2.0D hat Öl verbrannt, unkontrolliertes Hochdrehen, abgewürgt! Überlebenschancen?

Volvo V50 M

Hallo zusammen,

es musste ja so kommen... ich, ganz der notorische Pechvogel³, hab gestern den wohl brutalsten Fehler erwischt, den man bei einem Turbodiesel haben kann: Unkontrolliertes Hochdrehen aufgrund Ölverbrennung. 🙁

Fuhr auf der Autobahn mit 120 km/h im 6. Gang, Begrenzung wurde aufgehoben. Fünften Gang rein, kräftig beschleunigt. Zunächst kaum Beschleunigung, dann plötzlich ordentliche. Hm, komisch. Trete die Kupplung um den 6. Gang einzulegen, Fuß natürlich vom Gas - höre den Motor aufjaulen! Wundere mich noch während ich wieder einkupple, 6. Gang ist nun drin, rechter Fuß wanderte gewohnheitsbedingt zurück aufs Gaspedal. Fuß runter - Auto beschleunigt weiter! Nochmal kurz Kupplung getreten, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ich nicht spinne: Nein, er dreht tatsächlich ohne mein zutun hoch! OH SHIT, ich weiß was das heißt, davon habe ich mal gelesen und ein Video gesehen... der Motor verbrennt sein Öl als neuen Kraftstoff! Gerade als ich den Gedanken zu Ende gedacht habe, sehe ich den ersten blauen Rauch im Rückspiegel. Sofort wieder eingekuppelt, Gefahrenbremsung rüber auf den Standstreifen eingeleitet und mit quietschenden Reifen ohne die Kupplung zu treten zum Stillstand gebracht. Motor ging dabei glücklicherweise aus.

Habe ihn natürlich ausgelassen, ADAC gerufen und zur Werkstatt meines Vertrauens schleppen lassen.

Vom ersten Bemerken des unkontrollierten Hochdrehens beim Einlegen des 6. Gangs bis zum Beginn der Gefahrenbremsung mit Abwürgen sind wohl ca. 15-20 Sekunden vergangen, schwer einzuschätzen so nachträglich, vor lauter Panik/Adrenalin fühlte sich die Zeit vielleicht völlig anders an*. Wie hoch er während des testweisen treten der Kupplung gedreht hat kann ich nicht genau sagen, aber ich glaube mich zu erinnern, die Drehzahlnadel nicht bis in den roten Bereich (oder nur in dessen Anfang) steigen gesehen zu haben.

Was meint ihr... besteht eine Chance, dass der Motor das überlebt hat? Falls ja, mit welchen anderen Schäden habe ich möglicherweise zu rechnen? (Denke die Kupplung dürfte das nicht unbeschadet überlebt haben, andererseits roch es überhaupt nicht nach heißer Kupplung, verblüffenderweise.)

Und wie könnte es dazu gekommen sein?
Mir war noch aufgefallen, dass der Spritverbrauch seit dem letzten Tanken vor ein paar Tagen irgendwie sehr hoch war - hatte schon an mir gezweifelt, ob ich denn nicht ganz vollgetankt hätte (Verbrauchsanzeige hab ich mangels Bordcomputer keine, konnte daher nur nach dem Tripzähler und der Tanknadel gehen). Leistungsentfaltung war bis zuletzt gut, habe den Turbo immer schön brav kalt und warm gefahren, hat auch keine Heulgeräusche gemacht... denke daher, dass der Turbo wohl noch OK war. Tippe eher auf möglicherweise insgeheim defekten Injektor und darauffolgende extreme Ölverdünnung durch Diesel. Ölstand hatte ich zuletzt vor etwa einem Monat kontrolliert, war zwar nahe Maximum (wie zu erwarten, letzter Wechsel ist nicht lange her), aber nicht darüber. Fahrprofil war zuletzt wie all die Jahre zuvor auch, keine exzessiven Kurzstrecken, täglich 2x 25 km mit 50% Autobahnanteil, am WE hin und wieder auch längere Strecken.

Danke euch im Voraus für eure Hilfe.

Mit traurigem Gruß,
Matt

* Nachtrag:
Habe gerade mal die Distanz vom "120 aufgehoben" Schild bis zum Stillstand anhand der Satellitenbilder und Messfunktion von Google Maps ausgemessen: 1,25 km. Bei einer angenommenen Geschwindigkeit von 130-150 km/h über diese Strecke dürfte sich das ganze also tatsächlich binnen 30-35 Sekunden abgespielt haben, wobei in den ersten ca. 10 Sekunden ja noch nicht viel passiert ist. Sieht also so aus als könnte meine Schätzung gut hinkommen.

Beste Antwort im Thema

Statusupdate:
Hat sich nun eine ganze Weile gezogen bis die Werkstatt zeitlich dazukam.
Bei der weiteren Demontage wurden erfreulicherweise keine Metallspäne im Öl gefunden, d. h. der Turbo selbst hat wohl gehalten, scheint nur die Öldichtung gewesen zu sein, die es da zerrissen hatte. Motor ließ sich auch problemlos händisch drehen. Da fiel mir schon mal ein Stein vom Herzen. Abgassystem wurde komplett demontiert, auslaufen gelassen (kam fast gar nichts raus, der PSA DW10 scheint Motoröl erstaunlich sauber zu verbrennen... es hieß da hätten sie schon ganz andere Sachen mit Dieseln anderer Fabrikate bei solchen Turboschäden erlebt), zur Reinigung gespült und wieder montiert. Zwischenzeitlich kam frisches Öl, ein neuer Ladeluftkühler und der neue Turbo rein. Danach gab es gestern dann die erste Möglichkeit für einen bangen ersten Start... Sprang problemlos an und lief! Soweit also so gut.

Bei der ersten Probefahrt fielen jedoch noch zwei Sachen auf: Zum einen wirft er wohl einen Fehler bzgl. des Differenzdrucksensors, und wenn man versucht diesen mit dem Diagnosesystem anzusprechen, hängt sich das komplette Steuergerät auf und reagiert nicht mehr. Der Sensor hat es also wohl hinter sich und muss getauscht werden - aber gut, die Dinger scheinen ja wohl bei jedem früher oder später mal kaputt zu gehen, was man hier auf MT und in anderen Foren so liest. Zum anderen wurde noch Öl am Krümmer gefunden, wobei aber nicht ganz klar ist, ob es frisches war oder ein Rest vom Turboschaden, das muss mittels Gegentest bei einer neuen Probefahrt nach Austausch des Differenzdrucksensors nochmal eruiert werden.

[Und noch eine Randnotiz: Vor 3 Jahren erlitt mein Klimakondensator einen glatten Durchschuss durch einen Steinschlag und musste getauscht werden, gegen einen neuen vom selben Zulieferer wie der originale von Volvo. Als nun der Ladeluftkühler demontiert wurde, fiel dem Mechaniker die unterste Lamellenreihe des Klimakondensators einfach entgegen und klatschte auf den Hallenboden! Bin zu meinem Auto gerufen worden um mir das mit eigenen Augen anzusehen... die nächsten Lamellenreihen hingen in der Mitte schon durch, und durch sanftes darüberstreichen mit einem Finger fielen dem Kondensator schon der Reihe nach die nächsten Lamellenstücke aus. Lächerlich, nach 3 Jahren! Der alte Kondensator, mit dem mein Elch 2007 vom Band gelaufen war, sah abgesehen von dem Steinschlag nach 7 Jahren noch fast aus wie neu. Anscheinend wurde da also qualitativ beim Zulieferer ein Rückschritt gemacht seitdem... Immerhin bekam ich auf Garantie einen neuen, Kostenübernahme 50-100%, genauer Faktor ist noch nicht raus. Bin nur froh, dass das jetzt im Zuge dieses anderen Themas bemerkt wurde, wo nun sowieso schon die ganze Front zerlegt war und man super rankam, so war der Austausch zumindest schnell erledigt.]

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Naja, der Käufer deines Autos kann sich glücklich schätzen! Ein komplett in Stand gesetztes Fahrzeug wo alle kritischen Teile ausgetauscht wurden kommt ja fast einem Neuwagen gleich! Und dann auf nen Mazda 3 zu wechseln den mir mein Kfz-Händler (gehört zur Familie) nicht besorgen wollte weil die wohl sehr Rostanfällig sein sollen (nicht meine sondern die Aussage meines Dealers) empfinde ich als Kurzschlusshandlung! Wenn man schon so viel Geld in ein Auto steckt sollte man es auch behalten finde ich! Muss aber jeder selbst für sich entscheiden!

Also ich kann den Ersteller bestens verstehen! Ich war schon kurz davor meinen Elch (auch 10 Jahre alt) nur wegen dem defekten Tubo abzustoßen. Wenn da noch was hinterhergekommen wäre (und dann auch noch so ein Horror Ding) dann wäre ich nicht bereit da weiteres Geld reinzustecken. Mir tuts richtig Leid wie das gelaufen ist.. erst Geld rein und dann nichts davon gehabt. Wünsche bei der Autosuche viel Glück und ein gutes Händchen beim Elch Nachfolger- sei es ein japanischer, französischer, italienischer,..., oder deutscher Autobauer.
Für mich kamen da spontan Skoda ("billiger VW"😉 oder Kia (5 Jahre Garantie ohne Aufpreis soweit ich weiß) in Frage. Mazda wäre auch eine Option.
Über Statusupdates zum Volvo freue ich mich, vor allem auch wie das ganze finanziell ausgeht. Ich habe mal was von ner schwedischen Gebrauchtteile Seite gehört; vllt kommst du so schneller und günstiger an die Teile; hat dazu jemand ein paar Infos zufällig?
Noch ein letztes mal: was war denn mit der Luft im Kraftstoffschlauch???

Zitat:

@GSX-R Jupp schrieb am 11. August 2016 um 00:21:38 Uhr:


Und dann auf nen Mazda 3 zu wechseln den mir mein Kfz-Händler (gehört zur Familie) nicht besorgen wollte weil die wohl sehr Rostanfällig sein sollen (nicht meine sondern die Aussage meines Dealers) empfinde ich als Kurzschlusshandlung!

Tatsächlich bezüglich der aktuellen Baureihe, dem "BM", gebaut seit 2013? Würde mich wundern, denn von der hört man bis jetzt nix negatives - lediglich bei manchen in Mexiko gebauten Exemplaren fiel ein schlecht lackierter Schweißpunkt negativ auf, der aber anstandslos auf Garantie korrigiert wurde. Die mexikanischen Modelle fielen in der Vergangenheit schon öfter negativ auf (erkennt da noch jemand außer mir Parallelen zu VW?), daher habe ich darauf geachtet, dass der von mir ausgesuchte tatsächlich Made in Japan ist. Ansonten hat Mazda eigentlich über die Jahre kontinuierlich dazu gelernt und seine Lacke/Blechqualität durchaus verbessert, heißt es, denn der Rost war ja immer mitunter das einzige, das man den Autos wirklich vorwerfen konnte und was für schlechte Presse sorgte. Außerdem, schlimmstenfalls gibt es eine Hohlraumkonvservierung... und mein letzter Japaner, dem man auch furchtbare Rostanfälligkeit vorwarf, hatte gar nix - auch nicht der meiner Mutter, die denselben Wagen gekauft hatte.

Was meinen Elch betrifft... von "allen kritischen Teilen" kann man definitiv nicht sprechen, neu ist ja nur der Turbolader und der Ladeluftkühler - über die beiden kann sich der nächste freuen, keine Frage. Aber der Rest wird nun mit Gebrauchtteilen instandgesetzt. Damit steht er nachher nur etwas besser da als der durchschnittliche neunjährige V50. Von der Warte aus betrachtet muss man ganz nüchtern kalkulieren:
Wenn ich ihn nun noch z. B. 5 Jahre weiter fahre, werden bei einem V50 kurz- bis mittelfristig bekanntlich noch so einige Verschleißteile erneuert werden müssen - denkt alleine an den Zahnriehmen und den DPF, und wieviel verbleibende Lebenszeit Kupplung und ZMS nach der Belastung jetzt noch in sich haben... kann problemlos gut gehen, muss aber nicht, und bei meinem Glück würde ich darauf nicht wetten wollen. Bei der Gesamtsumme an zu erwartenden Kosten über die Zeit bin ich somit rein wirtschaftlich betrachtet soweit, dass der Wertverlust des höchstwahrscheinlich nur äußerst geringe Wartungskosten (dank Garantieverlängerung bis 2019 inkl.) verursachenden Mazdas mich vermutlich in etwa dasselbe kostet. Danach ist der Elch aber fast 15 und damit in dem kritischen Alter, in dem die zweite Welle der unvorhergesehen daherkommenden Reparaturen zu erwarten ist, während der Mazda die schlimmste Wertverlustphase hinter sich hat und erst mit den ersten Macken ankommen wird.

Von allen Wirtschaftlichkeitsfragen mal abgesehen... nach dem ganzen extremen Pech, das ich nun hatte, bin ich auch ehrlich gesagt einfach an dem Punkt, dass mich mein Elch schlicht nur noch ärgert. Will ich wirklich noch Jahre ein Auto fahren, dass mich so verärgert und mit solch jähen Seitenhieben mein Vertrauen so erschüttert hat? Für mich persönlich muss ich sagen - nein.

Zitat:

@derwillinger schrieb am 11. August 2016 um 08:39:42 Uhr:


Noch ein letztes mal: was war denn mit der Luft im Kraftstoffschlauch???

Hm? Hatte ich doch in meinen vorherigen Antworten geschrieben - es waren sproadisch ein paar Luftbläschen im Kraftstoffschlauch zu sehen, wie dem Meister aufgefallen war. Aber am Ende hat sich das als harmlos und normal für den Motor herausgestellt. Das war die Info, die der Meister von Berufskollegen, die regelmäßig mit PSA-Dieseln zu tun haben, erhalten hat.

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danke für die Antwort!!
ich verstehe dich zu 100%
Volvo- for life?

Zitat:

@derwillinger schrieb am 11. August 2016 um 09:04:33 Uhr:


Volvo- for life?

Ganz ehrlich? Irgendwo schon.

Wie ich schon sagte, ich komme sicher irgendwann einmal zurück... bislang hat mir keins meiner Autos so ein "zuhause"-Gefühl beim Einsteigen vermittelt wie mein Volvo, schon beim ersten Einsteigen. Man fühlt sich sofort wohl darin - ich finde die komplette Ausstrahlung eines Volvos vermittelt irgendwie automatisch einen gewissen vertrauenserweckenden, wenn auch etwas kühlen, professionellen Eindruck, der dir sagt "Ich bring dich wohin du willst, auf meine sichere, unaufdringlich angenehme und zuverlässige Art und Weise, und wenn du willst auch flott!" - und man zweifelt keine Sekunde daran - ohne sich dabei im geringsten wie ein emotions- und charakterloses, kaltes, klinisches Werkzeug anzufühlen, wie es manche Autos meines Erachtens nach tun.
Ist schwer zu beschreiben für einen außenstehenden, aber ich denke Volvobesitzer wissen genau was ich meine... und dieses Gesamtgefühl sowie die sonstigen positiven Qualitäten haben einen nachhaltigen, positiven Eindruck hinterlassen, auch wenn mich mein Elch jetzt doch im Stich gelassen hat. Für mich dennoch kein Grund, der Marke den Rücken zu kehren - bis auf weiteres fahre ich nun erstmal Japaner, einfach weil Mazda momentan das wohl beste Auto für meine momentanen Anforderungen bietet, aber irgendwann komme ich zu Volvo zurück, da bin ich mir sehr sicher. Und wenn es nur irgendwann für ein schnelles Cabrio als Spaßauto oder für einen Oldtimer ist!

Kann deine Entscheidung nur zu gut nachvollziehen... Ich finds auch wirklich schade, wie das gelaufen ist. Man konnte dir ja anfangs gratulieren, dass du den Motor mit dem Abwürgen retten konntest - was die wenigsten schaffen -, aber dann diese Folgekosten... Da wäre es ja fast besser gewesen, der Motor wäre direkt hin gewesen... Ich empfehle in meinem Freundeskreis auch eher "einfache" Autos, aufgrund der eigenen Erfahrungen nur noch in seltensten Fällen Turbodiesel mit dem kompletten Abgasreinigungs-Paket. Finde ich zwar sehr schade, da ich selber mal sehr vom Diesel überzeugt war - aber alleine, wenn ich in diesem Forum quer lese, gibts bei den Dieseln einfach die meisten Probleme.. Gut, wenn man das in Relation zu den verkauften Autos setzt (die kleinen Diesel wurden einfach sehr häufig verkauft), geht es schon, aber ich hab selber auch keine guten Erfahrungen gemacht.

Das "zu Hause"-Gefühl hatte direkt beim ersten C30, in dem ich gesessen habe. Ich bin sogar der Meinung, das schonmal sehr ähnlich wie du beschrieben zu haben, hab sogar viele gleiche Worte benutzt. 😁

Die aktuellen Mazda finde ich wirklich schick, sowohl von der Technik als auch vom Design und das Image ist ebenfalls ziemlich neutral. Gehören ja auch zu den wenigen Herstellern, die gegen den Strom schwimmen und jeden guten Saugmotor mit nem hingerotztem Turbo-Wartungsstau-Mikromotor ersetzen. 🙂 Ich hab neulich mal mit einem Mazda 3 MPS Besitzer gesprochen, das ist ja die gleiche Plattform wie bei unseren Autos... Sogar das Modell leidet leider ziemlich unter Rost, sodass der schon Angst um seine Wagenheberaufnahmen hatte. Eigentlich schade drum, so jung wie die Autos sind...

Falls du ein schnelles Cabrio suchst, dann guck dir nen C70 I an... Gut, es gibt ja nur zwei Cabrios von Volvo, so viel Auswahl hättest du eh nicht 😉 Die Preise für die C70 I sind völlig im Keller, für 3000€ kriegt man da teilweise gute Exemplare. Die als T5 oder 2.4T sind einfach nur Wahnsinn... Hätte ich mich gegen den zweiten C30 entschieden, wäre es ein C70 I T5 geworden, allerdings als Coupe. Ein Bekannter hatte zu dem Zeitpunkt gerade einen zu verkaufen, auch noch in der richtigen Farbe (Mango 😰 ), aber bei mir musste es noch ein C30 sein 😉

Hallo leute

Hat volvo eigendlich etwas dagegen getan z.b. Mit einer software oder so?

Ich habe so eben die möglichkeit einen v50 2.0d bj 10. 2007 mit 184 000km zu übernehmen. Muss ich mir jetzt da gedanken machen?

Lg jimmy

Das hat nichts mit Volvo zu tun, dass kann dir bei jedem Diesel (egal welches Fabrikats) passieren. Hier passieren Physikalische Prozesse, die nicht mittels Software gesteuert werden können (Stichwort Drehzahlbegrenzer)

Das passiert also wenn der ölstand über max steig, grob gesagt.. Oder wie genau?

Jopp (aber ich bin auch nur Laie und kann dir das nicht genauer erklären, dafür haben wir andere Spezis hier 🙂 )

...das kann immer dann passieren, wenn auf irgendeinem Weg brennbare Flüssigkeit unkontrolliert in die Brennräume gelangt.
Undichtigkeiten im Ölkreislauf hin zum Ansaugtrakt sind quasi der obligatorische Fall. Oft passiert das, wenns den Turbo zerlegt... da die Turbinenwelle mit sehr hohen Drehzahlen dreht wird die Lagerung über den Ölkreislauf geschmiert. Kommt es jetzt an der Lagerung zu einem Schaden kommt die Turbinenwelle mit den Turbinenschaufeln ins Taumeln und schlägt meist mit hohen Drehzahl am Turbogehäuse an. Dabei kommts nicht nur zu einer Menge an Metallsplittern, Spänen, usw. sondern auch dazu, dass der Ölkreislauf im Bereich der Wellenlagerung undicht wird und das Motoröl in den Ansaugtrakt des Motors gespritzt und gesogen wird. Dadurch gelangt das Öl über die Einlaßventile über die normalerweise nur die zur Verbrennung nötige Luft zugeführt wird als Brennstoff in die Brennräume, wird verdichtet und verbrannt. Der Motor läuft unkontrolliertbar mit seinem eigenen Motoröl... da die Brennstoffzufuhr nicht mehr nur über den üblichen durch die Fahrzeugelektronik kontrollierbaren Weg -also z.B. über die Injektoren- funktioniert.

Das war jetzt mal der Fall wenn es den Turbo zerlegt und das Öl dadurch in die Brennräume gelangt... natürlich gibts da je nach Motor / Motortyp noch weitere Möglichkeiten. Z.B. irgendwelche Entlüftungsleitungen, Ölkanäle, die hin zum Ansaugtrakt undicht werden können, etc. etc.

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