Fri Aug 14 12:54:53 CEST 2015
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Shorty-McNugget
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Kommentare (18)
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Meine Fahrzeuge, Mercedes, W123
Hi zusammen, Es verging einige Zeit (zwischenzeitlich wurde ich 18.) in der ich nicht mehr so fanat auf ein Auto war, als ich durch eine Anzeige in Facebook der Gothaer für Oldtimer wieder auf die älteren Fahrzeuge aufmerksam gemacht wurde. Vor allem, als ich die Preise für eine Oldtimer-Versicherung sah. Vorher wurde ich immer von den hohen Versicherungsprämien als Anfänger von einem Autokauf abgeschreckt, doch durch die billigen Versicherungen der Oldtimer, die keine Rücksicht auf das Alter nehmen, rückte das erste eigene Auto in greifbare Nähe. Naja, nach mehrmaliger Fehlersuche in den nächsten Monaten war der Fehler immer noch nicht gefunden, obwohl ich sämtliche Tipps & Tricks versucht habe (Loch abkleben, mit der Luftdruckpistole durchstechen, reinpumpen und wenn anderes fühlen lassen, ob irgendwo Luft rauskommt, etc.). Sämtliche Versuche waren vergebens. Mir blieb nichts anderes übrig, ihn schweren Herzens einzuwintern und über den Winter nach Lösungen zu forschen. Jetzt war es an der Zeit,Um jetzt an das Loch zu kommen, was irgendwo hinter dem Kostflügel lag, musste dieser "erstmal" runter. "Erstmal" war der Plan, jedoch ist das Entfernen eines Kotflügels, dass dieser danach noch zu gebrauchen ist, bei dieser Baureihe eine nicht gerade einfach zu bewerkstelligende Angelegenheit. Jeder der das bei einem solchen Fahrzeug schon einmal gemacht hat, der weiß wovon ich rede. Der Kotflügel ist mit einer ca. 1,5 cm dicken Klebschicht so fest an die Seitenwand geklebt, so dass man das Gefühl bekommt, Thor höchstpersönlich hat den Kotflügen festgeklebt . Darüber ist noch eine PVC Schicht, die den Kotflügel von innen Schützen soll. Um jetzt den Kotflügel jetzt ab zu bekommen, soll man laut "So wird’s gemacht" mit einem Heißluftfön die ganze Brühe erhitzen und danach mit einem Messer durchschneiden. Doch vorher mussten noch die Schrauben entfernt werden, und siehe da, dass Wasser-Problem ist ausgemacht. Das hintere, untere Ende des Kotflügels ist mit 2 Schrauben befestigt, jedoch hatte hier die vordere Schraube keinen halt mehr, da das vorherige, kleine Loch in der Seitenwand sich in der Zeit zu einem gut 3cm großen, blühenden Loch ausgeweitet. So und jetzt kommt der Hammer: Einer meiner Vorbesitzer ist nun auf die kluge Idee gekommen, den Kotflügel an der Stelle ANZUSCHWEIßEN, ich wiederhole ANZUSCHWEIßEN. Anstatt das Problem zu lösen schweißt er den Kotflügel ans Auto an. Deswegen ist auch immer weiter das Wasser ins Fahrzeug eingedrungen und hat dort weitere Schäden verursacht. Heißt ein neuer Kotflügel musste her, aber woher. Es gibt ungefähr 25 verschiedene Anbieter und als erstes Sah ich im Niemöller-Katalog nach, da es dort laut einiger Oldtimerzeitungen billiger ist als bei Daimler selbst. 460,-€ lautete die Schockdiagnose, vor allem weil ich plante beide Seiten zu erneuern, da der linke auch nicht mehr der frischeste war. Shorty P.S. Falls irgendwer Probleme beim Verstehen des bayrischen Wortlautes hat, kann ich gern den Translator spielen 😁 |
Fri Aug 14 16:12:30 CEST 2015 |
lukasn
Geiles Teil! Sieht super aus! Jeder 123 der mir über den Weg fährt, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht 🙂
Find ich gut, dass du dich so rührend um ihn kümmerst. Hoffentlich dankt er es dir mit Treue und Zuverlässigkeit. Aber da braucht man bei einem alten Daimler Diesel nicht sooo zu zweifeln 😉. Daumen nach oben!
Sun Aug 16 16:29:10 CEST 2015 |
hydroelement
danke für einen bericht über ein ECHTES auto! nicht irgendein yolo-rotz oder sonst was... fahre selbst nen 250 D, alte mercedes-diesel sind wirklich sie gescheitesten fahrzeuge. hab meinen jetzt drei jahre, auf der bahn wird die linke spur immer mitbenutzt, verstehe garnicht wieso viele sich über mangelndes temperament beschweren. mit nem vertreter-a4 avant ist man auch nicht schneller unterwegs...
allzeit gute fahrt mit diesem schicken alten dieselstern 🙂
Mon Aug 17 15:12:59 CEST 2015 |
Shorty-McNugget
Vielen Dank für die Blumen 🙂
Die alten Vorkammer-Diesel von Daimler haben generell ein Siegel für Zuverlässigkeit. Die Taxifahrer haben ja nicht umsonst die Teile benutzt.
@hydroelement: Ist dein 250er auch schon auf H, oder noch normal?
Shorty
Tue Aug 18 09:22:43 CEST 2015 |
JürgenS60D5
Auf der einen Seite: schönes Auto.
Auf der anderen Seite, die wohl unumgängliche Blindheit, was die wahren Möglichkeiten und Qualitäten des Fahrzeugs anbelangt. Ist schon klar, ein 72PS-Saug-Diesel hält spielend mit 170PS (eher mehr) mit. Logisch! Zur Zuverlässigkeit: Ich bin "in den 80er" Taxi gefahren. man kannte nichts anderes. und meinen Führerschein habe ich auf einem /8 gemacht. Aber "Zuverlässig" und "Langlebig" waren die Motore -aus heutiger Sicht- nicht wirklich. Vom ersten Kilometer an gab es Ölverbrauch in einer Menge, bei der heutzutage ein Motor als verschlissen gilt.
Mein Fazit: optisch tolle Karo, guter Federungskomfort, gute Bremsen, miserable Sitze. Ansonsten: leistungsarm und schadstoffstark.
Tue Aug 18 09:30:03 CEST 2015 |
Shorty-McNugget
@JürgenS60D5
Meiner hat mich bis jetzt noch nicht im Stich gelassen und ich habe bis jetzt auch nur positive Rückmeldungen (unter anderem früherer Taxi-Fahrer) zum Thema Zuverlässigkeit und Langlebigkeit bekommen. Auch bei meinen Eltern und Großeltern gab es nie Probleme mit den alten Saug-Dieseln.
Shorty
Tue Aug 18 09:41:53 CEST 2015 |
JürgenS60D5
Das menschliche Gehirn hat eine tolle Eigenschaft: es verdrängt negatives und bewahrt positives.
Nicht falsch verstehen: auch ich mag die Form, und ich kann verstehen, wenn man positive Gefühle für so einen wagen hat. Die will ich dir auch nicht nehmen. Viel Freude an dem Wagen.
Aber meine Erfahrungen mit dem w123 stehen dem Siegel "zuverlässig" eindeutig gegenüber. In dem Taxibetrieb hat eigentlich immer jemand geschraubt. Und was hydroelement über die dynamischen Fähigkeiten schreibt, ist eher Wunschtraum als Realität. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber der 55PS 200D, den ich fuhr, hatte wohl eine Höchstgeschwindigkeit von 135km/h, der 240D meines Vaters 142km/h (korrigiert mich, oder war t-modell 142, Limo 147?), der 300D kam wohl auf 160? Ein heutzutage "üblicher" 2-Liter Diesel liegt ziemlich locker bei 220km/h. Und 0-100 ist das keine Ewigkeit mehr, sondern deutlich unter 9 sec. (eher schneller).
Zum Fahrverhalten sag ich lieber nichts. Ja, gut federn kann der Wagen. Aber Kurven? Die Kugelumlauflenkung war gruselig.
Um die Fahrzeuge "optisch" halbwegs sauber erscheinen zu lassen, gab es die Anweisung den Dieselruss jeden Abend vom Kofferraum zu wischen. Und, bei jedem Tanken war der Ölstand zu kontrollieren. Wie sieht es heute aus? bei meinem XC60 habe ich auf den letzten 198.000 weder Russ abgewischt, noch den Ölstand kontrolliert.
Das Fahren eines Autos, welches in den 70er konstruiert wurde, ist eine interessante Sache. Wenn man es mag ist es sicher toll. Aber, man sollte bitte weder glorifizieren, noch die Realitäten übersehen.
Tue Aug 18 10:19:44 CEST 2015 |
jackknife
Hm, das mag natürlich der Fall sein. Nur frag ich mich wie viele Leute heutzutage einen Motorschaden "mitverursachen" weil sie eben nicht mindestens jede zweite Woche mal nach den Flüssigkeiten im Motorraum schauen. Ich denke dass sich viele Probleme da schon vermeiden liessen wenn die Leute sich - wie es früher einfach notwendig war - mehr selbst um ihre Fahrzeuge kümmern würden anstatt sich auf eher schlecht funktionierende Lämpchen zu verlassen. Solche Dinge wie fehlende Ölpeilstäbe sind da nicht besonders hilfreich. Aber der Kunde zahlts ja (in der Werkstatt).
Dabei finden jüngere Leute retro-Fahrzeuge irgendwie schon wieder cool. Manuelle Fensterheber, Wagen ohne Servolenkung wo man "noch richtig kurbeln muss" (und sofort weiss wenn es draußen glatt werden sollte), sowas begeistert viele viel mehr als Parkpiepser und Berganfahrassistenten.
Ich hab sogar schon von einigen gehört dass sie Fahrzeuge ohne Assistenzsysteme vorziehen weil das in gewissen Fahrsituationen eher eine Herausforderung darstellt.
Tue Aug 18 10:54:29 CEST 2015 |
Shorty-McNugget
@JürgenS60D5
Ich finds gut auch einmal eine Einschätzung von einer anderen Seite zu bekommen. Jedoch hab ich bis jetzt weder Russ an meinem Auto (außer natürlich am Auspuff) gesehen noch weggewischt.
Dass die damaligen Auto bei weitem nicht die Leistung und Vmax haben wie die heutigen, ist je klar. Ich habe auch nie behauptet, dass es anders wäre.
Das Fahrverhalten ist natürlich "miserabel", jedoch muss man auch hier bedenken, dass alle Mercedes aus dieser Zeit nur auf Komfort ausgelegt waren. Man muss halt bei einem solchen Fahrzeug seine eigene Fahrweise umstellen (ähnlich wie die älteren Opel Modelle wenn ich mich recht entsinne).
@jackknife
meiner hat Gott sei Dank eine Servolenkung 😁
Shorty
Tue Aug 18 12:17:17 CEST 2015 |
JürgenS60D5
Meine Aussagen zum Thema Leistung bezogen sich auf das, was hydroelement gesagt hat.
@jacknife: ich weiss ja nicht, welche Autos Du gerade fährst. Aber, meines hat keine "schlecht funktionierenden Lämpchen". Meines hat auch keinen Ölpeilstab mehr. Aber der wird im "Display" virtuell angezeigt. Nicht falsch verstehen, ich sag nicht, dass dies die optimale Lösung ist. Aber meine Autos "damals" in den 80er haben immer Öl gebraucht, da war so ein Peilstab lebensnotwendig. Auch musste man sich regelmässig kümmern. Aber meine aktuellen Autos kommen mit vielleicht 5% der Wartung aus, wie meine älteren. Gut, wer gerne schraubt: einverstanden. Zu Diener Aussage mit der Servolenkung: ich lese es, nehm es hin, aber verstehen? nein, niemals. Gerade die Unterstützung ist konditionserhaltend. Offensichtlich fährst Du nicht öfter längere Strecken. Ich schon (bei 70.000km p.a......) und da will ich nicht auf SL und klima verzichten.
Und diesen Satz: Zitat:
Ich hab sogar schon von einigen gehört dass sie Fahrzeuge ohne Assistenzsysteme vorziehen weil das in gewissen Fahrsituationen eher eine Herausforderung darstellt.
Zitat ende
Tue ich als die typische männliche Überheblichkeit und Arroganz ab. Ohne Kommentar.
Rate mal, warum die Anzahl der im Strassenverkehr beständig abnimmt. Das liegt zum einen in der leichteren Fahrbarkeit der Autos, der gestiegenen Sicherheit und der Fahrerunsterstützung.
Ja, ja, ich weiss: ist wie beim ABS am Motorrad. Manche können auch bremsen wie Rossi, wenn nicht sogar besser.
Tue Aug 18 22:33:10 CEST 2015 |
Corsadiesel
Habe selber einen W123 allerdings als 200D 60PS gefahren und habe das Auto geliebt, z.B. den satten "Plopp" mit den die Tür in Schloß gefallen ist und natürlich der Fahrkomfort. Dazu kam dann noch die Kaminwäre der Heizung im Winter (selbst bei 3 Std Stau im Leerlauf) hinzu, die ich geschätzt habe.
Das das KFZ nicht mehr wie 135km/h gefahren ist, hat mich nicht gestört, auch der Verbrauch von 8 L/100 nicht.
Leider mußte ich in Folge eines Totalschaden, von anderen verursacht, auf das KFZ verzichten.
Das Folgefahrzeug war ein 190D 72PS, war zwar mit anfälliger Technik (Traggelenk, sonst nur Kleinigkeiten), dafür aber sparsamer, 6L Verbrauch und nach Tacho 175km/h, 250 000km selber mit gefahren, bis ein Wildschaden ein Totalschaden gleich kam.
Danach dann der W124D mit ebenfalls 72PS und über 300 000km selbst gefahren, eben nur Kleinigkeiten daran gehabt. Nach 20Jahren (Fahrzeugalter) haben dann die Kotflügel angefangen von innen zu rosten, wurde er nach Polen verkauft.
Wollte dann einen W202 kaufen, allerdings kam es nicht dazu, denn die Wagen fingen bereits nach 4 Jahren an zu rosten, was sich wohl bis 2006 (so etwa) fortgesetzt hat.
Allerdings ist ein C180K (2007 - 2008) mit 1800er Benziner mit AT jetzt wieder auf meiner Wunschliste (u.a.).
Wed Aug 19 16:45:33 CEST 2015 |
hydroelement
nee meiner bekommt ein H erst in fünf jahren, fünfeinhalb 😁. bis dahin muss die schwarze plakette noch halten^^.
Wed Aug 19 17:20:50 CEST 2015 |
Rostlöser51231
In Deutschland hatte ich Mitte der 80er auch einmal das "Vergnuegen" einen 240D Automatik eines Freundes zu fahren. Mit 5 Personen im Auto wurde er seinem Spitznamen als Wanderduene mehr als gerecht.
Aber sie scheinen unkaputtbar zu sein. Lebe nun in USA und hier sieht man immer wider noch W123 auf der Strasse. Und ausschliesslich Diesel. Vom 240D bis zum 300D Turbo Diesel. Meisst aber nicht in einem gepflegten Zustand sondern als auf Biodiesel umgeruestete Arbeitstiere.
Thu Aug 20 11:56:35 CEST 2015 |
Airway
...ich hatte Anfang der 90iger selbst einen,einen 200er Benziner.....vom unerschütterlichen Fahrgefühl her, ein tolles Auto...aber,der Rost...war ein 76er Bj. ,und wie alle Autos der 70iger,waren auch die Mercedes damals üble Roster....dazu noch der weiße Unterboden-Kitt,wenn man diesen abzog,ging das perforierte Blech gleich mit....egal,habe TÜV gemacht,das Auto ein Jahr gefahren und ihn für mehr Geld wieder verkauft...mit dem Nachfolger,dem 124er,ging die Ära der richtigen Mercedes dann zu Ende....
Thu Aug 20 12:59:07 CEST 2015 |
Shorty-McNugget
@Airway
ja leider waren die ersten beiden Serien des W123 sehr Rostanfällig. Meiner ist auch noch aus der 2ten Serie, ist aber im Winter nie gefahren worden und ist deswegen auch im großen und ganzen verschont geblieben.
Jetzt wurden bei mir ja die Roststellen entfernt und alles mit Teroson und Wachs konserviert. Das einzige was ich noch nachrüsten will, sind innenkostflügel um die konservierung von Steinschlägen zu schützen.
Shorty
Thu Aug 20 14:27:33 CEST 2015 |
timmi74
Ah, ein weisser 240D, so einer war auch mein erstes Auto. Ausgezeichnete Wahl!
Pfleg ihn nur ordentlich und schau regelmässig nach dem Rost, vor allem unter dem Blech. Wenn der Rost kein Problem ist, dann ist ein 123er nahezu unkaputtbar!
Thu Aug 20 19:48:28 CEST 2015 |
Airway
@Shorty....,
es ist immer schön,wenn junge Leute etwas für alte Autos über haben....ich wünsche Dir viel Spaß und immer gute Fahrt damit......
Fri Aug 21 16:37:54 CEST 2015 |
MaverickV40
Tolles Auto. Wollte auch schon immer einen haben. Irgendwie hat es nie gepasst. Aber das Ding ist noch nicht vom Tisch. Und das kommode gondeln mit so einem klassischen Saloon ist ohnehin unnachahmlich. Der w123 macht das sehr gut. - fast so gut wie mein jetziger Rover 600 😉
Sat Jul 15 19:59:31 CEST 2017 |
Garfield_13
Ein W123 240D war das erste Auto, mit dem ich jemals selbst gefahren bin - In der Fahrschule. Gleich in der ersten Fahrstunde durfte ich damit einen Tanklaster bergauf auf der B8 im Spessart überholen. Zum Glück war damals auf den Straßen noch nicht so viel los wie heute...
Hatte danach einige 123, die ich teils lange gefahren bin: 200D, 240D, 250, 280E. An das Fahrgefühl in diesen Autos erinnere ich mich auch heute noch gerne. Zudem habe ich die Autos immer als zuverlässige Begleiter mit relativ wenig Macken erlebt, schwäbische Wertarbeit eben. Man sollte ein solches Auto aber nicht mit heutigen Fahrzeugen vergleichen, da liegen nunmal Welten dazwischen.
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