128i in den USA
Hallo Leute,
da mir ein bischen langweilig war und ich gestern mitbekommen habe, dass der Dollarkurs noch schlechter geworden ist, stöberte ich ein wenig auf den BMW Homepage in den USA.
Ich wusste bisher, dass die Motoren immer ein wenig weniger Leistung haben dort als bei uns. Jetzt hab ich aber gesehen, dass die Modelle auch zum Teil anderst bezeichnet werden als bei uns. Bsp. 328, 528 etc. sind zwar 3 Liter Motoren, werden aber anderst bezeichnet.
So, jetzt aber zum 1er. Dort gibt es ab 2008 das 1er Coupe als 128i mit 230PS und den 135i mit 300PS. Bei und fehlt dieser "kleine" 6 Zylinder. Der 128i ist zwar auch ein 3 Liter, aber eben mit "nur" 230PS.
Frage an euch, was denkt ihr, werden diese beiden Modelle in den USA dann kosten und meint ihr, es wird auch bei uns noch ein schwächerer 6 Zyl. kommen?
Grüße und danke schonmal für Antworten
18 Antworten
Sehr verlockend ist das Thema durchaus, aber man übersieht da schnell ein paar teure Details. Nach Ende meines Studiums in den USA habe ich mich intensiv mit der Mitnahme meines Ford Focus beschäftigt, der als super ausgestattete Topversion mit dem damaligen 130 PS Motor hier richtig Geld gekostet hätte. Letztendlich habe ich mich doch dagegen entschieden.
Ein wichtiger Punkt ist das Abgasverhalten, wer nicht 100% nachweisen kann, dass das Auto genau dem deutschen Äquivalent entspricht, braucht ein spezielles Abgasgutachten, das wohl nur an einem Standort in Deutschland machbar ist und ca. €800-1000 kostet.
Ich war mir sehr sicher, dass der 130 PS Benziner im amerikanischen Focus dem 130 PS Benziner im deutschen Focus entspricht, aber leider konnte ich es nicht nachweisen. Ford USA sagte, sie kennen den deutschen Markt nicht, bei Ford Deutschland hieß es, ich habe das Auto in den USA gekauft und wäre für Sie demnach nicht von Interesse.
Die Transportkosten habt ihr sehr hoch angesetzt, ich hatte ein konkretes Angebot ab der Ostküste (New York) für unter $800. Selbst mit Einfuhrzoll und Mehrwertsteuer hätte sich das für mich noch gelohnt, aber der „Vorsprung“ ist durch das Abgasgutachten geschmolzen, zusätzlich kam da immer mehr der Ärger über den deutschen Fiskus. Ich war über die Abzocke mit dem Abgasgutachten extrem verärgert, da wahrscheinlich 100 amerikanische Soldaten genau dieses Auto nach Deutschland mitgebracht haben und fröhlich rumfahren. Man könnte dort durchaus etwas großzügiger sein und es bei den geringen Zahlen der Privatimporte mit einer normalen AU bewenden lassen. Die Kalifornischen Normen werden nicht dreckiger sein als ein EU4.
Das Auto ohne Umbau fahren zu dürfen halte ich für ein Gerücht. Natürlich gibt es hier mehr Spielraum, da es auf den jeweiligen Prüfer ankommt. Aber zumindest ohne den Anbau einer Nebelschlussleuchte sowie vermutlich den Austausch der Scheinwerfer (Plastik gegen Glas) dürfte es nicht funktionieren.
Zu guter letzt: der Punkt mit dem Kauf eines Autos eines amerikanischen Soldaten funktioniert auch nicht, da diese Gebrauchtwägen genauso versteuert werden, wie ein Direktimport. Der Kauf ist gar kein Problem, aber wer so ein Auto dann in Deutschland zulassen möchte muss wieder die 10% plus die 19% versteuern.
PS. Noch was zum Rabatt in den USA: ich war dort selten beim BMW Händler, aber es gibt Autos, die aufgrund der hohen Nachfrage ÜBER Listenpreis verkauft werden. Natürlich der Toyota Prius, aber auch andere, z.B. der Subaru Impreza WRX STi wird Gegenden an der Ostküste teils $1500 über Listenpreis verkauft. Ich denke bei BMW wird ein guter (Bestands-) Kunde maximal 5% rausholen können, eher weniger.
Zitat:
Original geschrieben von MSchoeps
Die Kalifornischen Normen werden nicht dreckiger sein als ein EU4.
Im Gegenteil !!! Die kalifornische Abgasgesetzgebung ist die strengste weltweit.
Hallo!
Die US/Kanada-Modelle 128/328/528 mit gedroesseltem 3,0l-Motor hat BMW neu aufgelegt als Reaktion auf die Mercedes 280er-Modelle mit 3,0l/231 PS.
230 HP entsprechen übrigens 233 PS.
In Kanada hat BMW den 323i mit 200 HP/203 PS neu aufgelegt als Mercedes den C 230 mit 2,5-V6/204 PS neu ins Programm genommen hatte.
Die gerimgeren leistungsangaben der US-Modelle haben wenig mit der Auslegung auf die strengeren kalifornischen Abgasnormen zu tunn , sondern vielmerhr mit eine Ausrichtunh am Hauptkonkurrenten Mercedes.
Weiteres Motiv für die unterschiedlichen Modellbezeichnungen und Leistungsdaten dürfte der Versuch sein, Reimporte aus USA nach Europa weniger attraktiv zu machen: evtl. Käufer werden irritiert, die Preisvergleichbarkeit nachhaltig erschwert!
MFG
Zitat:
Original geschrieben von Champlain
Weiteres Motiv für die unterschiedlichen Modellbezeichnungen und Leistungsdaten dürfte der Versuch sein, Reimporte aus USA nach Europa weniger attraktiv zu machen: evtl. Käufer werden irritiert, die Preisvergleichbarkeit nachhaltig erschwert!
MFG
Hallo,
sehr interessant, was du schreibst. Hört sich auch sinnvoll an, aber ich denke nicht, dass die Handvoll Reimporte nach Europa BMW groß interessieren. Ich denke, ihr Marketing Konzept ist darauf ausgelegt, auf dem wichtigen US Markt den größten Erfolg zu generieren. Reimporte zu erschweren, ist wenn überhaupt erst ein sekundäres Ziel.
Ich denke, die Abweichungen sind auch ein Versuch, die spinnerte Psyche der Amerikaner zu bedienen. 128 klingt einfach gut, auch wenn vielleicht 2 Liter Hubraum drin sind. So sind die Leute da halt.
Dann muss man sich natürlich die Frage stellen, ob Mercedes der Hauptkonkurrent für BMW ist. Das ist sehr deutsch gedacht. Natürlich wird es Kunden geben, die sich explizit auf die Suche nach einem "German luxury car" (vielleicht noch European luxury car) machen, dann wäre Mercedes erstes Konkurrent. Eine große Zahl der Kunden wird aber eher an den "Import" allgemein denken und da wären sicher Lexus und mit Abstrichen Infiniti die Konkurrenten.