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1.4 TSI 160 PS: Auslassventil verbrannt

VW Golf 6 (1KA/B/C)
Themenstarteram 5. Juni 2016 um 15:02

Hallo zusammen,

folgendes Problem, zuerst die Vorgeschichte:

Golf 6 Variant 1/2010, 1.4 TSI 160 PS, 118000km

bei ca. 14000km (9/2010) die bekannten Ruckel- und Zündaussetzer-Probleme.

Motor war stark verkokt.

Es wurden die problematischen Injektoren getauscht. Seit dem war diesbezüglich Ruhe.

Steuerkettenrasseln hatte er auch, wurde 10/2014 bei 90000km getauscht.

Zwar mit Kulanz, aber trotzdem 800€ Zuzahlung.

Seit ca. Jahresanfang hat er nun ein Ruckeln im Leerlauf, das nun immer schlimmer wurde. Letzte Woche blinkte erstmals die Motorkontrollleuchte.

Letzten Fr war er beim Freundlichen, ich dachte, es wäre nur die Leerlaufdrehzahl zu nieder.

Aber:

Wenig Kompression auf einem Zylinder

Tests mit Druckluft zeigen, dass eindeutig das Auslassventil nicht dicht ist.

Endoskopie sagt, dass soweit einsehbar sonst alles OK ist, nur dieses eine Auslassventil ist verkokt und mehr oder weniger stark verbrannt.

Also: Zylinderkopf runter, Tausch der Ventile. Kostenvoranschlag bekomme ich morgen.

Der Werkstattleiter meinte, diesen Fall hätte er sehr selten (viel öfter seien die Einlassventile verkokt), er äußerte sich aber sehr "neutral" skeptisch zu diesem Motor, aber das wissen wir ja alle...

Ein Weggeben des Fahrzeugs und Neu/Gebrauchtkauf steht in Moment aus verschiedenen Gründen eigentlich nicht zur Debatte, das soll bitte nicht Diskussionsstoff sein.

Meine Fragen an Euch:

Hatte jemand diesen Fall schon mal?

Gibt es Erfahrungen zu Kulanz in dem Fall, auch wenn das Auto nun schon 6 Jahre alt ist?

Meine Meinung dazu: Erscheint es nicht möglich, dass der Ventilschaden ein Folgeschaden von 1. den Verkokungsproblemen in 2010 und 2. der gelängten Steuerkette in 2014 ist, der sich erst jetzt schleichend manifestiert hat? Das Leerlaufruckeln ist wie gesagt seit einigen Monaten bemerkbar, im Rückblick aber sporadisch auch schon länger.

Servus,

Patrick

 

 

 

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. Juli 2016 um 11:36

Hallo zusammen,

der Wagen ist jetzt repariert, hier also ein Abschlussbericht.

Obwohl ich schon drauf und dran war, den Motor bei einem Motoreninstandsetzer reparieren zu lassen, habe ich mich nun doch für die VW-Werkstatt entschieden. Abwägungsgründe waren:

  • 0% Kulanz seitens VW
  • Jedoch ein gutes Entgegenkommen des VW-Autohauses in Form eines Rabattes (wenn auch erst nach mehrmaligem Nachhaken)
  • Zusätzlich war noch eine Undichtigkeit an der Klimaanlage. Deshalb war ich eigentlich in der Werkstatt… Diese Reparatur sollte zunächst mehrere 100€ kosten, taucht nun aber auf der Rechnung gar nicht auf.
  • Transportkosten zum Motoreninstandsetzer wären nochmal 350€ gewesen, oder das Risiko, mit dem defekten Ventil selbst zu fahren.
  • Kein Zeit- und Fahraufwand für mich, der Golf stand ja schon bei VW. Der Motoreninstandsetzer wäre 50 km weg gewesen.
  • Aufgrund dieser Umstände ist es sehr schwierig, herauszurechnen, wie viel die eigentliche Motor-Reparatur bei VW nun genau gekostet hat. Ich möchte deshalb den Endpreis hier gar nicht nennen, um wilden Diskussionen vorzubeugen. Ich schätze jedoch, dass ich bei VW nun ca. 500€-700€ bzw. 20% mehr gezahlt habe als es beim Motoreninstandsetzer gekostet hätte. Die zusätzlichen Kosten (Transport, Aufwand,...), die dabei angefallen wären, sind hierbei nicht berücksichtigt.
  • Bessere Garantieleistung bei VW

Was war nun genau defekt:

  • Das eine schon angesprochene Auslassventil, verkokt, verbrannt, Spiel in der Ventilführung
  • Zudem waren auch alle Einlassventile verkokt und leicht undicht
  • Nach Aussage der Werkstatt waren alle zugehörigen Ventilsitze verschlissen, so dass man sie alle hätte nacharbeiten müssen. Deshalb Entscheidung AT-Zylinderkopf.
  • Die Kolben habe ich auch ausbauen lassen. Waren vollkommen intakt. Habe sie trotzdem gegen die aktuellen hoffentlich fehlerfreien ersetzen lassen.

Was lernen wir daraus:

  • Bei mir also kein defekter Kolben als Ursache
  • Der Verdacht bleibt trotzdem, dass durch die starke Verkokung ganz am Anfang das Problem schon heraufbeschworen wurde.
  • Man darf gespannt sein, wie viele dieser Motoren, die jetzt langsam in ein höheres Alter kommen, derartige Ventilprobleme bekommen. Leider hatte ich das Thema BEDI-Reinigung bisher nie auf dem Schirm, hätte evtl. hier helfen können.

Patrick

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Zitat:

@Jubi TDI/GTI schrieb am 18. Juni 2016 um 13:44:35 Uhr:

Und welcher [große] Teil im Beitrag ist nach deiner "Erfahrung" falsch?

Daß ein Auslassventil verkorkt hat mich dann doch auch gewundert. Korken vertragen die am Auslaßventil entstehende Hitze? :D

Themenstarteram 1. Juli 2016 um 11:36

Hallo zusammen,

der Wagen ist jetzt repariert, hier also ein Abschlussbericht.

Obwohl ich schon drauf und dran war, den Motor bei einem Motoreninstandsetzer reparieren zu lassen, habe ich mich nun doch für die VW-Werkstatt entschieden. Abwägungsgründe waren:

  • 0% Kulanz seitens VW
  • Jedoch ein gutes Entgegenkommen des VW-Autohauses in Form eines Rabattes (wenn auch erst nach mehrmaligem Nachhaken)
  • Zusätzlich war noch eine Undichtigkeit an der Klimaanlage. Deshalb war ich eigentlich in der Werkstatt… Diese Reparatur sollte zunächst mehrere 100€ kosten, taucht nun aber auf der Rechnung gar nicht auf.
  • Transportkosten zum Motoreninstandsetzer wären nochmal 350€ gewesen, oder das Risiko, mit dem defekten Ventil selbst zu fahren.
  • Kein Zeit- und Fahraufwand für mich, der Golf stand ja schon bei VW. Der Motoreninstandsetzer wäre 50 km weg gewesen.
  • Aufgrund dieser Umstände ist es sehr schwierig, herauszurechnen, wie viel die eigentliche Motor-Reparatur bei VW nun genau gekostet hat. Ich möchte deshalb den Endpreis hier gar nicht nennen, um wilden Diskussionen vorzubeugen. Ich schätze jedoch, dass ich bei VW nun ca. 500€-700€ bzw. 20% mehr gezahlt habe als es beim Motoreninstandsetzer gekostet hätte. Die zusätzlichen Kosten (Transport, Aufwand,...), die dabei angefallen wären, sind hierbei nicht berücksichtigt.
  • Bessere Garantieleistung bei VW

Was war nun genau defekt:

  • Das eine schon angesprochene Auslassventil, verkokt, verbrannt, Spiel in der Ventilführung
  • Zudem waren auch alle Einlassventile verkokt und leicht undicht
  • Nach Aussage der Werkstatt waren alle zugehörigen Ventilsitze verschlissen, so dass man sie alle hätte nacharbeiten müssen. Deshalb Entscheidung AT-Zylinderkopf.
  • Die Kolben habe ich auch ausbauen lassen. Waren vollkommen intakt. Habe sie trotzdem gegen die aktuellen hoffentlich fehlerfreien ersetzen lassen.

Was lernen wir daraus:

  • Bei mir also kein defekter Kolben als Ursache
  • Der Verdacht bleibt trotzdem, dass durch die starke Verkokung ganz am Anfang das Problem schon heraufbeschworen wurde.
  • Man darf gespannt sein, wie viele dieser Motoren, die jetzt langsam in ein höheres Alter kommen, derartige Ventilprobleme bekommen. Leider hatte ich das Thema BEDI-Reinigung bisher nie auf dem Schirm, hätte evtl. hier helfen können.

Patrick

Vielen Dank fuer das umfassende Feedback.

Vor einer Bedi-Reingung kann man ja erst mal endoskopieren (lassen).

Kennst du den Softwareversionsstand des Motorsteuergerätes vor sowie nach der Reparatur?

Wie haeufig wurde das Oel gewechselt?

Der Motor ist aus meiner bescheidenen Sicht nicht unkritisch, bezueglich Oel-Verdampfungsverlust (Verkokung: Carbon Build Up), Oelverweildauer (Kettenschleif) und Kraftstoffsorte (Verbrennungshitze+Verkokung: Klopfen). Die genauen Details entziehen sich aber meiner Kenntnis.

http://www.seatcupra.net/forums/showthread.php?t=407682

Themenstarteram 4. Juli 2016 um 10:30

Zitat:

Kennst du den Softwareversionsstand des Motorsteuergerätes vor sowie nach der Reparatur?

Leider nein. Habe selber keine Möglichkeit, das auszulesen (oder geht das irgendwie ohne VCDS?)

Zitat:

Wie haeufig wurde das Oel gewechselt?

Ganz normaler longlife-Service. also alle 30000km, bei mir sind das typ. 18-20 Monate.

Es soll jetzt aber bitte keine Diskussion losbrechen, dass ein jährlicher Ölwechsel "Pflicht" sei.

Wenn VW das so empfiehlt, muss ich mich als "normaler" Kunde darauf verlassen können, dass das sinnvoll ist. Ich hatte bisher einen häufigeren Ölwechsel v.a. deshalb nicht in Betracht gezogen, weil mein Fahrprofil ziemlich harmlos ist (kaum Stadtverkehr und Autobahn, viel Land-/Bundesstraße)

Zitat:

http://www.seatcupra.net/forums/showthread.php?t=407682

Danke für diesen herausragenden link!

Patrick

Dieser Longlife-Mythos ist ja meines Wissens auch hier auf MT schon hinlänglich widerlegt worden - viele Motorschäden passierten trotz jährlichem Ölwechsel ;)

Wieviele Motorschäden sind es denn nun bei jährlichem Ölwechsel? Hast du dazu eine Liste mit Links?

Motorschaden ist auch nicht gleich Motorschaden - Ringstegbruch; Kettenspanner nicht mehr funktionstüchtig; Kette gelängt; Turbolader defekt; Injektoren mit unsauberer Einspritzung; Ansaugtrakt verkokt; Zündprobleme; defekte Hochdruckpumpe u.s.w. Motoröl und Wechselintervall spielen wahrscheinlich in einigen dieser Fälle eine Rolle, nicht aber in allen.

Vorliegend beim TE liegt ohnehin keiner der typischen Schadensfälle vor: verkoktes Auslaßventil und unproblematisches Fahrprofil. Für patba ganz besonders ärgerlich.

Fakt ist doch, dass der CAVD Motor überproportional viele Baustellen hat, die für einen kapitalen Motorschaden verantwortlich sein können!

Bei mir waren es in beiden Fällen Ringstegbrüche, also keine Schäden die auf auf das Motoröl zurückzuführen wären, dafür hatte ich aber im Gegensatz zu vielen anderen noch nie Kettenprobleme. Liegt das vielleicht daran, dass ich jährlich mein Öl wechsle?

Meine Meinung zur Motoren-Instandsetzung:

  • Einen qualitativ hochwertige und vor allem nachhaltige Instandsetzung kann man bei diesem Motor nicht für 1.500 € realisieren. Ich meine, man muß da schon ca. 3.500 € in die Hand nehmen.
  • Auch kann ich mir gut vorstellen, daß eine kompetente VW Werkstätte (mit geschultem Motorentechniker) dafür am Besten geeignet ist und der zudem von VW durch den Reparaturablauf geführt wird. Damit wird auch sichergestellt, daß VW nur Ersatzteile nach neuestem Entwicklungsstand einbaut und nicht Teile aus dem freien Markt verwendet, die in erster Linie preiswerter sind.

Den Austausch folgender Teile halte ich für sinnvoll, auch wenn das nicht die billigste Lösung ist (Voraussetzung ist, daß die Zylinderwände unbeschädigt sind):

  • Neue Kolben mit neuen Pleuel und neuen Lagerschalen.
  • Neue Steuerkette mit neuen Kettenführungen + neuer Nockenwellenversteller.
  • Ob ein Austausch-Zylinderkopf notwendig ist, muß das Schadensbild ergeben (ist aber seltener der Fall).

Natürlich muß auch die neueste Motorensoftware, passend zu den neuen Teilen, aufgespielt werden.

Bitte versteht das so, daß all dies nur meine Meinug/Erfahrung wiedergibt und keinesfalls als zwingend verstanden werden soll.

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