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Themen, die mich bewegen - mit Schwerpunkten und auch bunt gemischt

Sat Apr 30 15:52:32 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (26)    |   Stichworte: Elektronik, Experimentieren, Mechatronik, Robotik

Mit was für Experimentierkästen hast du in deiner Kindheit/Jugend gespielt und was bist du geworden?

Logo Wie Kindern und Jugendlichen Mechatronik bzw. Robotik nahebringen?Logo Wie Kindern und Jugendlichen Mechatronik bzw. Robotik nahebringen?

Hallo!

In meinem letzten Blog-Artikel habe ich darüber gesprochen, was es für E-Auto-relevante Berufe gibt. Heute geht’s darum, wie man evtl. Kindern und Jugendlichen Mechatronik, Programmierung & Co. nahebringen kann, damit sie sich später evtl. für E-Auto-relevante Berufe interessieren. D.h. ich richte mich hier nicht nur an die Kinder und Jugendlichen selbst, sondern auch an die Eltern, Großeltern und Onkel und Tanten, die möglicherweise das dafür nötige Material mitfinanzieren würden.
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Was ist Mechatronik?
Mechatronik ist ein Kunstwort aus Mechanik und Elektronik. In Mechatronik-Berufen (egal ob duale Ausbildung oder Studium) geht es um die Schnittstelle zwischen Mechanik und Elektronik. Also z. B. eine Elektronik steuert einen oder mehrere Motoren so an, dass er die richtigen Bewegungen vor und zurück macht, damit die Mechanik etwas sinnvolles tut. Z. B. stellen wir uns eine Waschmaschine vor. Die hat verschiedene Pumpen und Ventile, damit im richtigen Moment Wasser mit oder ohne Waschmittel kommt bzw. das Abwasser abgepumpt wird. Auch hat sie einen Motor um die Wäsche im Wasser zu bewegen bzw. das Wasser aus der Wäsche rauszuschleudern, eine Sperre z. B. für die Tür und oft auch eine elektrische Heizung.
Sie hat auch eine Steuerelektronik, damit man per Knopfdruck verschiedene Programme starten kann.
Was die Mechanik angeht, muss man auch darauf achten, dass sie so konstruiert ist, dass sie sich z. B. im Schleudergang durch die Kräfte des Motors nicht selbst zerlegt.
In diesem Dunstkreis sind auch Mechatroniker unterwegs. Oder auch als Wartungsleute von Produktionsanlagen. Denn Elektroniker haben nur begrenzt Ahnung von Mechanik und Mechaniker kriegen oft schon Panik, wenn ein E-Motor mehr als 2 Anschlussadern hat ;-)
Früher hat man sowas zwar auch ohne Leute mit einem offiziellen Beruf mit „Mechatronik“ im Namen hinbekommen. Aber es waren gerade in nicht so einfachen Fällen wohl oft eher langwierige Diskussionen, bis sich die Leute aus diesen beiden doch sehr unterschiedlichen Welten verstanden haben.

Aber auch ein Mechatroniker braucht die selben Elektronik-Grundlagen wie ein Elektroniker. Und auch immer mehr Elektroniker brauchen Programmier-Kenntnisse. Deswegen werden ich nicht nur Vorschläge bringen, die explizit auf Mechatronik abzielen, sondern auch auf „reine“ Elektronik- und Programmier-Grundlagen.

Man kann es nicht erzwingen und es muss altersgerecht sein
Möchte an dieser Stelle davor warnen zu glauben, dass man einem Kind oder Jugendlichen irgendwas schenken kann, wodurch es plötzlich riesiges Interesse dafür entwickelt. Man muss mit dem zu Beschenkenden unbedingt vorher reden. Das gilt insb. auch, wenn es sowas in der Art schon hat. Dazu später mehr.
Es gibt von den Herstellern meistens auch Altersempfehlungen. Diese würde ich nur unterschreiten, wenn man weiß, dass das Kind sich sehr dafür interessiert und geistig so weit ist. Idealerweise gibt’s auch einen kompetenten Elternteil oder sonstige Verwandte und Bekannte, die bei Bedarf helfen können.
Bei deutlicher Überschreitung der Altersempfehlung könnte das Produkt uninteressant sein, weil es zu sehr für Kinder geschrieben wurde, die auch gewisse Inhalte in der Schule noch nicht hatten, wodurch die Erklärungen nicht so tiefgehend sind.

Was mache ich, wenn ich noch mehr Fragen habe?
Evtl. gibt in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis jemand, der sich mit Elektronik auskennt. Ggf. auch versuchen mit einem örtlichen Repaircafe Kontakt aufzunehmen.

Was gibt’s grundsätzlich für Produkt-Arten, die hierfür interessant sind?

Bausätze:
Vorteil: Günstig, oft gut mitnehmbar (wobei man extrem aufpassen muss, die z. T. kleinen Teilen nicht zu verlieren), oft ein zur Funktion passendes Gehäuse.
Nachteil: Sie haben meist nur genau eine Funktion und vor allem kaum Erklärungen z. B. zu elektrotechnischen Grundlagen. Für manche Bausätze benötigt man einen Lötkolben. Gibt aber auch viele Elektronik-Bausätze die nur zum Stecken sind. Wenn die Funktion nicht regelmäßig gebraucht wird, wird das schnell im Zimmer verstauben.

Kleine Experimentierkästen:
Vorteil: Nicht so teuer wie große bzw. „professionellere“ Experimentierkästen und auch handlicher zum Tragen. Höhere Wahrscheinlichkeit, dass ein gutes Handbuch mit guten Erklärungen dabei ist.
Nachteil: Z. T. nur eine sehr eingeschränkte Anzahl von Versuchen.

Große bzw. „professionellere“ Experimentierkästen:
Vorteil: Hier findet man am ehesten gute Handbücher mit guten Erklärungen und viele abwechslungsreiche Experimente.
Nachteil: Teuer und oft auch groß, nicht gut mitnehmbar, wenn kleine Teile drin sind muss man eben sehr aufpassen, dass sie nicht verloren gehen.

Fazit: Bausätze sind um z. B. Elektronik-Grundlagen zu lernen eher ungeeignet. Sie sind eher ein Spielzeug an dem man sich zudem meist schnell sattgesehen hat als dass es etwas ist, wodurch man etwas lernen kann. Man kann aber nicht ausschließen, dass sie die Lust auf einen Experimentierkasten wecken.
Zu meiner Experimentierkasten-Zeit bot z. B. Kosmos sowohl für Elektronik als auch für Chemie eine jeweils 4stufige Experimentierkasten-Reihe an. Zwischen einem Karton, in dem nur die erste Stufe bis alle 4 Stufen drin ist, gab es alles. Und man konnte auch Stufe 2-4 als einzelne „Upgrades“ kaufen. Dadurch war es egal wieviel Stufen im „Grundpaket“ waren, man könnte die fehlenden Stufen einzeln dazukaufen und es gab keinen Unterschied zum Karton mit den Komplettpaket mit allen 4 Stufen. Hatte z. B. ein „Grundpaket“ mit den ersten 2 Stufen als Gebrauchtware bekommen und zu späteren Anlässen jeweils das nächste Upgrade schenken lassen bzw. auch mit Geschenk-Gutscheinen finanziert.

Leider habe ich solche „upgradebaren“ Elektronik-Experimentierkästen nicht mehr gefunden. Allerdings kann es ich es irgendwo auch nachvollziehen:

  • Viele Dinge wofür man früher aus mehreren Bauelementen etwas zusammengebaut hat wie z. B. ein Monoflop (z. B. Treppenhausbeleuchtung wo das Licht nach 1x drücken eingeschaltet wird und wenn man eine Weile nicht drückt ausgeht), eine „Blinkschaltung“ oder eine Geräuscherzeugung (Alarmton, „Dampflok-Geräusch“, ...) programmiert man heute in ein paar Zeilen Code und benutzt einen entsprechenden Ausgang.
  • Analoges Mittelwellen-Radio ist in Deutschland um einen Schwingkreis zu demonstrierten, der keine Batterie/Netzteil brauch, ist schon länger praktisch tot. Analoges Ultrakurzwellen-Radio bald auch. Digitalradio ist mit viel Programmieraufwand verbunden bzw. da gibt’s eher fertige Bausteine bzw. Programm-Bibliotheken, wo man leider nicht so tief reinschauen kann, was passiert. Sonst bräuchte man z. B. einen fertigen zertifizierten FM-Transmitter. Den praktischen Sinn von sowas kann man aber nur mit den passenden Radiosendern gut vermitteln.
  • Logische Verknüpfungen wie UND, ODER und NICHT mit Hilfe von reinen Logik-ICs zu zeigen ist zwar nett und gab’s auch in meinem Experimentierkasten in der (zweit-?)höchsten Stufe. Geht aber an sich auch per Programmierung. Und schon Dinge wie „Wie wandle ich binär nach 7-Segmentanzeige um?“ arten immer in einen komplexen Verhau an vielen Drähten und Logik-ICs aus. Das hat man damals nur im Technischen Gymnasium oder während eine Berufsausbildung mit Elektronik-Kenntnissen gehabt. Geschweige denn dass man eine kleine ALU in einem allg. Elektronik-Experimentierkasten findet wo demonstriert wird was in Mikroprozessoren logisch abläuft.

Dadurch sind viele Elektronik-Experimente von damals nur noch bedingt sinnvoll bzw. bedingt sinnvoll durchführbar.

Kontaktsystem-Arten von Elektronik-Experimentierkästen
Es gibt verschiedene Kontaktsystem-Arten in Elektronik-Experimentierkästen mit unterschiedlichen Vor-/Nachteilen. Ich kenne die folgenden Arten:

Breadboard, auch Steckplatine genannt:
Bild siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Steckplatine
Das ist ein Plastikteil mit vielen Löchern mit Steckkontakten drin (kein Löten erforderlich), die nach einem gewissen Schema untereinander elektrisch verbunden sind. Sowas wurde in der Vergangenheit auch für Testaufbauten in der professionelle Elektronik-Entwicklung verwendet und von Amateuren sowieso, deswegen wird es eher in größeren Stückzahlen hergestellt, was den Preis senkt.
Derartige Experimentierkästen habe ich aktuell z. B. bei Franzis entdeckt (in der Kategorie „Maker“). Beide scheinen aber nicht aufeinander aufzubauen, sondern sind zwei völlig getrennte Sets bzw. Elektronik-Bereiche.

Vorteile: Billig, da eben nicht nur für die paar Experimentierkästen produziert wird. Passende elektronische Bauteile von der Stange sind bei den übl. Elektronik-Versendern zu bekommen und können direkt eingesteckt werden. Da alles relativ eng beieinander platziert werden kann, hat man meist auch Platz z. B. für mehrere (z. B. Logik-)ICs (mein Experimentierkasten sah nur eines vor) und die Schaltung wird allgemein nicht so groß.

Nachteile: Man muss weil’s so eng zugeht stärker aufpassen, dass es keine unerwünschten elektrischen Verbindungen gibt. Man muss die Drähte immer passend zu den gewünschten Abständen biegen, ist etwas Arbeit. Der Stromverlauf kann etwas schwerer nachvollziehbar sein. Auch weil durch das Breadboard Umwege für den Strom nötig sein können.
Wenn Drehregler und Lautsprecher nicht in einer Art Gehäuse fixiert sind, lösen sich die Drähte bei Benutzung der Drehfunktion oder des Gewichts gerne aus der Schaltung. Im schlimmsten Fall geht was kaputt.
Man sieht die Schaltungssymbole nur im Handbuch.
Eher für ältere Kinder bzw. Fortgeschrittene.

Experimentierbrett mit Steckfedern:
Gab’s z. B. bei Kosmos Ende der 1980er bis Anfang oder Ende der 1990er Jahren sowohl in kleineren als auch größeren Experimentierkästen die irgendwas mit Elektrotechnik zutun hatten. Hat eine leichte Ähnlichkeit zu Breadboards. Das Experimentierbrett hat viele durch Plastik voneinander getrennte rechteckige und geschätzt 1-2cm tiefe Löcher. Dort werden die sogenannten Steckfedern eingesteckt. Das sind speziell gebogene Bleche. Wenn sie im Experimentierbrett stecken, sieht man von oben nur noch ein Metallblech mit 4 Löchern, in die man Drähte und somit auch „klassische“ Widerstände & Co. einstecken kann. Der Rest vom Blech ist auf der Unterseite so gebogen, dass es auch bei dünneren Drähten für diese Anwendungen genügend Kontakt gibt.

Vorteile: Die Schaltungen ganz so filigran wie auf einem Breadboard. Die Schaltungen sind darauf ausgelegt, dass alle Widerständen, (Elektrolyt-)Kondensatoren und Dioden und die längeren Drahtbrücken die selbe Länge haben und es bei den Drahtbrücken nur eine weitere, kürzere Länge gibt (plus die ganz langen Drähte, die kaum verwendet werden). Eine Biegelehre ist in das Experimentierbrett integriert.
Hier sind eher auch eher in einem schöneren Gehäuse gut ansteckbar an die Platine z. B. Drehregler und Lautsprecher untergebracht.

Nachteile: Die Steckfedern und das Experimentierbrett sind Spezialteile. D.h. kostet mehr als ein System mit Breadboard. Preis für Ersatzteile? Verfügbarkeit?
Das selbe gilt für die div. Spezial-Module um z. B. Transistoren oder ICs in die Schaltung zu integrieren. Dadurch kann man nicht einfach „nackte“ normal gekaufte Transistoren oder ICs verwenden. Diese verbrauchen dadurch auch relativ viel Platz bzw. man braucht evtl. spezielle Bereiche auf dem Experimentierbrett oder gar zwei gleiche Experimentierbretter, um insb. ICs verwenden zu können.
Dadurch sind die Experimentierbretter oft recht groß oder man kann recht wenig machen.
Man sieht auch abseits der Spezialmodule keine Schaltungssymbole, sondern nur im Handbuch.

„Plastik-Würfel-Schaltungen“:
Sowas hat Kosmos aktuell in seinen besseren Elektronik-Experimentierkästen.

Vorteile: Kaum filigrane Teile die man in die Hand nehmen muss. Man sieht direkt die Schaltungssymbole. Dadurch für jüngere Kinder besser geeignet.

Nachteile: Die Plastik-Würfel sind Spezialteile. D.h. kostet mehr als ein System mit Breadboard. Preis für Ersatzteile? Verfügbarkeit?
Es ist hier besonders schwierig eigene elektronische Teile bzw. Ersatzteile zu integrieren, weil man meist zuerst die Plastik-Würfel öffnen muss, was schon alleine eine gewisse Gefahr darstellt, den Würfel zu beschädigen.
Oft ist auch nicht vorgesehen, dass man z. B. zur Problemsuche mit einem Spannungsmessgerät an die Kontakte kommt, während die Würfel miteinander verbunden sind.
Theoretisch sind Würfel möglich, wo man Bauteile mit 2 längeren Beinen einfach einstecken kann. Dann sieht man aber das Schaltungssymbol nicht. Und für Bauteile mit mehr Beinen ist das keine Lösung, da wird’s noch komplizierter als bei den vorherigen Lösungen.

Aufpassen bei Gebrauchtware
Es gibt nichts nervigeres als wenn ein wichtiges Teil fehlt und teuer nachbestellt werden muss oder garnicht mehr verfügbar ist.
Generell trocknen insb. Kondensatoren gerne aus. Am besten prüft man die mit einem Multimeter mit einer Kapazitätsmessfunktion.
Im Zweifelsfall auch bei Kauf von privat die Vollständigkeit und die volle Funktionsfähigkeit schriftlich im Kaufvertrag zusichern lassen. Bei der Gewährleistung, die bei Kauf von privat ausgeschlossen werden darf (aber nur schriftlich, sonst gelten die Gewährleistungsregeln wie bei Neuware!), geht’s in der Hauptsache darum, wenn etwas in den Monaten nach dem Kauf kaputt geht.
Am besten vor dem Kauf in einem Repaircafe anfragen, ob die helfen können, den Experimentierkasten zügig zu überprüfen sobald man ihn hat. Ob sich das unterm Strich lohnt, muss man schauen.

Robotik-Experimentierkästen
Nackte Elektronik ohne Programmieren finden viele zu langweilig, auch wenn was blinkt oder Geräusche von sich gibt. Heutzutage gibt’s viele Möglichkeiten, Robotik-Experimente zu machen. D.h. man programmiert einen kleinen Roboter, dem man dann zuschaut, wie er irgendwas tut. Einer Linie auf dem Tisch folgen, Bauklötze einsammeln, was auch immer. Sowas ist ein Beispiel für eine Anwendung von Mechatronik mit einer programmierbaren Steuerung.
Hier gilt im Grunde das selbe, was ich schon über Elektronik-Experimentierkästen geschrieben habe. Es gibt vor allem einerseits Bausätze mit weniger verschiedenen Experimenten bzw. keinen Erweiterungsmöglichkeiten und eher wenigen technischen Erklärungen. Und andererseits gibt’s die teureren sehr gut erweiterbare Experimentierkästen wie z. B. von Lego (Boost mit einer Altersempfehlung von 7-12 Jahren und das etwas anspruchsvollere Mindstorms ab 10 Jahren, mit dem auch Erwachsene viel Spaß haben können) und Fischer-Technik (was sich tendenziell eher an Bildungseinrichtungen richtet).
Wenn jemand z. B. Lego Technic hat, sollte man ohne dass sich derjenige das explizit wünscht nicht z. B. mit Fischer-Technik oder etwas anderem ankommen, wo sehr wahrscheinlich sehr ähnliche Experimente drin sind. Im Zweifel fragen, welche Erweiterung bzw. Zusatz-/Ersatzteile für das aktuell von demjenigen verwendete System gewünscht wird.

Programmierung von Robotik-Experimentierkästen

Robotik-Experimentierkästen machen nur Spaß, wenn man die Steuerung vernünftig programmieren kann. Die wichtigsten Arten, wie Robotik-Experimentierkästen programmiert werden, wo der Roboter auch ein bisschen „Intelligenz“ hat:

  • Man wählt eines der fertigen Programme aus oder es gibt gar nur ein Programm. Mehr Möglichkeiten hat man nicht. Man lernt nicht wirklich was über Programmieren.
  • Es werden per Drag’n’Drop Abläufe und Bedingungen in Form von Blöcken zusammengeklickt. Das wird auch im Handbuch mit den entsprechendem Hintergrund-Infos über’s Programmieren gut beschrieben. Insb. für Einsteiger geeignet, die besser verstehen wollen wie man programmiert und den Roboter auch etwas individueller Dinge tun lassen wollen.
  • Es gibt eine vereinfachte eigene Programmiersprache, wo man Befehle in einer bestimmten Form als Text tippt. Dadurch ist man noch näher an der Programmier-Realität.
  • Es wird eine auch bei Profis verbreitete Programmiersprache (z. B. Python, C oder C++) und die bei Profis übliche Software dafür verwendet. Kann auch bei vorhandenen guten Erklärungen und Beispielen insb. bei Problemen schnell recht anspruchsvoll werden.

Am besten lässt man den zu Beschenkenden die Anleitung überfliegen falls möglich und entscheiden, ob er das zu kompliziert findet.

Wo man insb. bei gebrauchten Robotik-Experimentierkästen aufpassen muss
Im Grunde gilt auch das, was ich zu gebrauchten Elektronik-Experimentierkästen geschrieben habe. Allerdings ist bei Robotik-Experimentierkästen die Elektronik meistens stärker in Plastikgehäusen versteckt, was Reparaturen erschwert.
Und wenn man etwas programmieren kann, muss man aufpassen, dass man noch den passenden Rechner bzw. Smartphone/Tablet hat und die für den Experimentierkasten nötige Software noch bekommt. Insb. wenn sie nicht auf einem Datenträger beiliegt, den man noch verwenden kann (weil z. B. ein optisches Laufwerk erforderlich ist, was heute immer weniger Rechner haben).
Es gab zwar z. B. mal das Lego Technic Control Center. Das könnte man ohne Rechner programmieren (Smartphones gab’s damals noch nicht). Allerdings konnte man dort lediglich zeitgesteuerte Abläufe ohne jeden Ansatz von Intelligenz einprogrammieren. Und selbst die waren nicht besonders präzise. Hat mir schon damals nur bedingt Spaß gemacht.

Fazit
Hoffe dieser Artikel ist für den einen oder anderen Interessierten bzw. potenzielle Schenker hilfreich. Leider ist das Thema nicht so einfach, vor allem wenn man vermeiden will, dass es das Geschenk aus Sicht des zu Beschenkten eine Langeweile-Garantie hat, weil er die meisten Versuche kennt und oder allgemein die Versuche deutlich nicht zu seinem Wissens-Level passen.

notting

PS: Es gibt wohl (auch kostenlose?) Webseiten und Apps, wo man einfach an einem Rechner bzw. Smartphone/Tablet lernen kann zu programmieren bzw. virtuelle Roboter programmiert. Falls jemand das Programmieren viel interessanter findet als die Mechatronik.

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Fri Apr 22 18:55:25 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Ausbildung, E-Auto, Schulabschluss, Studium

Was für Erfahrungen hast du mit dem Thema?

[bild=1]Hallo!

Wie jedes Jahr machen insb. junge Leute im Frühjahr Schulabschluss-Prüfungen. Dieses Jahr mal wieder Corona-bedingt etwas später als sonst, zumindest in Baden-Württemberg.
Der/die eine oder andere möchte vielleicht E-Auto-Entwickler werden oder sonstwie im Dunstkreis um das Thema E-Autos arbeiten. Der Artikel enthält aber auch für alle anderen interessante Infos, die zwar nun einen Schulabschluss machen, aber sich nicht für E-Autos interessieren.
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Den Anstoß zu diesem Artikel gab mir ein Video vom Car Maniac über eine Hochschule mit einem speziellen E-Mobilitäts-Studiengang und eine Artikelreihe auf insideevs.com, die sich offenbar auf die USA bezieht. Zudem habe ich mich daran erinnert, dass ich um diese Zeit schon 2x einen Schulabschluss gemacht habe. Mehr zu diesem „Upgrade“ später im Artikel.
Und gerade diese Woche wird wie jedes Jahr in den letzten paar Jahren wieder darüber berichtet, dass Maschinenbau- und Elektrotechnik-Studiengänge immer weniger gefragt sind: https://www.stuttgarter-zeitung.de/...4788-4539-9980-2db907a729c2.html

Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich insb. bei den Schulformen auf die Situation in Baden-Württemberg. Informiere dich, ob es in deinem Bundesland anders ist. Das ist auch eine gute Übung für dich, falls du das Recherchieren im Internet oder dich selbst zu organisieren in welcher Reihenfolge man Dinge tun muss noch nicht so gut kannst. Selbstständiges Arbeiten ist in der Ausbildung bzw. Studium und im Job auch sehr wichtig. Außerdem kenne ich auch nicht alle Änderungen zu heute im Detail ;-)

Du machst also dieses Jahr oder in den nächsten Jahren einen Schulabschluss?
Nun zum eigentlichen Artikel. Du machst also dieses Jahr oder in den nächsten Jahren einen Schulabschluss und weißt noch nicht in welche berufliche Richtung du gehen willst? In diesem Artikel ist es im Grunde egal ob du das an einer Hauptschule, Werkrealschule, Realschule, Gymnasium, Sonderschule, Berufskolleg, Berufsfachschule oder was es sonst noch alles gibt machst. Eigentlich solltest du in der Schule im Unterricht schon etwas Beratung zu deinen Möglichkeiten bekommen haben. Allerdings fand ich die bei uns so naja. Möchte dich deswegen an meiner diesbzgl. gewonnenen Lebenserfahrung auf dem Weg zu meinem Abschluss als Dipl.-Ing. (FH) in einem elektrotechnischen Studiengang teilhaben lassen, in der Hoffnung, dass sie dir hilft.

Reicht mein Schulabschluss?

Beispiel: Ich habe an einer Realschule die mittlere Reife gemacht. Damit hätte ich mit diesem Abschluss theoretisch quasi jede Ausbildungsstelle z. B. im Handwerk, Industrie, Handel oder Gesundheitsbereich bekommen, die kein Abitur voraussetzt – wenn man das Auswahlverfahren der jeweiligen Firma besteht.

Ausbildungsstellen speziell für Abiturienten gibt’s aber IMHO nicht soviele. Abiturienten gehen zum allergrößten Teil studieren. Heute noch stärker als damals.

Kenne aber auch Abiturienten, die eine spezielle Abiturienten-Ausbildung z. B. bei einer Bank gemacht haben und z. B. recht schnell Leiter einer Bankfiliale geworden sind. Ok, die sterben immer stärker aus (die Bank-Filialen ;-)). Aber es gibt auch intern bei den Banken wohl immernoch Stellen für solche Leute, die besser bezahlt sind aber auch entsprechend höhere Anforderungen haben als die Jobs für Leute mit einer Ausbildung, die „nur“ mittlere Reife voraussetzt.

Kenne auch Abiturienten, die mit (einem nicht so tollen) Abi Autoverkäufer gelernt haben. Macht das Sinn? Nun, sie haben dadurch Vorteile gegenüber den meisten die kein Abitur haben:

  • Sie sind älter bzw. eher (fast) volljährig. Für alle minderjährigen Azubis bzw. Arbeitnehmer gelten spezielle viel restriktivere Arbeitsschutzgesetze. Außerdem darf man immernoch erst ab 18 ohne eine eingetragene Begleitperson einen PKW fahren. Das ist gerade wenn z. B. irgendwelche Firmenfahrzeuge gefahren werden müssen um zum Kunden zu kommen oder im Bereich Kfz-Verkauf und -Reparatur Fahrzeuge umparken zu dürfen wichtig. Angeblich sind die Leute mit etwas höherem Alter auch tendenziell etwas vernünftiger ;-)
  • Sie haben eher z. B. eine zweite Fremdsprache gehabt was von Vorteil sein kann. Je nach dem hatten sie auch schon Inhalte, die sie in der Ausbildung sonst erst später gelernt hätten.

Ähnliches gilt entsprechend wenn man z. B. die Oberstufe abbricht (wobei es immer besser ist, den Abschluss zu machen auch wenn’s schwerfällt, um den Firmen zu zeigen, dass man Durchhaltevermögen hat) oder in einem Jahr die Fachhochschulreife gemacht hat.

„Upgrade-Möglichkeiten“
Worauf ich hinaus will: Zumindest in Baden-Württemberg gibt’s aber auch viele Möglichkeiten, seinen Schulabschluss „upzugraden“. Man sollte wirklich darüber nachdenken, sie auch möglichst frühzeitig zu nutzen. Selbst wenn man den „Upgrade-Abschluss“ trotz aller Anstrengungen nicht schafft, hat man Vorteile auf seinem späteren Berufsweg. Allerdings sollte man sich nicht gegen die eigene Überzeugung z. B. aufgrund von direktem oder indirektem Druck von außen sowas machen.

[bild=2]

Auf diese „Upgrade-Möglichkeiten“ möchte ich nun genauer eingehen. Und zwar zunächst anhand meines Beispiels. Da ich in meinem Mittlere-Reife-Zeugnis die nötigen guten Noten hatte, bin ich auf ein berufliches Gymnasium. Gab dort sowohl einige Klassenkameraden, die von allgemeinbildenden Gymnasien kamen als auch ehemalige Hauptschüler, die an einer 2jährigen Berufsfachschule mittlere Reife gemacht haben. Letztere hatten Vorteile, weil diese Inhalte hatten, die am beruflichen Gymnasium Pflicht sind, man aber an anderen Schulen sicher nicht hatte. Und die Gymnasiasten hatten meistens den Vorteil, dass sie sich nicht noch in der Oberstufe mit einer zweiten Fremdsprache beschäftigen müssen.
Ich habe folglich im selben Jahr Abi gemacht wie die vielen anderen, die im selben Jahr eingeschult wurden wie ich, aber nach der Grundschule direkt auf’s Gymnasium sind. Hinweis: Damals gab’s noch kein G8 (8jähriges Gymnasium).
Diejenigen die nach der Hauptschule auf der 2jährigen Berufsfachschule waren, waren dementsprechend ein Jahr älter. Dadurch hatten sie eher einen Führerschein und ein Auto, um Klassenkameraden mitzunehmen :-) Und das war immer wieder erforderlich, da die Orte wo der Unterricht stattfand bei uns quasi über die ganze Stadt verteilt waren und der ÖPNV mies war (bzw. AFAIK aus der Perspektive von Schülern dieses beruflichen Gymnasiums immernoch mies ist, zumindest wenn sie in meiner Gegend wohnen, hab vor kurzem aus einem anderen Grund den ÖP(N)V-Routenplaner des Landes bemüht um die aktuellen Versionen dieser Routen zu berechnen).

Muss zugeben, dass ich in der Realschule in Mathe in der 10. Klasse zu den 1er-Schülern gehört habe und in der 11. Klasse große Probleme hatte, eher Note 3-4. Ging aber viele anderen auch so. Man muss viel Mühe reinstecken. In der 12. Klasse wird’s schon wieder besser. In den anderen Fächern ist es nicht so krass. Zum Teil war ich sogar schon in der 11. Klasse besser als in der 10.

Mit einer mittleren Reife gibt’s aber auch andere Wege Richtung Studium, nämlich die Fachhochschulreife. Diese kann man entweder in einem Jahr Vollzeit-Schule erlangen (Berufskolleg) oder in 3 Jahren abends neben der Berufsausbildung.
Der Nachteil ist, dass man (zumindest damals) wie der Name schon sagt nur an Fachhochschulen (und Berufsakademien?) studieren konnte, u.a. weil man keine zweite Fremdsprache hatte.
Wobei es inzwischen wohl auch die Möglichkeit gibt ohne Abi zu studieren. Allerdings dürfte eine Fach- bzw. allgemeine Hochschulreife trotzdem sehr hilfreich sein.

Generell empfehle ich bei der Berufswahl

  • Lasst euch keinesfalls davon beeinflussen, wo’s aktuell angeblich gerade einen Fachkräfte-Mangel gibt. Einerseits wird in der Hinsicht viel gelogen, auch in normalerweise seriösen Medien, die einfach Pressemeldungen von Lobby-Verbänden unkommentiert weiterverbreiten. Achtet auf die Gehaltsentwicklung in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Bereichen die auch für E-Autos relevant sind wie z. B. Informatiker. Normalerweise sollte eine höhere Nachfrage für höhere Gehälter sorgen. Andererseits gibt’s auch hier einen Schweinezyklus. D.h. wenn viel mehr Leute anfangen einen bestimmten Beruf zu erlernen, wird es in ein paar Jahren wenn diese Leute damit fertig sind, mehr als nötig geben. Gerade dann ist es wichtig, dass man diese Ausbildung/Studium gemacht hat, weil man sich dafür interessiert, weil man dann i.d.R. besser ist und auch wenn man nicht besser ist als andere in den Bewerbungsgesprächen besser ankommt.
  • Achtet darauf, ob der Beruf evtl. am Aussterben ist bzw. ob in diesem Bereich immer stärker Akademiker (also mit abgeschlossenem Studium) eingestellt werden. Klickt euch durch Suchmaschinen für Stellenbörsen, gibt’s z. B. auf der Handelsblatt-Webseite.
  • Versucht einen guten Kompromiss zu finden zwischen dem was dir Spaß macht und was nicht eher schlecht bezahlt wird. Aber auch nicht was machen was euch keinen Spaß macht, aber sehr gut bezahlt wird. Ggf. ärgert man sich sonst bis zur Rente mit der falschen Berufswahl trotz dem guten Geld.
  • Für technische Berufe sollte man als erste Fremdsprache Englisch gehabt haben bzw. ggf. Englisch als Zweitsprache mind. 4 Jahre in der Schule gehabt zu haben. Weitere Sprachen können von Vorteil sein, muss aber nicht.

Berufsausbildung?
Zunächst ein Nachteil der Berufsausbildung: Wenn man sich mal an das Geld gewöhnt hat, wird ein Studium aus finanziellen Gründen unattraktiver.
Vorteil: Ohne Studium verdient nach dem Abschluss zwar weniger. Da man aber früher anfängt Geld zu verdienen, weil man nicht so lange zur Schule geht bzw. nicht noch die Studienzeit mit extrem geringen Einnahmen dazukommt, kann man von mehr Jahre die Steuerfreibeträge nutzen. Desweiteren werden ab einer gewissen Jahresgehaltshöhe Gehaltssteigerungen überproportional stark besteuert.
Wobei es auch vereinzelt Möglichkeiten gibt zu studieren und dafür ein Azubi-Gehalt (siehe unten) bzw. ein Stipendium (siehe Internet) zu bekommen. Neben dem Studium zu arbeiten ist allerdings immer schwieriger geworden.

Was für Berufsausbildungen gibt’s nun für E-Auto-affine Leute, die nicht studieren wollen? Die folgende Liste ist nicht abschließend und die Berufsbezeichnungen sind evtl. nicht aktuell. Ihr solltet durch diese Denkanstöße in Internet die aktuellen Infos finden. Schau euch auch Stellenausschreibungen an.

  • Das naheliegendste ist natürlich der Kfz-Mechatroniker. Autos repariert er vor allem. Seit ein paar Jahren bekommt er standardmäßig auch die nötigen elektrotechnischen Ausbildungen um an Niederspannungsanlagen mit Berührungsschutz mit >25...1000VAC bzw. >60...1500VDC arbeiten zu dürfen. Offenbar irgendjemand der die vorhanden elektrotechnischen Begrifflichkeiten nicht kannte, hat sich dafür den Begriff „Hochvolt“ ausgedacht.
  • Fertigungsmechaniker bauen in der Produktion Autos zusammen. Ist nicht so abwechslungsreich wie beim Kfz-Mechatroniker, kommt aber dem einen oder anderen sicher auch entgegen. Allerdings wird in der Fertigung immer stärker auf Roboter gesetzt. Je nach Bereich wird auch auf eingelernte günstigere Arbeitskräfte gesetzt, z. B. bei der Herstellung von Kabelbäumen. Wobei es auch hierfür inzwischen schon Verfahren gibt um die Kabelbaum-Herstellung zu automatisieren.
  • Z. B. um die Fertigungsroboter und auch den Rest der Produktionsanlagen kümmern sich Industrieelektriker, Industriemechaniker und eine Mischung aus beidem, die Industriemechatroniker, die in beiden Themen nicht ganz so tief drin sind, dafür aber ein besseres Verständnis für die Schnittstellen zwischen Mechanik und Elektronik haben.
  • Elektroniker, die entweder z. B. Ingenieure bei der Elektronik-Entwicklung unterstützen oder auch die Produktion von Elektronik überwachen.
  • Mechaniker bzw. Mechatroniker die auch im mechanischen Bereich der Entwicklung mithelfen.
  • Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, die bei der Software-Entwicklung helfen.
  • Fachinformatiker Systemintegration, IT-Systemelektroniker & Co., die als Admins bzw. Techniker in den Rechenzentren und Telekommunikationsnetzen dafür sorgen, dass die „Cloud“ z. B. für die Ladenetz-Infrastruktur läuft und die Kunden von unterwegs auch darauf zugreifen können, z. B. in dem sie sich auch um die Mobilfunk-Infrastruktur kümmern. Allerdings haben diese Berufsausbildungen vor wenigen Jahren größere Anpassungen bekommen, wodurch sie auch wieder anders heißen.
  • Autoverkäufer, die Kunden beim Autokauf beraten. Allerdings setzen die Hersteller immer stärker auf den Direktvertrieb, wodurch auch die Anzahl der benötigten ausgebildeten Autoverkäufer sinken dürfte.
  • Chemielaboranten, die in den nun mehr werdenden Akkuzell-Fabriken bzw. in der Forschung helfen die Zellchemien weiterzuentwickeln als auch bei der Qualitätskontrolle helfen.
  • Elektriker, die private und öffentliche Lademöglichkeiten ans Stromnetz anschließen und ggf. auch mit Lastmanagement & Co. verbinden und auch bei Problemen eingreifen.
  • Viele andere Berufe, wo man aber nicht so direkt was mit dem E-Auto zutun hat.

Die Anforderungen in den technischen Berufen sind meist ähnlich. Gute Noten in bzw. Interesse an Physik und Mathe sind sehr wichtig. Es müssen aber keine Einser im Zeugnis stehen. Wenn’s um handwerkliche Dinge geht, ist handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen sehr hilfreich.
Verkäufer müssen natürlich gut mit Menschen umgehen können. Auch bei Jobs im technischen Support ist das sehr hilfreich.

Höhere Berufsabschlüsse, die kein Studium erfordern?
In vielen Berufen gibt’s die Möglichkeit einen Meister oder einen staatlich geprüften Techniker zu machen, wenn man etwas Berufserfahrung gesammelt hat.
Ein Meister-Kurs vermittelt vor allem tiefere Fachkenntnisse und die Führung kleinerer Gruppen von Arbeitern der jeweiligen Fachrichtung. Zudem u.a. betriebswirtschaftliche Kenntnisse falls jemand z. B. einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnen will.
Ein staatlich geprüfter Techniker lernt tiefergehende Fachkenntnisse. Er hilft an der Schnittstelle zwischen den Entwicklungsings. und anderen bei der Entwicklung unterstützenden Leuten ohne akademischen Abschluss.
Beides führt wenn man entsprechende Stellen findet tendenziell zu einem höheren Gehalt. Wobei ein staatlich geprüfter Techniker eher nicht in einem Handwerksbetrieb zu finden ist, sondern eher in der Industrie und ihren Zulieferern.
Z. B. bei den beiden Fachinformatiker-Berufen und dem IT-Systemelektroniker (bzw. -kaufmann) gibt’s keinen Meister. Sie können sich über Qualifizierungen wie z. B. für besonders komplexe Netzwerktechnik „wertvoller“ machen. Diese werden meist von den Netzwerkausrüstern mit starkem Fokus auf die eigenen Produkte angeboten. Ähnliches gibt’s z. B. auch für die Administration div. Server-Arten.

Was ist der Unterschied zwischen einer dualen Ausbildung und Studium?
Stark vereinfacht gesagt: Im Studium bekommen man ein viel breiteres Wissen und lernt noch mehr Dinge zu berechnen bzw. von Grund auf neu zu entwickeln. In einer dualen Ausbildung wird man eher für immer wiederkehrende praktische Tätigkeiten ausgebildet bzw. wie man fertige Produkte „zusammenstöpselt“ und Fehler sucht wenn was nicht funktioniert. Es kann daher z. B. passieren, dass jemand ein super Auto-Schrauber ist, aber die ganzen Mechanik-Berechnungen so überhaupt nicht seine Welt sind, sodass er das Studium abbricht.
In der dualen Ausbildung bekommt man ein Gehalt. Im Studium muss man schauen, dass man über Stipendien, Nebenjobs & Co. genug Kohle reinbekommt.
Wobei ich nun alles was ich in diesem Abschnitt bisher geschrieben habe relativieren muss: In der Realität sind die Grenzen doch oft fließend. Es gibt durch auch Stellen in Firmen mit Azubi-Gehalt, wo man dann an einer Berufsakademie studiert. Und auch in der Produktentwicklung werden oft von Akademiker wo sinnvoll möglich fertige Produkte „zusammenzustöpselt“, wenn auch auf einem komplexeren Niveau.
Und mit einer dualen Ausbildung kann man wie oben erwähnt einen staatlich geprüften Techniker machen, wodurch man wenn man entsprechende Stellen findet sehr stark an der Entwicklung dran ist.
Hoffe aber trotzdem klargemacht zu haben, dass sich beides doch deutlich voneinander unterscheidet.

Studium: Welche Hochschulart?

(Fach-)Hochschule: Diese Hochschulart hat sich z. B. aus den Ingenieurschulen entwickelt. Dafür dass man studiert, hat man einen relativ festen strukturierten Zeitplan. Das Studium war früher (bis Bologna, siehe unten) etwas kürzer und und ist heute noch etwas praxisnäher als an einer Universität.
Noch etwas mehr Erklärung nur zum Verständnis des Unterschieds zur Universität, auch wenn das was im folgenden Absatz steht heute in der Praxis nicht mehr relevant ist:
Man war dann z. B. „nur“ Dipl.-Ing. (FH). Das Einstiegsgehalt ist/war niedriger als z. B. bei entsprechenden „Dipl.-Ing. (univ.)“. In der freien Wirtschaft glich sich das mit der Berufserfahrung an – außer im öffentlichen Dienst. Dort hat insb. für viele Führungspositionen ein Dipl.-Ing. (FH) nicht gereicht. Dort wird auch heute noch (insb. bei Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer) stark gewünscht, dass man promoviert, also einen Doktor-Titel macht. Als Dipl.-Ing. (FH) ist die Promotion mit deutlich höherem Zusatzaufwand verbunden, weil man erst noch div. Dinge lernen muss, die man dazu braucht, die an der FH nicht gelehrt wurden.

Berufsakademie: Manche Firmen bieten eine Art von Ausbildungsstellen, die die Fach- oder allgemeine Hochschulreife (Abitur) erfordern. Dort werden die Azubis nicht in die Berufsschule geschickt, sondern auf eine Berufsakademie. Dadurch bekommen sie einen akademischen Abschluss wie z. B. Dipl.-Ing. (BA) (bis Bologna, siehe unten).
Das Thema Prüfungen ist dort meist stressiger, insb. wenn eine Wiederholungsprüfung nötig ist.

Universität: Fast alle Studiengänge die es auch an (Fach-)Hochschulen und Berufsakademien gibt, gibt’s auch an Universitäten. Nur mit noch stärkerem wissenschaftlicheren Tiefgang, was eine Promotion erleichtert. Manche Studiengänge gibt’s auch nur an Universitäten. Z. B. angehende Ärzte (die aber nicht zwangsläufig mit einem Doktor-Titel auf dem Grabstein sterben werden, siehe unten) und Juristen kommen an einem Uni-Studium nicht vorbei.
An Universitäten ist man wesentlich freier, in welchem Semester man was genau macht.

Kein Dipl.-Ing. ... & Co. mehr wegen Bologna, sondern Bachelor und Master
Dank Bologna, also der Einführung von Bachelor und Master, wurden (Fach-)Hochschulen und Universitäten weiter aneinander angeglichen. Der Start dieses Prozesses ist nun schon einige Jahre her und praktisch abgeschlossen. Bachelor und Master müssen in der Summe mindestens 10 Semester (sozusagen Halbjahre) haben, um einen z. B. dem Dipl.-Ing. (univ.) entsprechenden Abschluss zu bekommen. Dabei ist es irrelevant, ob man das auf einer (Fach-)Hochschule bzw. Berufsakademie oder auf einer Universität gemacht hat.
Es gibt aber ein Aber: Die (Fach-)Hochschulen haben meistens aus dem Dipl.-Ing.-(FH)-Studiengang mit 8 Semestern Dinge in den Master verlegt oder ganz gestrichen (z. B. das 1. Praxissemester wofür man nur extrem schwer Stellen fand und was denjenigen mit einer Berufsausbildung erlassen wurde), sodass ein Bachelor mit 7 Semestern daraus wurde. Mit dem hat man realistische Chancen einen Job zu bekommen. Manchmal wurden je nach Studiengang auch 8 Semester ungekürzt in 6 Semester gepresst :-(
Wobei auch Bachelor im öffentlichen Dienst (inkl. z. B. Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer) praktisch nie Führungskräfte werden, wenn sie nicht vorher einen Master machen um die mind. 10 Semester zu erreichen.
An Universitäten wird der Bachelor auch z. B. in den Ing.-Studiengängen eher als besseres Vordiplom betrachtet. Heißt keine realistische Jobchance in einer Firma im Vergleich zu den (Fach-)Hochschul-Bachelorn.
Allerdings kann’s beim Wechsel zwischen (Fach-)Hochschule/Berufsakademie und Universität auch Bonus-/Malus-Regelungen gelten. Heißt die Bachelor werden je nach Hochschul-Art doch wieder etwas unterschiedlich behandelt...

Will studieren – aber welches Fach?
Ein E-Auto besteht aus Sicht der Automobil-Hersteller im Wesentlichen aus Mechanik, Elektronik, Software und sonstigem was noch weniger intern entwickelt wird wie Glasscheiben, Scheinwerfern, spezielle Oberflächen wie Leder, Velours oder was auch immer. Wie ich gerade angedeutet habe: Viel Mechanik, Elektronik und Software wird von Zulieferern gemacht. Versteift euch also nicht zu sehr auf die Automobil-Hersteller, sondern schaut mindestens auch auf ihre Zulieferer.
Dementsprechend sind in diesen Jobs hauptsächlich Absolventen des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Mechatronik und Informatiker zu finden.
Aber: Gerade die Tätigkeiten von Ings. und Infs. nähern sich immer stärker aneinander an. Schon zu meiner Studienzeit musste ich eine Vorlesung über die Programmierung in C und Assembler absolvieren. Als Wahlpflicht konnte ich auch Mikrocontroller in C programmieren und tiefer in C einsteigen. Beides konnte ich im Ing.-mäßigen Praxissemester brauchen. Es gab auch ein Wahlpflicht-Fach „objektorientierte Programmierung in C++“. In der anderen Elektrotechnik-Richtung war das Pflicht. So einen C++-Kurs hat mir später ein Arbeitgeber teuer bezahlt.
Soll heißen: Auch für Ings. ist es heute gerade im Automobil-Bereich sehr wichtig, dass sie auch programmieren können. Wobei meiner Erfahrung nach in den Maschinenbau-Studiengängen am wenigsten Interesse dafür besteht. Allerdings gibt’s zwischen dem Software-Entwicklungsniveau von Ings. und Infs. immernoch einen großen Unterschied. Allerdings kann auch ein Elektrotechnik-Ing. in einem Job landen, wo er sein Software-Entwicklungsniveau stark steigern kann, in dem er z. B. von erfahreneren Kollegen lernt und Weiterbildungen in dieser Richtung macht. Gerade mit steigender Berufserfahrung spielt das Thema welchen Studiengang man absolviert eine immer geringere Rolle. Allerdings habe ich den Eindruck, dass immer stärker der Abschluss eines Studiums vorausgesetzt wird.
Zu meiner Zeit hat man auch gesagt: Ein angehender Ing. braucht von der Schule her insb. Mathe, Physik und Englisch und ein angehender Inf. Mathe, Mathe und Englisch. Ein Inf.-Studium hat sehr viel von einem Mathematik-Studium, nur mit viel mehr Software-Entwicklung.
Wobei es auch Mathematiker gibt, die irgendwelche noch krasseren Algorithmen in Software gießen. Wobei die ähnl. wie die Ings. im Studium natürlich nicht so tief in die Software-Entwicklung eintauchen wie Infs., aber wie Ings. durchaus sich auch nach dem Abschluss sehr stark Richtung Software-Entwicklung entwickeln können.

Vermutlich alle MINT-Studiengänge sind am Anfang eher trocken und machen wenig Spaß. Viele haben keinen NC. Es wird also nicht auf die Abi-Note geachtet, sondern in den ersten Semestern heftig ausgesiebt. Später wird’s aber interessanter, das verspreche ich euch.

Bologna und die Inflation des Angebots an Studiengängen
Leider hatte Bologna noch eine unschöne Nebenwirkung: Ein inflationärer Anstieg der Auswahl an Studiengänge. Viele unterscheiden sich nur durch 1-2 Vorlesungen voneinander. Früher war das Grundstudium für alle gleich. Z. T. schon im Grundstudium konnte man Wahlpflicht-Fächer belegen, die dem Hauptstudium angerechnet werden. Erst im Hauptstudium musste man sich für Schwerpunkte entscheiden. Solche Entscheidungen muss man heute verstärkt schon bei der Einschreibung in ein Studium treffen. Man merkt aber oft erst im Studium was einem z. B. innerhalb der Elektrotechnik genau liegt. Da hilft leider nur gut informieren.
Allerdings hat man z. B. über Praktika bzw. ein ggf. vorhandenes Pflicht-Praxissemester die Möglichkeit stärker die Fühler in gewisse Richtungen auszustrecken, wie z. B. E-Mobilität.
Manchmal haben (Fach-)Hochschulen bzw. Universitäten auch schlicht mit „Gewalt“ versucht, vom Ministerium die Erlaubnis zu bekommen, klassische Studiengänge wie Elektrotechnik anzubieten, obwohl es bereits genug derartige Studienplätze an den nächstgelegenen (Fach-)Hochschulen bzw. Universitäten gibt. Das hat man z. T. erreicht, in dem diese klassischen Studiengänge mit 1-2 spezielleren Vorlesungen zu Buzzword-Themen wie Nachhaltigkeit z. B. nicht als klassische Elektrotechnik, sondern als „nachhaltige Elektrotechnik“ verkauft.

Diese 1-2 Vorlesungen Unterschied sind für Arbeitgeber meist nicht relevant, außer es passt wirklich gut, wie z. B. ein Ing. mit vertieften Programmier-Kenntnissen, der sich auf eine Stelle für relativ Hardware-nahe Software-Entwicklung bewirbt. Glaube allerdings nicht, dass z. B. Nachhaltigkeit für Arbeitgeber ein großes Argument ist, jemanden einzustellen.

Und wie bereits angedeutet: Mit eher klassischen z. B. Ing.-Studiengängen hat man durchaus auch Chancen z. B. was eben Jobs rund um das E-Auto angeht. Man hat sogar eher die Möglichkeit wenn man während dem Studium merkt, dass einem z. B. ein bestimmter Bereich der Elektrotechnik nicht liegt, einen anderen Schwerpunkt auszuwählen ohne gleich den ganzen Studiengang wechseln zu müssen.

Kann mich immernoch nicht für ein Fach entscheiden :-(
Es gibt auch Hochschulen, die eine Art Schnupper-Semester anbieten. Dort kriegt man innerhalb eines Semester einen Überblick über die verschiedenen Studiengänge z. B. im Ing.-Bereich, die man dort studieren kann. Man studiert relativ normal div. Grundlagenfächer, die man eben z. B. in den meisten Ing.-Studiengängen braucht. Die bestandenen Prüfungen kann man sich z. T. wenn man ein „richtiges“ Studium dort beginnt anrechnen lassen.

Als ich mit dem Abi fertig war, gab’s noch eine Wehrpflicht, d.h. ich durfte nicht sofort anfangen zu studieren. Hab beantragt Zivildienst machen zu dürfen, was auch geklappt hat. Hatte vor allem mit Kinder mit Down-Syndrom, ADHS und anderen Behinderungen zutun. Hab dabei sehr viel gelernt, was nicht irgendwie mit Technik zutun hat.
Heutzutage gibt’s so einen Pflichtdienst nicht mehr, sondern nur freiwillig wie z. B. Bundesfreiwilligendienst oder soziales/ökologisches Jahr.

Wo finde ich noch mehr Infos?
Mir hat damals die Webseite „Studis Online“ sehr geholfen, auch was das finanzielle wie z. B. Bafög angeht. Inzwischen gibt’s auch div. Youtube-Kanäle wie z. B. „Ingenieur werden mit Ben“.

Was ist ein Doktor-Titel bzw. eine Promotion?
Ärzte mit Doktor-Titel kennen die meisten sicher mehr als genug. Aber gibt’s auch außerhalb der Medizin Doktoren? Ja, gibt es, auch z. B. in MINT-Fächern.
In der Show „MAITHINK X“ (ZDF Neo bzw. deren Mediathek) gab’s vor kurz eine gute Folge mit dem Titel „Die Verstopfung der Wissenschaft - Wer ist Hanna?“ in der aufgezeigt wird, wo auch was Promotionen angeht die Probleme sind. Allerdings mit Fokus auf Naturwissenschaften und weniger auf Ings./Infs.
Im MINT-Bereich dauert eine Promotion meist mehrere Jahre. Deswegen ist man oft über 30 Jahre alt, bevor man seinen ersten richtigen Job hat. Mit G8, ohne Zivi und 5 Jahre Bachelor und Master vielleicht etwas jünger. Dann ist man quasi Berufseinsteiger und muss ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor man dort richtig Fuß gefasst hat.
In manchen Bereichen wie Biologie braucht man einen Doktor-Titel um einen vernünftigen Job zu bekommen, der zum Teil dann aber auch nicht mehr soviel mit Biologie zutun hat.
Wie es im Bereich Chemie ist (Akkuzellen & Co.), weiß ich nicht.
Im Ing.-/Inf.-Bereich ist man mit einem Doktor-Titel schnell für die meisten Stellen in der Industrie überqualifiziert. Wobei Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer die Leute mit Master (bzw. Uni-Diplom) trotzdem stark dazu motivieren zu promovieren. Solche Leute werden dort tendenziell Führungskräfte. Mit entsprechenden Kontakten finden viele aber doch einen passenden Job in der Industrie – bei deutlich größerer Umzugsbereitschaft als normale Ings./Infs. Wobei solche Jobs z. T. auch eher einen administrativen Charakter haben oder auch Führungsjobs sind. Z. B. sind ehemalige promovierte Physiker-Kollegen von mir zu einer Firma gewechselt, wo sie neue speziell für ihre Produktion entwickelte Anlagen abgenommen haben. D.h. sie sitzen vor mehreren dicken Aktenordnern und überprüfen jede Eigenschaft und jede Funktion. Einer von beiden ist dort ein paar Jahre später aufgestiegen, in dem er Abteilungsleiter wurde.

Übrigens: Wer diesen langen Text bis hierher gründlich durchgelesen hat (natürlich mit Pausen), erfüllt eine wichtige Voraussetzung für ein Studium ;-)

Wünsche euch viel Erfolg bei den aktuellen Prüfungen und allem was sonst noch auf euch zukommt!

notting

PS: Als ich meinen Studium abgeschlossen habe, habe ich die Wirtschaftskrise und ihre Folgen Ende der 2000er Jahre bzw. deren Nachwehen mehrfach stark zu spüren bekommen. Es gab nichts wie z. B. das Brückenprogramm Ingenieurwissenschaften des Landes Baden-Württemberg, was wegen Corona eingeführt wurde (https://mwk.baden-wuerttemberg.de/.../), was angeblich schneller wieder vorüber sein sollte als die Wirtschaftskrise.
Ich war teilweise monatelang komplett ohne Sozialleistungen arbeitslos, da ich für AlgI noch nicht lange genug arbeiten konnte und für AlgII die Freibeträge für Vermögen bei jüngeren irrsinnig niedrig waren. Das Vermögen war für mein nächstes Auto gedacht, da das alte schon >20 Jahre alt war und immer mehr kaputt ging. Ohne Auto hatte ich keine Chance auf einen vernünftigen Job. Selbst heute ist der ÖPNV noch mies, teilweise sogar noch mieser gemacht worden. Hab meine Krankenkasse usw. selbst aus meinem Vermögen zahlen müssen. Hatte zum Glück Unterstützung durch meine Eltern.
Ca. 10 Jahre nach meinem Abschluss hatte ich meinen ersten entfristeten Vertrag, der viel länger als ein halbes Jahr Bestand haben sollte. Arbeite dort immernoch. Und auch erst dank Corona habe ich Home-Office bekommen, was mir ca. 2h Pendeln pro Tag erspart. Ein Onkel hat mir generell sehr beim Thema Bewerbungen & Co. geholfen.
Drücke euch die Daumen, dass es euch besser ergeht, auch wenn’s manchmal total scheiße aussieht. War bei mir auch immer wieder mal.

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Thu Apr 14 13:34:29 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (47)    |   Stichworte: E-Auto, Ladesäule, Pflicht, Tankstellen

Was haltet ihr von einer Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen?

Logo Ladesäulenpflicht für Tankstellen sinnvoll?Logo Ladesäulenpflicht für Tankstellen sinnvoll?

Eine Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen war auch schon in Deutschland im Gespräch. Das ist aber wohl im Sande verlaufen. In der kanadischen Großstadt Vancouver ist es nun Gesetz bzw. mit hohen Geldbußen belegt. Was soll man davon halten?
[mehr]

Natürlich wünschen sich insb. diejenigen die nicht daheim laden können und diejenigen die gerade irgendwo unterwegs sind, dass sie möglichst viele Möglichkeiten zum öffentlichen Laden haben. In Deutschland hat der damalige Finanzminister Olaf Scholz bereits mit eine Ladesäulenpflicht für Tankstellen gedroht, ist aber wohl im Sande verlaufen -> https://insideevs.de/.../
Neu ist: In der kanadischen Großstadt Vancouver ist es nun Gesetz bzw. mit hohen Geldbußen belegt -> https://www.electrive.net/.../

Aber macht so eine Pflicht überhaupt Sinn?

1. Viele können z. B. daheim oder am Supermarkt laden. Natürlich weiß ich, dass immer mehr sich ein E-Auto kaufen werden, die das leider nicht können bzw. für ihre Fahrleistung und ihr Einkaufsverhalten zu selten an einer Supermarkt-Ladesäule (mit ausreichend Leistung) sind, auch weil sie z. B. viel mit dem Rad einkaufen. Trotzdem sollten bei gleicher Anzahl von Verbrennern und E-Autos sehr wahrscheinlich weniger öffentliche Ladeports als Zapfpistolen nötig sein, obwohl die E-Autos weniger Reichweite als Verbrenner haben. D.h. alle Tankstellen mit Lademöglichkeiten auszustatten, macht von der Gesamtmenge her nicht IMHO wirklich Sinn, auch weil eben viele Lademöglichkeiten an ehemaligen normalen öffentlichen Parkplätzen und an Einkaufsmöglichkeiten & Co. bereits existieren.

2. Da wo es Sinn macht, muss es ein HPC sein, weil die Tankstellen nicht soviel Platz haben bzw. die Lahmlader andere am Laden hindern würden. Das setzt aber einen ausreichend starken Stromanschluss voraus. Sowas ist je nach genauer Stromnetz-Situation schwierig. Mal ganz abgesehen davon, dass es teuer ist.

3. Ein paar wenige Supermärkte die ich kenne haben eigene Tankstellen, aber außerhalb der Tankstelle bereits Lademöglichkeiten. Wie wird das gewertet?
Generell macht es keinen oder zumindest kaum Sinn Tankstellen zu sowas zu verpflichten wo z. B. ein HPC-Ladepark (auch von einem Dritten) bereits ins unmittelbarer Nachbarschaft ist. Z. B. das Durlach-Center in Karlsruhe hat an dem einen Ende vom Gelände eine Tankstelle und am anderen einen HPC-Ladepark.
Auch gibt’s div. Stellen, wo im Umkreis von wenigen 100m mehrere Tankstellen sind. Z. T. kurz hintereinander, aber auch auf beiden Seiten, die aber aus beiden Fahrtrichtungen relativ gut anfahrbar sind.

Was denkt ihr darüber?

Schönen Car-Friday morgen, äh, Karfreitag und frohe Ostern ;-)

notting

PS: Ich möchte an dieser Stelle Aral positiv erwähnen, die an ihren Tankstellen bereits in einigen Mittelstädten (zumindest quasi) innerorts die ersten HPC-Ladesäulen in der ganzen Gemeinde aufgestellt haben. Könnte natürlich eine Reaktion auf die o.g. Drohung von Olaf Scholz gewesen sein.

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Fri Apr 08 13:54:23 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: E-Auto, Kauf, Megane E-Tech Electric, Smart #1

Logo Was für ein E-Auto wird’s - Teil 3: Megane E-Tech vs. Smart #1Logo Was für ein E-Auto wird’s - Teil 3: Megane E-Tech vs. Smart #1

Hallo!

Es ist ziemlich genau zwei Monate her, seit ich „Was für ein E-Auto wird’s - Teil 2: Megane E-Tech vs. Polestar 2“ veröffentlicht habe. Nun kommt ein Auto in meine engere Auswahl, von dem ich erst dachte, das wird nix für mich.
[mehr]

Leider gibt’s für den Megane gerade einen Bestellstopp. Wann’s weitergeht ist aktuell unbekannt.

Den Polestar 2 gibt’s wie ich dort bereits ergänzt habe nur noch für einen höheren Preis mit dem nun etwas größerem kleinsten Akku (den größeren Akku gibt's immernoch) und mit einem günstigeren weil wegen Chipmangel abgespeckten Pilot-Paket. Auch ist er deutlich länger und hat kein Schrägheck.

Es wurde diese Woche auch ein Facelift des Kia Niro EV (früher e-Niro) vorgestellt, wo sich einiges getan hat, aber leider nicht das toller 800V Ladesystem der großen Brüder reinkam, sondern sogar noch quasi das Ladesystem aus der ersten Version drin ist, die für heutige Verhältnisse z. B. im Vergleich zum ID.3 oder Megane ziemlich lahm ist. Sonst wäre er auch ein Kandidat geworden.

Es gibt aber immer noch neue Modelle, die mich irgendwo sehr positiv überraschen. Z. B. der Smart #1, gesprochen „hashtag one“. Es wurde zwar schon vor längerer Zeit eine Studie vorgestellt. Jetzt wurde es aber richtig offiziell, wenn auch natürlich noch nicht mit detaillierten Preisen.
Bei der Studie dachte ich: Abmessungen klingen gut. Smart klingt aber teuer und ist nur als Stadtflitzer mit geringer Reichweite brauchbar und sie legen keinen wirklich Wert auf Anhängelast.
Ich wurde am gestrigen Do. eines besseren belehrt. Wie gesagt, der Smart #1 ist von den Spezifikationen recht ähnlich, wie z. B. auch 22kW Typ2 AC-Ladung, was gerade in der Preisklasse noch sehr selten ist. Insb. aber die Anhängelast hat mich überrascht. Im Detail:

  • Geringfügig niedrigere Reichweite (mehr Reichweite wäre natürlich immer schön)
  • DC lädt er etwas schneller
  • hat mit 200kW deutlich mehr Motorleistung wenn man 2WD vergleicht
  • hat 1,6t Anhängelast, also sogar etwas mehr als der Polestar 2, der deutlich länger ist -> http://youtu.be/O3EQnY0T2cI?t=1355
  • 180 statt „nur“ 160km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Etwas größer bzw. weil SUV auch deutlich höher
  • Viel mehr Zuladung

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Denke beim Smart #1 ist auch wieder das Mercedes-Werkstatt-Netz der beste Ansprechpartner, also noch besseres Service-Netz als Renault.

Preise sind beim Smart noch nicht so genau bekannt, sollten aber in einer ähnlichen Größenordnung wie der Megane sein. Hoffen wir, dass es nicht deutlich mehr wird.

Die vermutlich gut ausgestattete Launch-Edition soll’s für Vorbesteller ab Ende Dez. 2022 geben. Andere derartige Editionen brandneuer Modelle hatten bisher immer zuviel Ausstattung für mich auch wegen dem Preis. Deswegen werde ich wohl mind. bis 2023 warten müssen.

Zudem hoffe ich, dass z. B. die genannte Anhängelast nicht wieder doch nur für die Allrad-Variante gilt wie z. B. beim EQA.

Freue mich auf die Berichte von Probefahrten der beiden Fahrzeuge in den Medien und auch in den entsprechenden Threads bzw. anderen Blogs auf MT.

notting

Techn. Daten

Renault Megane E-Tech Electric EV60 220hp optimum charge

Smart #1

Akku

60kWh Akku

66kWh Akku

Motor

160kW

200kW

Reichweite WLTP

450km

420-440km

Verbrauch WLTP

16,1kWh/100km

15-15,7kWh/100km (anhand Akkugröße und Reichweite errechnet, evtl. nicht richtig)

L/B (mit Außenspiegel)/H in mm

4200/2055/1505

4270/1822 ohne Spiegel/1636

Kofferraum (ggf. + Frunk)

440l

323-411 (verschiebbare Rücksitzbank) +15l

Anhängelast

0,9t

1,6t

Höchstgeschwindigkeit

160km/h

180km/h

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