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Thu Jun 26 11:46:05 CEST 2025    |    MOTOR-TALK    |    Kommentare (41)

Sollte die Nutzung einer Dashcam gesetzlich verpflichtend sein?

Die Nutzung von Dashcams wird unter Autofahrern immer beliebter. Und seit Jahren wird auch immer mal wieder darüber diskutiert, ob die Nutzung von Dashcams nicht vielleicht sogar verpflichtend sein sollte. Laut Umfragen des Branchenverbandes Bitkom e.V. würde nämlich jeder zweite Deutsche eine solche Pflicht befürworten. Doch was spricht eigentlich für den Einsatz einer Dashcam? Sie bietet in vielen Situationen einen echten Mehrwert hinsichtlich der eigenen Sicherheit als auch der rechtlichen Absicherung.

Rechtlich erlaubt – aber mit Regeln: 

In Deutschland ist die Nutzung einer Dashcam grundsätzlich erlaubt, allerdings unter Einhaltung bestimmter Datenschutzauflagen. Das bedeutet: Eine dauerhafte Aufzeichnung des Straßenverkehrs ist nur zulässig, wenn die Daten bei Nichtgebrauch automatisch überschrieben werden. Eine Veröffentlichung von Aufnahmen, etwa in sozialen Netzwerken, ist hingegen nur zulässig, wenn Kennzeichen und Gesichter unkenntlich gemacht werden.

Die folgenden Punkte sprechen für eine Dashcam Nutzung: 

1. Beweissicherung im Ernstfall

Einer der größten Vorteile einer Dashcam ist die objektive Dokumentation von Verkehrsunfällen. Gerade bei unklarer Schuldfrage kann das Videomaterial eine wertvolle Hilfe sein, sowohl für die Polizei als auch für die Versicherung.  

2. Unterstützung bei der Schadenregulierung

Viele Versicherer erkennen Dashcam-Aufnahmen als Beweismittel inzwischen an. Voraussetzung ist, dass die Aufnahmen datenschutzkonform erstellt wurden. Eine klare Beweislage kann die Schadensregulierung beschleunigen und langwierige Auseinandersetzungen vermeiden.

3. Parküberwachung mit Zusatzfunktion

Moderne Dashcams verfügen häufig über einen sogenannten Parkmodus. Das bedeutet: Auch wenn das Fahrzeug abgestellt ist, kann die Kamera Erschütterungen oder Bewegungen erkennen und aufzeichnen. So lassen sich etwa Parkrempler oder Vandalismusschäden dokumentieren. 

4. Reisedokumentation als Zusatznutzen

Abseits vom Sicherheitsaspekt bietet eine Dashcam auch einen ganz praktischen Mehrwert: Sie kann schöne Urlaubsstrecken oder besondere Erlebnisse unterwegs aufzeichnen. Das ist ideal, um die Reise im Nachhinein noch einmal zu erleben oder mit anderen zu teilen.

 

Die folgenden Punkte sprechen gegen eine Dashcam Nutzung: 

1. Rechtliche Grauzonen und Datenschutz

In Deutschland und vielen anderen Ländern ist die permanente Aufzeichnung des Straßenverkehrs rechtlich heikel. Zudem ist es datenschutzrechtlich bedenklich: Dashcams filmen auch unbeteiligte Personen und Fahrzeuge. Eine Veröffentlichung der Aufnahmen (z. B. auf Social Media) ist ohne Unkenntlichmachung nicht erlaubt.

2. Kosten und Installationsaufwand

Hochwertige Dashcams mit GPS, Nachtsicht, Parkmodus und guter Videoqualität sind oft nicht günstig. Je nach Fahrzeugtyp kann die Verkabelung oder dauerhafte Stromversorgung aufwändig sein – insbesondere für Parküberwachung (oft mit Zusatzmodulen oder professionellem Einbau verbunden).

3. Ablenkung und Sichtbehinderung

Eine falsch montierte Dashcam kann das Sichtfeld einschränken oder ablenken, wenn sie blinkt oder dauerhaft leuchtet. Eine schlechte Positionierung kann außerdem die Bildqualität oder den Nutzen der Aufnahmen stark beeinträchtigen.

Fazit:

Dashcams bieten viele Vorteile, insbesondere für die Beweissicherung. Sie bringen jedoch auch rechtliche und technische Herausforderungen mit sich, über die sich Nutzer im Klaren sein sollten. Wer sich für eine Dashcam entscheidet, sollte auf ein gutes Gerät, eine korrekte Montage und die rechtliche Konformität achten. Nur dann entfaltet sie ihren vollen Nutzen, ohne zur rechtlichen Stolperfalle zu werden.

Nun interessiert uns Eure Meinung!

Sollte eine Dashcam Nutzung verpflichtend sein? 

Denkt Ihr, eine verpflichtende Nutzung würde die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen? 

Quellen:

AutoBild: Link
Bitkom: Link

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Mon Jul 28 09:11:05 CEST 2025    |    Kotehineri

Es braucht unbedingt für jeden eine Dashcam, eine Duo-Camera, die auch den Fahrer filmt und somit festhält, was der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls gerade gemacht hat. Auch sollte die Dashcam festhalten können, mit wem der Fahrer ohne Freisprecheinrichtung gerade telefoniert hat, bzw. wem er gerade eine Whatsapp geschrieben hat!

Im Folgeschritt kann man dann zur besseren Überwachung noch beim Kauf einer Dashcam eine Blutprobe abgeben, damit die Idendität des Fahrzeughalters auch zuverlässig festgestellt ist. Wenn die Camera dann noch sämtliche Fahrtrouten und vor allem die Gespräche im Inneren des Fahrzeugs aufnimmt, und direkt ins Innenministerium funkt,ist man doch perfekt. So können z.B. AfD Wähler und Anhänger noch besser ausfindig gemacht werden!

Die viel zu kleinen Displays im Auto sollten viel größer werden! Und damit die Ablenkung auch zu 100% gewährleistet werden kann, mit dem Kauf des Autos gleich ein Abo für die verschiedenen Trash-Sendungen kostenlos mitliefern.

Man kann sich aber auch fragen, warum und für wen eine Dashcam plötzlich notwendig sein soll?

Mon Jul 28 18:05:09 CEST 2025    |    PeterBH

Viel Ironie in deinem Beitrag, scheinst noch keinen Unfall mit unsicherer Beweislage gehabt zu haben. Hoffe für dich, dass das so bleibt.

Deine Antwort auf "MOTOR-TALK Talk: Sollten Dashcams künftig für alle verpflichtend sein?"

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