118d - Kurzstreckenbetrieb und Beschleunigung
Hallo,
ich lese hier schon einige Wochen mit, weil ich mich für einen 1er interessiere. Kann mich aber noch nicht so richtig entscheiden, ob es ein 118i oder ein 118d werden soll. Die Kostenunterschiede kenne ich. Zur Entscheidungsfindung würden mich folgendes interessieren:
In der Woche fahre ich hauptsächlich Kurzstrecke (morgens 7 km zur Arbeit und abends 7 km zurück). Früher (vor 10 Jahren) sagte man, dass Kurzstreckenbetrieb einem Dieselmotor nicht gut tue und dieser daher schneller "kaputt" gehe. Man solle daher bei viel Kurzstreckenbetrieb lieber zum Benziner greifen. Ist das bei den neuen Dieseln (neue Technik wie Common Rail etc.) auch noch so oder sind die da unempfindlicher? (Ich weiss, dass Kurzstrecke auch für einen Benziner nicht das Optimum ist. Übrings fahre ich am Wochenende des öfteren längere Strecken).
Ich bin bisher (aus Zeitgründen) nur den 118i Probe gefahren. Ich fand die Beschleunigung gut, hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Die meisten hier schreiben, dass der 118d aufgrund des höheren Drehmomentes bei geringeren U/min zügiger beschleunigt. Das ist mir ein wenig schleierhaft, wenn man sich die Beschleunigung von 0 auf 100 ansieht: 118i: 9,4 sek.; 118d: 10,0 sek. Ist es so, dass der Diesel nur bis ca. 3.500 U/min gut zieht und dann nichts mehr kommt und daher die langsamere 0 - 100-Zahl stammt? Der Benziner zieht nämlich schön gleichmäßig bis zum Begrenzer hoch. Könnte mir mal jemand anschaulich erklären, warum dann alle von der Beschleunigung her den 118d vorziehen?
Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.
Viele Grüße
Jörg
60 Antworten
Nein, aber darfst mal raten, wieso er so schnell beschleunigte, ich sag nur, am Motor oder sonst wo ist nichts umgebaut 😉
Hi pfarrer,
Zitat:
Original geschrieben von pfarrer:
"Nein, aber darfst mal raten, wieso er so schnell beschleunigte, ich sag nur, am Motor oder sonst wo ist nichts umgebaut "
Tja wenn ich raten darf,
dann würd ich mal sagen:
Bergab mit Rückenwind!
;-)
ps: aber wenn man sich deinen Verbauch im Spritmonitor.de so ansieht könnte man wieder auf den 1.20i kommen -> soviel zur Händler macht dir ein Geschenktheorie!
;-)
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Das Sozialverhalten der meisten Mitbürger ähnelt immer mehr einem intensiven Betteln um Schläge!
nein, noch simpler 😉
Den Benziner kann man im 3. Gang zwischen 6000 U/min (116 km/h) und 6500 U/min (126 km/h) beim Beschleunigen schalten. Daher kommt der bessere Wert. Mein Schaltpunkt war bei knapp 120 km/h. Der Benziner brauchte Drehzahl. BMW hat im Datenblatt gar nicht die Zeit von 80 auf 120 im 3. Gang angegeben, daher war sie für dich überraschend. Aber, hätte mir der Händler nur mal einen 120i für den Preis des 116i gegeben. 😉
Gibt das hier jetzt einen Schw....vergleich oder was?
Na ja, ers nötig hat.
Macht dazu einen neuen Fred auf: "Ääätsch, meiner ist schneller, sag dir aber net warum"
Kommt mal wieder auf das Ursprungsthema zurück!
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wer lesen kann ist mal wieder klar im Vorteil!
pfarrer du schreibst hier dein 116 ist genau so schnell wie der Diesel von hansenet. Er hat aber deutlich folgendes geschrieben:
Zitat:
AB rechte spur fuhr ich 80 im 5 Gang ...
dann mal in den 4 runteschalten und Vollgas bis 130 ...[\QUOTE] Wie man sieht im 4. Gang und nicht wie du im 3.MfG
Das wolln wir doch jetzt richtig stellen
@hansenet tut mir leid, hab gerade erst jetzt gemerkt, dass man beim Diesel auch im 3. Gang von 80 auf 120 beschleunigen kann, ohne ihn den Drehzahlbegrenzer zu laufen.
Zitat:
Original geschrieben von pfarrer
Das wolln wir doch jetzt richtig stellen
@hansenet tut mir leid, hab gerade erst jetzt gemerkt, dass man beim Diesel auch im 3. Gang von 80 auf 120 beschleunigen kann, ohne ihn den Drehzahlbegrenzer zu laufen.
no problem Pfarrer 😉
würd gern trotzdem mal ein Video sehen im
4 Gang 80 - 120 😉
also mal ehrlich ich hab meinen 118d im
3Gang noch nie so hoch gezogen. bis 120 km/h ...
Geht das wirklich ??? oder ist man da schon bei 5000 Umdrehungen *g 😁 ?
Ja, der 118d hat ca 130 drauf im 3. Gang bei 5000 U/min. Aber ich würde jetzt sehr zweifeln, ob es beim Diesel nicht generell besser ist, so bei 3000 - 4000 U/min zu schalten, weil halt dann eben wieder mehr Drehmoment hinten ankommt. Ein Video werde ich noch drehen, keine Sorge 😉
Zitat:
Original geschrieben von Cooperle
Die 9,4 sek. des 118i bekommt man nur zustande, wenn man ihn ausquetscht wie eine Zitrone. Kenne das noch von meinem Mini Cooper. Drehen ohne Ende....
Der Diesel macht alles ein wenig lässiger.
Einfach beide fahren und vergleichen.
Also ich muss dieses doch schon ältere Zitat nochmal hervorkramen:
Die 10,0s beim Diesel bekommt man auch nur hin, wenn man ihn richtig ausquetscht und bis knapp an den roten Bereich dreht (an die 4500U/min) - weil auch der Diesel dort die höchste Leistung hat.
Klar, bei 80km/h hat der Diesel einen besseren Wirkungsgrad im 4. Gang, aber ich könnt ja genau so sagen... Vergleich mal was passiert, wenn du bei 80km/h im 3. Gang beschleunigst. Beim Diesel musst du gleich mal schalten, der Benziner stürmt bei 80 im 3. Gang sehr stark weg und lässt sich bis weit über 130km/h ohne schalten durchziehen.
Ein Turbo (egal ob Benziner oder Diesel) FÜHLT sich stärker an als ein gleichstarker oder minimal stäkrerer Sauger, ist es aber nicht.
Für die Stadt würde ich ganz klar den Benziner bevorzugen, du wirst es nicht bereuen, da dieser vor allem nach dem Start auf den ersten Kilometern dem Diesel von der Geräuschkulisse und Laufkultur haushoch überlegen ist.
Am Wochenende auf längeren Strecken wird dich der Benziner auch nicht enttäuschen, wenns mal drauf ankommen sollte, lässt du in der vmax auf der Autobahn jeden 118d stehen.
DerDuke
Edit: Am Arbeitsweg ist die Leistung ohnedies nicht wirklich von bedeutung, da auf 7km der Motor nie warm werden wird, von da her kannst voll rein steigen unter normalen Umständen sowieso vergessen.
Der 118i ist nicht so schwachbrüstig wie viele glauben mögen, fahr den 118d einfach mal an nem kalten Tag am morgen unter städtischen Bedingungen Probe und schau, ob du damit klar kommst.
Nun ja, ich hab da halt etwas andere Erfahrungen.
Bis vor wenigen Wochen hatte ich folgenden Vergleich:
Mini Cooper 115 PS
Astra G 2.2DTI 125 PS
Fahrleistungen auf dem Papier in etwa indentisch.
Meine Frau und ich treffen uns oft auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause "zufällig".
Egal wer mit welchem Auto fuhr, der Diesel war immer schneller (ausser in den Kurven :-)) ) Die Leistung kam einfach lässiger und locker und absolut gesehen war er auch schnelller als der Mini (obwohl 200kg Mehrgewicht).
Beim Benziner ging nur was, wenn er gescheucht und gedreht wurde. Bei entsprechenden Lärm usw....
Zitat:
Original geschrieben von DerDukeX
Klar, bei 80km/h hat der Diesel einen besseren Wirkungsgrad im 4. Gang, aber ich könnt ja genau so sagen... Vergleich mal was passiert, wenn du bei 80km/h im 3. Gang beschleunigst. Beim Diesel musst du gleich mal schalten, der Benziner stürmt bei 80 im 3. Gang sehr stark weg und lässt sich bis weit über 130km/h ohne schalten durchziehen.
Du hast das aber schon mal mit dem Diesel auch ausprobiert, oder?
Solltest du vielleicht mal, dann wärst du überrascht, wie weit der Diesel im 2. oder 3. Gang kommt 😉
Auch wenn meine Erfahrung nur auf den 120d basiert, bin ich sicher, dass der 118d nicht so katastrophal schlechter dabei aussieht.
Achja, wenn ich von 80 auf 130 kommen will, dann tret ich einfach aufs Gas und erfreue mich an dem Vortrieb im 6. Gang und an der Tankstelle an einem niedrigen verbrauch.
Diesel-Charakteristik und Benziner-Charakteristik sind zweifellos nicht vergleichbar. Die Aggregate arbeiten einfach ganz anders.
Und jeder, der mit Satzen wie "ab 4000 U/min passiert kaum noch was" ankommt, der hat einfach keine Ahnung. Selbstverständlich passiert da nichts mehr. Der rote Bereich fängt ja schliesslich schon bei 4000-5000 U/min an und nicht erst bei 6000 bis 7000 oder mehr (je nach Hersteller von den Motoren).
Im Normalfall gilt für einen Diesel: früher Schalten und Drehmoment-Optimum nutzen. Das liegt beim 120d so um die 1800 bis 2000 U/min. Im Stadtverkehr kann man mit einem 120d problemlos 1000 U/min fahren. Kommt da der Benziner überhaupt mit seiner Leerlaufdrehzahl runter?
Also spart euch diese unsinnigen Vergleiche.
Zumal letzten Endes der 120d - wie in diversen Vergleichen von der Fachpresse ermittelt - ohnehin allen bis zum 120i davonfährt. :P (sorry, der musste einfach sein *g*)
Also es ging hier ja nicht um den 120d, der hat ja schließlich auch mehr Leistung als alle Benziner (bis auf den 130i).
Zum Vergleich 118i gegen 118d:
vmax von 208km/h gegenüber 201 beim 118d sagt meiner Meinung nach auch schon sehr viel, selbst die Elastizitätswerte sind beim Benziner nur geringfügig schlechter als beim Diesel (80 auf 120 im 4. oder 5. Gang)
163PS beim 120d - das ist schon ganz eine andere Klasse, braucht man nicht lange diskutieren.
Aja: Messwerte:
BMW 118d
Test in ams 24/2004
Gewicht 1417 kg
0 - 80 km/h 7,2 s
0 - 100 km/h 10,8 s
0 - 120 km/h 15,9 s
0 - 130 km/h 19,0 s
0 - 140 km/h 22,6 s
BMW 118i
Test in auto zeitung 13/2005
Gewicht 1349 kg
0 - 80 km/h 6,5 s
0 - 100 km/h 9,6 s
0 - 120 km/h 13,5 s
0 - 130 km/h - s
0 - 140 km/h 18,8 s
0 - 160 km/h 26,7 s
--> macht ganze 4s, die der 118i dem 118d von 0 auf 140km/h abnimmt, wer hier von schwachbrüstig, etc. schreibt sollte mal doch lieber mal die eine oder andere Seite über die physikalischen Grundlagen besuchen.
Klar ist, dass man zum Erreichen dieser Werte bei beiden Motoren voll ausdrehen muss.
Aja, der 120d ist um ca. 2s schneller auf 140 wie der 118i, der 120i liegt genau zwischen den beiden.
Nur mal um die Fakten wieder etwas in das Licht zu rücken, und nicht nur die subjektiven Empfindungen.
Ich persönlich würd mich auch für den Diesel entscheiden, aber nur aufgrund der Tatsache, dass ich pro Jahr über 25.000km fahre und das zu 90% auf Langstrecken.
DerDuke
Zitat:
Original geschrieben von DerDukeX
Klar ist, dass man zum Erreichen dieser Werte bei beiden Motoren voll ausdrehen muss.
DerDuke
Den Benziner ja, den Diesel nicht. Es macht gar keinen Sinn den Diesel bis zur Grenze zu drehen.
Die Beschleunigungs werte sind bekannt und trotzdem in der Fahrpraxis rein theoretischer Natur und daher ohne Bedeutung.
Beim Diesel hält man sich fast immer in dem Drehzahlbereich auf, wo er die meiste Kraft hat (1500 - 3000).
Den Benziner muß man durch zurück schalten erst mal in den optimalen Bereich bringen (ab 4000) damit genug Leistung da ist.
Oder fährt jemand dauern im dritten Gang mit 100 km/h durch die Gegend?
Hach, wie oft muss man die Physik noch erklären?
Beschleunigung hängt nicht von Drehzahl oder Drehmoment ab, sondern von der LEISTUNG, und diese ist nun einmal ein Produkt von Drehmoment und Drehzahl.
Ergo. Der Diesel hat bei 4000U/min die max. Leistung --> um eine max. Beschleunigung zu haben, muss ich ihn also auch im Bereich der max. Leistung bewegen. Schalte ich bei 4000U/min, falle ich danach wieder recht weit ab, weßhalb wohl ein Bereich von ca. 4200 bis 4400U/min den idealen Schaltzeitpunkt geben wird (um nach dem Schalten wieder kurz vor dem Bereich mit der max. Leistung zu landen).
Wirklich genaue Schaltzeitpunkte kann man aber nur mit einem genauen Leistungsdiagramm berechnen.
Klar, der Diesel hat im Bereich von 2000 bis 3000U/min sein max. Drehmoment, aber eben nicht die max. Leistung.
Bsp.: 118d: 280NM bei 2000U/min.
---> ergibt berechnet bei 2000U/min eine Momentanleistung von genau 79,8PS oder 58,6kW
da er bei 4000U/min 122PS hat, bedeutet das, dass dort noch genau 215NM Drehmoment anliegen.
---> alles reinste Physik.
DerDuke