen Kompressionstest genutzt. Ergebnis: Nur eine lächerlich geringe Abweichung zwischen Zylindern 1-4, Druckwerte insgesamt sehr gut für einen Motor mit der Laufleistung. Immerhin!

was genau war denn mit der Luft? Bei mir komen ab und an etwas größere Blasen!
eieiei Injektoren sind so eine Sache.. wir haben doch Piezo Injektoren, oder? Einzeln im Betrieb abziehen geht bei denen ja nicht (sonst sofort defekt), aber kann man nicht einfach immer zwischen drin Motor aus und an machen, einen Injektor nach dem anderen Abstecken, um zu schauen welcher Injektor muckt?
Oh dein Werkstattmeister ist ja sehr geduldig! Klasse! Hast du nicht so langsam etwas Angst vor der Rechnung... ich weiß es ist immer hart wenn man schon viel reingesteckt hat, aber wenn die ganzen Meister Stunden aufsummiert werden, dann kommt da doch ordentlich was zusammen bei dir ... hoffe da gibts noch etwas Kulanz! Immerhin müsste dein Zahnriehmen (ggf DPF) auch nächstes Jahr dran sein

Vermutlich praktisch letztes Statusupdate...

Denn bei der Injektorenprüfung letzte Woche kam heraus, dass alle vier Injektoren defekt sind - Ursache: Komplett zugesetzt mit feinen Metallspänen. Ursache dahinter wiederum: die Common Rail Hochdruckpumpe zerstört sich selbst. Kostenpunkt Reparatur: Weitere 2.000-3.000 €, da 4x Injektor + Raillleitungen + Hochdruckpumpe und hoher Arbeitszeitaufwand.
Da bin ich fast in Ohnmacht gefallen. 🙁🙁🙁

Fest steht laut Aussage der Experten, dass die beiden Schäden, der Turbo und das mit den Injektoren/der Pumpe, gar nicht in direktem Zusammenhang stehen - ist einfach brutales Pech, dass mich beide dieser äußerst seltenen Fehler erwischt haben, und das noch dazu zeitlich auf einmal.

Leider ist damit jetzt der Punkt erreicht, an dem es vorbei ist mit meinem Elch... jedenfalls für mich als Besitzer. Mit der Werkstatt habe ich den Plan gefasst, nach gebrauchten Teilen mit vertretbaren Preisen, nach einem Spenderfahrzeug mit Unfallschaden aus der C30/S40/V50/C70 Baureihe oder geeigneten Modellen anderer Hersteller mit demselben Motor zu suchen, und ihn damit instand zu setzen, um ihn so verkaufsfähig zu bekommen. So hoffe ich zumindest die gesamten Schadenskosten wieder reinzuholen, denn im kaputten Zustand ist er nur 1.500-2.500 € wert laut Auskunft diverser Ankäufer, denen ich ihn angeboten habe.

Insbesondere auch tolles Timing bei dem ganzen übrigens: Nächste Woche wollte ich mit dem Auto in den Urlaub fahren, ist alles schon lang gebucht.
Für mich bedeutete das nun hektische Suche nach einem neuen Auto, um mobil zu sein und das idealerweise noch vor dem Urlaub.

Bei der Gelegenheit wollte ich auch einen Abschied von Dieseln nehmen, denn tendenziell wird meine Jahresfahrleistung und mein Bedarf an schnellen und dabei trotzdem sparsamen Langstreckenfahrten eher geringer werden, und im Winter wurde es mit meinem Elch schon oft haarig mit den Regenerationen - wurde einfach nicht warm genug auf meinen täglichen Strecken. Den Spießrutenlauf mit der Abgasreinigung tue ich mir nicht mehr an, habe ich für mich persönlich beschlossen.
Außerdem soll es nach dieser Eskapade jetzt etwas technisch bewährtes, in der Komplexität einfacheres sein, d. h. ein möglichst klassischer Sauger, und nicht alt sowie wenig gelaufen, um nach dieser Horrorgeschichte mal eine ganze Weile Ruhe vor Problemen zu haben.
Daher habe ich mir nun als Ersatz einen in dieses Beuteschema passenden, sparsamen Benziner gesucht - da Volvo in der Hinsicht leider nichts passendes im Portfolio hat werde ich unserer Marke zumindest vorübergehend (bin mir ziemlich sicher irgendwann zurückzukehren, der Volvo-Virus hat mich definitiv nachhaltig infiziert!) den Rücken kehren müssen.

So bin ich nun bei meiner Suche bei Mazda gelandet, mit ihren mir sehr sympathischen (da Gegenteil von Downsizing) Skyactiv-Benzinmotoren, die für mein Streckenprofil ähnliche Verbrauchswerte wie der 2.0D bei etwa vergleichbarer Leistung bieten dürften. Sehr spontan fiel die Wahl daher nun heute auf einen günstigen, zweijährigen Mazda 3 G120 mit nur 22.000 km auf der Uhr, sehr guter Ausstattung und sofortiger Verfügbarkeit, sodass ich ihn noch rechtzeitig zum Urlaub vor der Haustüre stehen habe.

Das soweit nur zur Info, soll nicht direkt mein Abschiedspost sein... ich frequentiere dieses Forum sicherlich noch weiter, allein schon um euch noch auf dem laufenden zu halten was mit der Reparatur und dem Verkauf meines Elchs herauskommt, denn das wird sich ja bestimmt noch ein Weilchen ziehen.
Vielen Dank an der Stelle aber nochmals allen hier für eure bisherige Unterstützung und guten Ratschläge, ihr seid klasse!

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