2.0 TDI (190) +/- 4Motion ?

VW Passat B8

Hallo liebe Gemeinde,

meine Frau und ich sind gerade dabei uns einen neuen Passat zu konfigurieren und demnächst auch zu bestellen. Jetzt habe ich aber noch einen Punkt, den mir noch keiner so richtig aus seiner Erfahrung beantworten konnte.
Wir holen uns definitiv den HL 190 PS DSG. Nur ob wir 4Motion brauchen, weiß ich nicht genau. Schaffen es die Räder die Kraft auf die Straße zu bringen oder habe ich ständig schlupf? Wird eventuell häufiger die Motorleistung deshalb runter geregelt?
Bei uns ist es nicht besonders Bergig, auch mit übermäßig viel Schnee ist nicht zu rechnen 😉

Vielen Dank schon mal für eure Anregungen und Meinungen
LG - Falk

Beste Antwort im Thema

Hallo Beisammen,

ich hatte in meinem Autofahrerdasein diverse Heck-, Front und Allrad-getriebene Fahrzeuge.
Was gegen Allrad spricht:
- Allrad ist schwerer, teurer, erhöht die Reibung und senkt die Vmax
- In 99% Prozent aller Fahrsituationen reichen zwei angetriebene Räder völlig aus
- Auf trockener Straße geradeaus bringt Allrad - im Gegensatz zur mehrfach geäußerten Meinung - nichts
- Allrad kann dazu verleiten, auf rutschigen Untergrund zu schnell zu fahren
Was für den Allrad spricht:
+ Allrad bringt *wesentlich* mehr Traktion
+ Wer öfter im Winter in bergiger Gegend unterwegs ist (Schifahrer, Alpenbewohner) kann sich Schneeketten sparen
+ die Antriebsräder verschleißen nicht so schnell (weniger Schlupf)
Mein persönliches Fazit:
Von wenigen Bergbewohnern, Hardcore-Schifahrern oder Jägern/Förstern/Landwirten abgesehen braucht man keinen Allrad um sicher von A nach B zu kommen. Und wie schon erwähnt, bekommt man bei V > 50 km/h auch 190 frontgetriebene PS auf die Straße. Aber sicher trocken und in angemessener Zeit kommt man von A nach B auch mit einem Dacia Logan. Das kann also nicht der einzige Maßstab sein.
In der Praxis habe ich oft schon mit meinem 170 PS Sharan Probleme, beim Abbiegen schnell in eine Lücke des Querverkehrs zu schlüpfen - so wie gestern auf ansich trockner aber mit Salzbelag verschmutzter Straße. Da drehte das kurveninnere Rad gnadenlos durch. Bis ESC/ESP /wasauchimmer griff, kam das Auto von links schon ziemlich nahe. Mit Allrad hätte ich da sicher (weiß ich aus Erfahrung) kein Problem gehabt.
Zwischen Weihnachten und Neujahr war ich in den Pyrenäen. Das ging alles mit Frontantrieb und guten Winterreifen. Aber bei Steigungen > 12% auf Schnee wirds dann halt doch irgendwann eng. Das ist dann eben genau das eine % Fahrsituation, bei dem man sich über einen Allrad freut. Übrigens bringen vier angetriebene Räder auch bergab Sicherheit. Dann wirkt die Motorbremse auf alle Räder.
Am Ende sehe ich Allrad als ein "nice to have", so wie den 240 PS Motor, den ich bestellen werde, oder das große Navi, oder 18-Zoll Felgen...nicht wirklich lebensnotwendig aber schön, wenn man's hat.
Grüße
gp

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Bei dem vorhandenen Drehmoment bringt der Allrad selbstverständlich einen Vorteil. Der Frontantrieb wird vom ESP eingebremst, während der Allrad mit allen Vieren vorwärts geht.

man könnte auch alle Angeberei ablegen und einfach gestehen: im normalen Straßenverkehr ist man mit 99% Frontantrieb unterwegs und NICHT mit Allrad. Und bedenke, dass du dieses Mehrgewicht auch immer mitbewegst - egal ob aktiv oder nicht.

Aber nur weiter so, Hauptsache es steht drauf (fürs Ego). Egal, der Trend geht eindeutig in diese Richtung.

Nichts gegen Allrad, hätte ich auch gerne aber nur im Geländewagen und permanent.

Ich fahre den 150PS TDI mit Frontantrieb als Dienstwagen. Den 190PS TDI mit 4M als Privatwagen.

Mit dem 150er geht beim losfahren schon hin und wieder mal das Rädchen durch... Das zum Thema Beschleunigung.

Im Winter ist 4M natürlich in allen Lebenslagen (hier in Bayern) eine feine Sache, auch für nicht Geländewagen.

Den 4motion braucht man in Wahrheit nie. Wenn man in Tirol eine Alm bewirtschaftet, fährt man am besten gleich einen Geländewagen oder Pick-Up. Wenn man 1x im Jahr zum Skilaufen fährt legt kann es halt passieren dass man mit dem Frontantrieb mal Ketten anlegen muss. Aber auch hier kommt es immer noch günstiger, sich den Allrad für eine Woche zu mieten als ihn selbst zu kaufen.

Das einzig wirklich sinnvolle Einsatzgebiet für einen Passat 4motion ist aus meiner Sicht ein starker Einsatz im Hängerbetrieb, sei es mit Pferdeanhängern, Yachten oder mit Wohnanhängern. Aber selbst da fahren die meisten mittlerweile Van oder SUV.

Auch wer in größerer Höhenlage mit steiler Zufahrt wohnt kann evtl. von den Vorteilen eines 4motion profitieren weil man so auch im Winter relativ problemlos die eigene Haustür erreicht.

Für 95% der 4motion-Kunden ist der Allrad aber in Wahrheit nur ein Gewichts-, Verbrauchs-, Unterhaltskosten-, und Abgasreinigungs- und somit ein Kostenärgernis. Aber Hautpsache es steht 4motion hinten drauf, das jahrelange VW-Marketing hat dann wohl sein Ziel erreicht ;-)

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Das kannst du doch für viele andere Ausstattungen genauso schreiben.
Wie viele haben das PanoDach immer zu, wer fährt seine 240PS regelmäßig voll aus usw...

Wenn ich mit dem Fronttriebler zum Winteranfang beruflich unterwegs bin, muss ich teilweise auf Parkplätzen warten bis die Schneefräse durch ist. Da wärs mir selbst hinter der mit dem 4M schon lieber.

Oder wo wohnt ihr alle??

Zitat:

@martinp85 schrieb am 21. August 2017 um 16:31:20 Uhr:


[...]Das einzig wirklich sinnvolle Einsatzgebiet für einen Passat 4motion ist aus meiner Sicht ein starker Einsatz im Hängerbetrieb, sei es mit Pferdeanhängern, Yachten oder mit Wohnanhängern. Aber selbst da fahren die meisten mittlerweile Van oder SUV.[...]

Bezüglich dem Hängerbetrieb besteht meiner Meinung nach nur ein Vorteil wenn man auf schlechten Untergrund anfahren muss, sprich nasse Wiese oder ähnliches.
Im Alltag macht der Fronttriebler das auch souverän, ziehe damit 2.1to und kam noch immer auf 100Kmh.

Hatte auch überlegt wegen dem Hänger auf nen 4Motion zu setzen aber für die 3-4 mal im Jahr...

VG
Lucas

Zitat:

@LucasK schrieb am 21. August 2017 um 20:40:24 Uhr:



Zitat:

@martinp85 schrieb am 21. August 2017 um 16:31:20 Uhr:


[...]Das einzig wirklich sinnvolle Einsatzgebiet für einen Passat 4motion ist aus meiner Sicht ein starker Einsatz im Hängerbetrieb, sei es mit Pferdeanhängern, Yachten oder mit Wohnanhängern. Aber selbst da fahren die meisten mittlerweile Van oder SUV.[...]

Bezüglich dem Hängerbetrieb besteht meiner Meinung nach nur ein Vorteil wenn man auf schlechten Untergrund anfahren muss, sprich nasse Wiese oder ähnliches.
Im Alltag macht der Fronttriebler das auch souverän, ziehe damit 2.1to und kam noch immer auf 100Kmh.

Hatte auch überlegt wegen dem Hänger auf nen 4Motion zu setzen aber für die 3-4 mal im Jahr...

VG
Lucas

Also für mich war der 4motion Pflicht, ich hatte vorher ein 143ps tdi mit Frontantrieb, da haben selbst bei Trockenheit und leeren Hänger schon mal die Räder im 3 gang die Traktion verloren, anfahren am Berg ging nie ohne durchdrehende Reifen, da ich die Kupplung nicht ewig quelen wollte.

Habe bei Nässe schon zuviel schlechte Erfahrung mit Frontantrieb gemacht, da hat man selbst mit "NUR" 100PS Autos schon mal kaum Leistung weil das ASR nur am regeln ist.

Ich kann nicht nachvollziehen wie du mit Frontantrieb 2,1t ziehst, geschweige am Berg anfährst. Auf Anhieb fällt mir da eine Stelle auf der B224 Richtung Essen Hbf ein. Wenn es regnet ist es eine Qual dort mit Frontantrieb/Heckantrieb ohne Hänger anzufangen. Da braucht man schon mal länger über die Kreuzung, als die Fußgänger.
Wenn du da 2,1t am hacken hast, kannst du bedenkenlos aussteigen und am Hänger hinten Schieben gehen.

Sicherlich fahre ich den Allrad oft genug ohne Gebrauch spazieren, zumindest gefühlt. Dadurch das die Räder nicht durchdrehen und man immer souverän unterwegs ist, fällt es halt nicht auf, ob grade der Allrad aktiv ist oder nicht, man kann es nur vergleichen mit den Erfahrungen die man an den gleichen Stellen mit Frontantrieb gemacht hat.

Also für mich persönlich nicht mehr ohne.

Wenn jemand kein Problem damit hat etwas mehr Verbrauch zu haben und eine geringere Topspeed, sollte er sich den Allrad gönnen. Bremsen hat man schließlich auch an jeden Rad, obwohl man meist nur mit 1-2 Räder den Wagen zum stehen bekommen würde.

Die Werte von Allrad und Frontantrieb mit 7,5 zu 7,7 Sekunden auf 100 sind im Regel Fall idealwerte. Bei Nässe, brauch der Allrad vielleicht maximal 0,2 Sekunden länger, während der Frontantrieb da dann schnell mal >2 Sekunden langsamer ist.

hallo,

da kann ich nur zu stimmen. leider enttäuscht der 4Motion mit haldex wenn man zuvor den torsen-quattro gefahren hat. vor allem beim zügigen anfahren mit eingeschlagenen rädern bei nässe... was vw sich dabei gedacht hat. gibt ja darüber bereits einen thread und ich habe es selbst mit vcds gemessen wie die ansteuerung der haldex auf ein minimum reduziert wird sobald man minimal das lenkrad einschlägt.
na ja habe mich daran gewöhnt, aber es fühlt sich dennnoch bei solchen situationen an wie ein frontkratzer.

viele grüße

Zitat:

@Passat-B8BiTDI schrieb am 21. August 2017 um 23:12:13 Uhr:


Ich kann nicht nachvollziehen wie du mit Frontantrieb 2,1t ziehst, geschweige am Berg anfährst. Auf Anhieb fällt mir da eine Stelle auf der B224 Richtung Essen Hbf ein. Wenn es regnet ist es eine Qual dort mit Frontantrieb/Heckantrieb ohne Hänger anzufangen. Da braucht man schon mal länger über die Kreuzung, als die Fußgänger.
Wenn du da 2,1t am hacken hast, kannst du bedenkenlos aussteigen und am Hänger hinten Schieben gehen.

Meinst Du die Steigung von Kettwig hoch nach Bredeney?
Sonst fällt mir keine Steigung der B224 im Essener Stadtgebiet ein, die eine schlimme Steigung aufweist. 😉

Die Doppelspur zur A52 hoch, nach der Kreuzung von den EVG und Abzweigung nach Steele. Meine da ist auch ein Fit X oder sowas auf der rechten Seite.
Großartig steil ist die Straße auch nicht, eher harmlos, aber bei Nässe ist der Asphalt sehr glatt. Vermutlich durch die Ganzen Bäume, ist ja wie eine Art allee.

Meinte auch die A227, jetzt erst gesehen das ich anscheinend die 4 anstelle 7 gedrückt hatte.
Also für Kenner die Ruhrallee.

Ja, da ist lustig... Gerade im Herbst wenn auch noch Laub dazu kommt.

Okay, also ich hatte bisher noch keine Probleme in dem Ausmaß, auch auf Landstraßen mit Bäumen nicht ;-) Nett war das anfahren auf einer nassen Wiese, einfach aufm Gas bleiben und irgendwann ging es Vorwärts.

Zitat:

@LucasK schrieb am 22. August 2017 um 11:51:40 Uhr:


Okay, also ich hatte bisher noch keine Probleme in dem Ausmaß, auch auf Landstraßen mit Bäumen nicht ;-) Nett war das anfahren auf einer nassen Wiese, einfach aufm Gas bleiben und irgendwann ging es Vorwärts.

Dann hättest du aber Glück auf der Wiese. Jetzt am Wochenende war am kemnadersee ein Konzert, da haben sich genügend auf der parkwiese festgefahren, ok es hat zum Konzertende angefangen zu schütten wie aus Eimern. Es kommt sicherlich auf viele kleine Faktoren an.
Hier mal ein link zu einen Vergleich Frontantrieb gegen Allrad auf Nassen Untergrund aber Waagerechten.
https://youtu.be/l5pkzQbrNz8

Ich hatte auch mal ein Video gemacht mit einen mondeo und mein Hänger hinter, der etwa 1700-1800kg Gesamtgewicht hatte. War bei klalten aber trockenen Verhältnissen.
Gucke mal ob ich es finde und von der Größe hier hochladen kann.

Zitat:

@CaptainDickei schrieb am 22. August 2017 um 08:32:34 Uhr:


leider enttäuscht der 4Motion mit haldex wenn man zuvor den torsen-quattro gefahren hat. vor allem beim zügigen anfahren mit eingeschlagenen rädern bei nässe...

Da hast du leider vollkommen recht 🙁

Das ist aber ein konstruktives Problem. Meine praktische Erfahrung mit Schweizer Pässen und Neuschnee: Allrad um Welten besser als Schneeketten- insbesondere in den Kehren der Passstrasse.

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