"Old School"-Auto ohne Elektronik

Hallo,

Werden eigentlich noch ganz klassische Autos ohne den ganzen heute üblichen Schnickschnack gebaut und angeboten?

Ich meine einfach ein solides Auto, das noch ganz normal mit Schlüssel aufgeschlossen und gestartet wird, das Fenster mit Kurbeln und Knöpfe an jeder Tür zum Runterdrücken hat, ein analoges Amaturenbrett mit Zeigern und ein simples Autoradio. Ansonsten möglichst keine weiteren unnötigen Dinge, die blinken, piepsen oder sonstige Funktionen haben, die ich nicht brauche und in einem Auto nicht will.

Gibt es vernünftige Autos in diese Richtung eigentlich noch?

Ich habe schon überlegt mir einen Oldtimer zu kaufen, habe aber Zweifel ob ein 30 - 40 Jahre altes Fahrzeug sich wirklich als Alltagsauto eignet und ob da auch eine gute Versorgung mit Ersatzteilen sichergestellt ist.

Optisch mag ich z.B. den Opel Ascona C oder den Opel Rekord E.

Wird da heute noch sowas in die Richtung produziert oder bekommt man neu einfach nur noch diese Smartphones auf vier Rädern?

Würde mich sehr über ein paar Tipps und Anregungen freuen.

Beste Antwort im Thema

Man kann ohne Probleme ein älteres Auto im Alltag nutzen. Der für mich beste Alltagsklassiker heißt Volvo 940.

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Man kann ohne Probleme ein älteres Auto im Alltag nutzen. Der für mich beste Alltagsklassiker heißt Volvo 940.

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 29. Juni 2020 um 16:02:00 Uhr:


Warum sollte VW sowas auch anbieten? Von 100.000 VW Kunden möchte 1 Person sowas haben, wenn überhaupt 😁 Dann erzeugt das mehr Kosten und lohnt nicht. Dacia hat andere Kunden - andere Märkte - daher haben die sowas im Angebot.

Der Erfolg von Dacia zeigt doch, dass es einen Markt für solche Autos gibt. Schlicht, funktional und zu einem sehr günstigen Preis. Ein Auto, mit dem man einfach von A nach B fahren kann. Verstehe ich nicht ganz, warum VW oder andere Hersteller für den "kleinen Mann" mit schmalem Geldbeutel, der einfach nur ein funktionales Autos braucht ihre Modelle nicht auch als nackte Basisversion anbieten.

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 29. Juni 2020 um 16:02:00 Uhr:


Aber ist es bei deiner Angst vor Defekten überhaupt ratsam ein Auto zu kaufen? Ich meine - irgendwann sind die Bremsen runter ... Die Kupplung verschlissen usw PP. Und selbst das sonst beste Auto kann durch schieren Zufall bei dir einen total unnormalen Defekt haben ...

Ich habe keine Angst vor Defekten, aber es ärgert mich, wenn ich Reparaturen durchführen lassen muss wegen irgendwelcher Sonderfunktionen, die ich eigentlich gar nicht haben will und nicht brauche. Entsprechend schlechte Erfahrungen habe ich bereits gemacht.
Ich möchte einfach ein Auto, das nur mit Dingen ausgestattet ist, die für mich sinnvoll sind und keine für mich persönlich überflüssigen Dinge hat.

Ein weiterer Punkt ist für mich, dass ich Spass an der Haptik und der Mechanik habe. Ich mag es gerne ein Fenster zu kurbeln, einen Schlüssel ins Zündschloss zu stecken und zu drehen oder einen Türknauf hoch zu ziehen. Das ist irgendwie realer und handfester als nur Knöpfchen zu bedienen.

Ist wahrscheinlich so ähnlich, weshalb manche Leute lieber ein einen Buchladen gehen und durch die Seiten blättern, statt sich ein ebook bei Amazon zu stellen.

Zitat:

@Supercruise schrieb am 29. Juni 2020 um 16:08:39 Uhr:


Passt perfekt zu dem was du geschrieben hast: https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

Gefällt mir ganz gut, auch von der Form her. Den Dacia Logan habe ich bisher nur als Kombi gesehen.

Citroen C-Elysée könnte auch noch was für dich sein.
Fährst du momentan zufällig VW?

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Zitat:

@autosmachenfreude schrieb am 29. Juni 2020 um 18:11:22 Uhr:


Man kann ohne Probleme ein älteres Auto im Alltag nutzen.

Ich weiss nicht, ein 30 - 35 Jahre altes Auto? Vielleicht so ein Rentner-Fahrzeug mit geringer Laufleistung, immer in der Garage gestanden, sehr regelmässig gewartet und Top gepflegt.

Die Frage wäre, ob man dann aber noch Ersatzteile für so ein Auto bekommt und ob die in einer normalen Werkstatt damit auch was anfangen können.

Ich denke mal ein solcher Oldtimer in einem super Zustand würde preislich mindestens genauso viel kosten wie ein nagelneuer Dacia.

Bei geläufigen Fahrzeugen hätte ich gar keine Angst, was Ersatzteile angeht. Und wenn man mal Relikte wie Vergasermotoren außen vor lässt, hat man in freien Werkstätten (und zwar am besten den kleinen, etwas schmuddeligen, in denen der Chef mitschraubt) in aller Regel gar keine Probleme. Eine sehr gut funktionierende Volvo 850 oder Audi 80 Limousine (das sind Modelle, die dem "Ewigkeitsauto" schon sehr nahe kommen, dabei aber etwas bieder und nicht zu sexy=gefragt=teuer) bekommst du zum halben Preis eines neuen Dacia. Allerdings ist man mit so etwas auch nicht vor Überraschungen sicher. Kühler, Fahrwerksgummis, etc. sind da eben 25 Jahre alt.

Dann wüsste ich aber, was ich kaufe 😉

Wobei der 850 kaum mit Fensterkurbeln ausgeliefert wurde.Meist ist auch schon eine Klima drin oder wie bei meinem,ein elektr.Dachfenster.Außerdem blinkt der penetrant überm Innenspiegel,wenn ich mich nicht anschnalle.Die Wegfahrsperre mußte man auch meistens mit dem kleinen Bömpel entsperren und eine Zentralverriegelung war serienmäßig dabei.

Mein 940 ist 23 Jahre alt und funktioniert einwandfrei. Der Wagen geht einmal im Jahr zum Service. Ersatzteile sind bisher alle verfügbar. Möglicherweise sind bei manchen Fahrzeugen schlichtweg Wartungsmängel der Grund für mangelhafte Zuverlässigkeit.

Ich bringe mal ein Beispiel:

https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

Das Auto ist 38 Jahre alt, hat aber nur 10.000 KM gelaufen. 1. Hand, kein Winterbetrieb, kein Rost, hat nie im Freien gestanden. Alle Jahres-Inspektionen sind belegt. Reifen und Zahnriemen sind neu. Das ganze für knapp 6000 €.

So ein Auto wäre genau mein Fall. Nur wie gross wäre das Risiko, damit im Alltagsbetrieb dann ständig irgendwelche Defekte zu haben, alleine schon auf Grund des Alters? Und wie sicher kann man sein, dass dann auch Ersatzteile verfügbar sind und die Werkstatt damit klarkommt?

Bei so einem Auto, wie dem Ascona, würde ich mich eher fragen, wie hoch das Risiko ist einen Crash mit 60 km/h nicht zu überleben.

Dazu noch Bremsweg bei Vollbremsung aus 100 km/h um die 45 m, während moderne Autos da nach 35-38 m bereits stehen.

45m 😁

Moin!

Zitat:

@Libero2 schrieb am 29. Juni 2020 um 14:18:28 Uhr:



Zitat:

@ZiKla schrieb am 29. Juni 2020 um 01:38:21 Uhr:


Weshalb sollte man so etwas wollen?

Ich mag Autos, die auf das wesentliche beschränkt sind. Technik benutze ich einfach nicht, sie stört mich in der Regel nur. Und ein gewisser Nostalgie-Faktor spielt sicher auch ein Rolle.

Aktuell habe ich z.B. ein Auto mit Zentralverriegelung und elektrischen Fensterhebern. Mit beidem musste ich schon in die Werkstatt, einmal Kabelbruch, einmal Motor kaputt. Das kostete mich eine Stange Geld und Nerven. Und das auch noch völlig sinnlos, denn ich sehe keinen Vorteil in einer elektronische Zentralverriegelung und elektrischen Fensterhebern.

Das ist heute eben Standard und geht auch nicht dauernd kaputt. Wenngleich ich bei meinem als legendär zuverlässig verschrieenen C die ZV vorne bereits ersetzen lassen musste. Links nach 11, rechts nach 12 Jahren. Auch ich benötige eigentlich keine ZV. Wo ich üblicherweise parke, muss ich gar nicht erst abschließen. Deshalb war wohl auch die ZV defekt. Selten benutzt, ging fest.

Zitat:

Klimaanlage habe ich auch, musste irgendwann auch gewartet werden, weil sie nicht funktionierte. Dabei benutze ich die nie. Wenn es im Sommer warm ist, mach ich das Fenster runter (wenn die Elektronik denn funktioniert) und dann ist gut.

Die AC war defekt, WEIL Du sie nie benutzt.

In 30 Jahren hatte ich mit neuen, jungen, alten und auch völlig verbrauchten Autos genau zweimal Ärger mit der Belüftungsanlage: Einmal bei einem Alfa Spider aus den 70ern. Der Wärmetauscher war defekt. Eine Klimaanlage gab es bei dem Ding sowieso nicht.
Und einmal bei meinem aktuellen C. Der Vorwiderstand fürs Gebläse starb nach 12 Jahren. Kann auch bei jedem Auto passieren.

Zitat:

Bei meinen Eltern im Auto war diese elektronische Warnfunktion für die Sicherheitsgurte defekt. Es wurde nicht mehr richtig erkannt, wenn man angeschnallt war, dadurch piepste es durchgehend und raubte einem den letzten Nerv. Musste repariert werden. Völlig sinnlose Funktion, die Geld kostet ohne einen ernsthaften Nutzen.

Das wären so ein paar Beispiele, warum ich da skeptisch bin.

Andererseits finde ich auch, fühlt es sich irgendwie gut an, etwas mechanisch zu bewegen statt nur Knöpfchen zu drücken .Mein Auto hat zumindest hinten auch noch Kurbeln für die Fenster. Ich mag das einfach.

Zitat:

@Libero2 schrieb am 29. Juni 2020 um 14:18:28 Uhr:



Zitat:

@ZiKla schrieb am 29. Juni 2020 um 01:38:21 Uhr:


Fiat Tipo und Dacia Sandero sind z.B. wertstabile, günstige Autos. Der Kaufpreis ist so niedrig, dass der Wert einfach nur langsamer fallen kann als bei aufwändigeren Autos der teureren Marken.
Vieles ist billiger ausgeführt, aber der Standard ist völlig ausreichend für 250.000 wirtschaftliche Kilometer.

Danke, daran habe ich auch schonmal gedacht. Aber der Preis macht mich schon skeptisch. Ein nagelneues Auto für 8000€? Wie schaffen die es für den Preis zu produzieren? Liegt das wirklich nur an der nicht vorhandenen Ausstattung oder hat das noch einen anderen Haken?

Die anderen Hersteller vertreiben ihre Autos einfach zu Mondpreisen.
Der Fiat Tipo wird in der Türkei produziert. Mit Zulieferteilen der großen, bekannten Unternehmen.
Das Auto hat die gleiche Ausstattung wie andere Kompaktautos auch. Nur nicht so viele Optionen. Weshalb sollte man bei einem Alltagsauto hundert Kreuze in der Optionsliste machen und das Ding ausstatten, als ob man 100.000 Km im Jahr damit fahren wollen würde?
Eine Klimaautomatik, ordentliche Sitze, ein Radio mit CarPlay, Airbags, EFH, Servo, ESP, ABS, ordentlicher Motor, gut schaltbares Getriebe, gute Stra0enlage, ausreichend komfortable Federung - all das hat der Tipo. Nur kein Image. Deshalb ist er selten. Die Leute kaufen lieber einen innen kleineren, 8 Jahre alten A4 für das gleiche Geld. Weil sie meinen, nur mit mindestens 180 PS sei der Pendlerstau erträglich.

Ist ja auch i.O. Ich fahre auch keinen Tipo. Aber wir haben einen Ford für die Familie, anstatt eines Mercedes wie ich es früher gemacht hätte. Man glaubt es kaum, aber wir kommen damit ebenfalls überall bequem an...

Der Sandero ist ebenfalls nicht schlecht. Für 10.000 Eur besitzt er einen spritzigen, modernen Motor und eine ordentliche Ausstattung. Der Minimalist ist für 7.000 Eur zuverlässig und sicher mobil.

Weshalb dann ein fast baugleicher Clio 50% mehr kostet? Frage Renault! An der Technik kann es nicht liegen. Nur an ein paar Elektronikspielzeugen, die bei den HK keine 400 Eur ausmachen.

Ich kann nur jedem Autointeressenten, der bis 15.000 Eur für ein Alltagsauto ausgeben möchte, raten, sich den Fiat Tipo anzusehen. Selbst mit dem 95 PS Basismotor, Saugbenziner, fährt er gut und ist neu für unter 10k Eur zu haben.

Zitat:

@Libero2 schrieb am 29. Juni 2020 um 14:18:28 Uhr:



Zitat:

@ZiKla schrieb am 29. Juni 2020 um 01:38:21 Uhr:


Einen Oldtimer im Alltag zu fahren, halte ich für nicht ratsam. Das kostet üblicherweise deutlich mehr als einen einfachen Neuwagen dafür zu benutzen.

Ja das denke ich auch. Ein Oldtimer ist wohl eher was, um ihn an einem sonnigen Samstag mal aus der Garage zu holen, aber als Alltagsfahrzeug im Dauereinsatz?

Gibt es eigentlich noch neue Autos mit relativ kantiger Form? So wie z.B. der Ascona hier:

https://upload.wikimedia.org/.../Opel_Ascona_C_front_20130104.jpg

Neue kantige Autos gibt´s bei Tata, Lada und Dacia. Die ersten beiden sind überpreister Kernschrott.

ZK

Moin,

Dann schau dir Mal den Durchschnittsdacia an, der tatsächliche verkauft wird. Auch von denen ist bestenfalls einer von 100 wirklich nackig, wahrscheinlich sind es deutlich weniger. Ergo wird auch da vieles gekauft was dir Sorgen macht. Da geht es dann einfach nur noch um das als besonders gut empfundene Preis-Leistungsverhältnis.

Der Volvo 940 aus dem letzten Baujahren hat aber auch schon Steuergeräte für den Motor, den Tempomagen, er hat überwiegend eine Klimaanlage, Sitzheizungen, einige haben so Teufelszeug wie Overdrive Getriebe, ABS ist Serie gewesen, sie dürften überwiegend elektrische Fensterheber und Spiegel haben. Also so.wirklich Old School wie er es gerne hätte, sind die auch kein Stück. Und das mit dem "es sind alle Teile verfügbar" würde ich nicht so laut sagen - stimmt nämlich nicht mehr. Du bekommst z.B. den Rücklauf der Servoölleitung für Automatikfahrzeuge nicht mehr, den Pralldämpfer (Modelle 1997-1998) hinten nicht mehr und bei den Bremszangen hinten herrscht auch Notstand. Und falls die Stoßdämpfer vorne mit dem V90 identisch sind - Beginnt es da auch Grad kriminell zu werden. Sind die Teile mit denen ich in den letzten Zwei Jahren massiv Probleme hatte.

LG Kester

Lieber TE,

dir wird jeder Oldtimer mehr Bauchweh verursachen, als ein relativ modernes Fahrzeug. Auch wenn so ein Auto richtig Geld kostet und 1. Hand mit wenig KM ist - alles ist alt. Das beginnt beim einfachsten Plastik-Teil, das einfach so abbricht und das es nicht im Laden gibt. Natürlich gibt es alltagstaugliche Autos - die dann vermutlich für den Alltagsbetrieb beinah zu schade sein dürften. Ich denke, auch ein noch so guter Oldie dürfte bei der Gesamtbilanz nicht besser/zuverlässiger sein, als das von dir möglichst zu vermeidende moderne Auto.

Kürzlich habe ich einen nagelneuen Lada Taiga etwas begutachtet. Tolles schlichtes Design und kaum Ausstattung. Nicht mal ABS. 12.900 EUR, 0 KM.
Wenn man sowas mag, ist das bestimmt ein tolles Auto. Für Puristen, die Allrad brauchen und nicht denken, ein SUV ist ein Geländewagen.

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