155er Bereifung welche Felge?

VW Golf 1 (17, 155)

Hallo,
bei meinem Mutters Golf sind so langsam die Reifen auf der untersten Grenze angekommen. So wollen wir dann auch gleich mal die Felgen auch austauschen.....

Im neuen Fahrzeugschein steht allerdings nur die Reifenbreite, aber nicht die Felgenbreite bzw was da überhaupt für Felgen raus kommen.
Den alten Schein hat sie nicht mehr, weil die Zulassungsstelle den Schein und den Brief einkassiert haben.....

Folgende Infos stehen im Schein zum Reifen:
155 R13 78S
Aber was genau für Reifen bzw der Querschnitt steht da auch nicht mal... Gibt es denn so viele Reifenquerschnitte?

Was empfehlt ihr?

34 Antworten

Ein Fahrzeug haftet mit seinen 4 Reifen (natürlich abhängig von deren Breite) auf 4 Flächen, die jeweils etwa 1/3 bis halb so groß sind wie eine übliche Postkarte.
Insgesamt hängt das Leben des Fahrers und aller Insassen also an einer Reifenkontaktfläche, die etwa 1,5 bis 2 Postkartengrößen entspricht.

Über diese Flächen werden sowohl Längskräfte- als auch Querkräfte übertragen.
Die Höhe der übertragbaren Kräfte hängt in erster Linie vom Reifen selbst (also dessen Profilierung, Kaskade und Gummimischung) ab [auf den Untergrung als zweiten Kontaktpartner hat man selten Einfluss].

Aktuelle Vergleichstests zeigen, daß gerade der aus Fernost und Osteuropa importierte Noname-Scheißdreck (mehr ist es i.d.R. nämilch nicht) hier weit hinter den etablierten Marken zurückbleibt.

Und wenn man mal realistisch rechnet, ist für Stückpreise von 20 Euro kein annähernd zeitgemäßer Reifen herzustellen.

Die Prüfnormen stammen teilweise noch aus Zeiten, in denen Bremswege über 50 Meter die Regel waren. Doch waren zu dieser Zeit auch die äußeren Einflussfaktoren (Verkehrsdichte, Leistung der PKW) dem niederen Entwicklungsstand der Reifen angepasst.
So überrascht es nicht, daß alle in D vertriebenen Billigheimer hier die relativ laschen Vorgaben einhalten.

Es sollte sich einem die Frage stellen, ob man auf Kosten der eigenen Sicherheit 80 Euro über einen Nutzungszeitraum von durchschnittlich 2 Jahren (oder besser 2 Saisons, so lange halen Reifen i.d.R.) sparen möchte. Das entspricht einer Ersparnis von 40 Euro im Jahr oder 3,34 im Monat. Allein die Praxisgebühr für die Behandlung nach einem Unfall mit Personenschaden ist Höher. Abgesehen vom Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs.

Gruß
Tobias

P.S.: Auch ich schaue, wo man Reifen günstig herbekommt und kaufe auch nicht das Teuerste vom Teueren. Aber 40-50 Euro sollte einem ein gescheiter Reifen schon Wert sein.

@TobiasMaurer: Eben!
--
Und für 40-50€ kriegt man in der Dimension 155/80R13 so ziemlich das Beste was der Markt zu bieten hat! --> Ich finde es völlig bescheuert an einem Satz Reifen (wo man mehrere Jahre drauf fährt) unbedingt den letzten Pfennig raussparen zu wollen zumal es eben deutlich auf Kosten der Verkehrssicherheit geht vorallem wenns dann um Beträge von maximal ~100€ insgesamt geht.

cu

Zitat:

Original geschrieben von Voodoo3


--> Ich finde es völlig bescheuert an einem Satz Reifen (wo man mehrere Jahre drauf fährt) unbedingt den letzten Pfennig raussparen zu wollen zumal es eben deutlich auf Kosten der Verkehrssicherheit geht vorallem wenns dann um Beträge von maximal ~100€ insgesamt geht.

... und immer schön daran denken: jeder Meter Bremsweg weniger ist eine Woche Krankenhaus weniger!

Meinen ersten Golf habe ich (gebraucht) mit Toyo-Reifen bekommen. Diese (damals) Billigreifen fuhren echt gut, hatten aber einen Nachteil: sie verloren bei Nässe schlagartig die Haftung, und zwar auch bei Nieselregen und Stadtverkehrsgeschwindigkeit. Nachdem ich ein paar Mal den Bordstein zum Bremsen bemühen musste, habe ich die 145er Toyo runtergeschmissen und 175/70 Uniroyal Regenreifen drauf getan.

What a feeling.....!

Arvin S.

Zitat:

Original geschrieben von TobiasMaurer


Ein Fahrzeug haftet mit seinen 4 Reifen (natürlich abhängig von deren Breite) auf 4 Flächen, die jeweils etwa 1/3 bis halb so groß sind wie eine übliche Postkarte.
Insgesamt hängt das Leben des Fahrers und aller Insassen also an einer Reifenkontaktfläche, die etwa 1,5 bis 2 Postkartengrößen entspricht.

Die Reifenbreite bzw. die Auflagefläche ist in der Formel für die max. Querbeschleunigung nirgends enthalten. Das einzige was Einfluß darauf hat ist der Reibungsbeiwert.

Reifen werden nur breiter, damit die "weichere" Gummimischung eine höhere Lebensdauer hat.

Seht euch mal den Porsche 550 Spyder an (ja, der vom James Dean) Keinerlei Neiderquerschnitt Bauart, sehr schmale Reifenbreite, Diagonalbauart - aber Kurvengeschwindigkeiten die jeden Neuwagen alt aussehen lassen. Gut das kann man nicht sooo ganz vergleichen aber es spiegelt wieder das Breit außer Optik nichts bringt. Außer natürlich einem kürzeren Bremsweg - aber auch nur theoretisch weil mit der VWII hab ich die 175 und die 185 spielen zum blockeiren gebracht und mehr geht einfach nicht. Inwiefern sich die größere Reibung an der Fahrbahn auswirkt hab ich noch nicht testen könne/müssen Die Stotterbremse las ich jetzt mal weg, da Haftreibung ja besser ist für den Bremsweg aber das keiner ohne ABS in einer Notsituation hinkriegt.

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Zitat:

Original geschrieben von TDI nie


Die Reifenbreite bzw. die Auflagefläche ist in der Formel für die max. Querbeschleunigung nirgends enthalten. Das einzige was Einfluß darauf hat ist der Reibungsbeiwert.

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Ja da hast Du zweifelsfrei Recht daß in keiner mathematisch/physikalischen Formel die Fläche eine Rolle spielt. Leider sagt uns die Realität aber etwas anderes! Und sei mal ehrlich: Die Leute die diese Formeln entwickeln und überall immer reibungs- und verlustfrei rechnen die gehörn eh in eine Anstalt. Weil dummerweise stimmen diese lustigen "ohne-Verlust-" Rechnungen nie mit der Realität überein.

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In diesen Rechnungen wird nämlich die Kombination Reifen+Straße als statisches Element bedacht wo sich nichts heiß wird und nichts abreibt. Da liegt der Fehler!

Zitat:

Inwiefern sich die größere Reibung an der Fahrbahn auswirkt hab ich noch nicht testen könne/müssen

Ja dann probiers mal aus - gerade die Auflagefläche macht den Unterschied im Bremsweg zwischen dem Notrad und dem Breitreifen.

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Das hängt vielleicht mit dem Material zusammen! Wenn ich einen Reifen nur bis zu seiner "normalen" Grenze belaste an der alles ohne nennenswerten Materialabtrag abläuft (also normales Anfahren, Rollen) dann ist in der Tat der schmälere Reifen im Vorteil da er aufgrund der geringeren Verzahnungsfläche weniger Reibungswiderstand erzeugt.

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Wenn man allerdings eine Vollbremsung macht oder anderweitig die Reifen rauchen lässt, dann hat man nicht mehr den Reifen der einen festen Reibwert hat, sondern man bekommt eine schmierige Schicht geschmolzenen Materials zwischen der Straße und dem rutschenden Rad. So. Bis es aber soweit ist muß der Reifen erst mal die Haftreibung überwinden. Und diese Grenze zwischen haften und rutschen hängt stark von der belasteten Fläche ab da hier ja auch der Reibungswiderstand, die Verlustleistung und die daraus entstehende Wärme mit eingehen. So. Wenn ich nämlich (grob beschrieben)eine einzige Postkarte so stark erhitzen will daß es raucht dann brauch ich weniger Energie als wenn ich zwei Postkarten erhitzen will. Und allein die höhere thermische Belastbarkeit einer größeren Fläche bringt schon wieder was beim Bremsweg.

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Wenn man natürlich einen Unterboden mit Reifenbelag hätte und bei jeder Vollbremsung die Räder hochklappen könnte wär der Bremsweg wiederum kürzer... je größer die Fläche, desto geringer die Belastung für die einzelne Flächeneinheit.

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Ist das jetzt genug?

cu

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