1.6 Ölverbrauch 1 Liter auf 1000 km - Abhilfe
Hallo alle zusammen,
ich besitze ein VW Golf 4, BJ 2001, 102 PS, Benziner, 4Gang automatik mit 113.000km drauf.
Nun habe ich seit gut 2 Monaten das Problem, dass ich alle 900-1000km 1l Öl 5w40 nachfülle, da nach gesagten Kilometern das Lämpchen angeht.
Am Anfang dachte ich das es ein Anzeigefehler bzw Kontaktfehler wäre da ich sowas im Internet gelesen habe...aber tatsächlich ist kaum Öl (minimal über die Min. Grenze) vorhanden wenn ich die 900-1000km gefahren bin.
War in der VW Werkstatt und mir wurde die Pumpe und alles was dazu gehört getauscht aber es hat nicht geholfen.
Ich habe ja gelesen, dass es "normal" ist und das es bei vielen vorkommt das sie nach 1000km 1l Öl nachfüllen müssen.
Der Werkstattmitarbeiter meinte, dass solange die Zylinder nicht beschädigt werden alles noch in Ordnung sei und es halt nur nervig wird immer Öl nachkippen zu müssen.
In der Werkstatt wurde mir auch auch mein Auto von unten gezeigt um mir zu zeigen das nirgends Öl austritt.
Ich fahre sehr viel Autobahn und kaum Stadt, ca 18000km im Jahr und ich kann mir momentan kein neues Fahrzeug leisten.
An was könnte es liegen? Vebrennt er so viel Öl?
Wenn ich das Fahrzeug noch ein paar Jahren fahren kann ohne weitere Probleme oder Angst zu haben das ich auf einmal ein Motorschaden habe stört es mich nicht sehr da ich auch keine andere Alternative habe als damit zu leben.
Ich bedanke mich im vorraus!!
Einen schönen Abend noch.
Beste Antwort im Thema
1.) Ein Liter Ölverbrauch auf 1000km ist noch normal/tolerabel ...
2.)
a) Die Haupt-Ursache liegt zu 90% an den Ölabstreifringen der Kolben (die sich nach Jahren als NICHT günstige Modellwahl erwiesen haben und VW etwa gegen Ende 2002 ein anderes Modell an Abstreifringen eingebaut haben !!!)
b) 10% vom Öl-Verbrauch liegt an den Ventilfuß-Dichtungen ein Kunststoff der generell bei allen Automarken NICHT die hohe Hitze über 10 Jahre lang unbeschadet aushält ...
Die Reparatur in einer Markenwerkstätte -> neue Kolbenringe (inklusive Ölabstreifringe) kostet über Euro 1.000,- ...
Neue Ventilfußdichtungen - läuft dabei ganz so nebenbei ab ...
In Jugend gewesener Rallye-Fahrer, der seinen VW-Käfermotor selber frisiert hat und z.B. 1970 diesen 22 Mal - alle 3500km - zerlegt und Verschleißteile wie Ventile und alle Hauptlager erneuert (beides neu frisiert) und eingebaut hat ...
Ich habe in meinem Leben fast immer meine Autos selber repariert.
Ich habe gute Freunde und einen Schwager mit eigenen Auto-Werkstätten, sowie meinen damaligen Klubkollegen Peter Birngruber (heute Teil der Familienunternehmung und einer der 10 größten VW-Händler in Österreich) der mir damals ermöglicht hatte in der VW-Werkstätte seines Vaters Tag und Nacht - jederzeit an meinem Rally-Auto zu arbeiten.
113 Antworten
Ein interessanter Punkt zu HOHEM ÖLVERBRAUCH:
Ich habe gestern einen Freund - Besitzer einer KFZ-Werkstätte - besucht und erlebt wie ein Autofahrer mit seinem GOLF 4, 1,4 16V, 75PS, zum "Pickerl machen lassen", zum Abgastest kam. Dieser hatte den letzten km vorher seinen Motor mehrmals auf 4000 bis zu 5000 Umdrehungen hochgezwirbelt - damit seiner Meinung nach die Brennräume freigeputzt würden ...
Laut Aussage des Fahrzeugbesitzers hatte dieser wenige Tage vorher neue Zündkerzen eingebaut; sein 17 Jahre alter GOLF leidet mit 142.000 abgespulten Kilometern unter hohem Ölverbrauch (1 Liter/1000km).
-> Der Erfolg durch die hohen Drehzahlen war, dass viel Öl in die Brennräume gelangt ist und am Abgas-Testgerät ein Kohlenwasserstoffe-Wert ("HC"😉 von bis zu etwa 75 ppm angezeigt wurde !!! (Der Wert sollte NUR bei 0 bis max 30 ppm liegen). Mein Freund schickte den GOLF-Fahrer nochmals weg um einige Kilometer NUR mit einer Drehzahl von 3000 bis 3500 unterwegs zu sein !!!
-> Das Ergebnis war: HC-Wert 0 ppm bei einem neuerlichen Test !!!
https://www.zawm.be/kfz/Texte/Abgasdiagnose.pdf
Zitat:
@das-markus schrieb am 20. November 2017 um 12:53:05 Uhr:
Kommt drauf an in welchen Temperaturbereich der Ölverbrauch am höchsten ist.
Genau da denke ich im Moment auch drüber nach. Mein Golf verbraucht ja schon seit Jahren zu viel Öl. War ja zeitweise über ein L/1000 km. Das allerdings immer auf Kurzstrecke, auf der der Wagen seit Jahren fast ausschließlich bewegt wird. Um die 17 km einfache Fahrt +Rückfahrt mit Pause dazwischen täglich. Bei Ankunft war -vor allem im Winter- meist das Wasser grad mal bei 90°. Da war das Öl also wohl noch lange nicht auf Betriebstemperatur.
Auf den wenigen Langstrecken von 350-500 km (max. 3x/Jahr) trat aber kein nennenswerter Ölverbrauch auf. Zumindest am Peilstab kaum ablesbar.
Nun mache ich schon seit Jahren bei um 10.000 km Laufleistung den Wechsel. Als Öl habe ich zuerst längere Zeit das Total Quartz 9000 Energie 5w40 benutzt, seit dem letzten Ölwechsel nehme ich das Meguin Super Leichtlauf 5w40.
Könnte denn bei extremer Kurzstrecke ein 10w-Öl dazu führen, dass weniger verbraucht wird?
Zitat:
@Shameless Sheep schrieb am 27. November 2017 um 13:52:35 Uhr:
Könnte denn bei extremer Kurzstrecke ein 10w-Öl dazu führen, dass weniger verbraucht wird?
Es ist halt dicker im kalten zustand.
Ein Versuch ist es zumindest Wert. Ein 10W40 kostet ja kaum noch was.
Mich würde zumindest brennend das Testergebnis interessieren. 🙂
Wann hast du auf Langstrecke das Öl gemessen? Wenn es noch heiß/warm war, kann sich das Volumen durch Wärmeausdehnung schon mal um 400ml erhöhen, Mineralöl hat einen relativ hohen Raumausdehnungskoeffizient.
Dadurch kann man zu dem falschem Schluss kommen, dass der Wagen kein Öl verbraucht (hat).
Könnt euch auch mal den Kühlflüssigkeitsstand vor der Fahrt ansehen und nach einer langen Fahrt. Behälter Drucklos machen, dann ist der KF-Stand locker 1cm höher als vor der Fahrt.
Und Wasser hat noch einen viel geringeren Raumausdehnungskoeffizient als Öl.
Ich halte die Kaltvisko für vernachlässigbar bei der Ölverbrauchsbetrachtung. Im Brennraum/Kolbenringbereich kommt auch kaltes Öl binnen kürzester Zeit auf 100+ °C.
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Missverständnis!
Ich habe auf Langstrecke nicht gemessen, solange das Öl noch heiß war. Ich messe Kurz- wie Langstrecke immer gleich. Ankommen, Motor abkühlen lassen, dann nachschauen.
Vorrausgesetzt, der Ölverbrauch wäre immer gleich, müsste ich auf 1000 km Kurzstrecke das gleiche verbrauchen wie z.B. auf 2x500 km Langstrecke.
Ich kann im Kurzstreckenbetrieb (fast) dabei zuschauen, wie der Ölstand abnimmt. Hier vor Ort fahre ich dabei eher niedertourig. Aber z.B. auf einer Fahrt nach Karlsruhe und zurück innerhalb eines Tages (einfache Strecke 233 km) mit -da wo es geht- Höchstgeschwindigkeit (also max. 180 Tacho) ist ein Ölverbrauch am Peilstab nicht ablesbar.
Sorry, bin nicht dazu gekommen mich hier wieder zu melden!
1. Laut Internet und Internetseite wo ich diesen überarbeiteten Öldeckel mit Entlüftung kaufen kann, passt dieser zum VW Golf 4 1.6 102PS
" VW GOLF IV (1J1) 1.6 0603/603 "
Febi Bilstein "Verschluß, Öleinfüllstutzen"
Bin noch nicht dazu gekommen es zu bestellen.
Was ich noch erwähnen muss ist, dass ich mit max 3000 Umdrehungen fahre.
2. Am Rande noch ein Zwischenfall was nichts mit dem Ölverbrauchthema zu tun hat:
Eine Felge am Hinterrad links hat einen Höhenschlag, ab ca 100km/h merke ich wie mein Wagen leicht nach rechts zieht und ich wirklich leicht dagegen lenken muss. War gestern in der Werkstatt und der Mitarbeiter meinte, dass es Sicherheitstechnisch keine Gefahr besteht.
Nun meine Frage, kann man sich nur 1 Felge kaufen um diese zu ersetzen? Oder muss ich mir gleich 4 der gleichen Art kaufen?
Wie kommt man zu der Aussage dass die Felge hinten links einen Höhenschlag hat?
Wurde die Felge vermessen?
Geht es um eine Alufelge oder Stahlfelge?
Zitat:
@das-markus schrieb am 28. November 2017 um 10:55:22 Uhr:
Wie kommt man zu der Aussage dass die Felge hinten links einen Höhenschlag hat?Wurde die Felge vermessen?
Geht es um eine Alufelge oder Stahlfelge?
Wurde gestern in der Werkstatt abmontiert zur Kontrolle und wurde somit festgestellt.
Müssten Stahlfelgen sein
Na dann ersetze diese eine Felge durch eine neue !!!
Wenn es eine originale VW-Felge ist kannst Du im AHW-Shop eine E-Mail-Preisanfrage danach stellen (die VW-Teile-Nummer muss bei einer originalen VW-Felge auch eingestanzt sein):
http://shop.ahw-shop.de/
Zitat:
@Flying Kremser schrieb am 28. November 2017 um 11:30:07 Uhr:
Na dann ersetze diese eine Felge durch eine neue !!!Wenn es eine originale VW-Felge ist kannst Du im AHW-Shop eine E-Mail-Preisanfrage danach stellen:
http://shop.ahw-shop.de/
Ganz dumme Frage, wo kann ich nachschauen ob sich um eine originale VW Felge handelt?
Und falls dies nicht der Fall ist? Dann muss ich mir 4 neue gleiche kaufen?
Zitat:
@JJJohnek schrieb am 28. November 2017 um 11:36:36 Uhr:
Ganz dumme Frage, wo kann ich nachschauen ob sich um eine originale VW Felge handelt?Und falls dies nicht der Fall ist? Dann muss ich mir 4 neue gleiche kaufen?
1.) Das siehst Du am eingestanzten VW-Emblem (unter Umständen auch das von Audi) und der VW-Teile-Nummer, diese muss bei einer originalen VW-Felge auch eingestanzt sein. Wenn die Felge von einer Fa. ist die Felgen nachbaut ist DEREN Teile-Nummer und deren Firmen-Emblem eingestanzt. VW-Teile-Nummern haben drei Dreier-Gruppen an Zahlen (zumeist lautet die erste Dreier-Gruppe: "1J0" und ist damit typisch für den GOLF 4 - bei älteren Teilen (vor 2000) fehlt unter Umständen die Ziffer "1". Hinter der dritten Dreier-Gruppe stehen unter Umständen noch ein oder zwei Buchstaben (die Buchstaben können von Modelljahr zu Modelljahr auch wechseln, oder mit einer verbesserten Fertigung).
Nachbau-Felgen habe fast immer eine andere Form der Löcher im mittigen Diskus.
2.) Du brauchst KEINE 4 neuen Felgen kaufen, eine neue reicht.
Zitat:
@Flying Kremser schrieb am 28. November 2017 um 11:55:42 Uhr:
Zitat:
@JJJohnek schrieb am 28. November 2017 um 11:36:36 Uhr:
Ganz dumme Frage, wo kann ich nachschauen ob sich um eine originale VW Felge handelt?Und falls dies nicht der Fall ist? Dann muss ich mir 4 neue gleiche kaufen?
1.) Das siehst Du am eingestanzten VW-Emblem (unter Umständen auch das von Audi) und der VW-Teile-Nummer, diese muss bei einer originalen VW-Felge auch eingestanzt sein. Wenn die Felge von einer Fa. ist die Felgen nachbaut ist DEREN Teile-Nummer und deren Firmen-Emblem eingestanzt. VW-Teile-Nummern haben drei Dreier-Gruppen an Zahlen (zumeist lautet die erste Dreier-Gruppe: "1J0" und ist damit typisch für den GOLF 4 - bei älteren Teilen (vor 2000) fehlt unter Umständen die Ziffer "1". Hinter der dritten Dreier-Gruppe stehen unter Umständen noch ein oder zwei Buchstaben (die Buchstaben können von Modelljahr zu Modelljahr auch wechseln, oder mit einer verbesserten Fertigung).
Nachbau-Felgen habe fast immer eine andere Form der Löcher im mittigen Diskus.2.) Du brauchst KEINE 4 neuen Felgen kaufen, eine neue reicht.
Danke!
Nun zurück zum Ölproblem, sollte es mit dem neuen Öldeckel nicht besser werden. Soll ich dann die neuen Ventilfußdichtungen kaufen und die ersetzen?
Zitat:
@JJJohnek schrieb am 28. November 2017 um 12:53:22 Uhr:
Soll ich dann die neuen Ventilfußdichtungen kaufen und die ersetzen?
1.) Der Haupt-Verdächtige bei hohem Ölverbrauch sind immer die Kolbenringe, respektive die Ölabstreifringe (1 Stück je Kolben) !!!
-> Diese versotten bei Benzinern wenn man NICHT immer mit SUPER+ Benzin fährt ...
Das eingebaute/verwendete Fabrikat von VW hat sich beim GOLF 4 NICHT bewährt. Einige Jahre nach 2000 (ich weiß den genauen Zeitpunkt nicht, vielleicht ab 2003) wurde deshalb ein anderes Modell an Ölabstreifringen verwendet - auch bei Tauschmotoren von VW sind diese verbaut !!!
2.) Die Ventilfuß-Dichtungen härten mit der großen Hitze im Betrieb und mit dem Alter von über 10 Jahren langsam aus und lassen etwas Öl durch ...
Diese lassen sich leichter erneuern bei NICHT ausgebautem Zylinderkopf:
Für so eine Arbeit ist aber notwendig nach dem Abbau Zahnriemens und des Zylinderkopf-Deckels:
a) den jeweiligen Zylinder kurz vor dem oberen Totpunkt stellen, sodass noch dessen alle Ventile geschlossen sind
b) mit Pressluft einblasen in die Zündkerzen-Bohrung -> Druck aufbauen, damit die Ventile geschlossen bleiben (auf ihren Hartmetall-Sitzringen aufliegen)
c) mit Spezialwerkzeig immer je von einem Ventil die Feder entspannen - die beiden Keile abnehmen und auch die Feder (oder 2 Stück zentrisch ineinander ?)
d) besagte Ventilfuß-Dichtung abziehen und gut gefettet/geölt eine neue Ventilfuß-Dichtung mit einem speziellen Aufschiebe-Rohr-Werkzeug (Selbstbau aus Holz möglich) aufdrücken/aufschlieben bis zum Anschlag
e) Ventil-Feder + Spezial-Beilage wieder einbauen mit dem Spezial-Federspanner - die beiden Klötzchen in die passenden Rillen befördern und Federspanner langsam loslassen ...
f) -> danach das nächste Ventil in Angriff nehmen ...
Die Kolbenringe versotten nicht durch Kraftstoff, sondern durch Öl.
In meinem Tank kommt alles, was brennt und in meiner kleinen "Werkstatt" entsorgt werden muss.
Alter Kanister mit Diesel? Rein. Bremsflüssigkeit? Rein. Ewig fortzuführen. Super+ ist bei den Motoren Perlen vor die Säue.
Zudem verbrennt Kraftstoff mit Ethanolanteil (E10) wesentlich besser als Ethanolfreier Kraftstoff. Zudem ist mir nicht bekannt, das die Norm für Super+ irgendeine gesonderte Reinigungswirkung vorsieht.
Benzin verbrennt im Gegensatz zu Öl vergleichsmäßig sauber. Es ist das Öl, dass die Kolbenringe verkleben lässt. Umso wichtiger, dort auf hochwertige, PAO-haltige Öle zu setzen. Leider gibts das im 10W40 nicht/kaum.
Kleiner Abschluss:
Wenn du nach dem Thread unbedingt auf ein 10W40 setzen möchtest, nimm das Kroon-Oil Poly Tech 10W-40. Gutes Öl, u.a. NOACK von 4,7%, gerade bei Motoren wichtig, wo der Ölabstreifring was vergisst. Zudem ordentlich ZDDP und Kalzium (Reinigungswirkung). Im Sommer tolle Eigenaschaften, im Winter würde ich sowas nie und nimmer empfehlen...
Stellt mal eine Probe von 0W und 10W in die Gefriertruhe. Das 10W wird, je nach Öl, zäh wie Honig.