"Rechts Überholen" wird zum Kavaliersdelikt

Hallo Forum,

es ist erstaunlich.
Seit diesem Jahr beobachte ich, das das rechts Überholen zum Kavaliersdelikt mutiert.

Laut Wikipedia heißt es:
"Ein Kavaliersdelikt ist eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat, die von der Allgemeinheit als geringfügiger, legitimer Gesetzesverstoß akzeptiert oder sogar befürwortet wird, mithin nicht als unmoralisch gilt."

Es sind wohl jeden Tag tausende Rechtsüberholer und vorne wieder reindrängler, aber auf 3 Spurigen Strassen auch Mittelspurfahrer, die einfach rechts vorbeifahren (über 60km/h). Offensichtlich wird die Fortbewegung mit 90km/h oder 100km/h schon als Stockender Verkehr wahrgenommen und gibt einem moralisch das Recht, wie selbstverständich, auch bei diesen Geschwindigkeiten schon rechts schneller als links zu fahren.

Hunderte mal ist das allein mir in der letzten woche passiert.
Polizei sieht man auch kaum.
Es scheint überhaupt nichts mehr auszumachen.
Kann hier das Autofahrer Volk, sowie 1989, die exekutive beeinflussen?

Besonders die nicht Deutschen Zulassungen scheinen nicht von einem Verbot vom rechts überholen zu wissen. Aber es sind auch genug deutsche Zulassungen und zwar noch nicht mal die Premiummarken sondern eher "normale" Marken.
Ob das was mit den Marken und Ihren Fahrern zu tun hat, weiß ich nicht.

Gruss
W.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Wolfgang Wegner


Hallo Forum,

es ist erstaunlich.
Seit diesem Jahr beobachte ich, das das rechts Überholen zum Kavaliersdelikt mutiert.
[...]
Hunderte mal ist das allein mir in der letzten woche passiert.
[...]

Wenn dir das 100 Mal in der Woche passiert, solltest du eventuell mal überlegen, etwas an deinem Fahrstil zu ändern. 😉

Ich wurde tatsächlich noch nie rechts überholt. Wird man rechts überholt, hat man sich wohl in den meisten Fällen nicht an das Rechtsfahrgebot gehalten.

Oder hab ich dich jetzt irgendwie missverstanden? 😕

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Zitat:

Am Fehlverhalten anderer habe ich keine Mitverantwortung.

Des wär ja noch schöner.

😠😠😠

Man hat aber sehr wohl die Verantwortung, mit dem Fehlverhalten anderer zu rechnen und sein Fahrverhalten der Möglichkeit eines solchen Fehlverhaltens anzupassen.

Diese Mitverantwortung steigt jenseits von 130 km/h exponentiell mit der eigenen Geschwindigkeit.

Zitat:

Original geschrieben von Wolfgang Wegner



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Doch ich weiß das, aber für deine Rechtschreibung bin ich nicht verantwortlich !🙂😁😉

Am Fehlverhalten anderer habe ich keine Mitverantwortung.
Des wär ja noch schöner.
😠😠😠

Er meint das Du deeskalierend reagieren musst, und keine weitere Konfrontation hervorrufen darfst.

Man darf keinen Blockierer oder Schleicher bedrängen, man hat deeskalierend mit ausreichend Abstand sich seinem Schicksal zu fügen.

Genauso hast Du immer mit der Dummheit anderer zu rechnen.

Zitat:

Original geschrieben von Wolfgang Wegner



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Doch ich weiß das, aber für deine Rechtschreibung bin ich nicht verantwortlich !🙂😁😉

Am Fehlverhalten anderer habe ich keine Mitverantwortung.
Des wär ja noch schöner.
😠😠😠

MANCHMAL hat man das schon.

Einige provozieren das richtig.

Tja und dann gibt es die Durchgeknallten die drängeln sogar rechts.

Zitat:

Original geschrieben von MvM


Habe ich ein Auto vor mir auf der Überholspur halte ich den sicherheitsabstand ein. Aus sicht des Hintermannes ist vor mir eine Lücke, das ihn zum Überholen nötigt.

Jetzt erkläre mir mal, wie Du vor Gericht die Nötigung aufgrund der regelkonformen Einhaltung des Sicherheitsabstands darlegen willst. Könnte interessant werden...

Zitat:

Nun ist es meine Aufgabe ihm das überholen zu ermöglichen, wenn er sich verschätzt haben sollte.

Sicher nicht. Im schlimmsten Fall läuft er eben auf den Verkehr rechts auf und muss auf die Bremse. Persönliches Pech. Es sei denn er kommt so hammerkrank angerauscht, dass es zum Bremsen nicht mehr reichen würde, so einen Fall habe ich in meinen 25 Autofahrerjahren aber noch nicht erlebt...

Zitat:

Hier im Forum wird getextet, als ob man die Prima Erfahrung hat aber weiß anscheinend nicht, das man beim Vehlverhalten anderer immer eine Mitverantwortung hat.

Durchaus gibt es genügend Verkehrsteilnehmer, die ein

F

ehlverhalten anderer provozieren.

Verantwortlich

für das Fehlverhalten ist aber einzig und alleine der Fehlverhalter.

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Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971


Durchaus gibt es genügend Verkehrsteilnehmer, die ein Fehlverhalten anderer provozieren. Verantwortlich für das Fehlverhalten ist aber einzig und alleine der Fehlverhalter.

Jipp. So sehe ich das.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi



Zitat:

Original geschrieben von Wolfgang Wegner


Am Fehlverhalten anderer habe ich keine Mitverantwortung.
Des wär ja noch schöner.
😠😠😠

MANCHMAL hat man das schon.
Einige provozieren das richtig.

Tja und dann gibt es die Durchgeknallten die drängeln sogar rechts.

Vielleicht fahren die nur Windschatten, wollen weder vorbei noch schneller 😁

Meine Meinung:

Video 1: Je nachdem was hinter dem Fahrer los war mit die beste Entscheidung die er treffen konnte. Der Mazdafahrer hat wohl nicht alle Latten am Zaun. Nur weil er blinkt heisst das nicht dass er ein Vorrecht hätte rausziehen zu dürfen.

Video 2: Sieht anfangs wie ein Kamikaze-Mercedes aus der sich reindrängt.

Aber am Ende des Videos entschwinden die Autos auf der linken Spur und sind kaum noch zu sehen, während das Filmteam gemächlich dahingleitet in der linken Spur....wenn das ihr Fahrstil ist ist könnte das durchaus solche Sachen provozieren (auch wenn ich dann trotzdem nicht so handeln würde).

Ich lasse meistens ein anderes Auto die Drecksarbeit machen die Schleicher von der linken Spur zu holen und hänge mich im bescheidenen Rahmen meiner geringeren Motorleistung an ihn heran bis ich ebenfalls den Schleicher überholt habe bevor ich wieder "meine" Geschwindigkeit fahre.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300



Zitat:

Original geschrieben von Wolfgang Wegner



Und ich bleibe dabei, das das "Rechts Überholen" langsam zu einem, nicht durch die Rennleitung verfolgten Kavaliersdelikt mutiert.
Ich bin eh dafür das zumindestens auf limitierten Strecken das rechts überholen legalisiert wird.
Da würden aber ne ganze Menge VTs nachts heimlich in ihr Kissen weinen, weil sie nicht mehr den Oberlehrer spielen können, weil sie dann nicht mehr andere VTs behindern können um einen persönlichen Vorteil zu erlangen.
Der Nachteil an dieser eventl. Reglung wäre natürlich das auch viele VTs dann, besonders beim Spurwechsel und der Gesamtsituation, überfordert wären.

In Verbindung mit einem allgemeinen Tempolimit 120km/h wäre ich auch dafür. Sonst nicht.

Hab mir die zwei Videos angeschaut.

zu 1: Der Fahrer des Mazda gehört ohne wenn und aber zur MPU geschickt meiner Meinung nach, vorher Lappen weg.
zu 2: Wie schon jemand gesagt hat, keiner weiß wielange die Damen schon die linke Spur grundlos blockieren. Daher für mich eher Fehler bei beiden.

Zitat:

Original geschrieben von LeiderHeiser



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Ich bin eh dafür das zumindestens auf limitierten Strecken das rechts überholen legalisiert wird.
Da würden aber ne ganze Menge VTs nachts heimlich in ihr Kissen weinen, weil sie nicht mehr den Oberlehrer spielen können, weil sie dann nicht mehr andere VTs behindern können um einen persönlichen Vorteil zu erlangen.
Der Nachteil an dieser eventl. Reglung wäre natürlich das auch viele VTs dann, besonders beim Spurwechsel und der Gesamtsituation, überfordert wären.

In Verbindung mit einem allgemeinen Tempolimit 120km/h wäre ich auch dafür. Sonst nicht.

Das entspräche dann dem Amerikanischen Modell. Dort heißt es

"STAY in LANE"

Wobei ich schon relativ oft jetzt das Schild "SLOWER TRAFFIC KEEP RIGHT" gesehen habe, was ja wiederum unserem Rechtsfahrgebot ähnelt.

Aber soweit ich weiß, ist rechts Überholen in Amerika nicht Verboten. Es sollen bloß die langsameren Fahrzeuge auf den rechten Spuren fahren, damit links überholt werden kann und links abgebogen werden kann.

Zitat:

Original geschrieben von jarompe



zu 2: Wie schon jemand gesagt hat, keiner weiß wielange die Damen schon die linke Spur grundlos blockieren. Daher für mich eher Fehler bei beiden.

Haben wir das gleiche Video gesehen?

Die Damen laufen überholen mit korrektem Sicherheitsabstand in einer Kolonne mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss einen LKW auf der rechten Spur. Zumindest in dem Videoschnipsel kann ich da kein Fehlverhalten erkennen. Im Gegensatz zur C-Klasse...

Im Gegensatz zu Video 1: Das war entweder selten dämlich oder die reinste Provokation...

Die Damen wurden rechts überholt, und da nur Linksschleicher rechts überholt werden, sind sie Linksschleicher. Da wir es auf dem Video nicht sehen, und der Mercedes kein zukünftiges Fehlverhalten bestrafen kann, müssen sie vor dem Videoausschnitt linksgeschlichen sein. Quod erat demonstrandum.

Es wird hier diskutiert, wie lange der Mercedes schon hinter dem Kameraauto fährt.
Es wird diskutiert, ob der Schleicher den Mercedes ärgert.
Es wird diskutiert, ob Dauerlinksfahrer sich richtig verhalten.
Aber das ist doch für die Rechtslage zum Rechtsüberholen vollkommen egal.
Rechts überholt ist rechts überholt.

Ja, so wie NoirDesir schreibt, sehen es immer mehr Verkehrsteilnehmer als Kavaliersdelikt, vielleicht schon als Recht einen Schleicher rechts überholen zu dürfen. Es wird quasi durch Verhalten neues ungeschriebenes Gesetz geschaffen. Eben wie hier in der Diskussion: "Schleicher darf man rechts überholen" usw.

Die 22seitige Diskussion dreht sich immer um das gleiche: "Tut der andere was Falsches, habe ich auch das Recht was Falsches zu tun!"

Aber was ist denn das für eine Logik?

Das ist noch nicht mal ein "Schleicher", sondern ein ganz normaler Überholer, der zwar nicht so schnell fährt wie sein Auto hergibt, aber dennoch erkennbar schneller fährt als der Verkehr rechts. Also kein schleichtender Linksfahrer sondern ein überholender Zu-Recht-Linksfahrer, der jedes Recht der Welt hat, weiter links zu fahren, solange er noch weitere Fahrzeuge überholt. (Warum soll er hinter nem LKW verhungern, nur damit andere ein paar Sekunden sparen? Sein Vorankommen ist nicht weniger wichtig als das der Hintermänner.) Da hat man gefälligst dahinter zu bleiben, mit genug Abstand natürlich, und zu warten, bis die Bahn frei wird!

Dass es darüber überhaupt eine Diskussion gibt, ist schon ein starkes Stück.

Ich habe das auch schon erlebt: Einem Drängler irgendwann mal Platz gemacht, nur damit der dann mich mit 10km/h mehr überholt, am besten noch mit 2-3 ähnlichen Vollpfosten im geringen Abstand gleich dahinter. Oft sind die Autos sogar leistungsstark genug, dass sie viel schneller vorbei KÖNNTEN.

Und dafür soll ich dann ein paar Sekunden später hinter einem Lkw bremsen? Da überleg ich mir doch vorher, ob ich nach rechts ziehe und das Risiko eingehe, oder lieber vorher noch ein paar Fahrzeuge mehr überhole...

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