137er Motor ein Wegwerfartikel?
Hallo ,liebe Leute!
W215 / CL600
Falls die Zylinder-Laufbuchsen verkratzt sind , die meines Wissens nach mit Teflon beschichtet sind,
ist der Motor einfach nur noch wegzuwerfen???
Hat jemand Erfahrung in solch einer Angelenheit?
Vielleicht gibt es auch Alternativen, wie Oberflaechenbehandlung,oder aehnliches...
Bin fuer jeden Hinweis dankbar.
21 Antworten
Das würde mich auch mal interessieren. Es handelt sich um Silicium Laufbuchsen. Vielleicht weiß da jemand mehr zum Thema??
Hallo,
der Begriff Wegwerfartikel passt weder zum M137, noch zum M120, M275, M279.
Verkratzte Laufbuchsen m V12:
1. kommt sicher selten ans Tageslicht, da kaum einer seinen V12 öffnet
2. deutet dies auf mangelnde Pflege (Ölwechselintervalle, Fahrweise wie "...nach mir die Sinnflut..."😉
Hast du denn einen V12 mit verkratzten Laufbuchsen, oder wie kommt man drauf? Würde mich interessieren.
Zum Thema: ich glaube Audi's V8 aus den 80er Jahren hatte schon mit Silicium beschichtete Laufbuchsen. Und wahrscheinlich der V8 in den 100er / A6 / A8 Modellen aus den 90er Jahren. Mal das googlen, vielleicht findet sich unter den Suchörtern deine Antwort.
Einer meiner Lehrer aus der Technikerschule schwört(e) auf ein Mittel von Liqui Moly, welches schon in den 90er Jahren auf den Markt war. Zusatz für den Tank. Er war der Meinung daß unter regelmäßigem Einsatz - sprich fast jede Tankfüllung von dem Wundermittel - die Zylinder eine chemische Beschichtung bekamen, es soll Motoren gegeben haben, die Mangels Öl / reisendem Ölfilm eine Zeit lang problemlos weiter laufen konnten. Mir fällt der Name von der genauen Bezeichnung / chemische Zusammensetzung nicht mehr ein, aber ich glaube Teflon war da auch dabei. Mein damaliger Lehrer war auf jeden Fall davon überzeugt.
Jemand anderem so ein Mittel bekannt?
Zitat:
@E500AMG schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:00:04 Uhr:
Jemand anderem so ein Mittel bekannt?
Ich denke, dass ist der LM Systemreiniger zur Reinigung der Injektoren und Ventile.
Ob das ein Wundermittel ist? Na, ja.....
Wenn man einen vernachlässigten Motor übernimmt, kann solche Kur sicherlich sinnvoll sein.
Bei ordentlicher Pflege wie regelmäßige Ölwechsel, ordentlicher Kraftstoff und artgerechte Motornutzung sollten verkratzte Laufbuchsen eigentlich nur bei einem mechanischen Defekt an der Peripherie auftreten.
VG
Zitat:
@E500AMG schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:00:04 Uhr:
...Einer meiner Lehrer aus der Technikerschule schwört(e) auf ein Mittel von Liqui Moly, welches schon in den 90er Jahren auf den Markt war.
...
Jemand anderem so ein Mittel bekannt?
Mein Vater hat auf die Beigabe von Liqui Moly MoS2 (ugs. "Molykote"😉 zum Motoröl geschwört!
Das Molybdändisulfid sorgt für bessere Gleiteigenschaften und hat auch gewisse Notlaufeigenschaften bei beweglichen Teilen.
Ob man bei modernen Ölen sowas heute noch braucht, mag jeder selbst entscheiden 🙂
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Zitat:
@Harry144 schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:08:16 Uhr:
Ich denke, dass ist der LM Systemreiniger zur Reinigung der Injektoren und Ventile.
Ob das ein Wundermittel ist? Na, ja.....
Den Systemreiniger habe ich in meinem A8 in den halbvollen Tank zugegeben. Da mein A8 auch mit LPG läuft und eine Zeit lang bescheiden lief - sei es auf Benzin oder LPG, habe ich die LPG-Einspritzventile mit Ultraschall reinigen lassen und die Benzin-Einspritzventile bekamen den Liqui Moly Benzin-Systemreiniger. Ich verspüre einen sanfteren, runderen Motorlauf an meinem V8. Bei über 300 Tkm waren die Einspritzventile versüfft / verklebt, der Reiniger hat eine Verbesserung erbracht. Für 10 € die Dose kann man nicht meckern.
Zitat:
@Higgi schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:18:21 Uhr:
Mein Vater hat auf die Beigabe von Liqui Moly MoS2 (ugs. "Molykote"😉 zum Motoröl geschwört!
Das Molybdändisulfid sorgt für bessere Gleiteigenschaften und hat auch gewisse Notlaufeigenschaften bei beweglichen Teilen.Ob man bei modernen Ölen sowas heute noch braucht, mag jeder selbst entscheiden 🙂
@Higgi das war es! Molybdändisulfid. 🙂
Stichwort Notlaufeigenschaften.
Danke.
Zitat:
@Higgi schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:18:21 Uhr:
Zitat:
@E500AMG schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:00:04 Uhr:
...Einer meiner Lehrer aus der Technikerschule schwört(e) auf ein Mittel von Liqui Moly, welches schon in den 90er Jahren auf den Markt war.
...
Jemand anderem so ein Mittel bekannt?Mein Vater hat auf die Beigabe von Liqui Moly MoS2 (ugs. "Molykote"😉 zum Motoröl geschwört!
Das Molybdändisulfid sorgt für bessere Gleiteigenschaften und hat auch gewisse Notlaufeigenschaften bei beweglichen Teilen.Ob man bei modernen Ölen sowas heute noch braucht, mag jeder selbst entscheiden 🙂
...meiner damals auch - vom DKW 1000S Deluxe über Ford P5 17M, Taunus 1,6GT, Consul 2,3, Granada 3,0, später 2,8i Cosworth, Scorpio 2,8i und 24V usw...
Die Zylinderlaufbuchsen des 3,0 Essex V6 sahen bei 150tkm absolut super aus. Die Honung war noch sehr gleichmäßig zu sehen, kaum Tragspuren (wir hatten die Zylinderköpfe mal runter und die Stößel erneuert).
Allerdings sind die heutigen Motoren anders (keine reinen gehonten Grauguss Laufbuchsen mehr), andere Passgenauigkeiten, andere Öle und vieles mehr.
Daher habe ich mich nicht mehr getraut bei den moderneren Motoren Molykote MOS2 Additiv zu fahren.
Ob es auch heute noch besser wäre? Würde mich interessieren - sofern es belastbare Ergebnisse einer wissenschaftlichen Testreihe wären.
Zu den Beschichtungen:
Soweit ich mich erinnere (kann mich auch irren) war es vor ca 20 Jahren bei Audi die NiCaSil Beschichtung, Bei MB bis vor einigen Jahren eine AluSil (in der Alu-Legierung der gesamten Laufbuchse befindliche Silizium Dotierung, wobei die Si-Inseln (Körner) frei geätzt werden), später dann Eisenpartikelbeschichtung über Ionenstrahl (vereinfacht ausgedrückt)
Diese Beschichtungen ersetzen meiner Info nach das honen (Kreuzschliff u.a. zur besseren Haftung des Öles) der Oberflächen.
Ob man eine AluSil, oder NiCaSil beschichteten Zylinderlaufbuchse nun nacharbeiten kann, oder ausbohren und durch eine eingeschrumpfte GußLaufbüchse ersetzen kann, wird wohl vom Motor abhängen, ob genug Platz ist und die Bauform das hergibt.
Ein reines honen einer AluSil Laufbuchse mit anschließendem Nachätzen funktionierten würde, weiß ich auch nicht.
Da musste die Spezial-Instandsetzungsfirmen fragen.
Beim M137 könnte man dann gleich von 5,8 Liter auf 6.3 Liter aufbohren, wenn der Motor schon offen ist. 😁
S63 AMG mit M137 V12 gab es in sehr geringen Stückzahlen, sogar im G W463.
Zitat:
@E500AMG schrieb am 27. Dezember 2021 um 12:51:24 Uhr:
Beim M137 könnte man dann gleich von 5,8 Liter auf 6.3 Liter aufbohren, wenn der Motor schon offen ist. 😁S63 AMG mit M137 V12 gab es in sehr geringen Stückzahlen, sogar im G W463.
Ob sich das beim Zeitwert der Karosse noch lohnt? ;-)
Ich müsste mal bei meinem mit dem Endoskop rein schauen ob da was verkratzt ist. Jedenfalls tausche ich alle 2000km das Öl. An dem kann es nicht liegen. Aber vielleicht wenn er mehrere Wochen steht und das Öl nicht sofort betriebsbereit an den beweglichen Teilen des Zylinderkopfes sind. Da wären dann verkratzte Lagerschalen das Resultat.
@C215 Wenn du alle 2.000km das Öl wechselst, würde ich mir da auch keine Gedanken machen. Sonst hätte man in den Foren hier anderweitig wohl schon sehr viel öfter über defekte Lagerschalen gelesen.
Hallo,
@kappa9 hat das ziemlich gut erklärt.
Ich habe vor 25 Jahren einige Jahre in einer Gießerei gearbeitet.
Daher kenne ich die genannten Gießverfahren für Zylinderkurbelgehäuse:
1. AluSil: In der Aluschmelze sind bis zu 15% Siliziumbestandteile.
Dieses freie Silizium ist natürlich auch in den Laufbahnen.
Nach dem Hohnen werden diese Partikel chemisch freigeäzt
Sie bilden die Laufbahn für die Kolben.
Grundsätzlich halte ich es für möglich, dass aufgebohrt und neu gehohnt wird.
Es ist ja die gesamte Wandstärke der Laufbahn aus dem selben Material.
Sehr teuer in der Schmelze und noch teurer in der Bearbeitung,
da das Silizium im Alu der Tod eines jeden Bearbeitungswerkzeugs ist.
2. NiCaSil: deutlich weniger Silizium in der Schmelze.
Deshalb wird eine Beschichtung aus Nickel und Siliziumcarbid
über einen nachgelagerten Galvanisierungsprozess aufgetragen.
Wenn man hier aufbohrt ist man auf dem blanken Alu.
Eine neue NiCaSil-Beschichtung wäre nötig.
3. Graugussbuchse: Null Anspruch an die Aluschmelze.
Das Alu hält nur die Graugussbuchsen in Position.
Die Arbeit erledigt die Buchse.
Ähnlich wie beim AluSil sollte ein Aufbohren möglich sein
Allzeit gute Fahrt
Zitat:
@hiblel schrieb am 27. Dezember 2021 um 16:56:32 Uhr:
Hallo,@kappa9 hat das ziemlich gut erklärt.
Ich habe vor 25 Jahren einige Jahre in einer Gießerei gearbeitet.
Daher kenne ich die genannten Gießverfahren für Zylinderkurbelgehäuse:1. AluSil: In der Aluschmelze sind bis zu 15% Siliziumbestandteile.
Dieses freie Silizium ist natürlich auch in den Laufbahnen.
Nach dem Hohnen werden diese Partikel chemisch freigeäzt
Sie bilden die Laufbahn für die Kolben.
Grundsätzlich halte ich es für möglich, dass aufgebohrt und neu gehohnt wird.
Es ist ja die gesamte Wandstärke der Laufbahn aus dem selben Material.
Sehr teuer in der Schmelze und noch teurer in der Bearbeitung,
da das Silizium im Alu der Tod eines jeden Bearbeitungswerkzeugs ist.2. NiCaSil: deutlich weniger Silizium in der Schmelze.
Deshalb wird eine Beschichtung aus Nickel und Siliziumcarbid
über einen nachgelagerten Galvanisierungsprozess aufgetragen.
Wenn man hier aufbohrt ist man auf dem blanken Alu.
Eine neue NiCaSil-Beschichtung wäre nötig.3. Graugussbuchse: Null Anspruch an die Aluschmelze.
Das Alu hält nur die Graugussbuchsen in Position.
Die Arbeit erledigt die Buchse.
Ähnlich wie beim AluSil sollte ein Aufbohren möglich seinAllzeit gute Fahrt
Da ist Tiefenwissen im Spiel!
Zusammengefasst lese ich mit meinen drei Gehirnzellen da raus, dass die Laufbuchsen bei guter Pflege des Motors mindestens genau so gut sind, wie die ehemaligen Graugussbahnen für die Kolben. Aber schön dass ein fast 20 Jahre altes Thema somit wieder neu informativ behandelt wurde.
Zitat:
@Bert80 schrieb am 27. Dezember 2021 um 16:25:46 Uhr:
@C215 Wenn du alle 2.000km das Öl wechselst, würde ich mir da auch keine Gedanken machen. Sonst hätte man in den Foren hier anderweitig wohl schon sehr viel öfter über defekte Lagerschalen gelesen.
Hallo Bert80,
normalerweise nicht. Da hast Du recht. Aber wenn man die 2000 km in drei Jahren fährt dann kommen wieder andere Faktoren wie Rußkrusten oder ein bisschen Kondenswasser usw. ins Spiel. Denn gerade der V12 hat unglaublich schlechte Kaltlauf und Kurzfahrteigenschaften. Hinzu kommt noch das Hitzeproblem in der Stadt. Und man fährt nur im 'Sommer. Also eigentlich sollte der auf dem Land so alle 2-3 Wochen 50 km bewegt werden. Das wäre ideal. Wenn man also NUR schonend fährt braucht man am Ende noch einen Auspufffeger der den Brennraum säubert. Wenn man den V12 fordert, was nur auf der Autobahn möglich ist, regeneriert sich der Motor, aber die Gefahr von Steinschlägen auf Motorhaube Scheinwerfer Scheiben steigt damit wieder. Ausserdem könnte es bei längeren Fahrten regnen. Werde mir einen Rollenprüfstand mit Kühlung holen...........
Gruß
Andreas
Zitat:
@C215 schrieb am 27. Dezember 2021 um 21:29:33 Uhr:
Ausserdem könnte es bei längeren Fahrten regnen. Werde mir einen Rollenprüfstand mit Kühlung holen...........Gruß
Andreas
😁😁
Oder so, Daumen hoch! 😉😉
lg Rüdiger 🙂