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Sun Jul 21 18:44:58 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (14)

Heute gibt es mal einen etwas anderen Aufbereitungsbericht. Dies hat mehrere Gründe. Der offensichtlichste: Es handelt sich dieses mal um ein Zweirad. Der nicht ganz so offensichtliche: Der Lack soll nicht nur poliert sondern geschliffen werden. Der Hintergrund ist das der Vorbesitzer glaubte den Coolnessfaktor der armen Vespa zu erhöhen indem er Sie mit mattschwarz aus der Dose verschönert :(

 

 

Beim Kauf war mir das damals relativ egal, schließlich hat das Ding auch nicht die Welt gekostet. Da ich mittlerweile aber wieder motivierter bin die Vespa zum Leben zu erwecken habe ich mich neben dem einkreisen des Fehlers auf das konzentriert was ich mittlerweile ganz manierlich beherrsche: Fahrzeuge wieder hübsch machen ;)

 

Die Idee: Mit etwas Nitroverdünnung, etwas Politur und der Maschine auf Vollstoff sollte sich da was machen lassen. Also zum Baumarkt und erstmal die gute Chemie besorgt. Ein Wunder das bisher noch nicht das BKA vor meiner Tür stand, ich wette mit all den lustig riechenden Flüssigkeiten kann man sich nicht nur vortrefflich in eine andere Umlaufbahn schießen sondern auch eine ordentliche Bombe bauen :D

 

Weiter im Text: Als Testspot musste das Beinschild herhalten. Das ich mir da scheinbar die Stelle ausgesucht habe die am dicksten mit der Dose übergejaucht wurde habe ich erst später bemerkt. Nach dem Testspot bemerkte ich das meine Theorie haltbar war. Der "neue" Lack ging ab ohne den Originallack zu verkratzen oder zu zerstören. Hmm, da sollte was gehen! Mal davon ab das mir die Aktion eine riesenmenge Geld für eine neue Lackierung spart. Dauerhaft sollte die Vespa nämlich nicht so bleiben. Am Tag danach besorgte ich mir erst einmal ein paar harte Pads, das mittelharte 75mm Pad das ich für den Test verwendet hatte litt mehr als ordentlich unter dem Test. An einem sturmfreien Wochenende widmete ich mich dann dem abschleifen des Sprühlacks. Die zu bearbeitende Fläche großzügig mit Nitroverdünnung eingerieben und danach mit der Maschine drüber. Das funktionierte erstaunlich gut, war aber natürlich deutlich zeitaufwändiger als eine normale Politur. Allerdings zeigt es auch welches Potenzial der originale Lack gehabt hätte wenn man Ihn nicht einfach übergejaucht hätte. Naja, ich versuche das Beste rauszuholen. Nach den ersten Anläufen auf dem Beinschild war ich schon ganz zufrieden, allerdings gibt es da ein paar grobe Stellen die ich nicht ganz wegbekomme. Sieht halt etwas nach feiner Orangenhaut aus aber alles ist besser als mattschwarz. Nachdem ich das Beinschild zur Hälfte durch hatte kamen die Embleme ab. Zum einen müssen die eh neu da übergejaucht und da die Embleme aus verchromten Plastik bestehen gibt es auch keine Chance die Embleme zu retten ohne die Chrombeschichtung gleich mit in den Tod zu reißen. Also ab damit! Einmal kurz mit dem Schraubenzieher angehoben, das Hebelwerkzeug darunter und einmal kräftig gehebelt. Danach demontierte ich noch diverse andere Karosserieteile, darunter Blinker, Rücklicht und anderen Kleinkram der im Weg stehen könnte. Die Chromteile sind leider so gut wie alle nicht zu retten. Da muss auf Dauer wohl für alles mal Ersatz her. Zum Glück gibt es die Teile alle noch und die Optik wäre es mir wert.

 

So zogen zwei Tage ins Land in denen ich mich Stück für Stück vorarbeitete. Zum Glück waren die Seitenteile scheinbar deutlich dünner besprüht worden. Auffällig war das auf dem Lack ordentlich Hitze entstanden ist die man auf einem gut gepflegten Lack tunlichst vermeiden sollte da es zu Schäden kommen kann. Da dies aber in dem Falle der Sinn und Zweck der Übung war kam mir der Effekt in dem Falle mehr als Recht ;) Stunden später stand die Vespa schon viel besser da. Und eins möchte ich an dieser Stelle festhalten: Schwarz Uni IST die Königsdisziplin unter den Lacken. Man sieht wirklich JEDEN Mist und leider bekomme ich auch nicht den kompletten Lacknebel runter. Sieht man aber nur wenn man wirklich ganz genau hinsieht. Scheinbar sollte die Dosenlackierung auch dazu dienen ein paar Schrammen am Seitendeckel zu kaschieren. Mich persönlich stört es nicht so wirklich, der Roller selbst ist auch schon fast ein Youngtimer. Ein bisschen Patina darf es haben und falls es mich doch stört kann man die paar Stellen ausbessern auch ohne sich in den finanziellen Ruin zu stürzen. Auf jeden Fall war es eine gute Übung!

 

Die verwendeten Pads sind natürlich im Eimer, dass letzte fing sogar an sich unter der Belastung aufzulösen. Das diese jetzt pechschwarz statt bunt sind muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden ;)

 

Danach fing ich an die Vespa zumindest teilweise wieder zusammenzubauen. Die unlackierten Plastikteile kommen später, diese werde ich definitiv mal feucht abwischen und dann mit Koch Chemie Nano Magic Plast Care behandeln. Erstmal ist das Blech dran! Sieht mit den ganzen Anbauteilen doch schon mal gar nicht so verkehrt aus :cool: Die Chromspiegel waren definitiv eine gute Investition. Nicht nur das diese deutlich besser aussehen, Sie verbessern auch noch die Sicht nach hinten. Die Originalspiegel sind viel zu kurz als das ein Mensch von meiner Statur da was sehen könnte.

 

Sollte die Vespa doch irgendwann mal wieder laufen werdet Ihr im anderen Blog davon lesen. Ich habe da schon ein paar Ideen die ich gerne umsetzen würde, vor allem weil an dem Teil noch genug Baustellen sind. Aber das ist, wie schon gesagt, etwas für den anderen Blog :)

 

 

 

 

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Sun Jul 21 18:04:49 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (0)

Heute gibt es mal wieder einen Bericht zu einer Aufbereitung auf die ich mich lange gefreut habe. Nicht weil der Wagen jetzt sonderlich spektakulär wäre, sondern weil das Auto schon lange in der Familie ist und der Wagen in die Familie kam kurz bevor ich meinen Führerschein gemacht habe. Lang ist es her :) Mit dieser Reihe möchte ich besonders Anfängern zeigen was man alles so aus einem alten Lack rausholen kann und damit auch ermutigen sich ruhig selbst mal an so etwas heranzutrauen.

 

Fangen wir mit dem Bericht an:

 

Was haben wir hier eigentlich? Nun, unschwer zu erkennen haben wir es hier mit einem Golf Plus in Reflexsilber metallic zutun. Der Wagen hat mittlerweile fast 260.000km auf dem Tacho und hat entsprechend seine Macken aber für die Laufleistung und die Tatsache das der Wagen auch als Familienauto herhalten musste ist er gut in Schuss, vor allem technisch. Aber eben weil der Wagen schon etwas in seinem Leben gesehen hat und nie aufbereitet wurde habe ich mich auf die Aufbereitung gefreut, auch wenn es genau deshalb eine Herausforderung war. So holte ich den Wagen eines Abends bei meinem Bruder ab und stellte Ihm meinen Caprice vor die Tür. Geht nicht anders, ich kann keine 2 Autos gleichzeitig fahren ;) Die Gelegenheit hat er dann auch offensichtlich genutzt, standen bei Rückgabe doch über 50 Kilometer auf der Uhr als für den Hin und Rückweg nötig gewesen wären ;) Zusätzlich hat der Wagen bei seinen Nachbarn für große Augen und erhöhtem Gesprächsbedarf gesorgt. Es sei Ihm gegönnt :)

 

Auf der Fahrt nach Hause im alten Recken wurde schnell klar das der Innenraum auch etwas Liebe vertragen könnte. Der Innenraum ist jetzt nicht total zugemüllt, aber es sind halt schon die typischen Spuren eines Familienautos vorhanden. Verschmutzte Einstiege und Türverkleidungen sind da völlig normal. Dazu noch der ein oder andere Kekskrümel des Neffen, Eltern dürften an der Stelle eine Dejavu haben :D Äußerlich sah es ganz okay aus, wobei silber in der Hinsicht eine echt dankbare Farbe ist. Feine Ablagerungen sieht man so gut wie nicht. Gleiches gilt für Swirls oder Kratzer die auf Silber schwieriger zu sehen sind als auf einem schwarzen Lack.

 

Am nächsten Morgen packte ich meine Sachen zusammen und legte mit der Wäsche los. Wie bei jeder Aufbereitung steht am Anfang die Wäsche. Da ich noch ein paar ältere Mittelchen hatte die weg könnten und bei dem Verschmutzungsgrad sicherlich nicht schaden, habe ich ein paar Sachen wie einen Insektenreiniger und einen Vorreiniger mit eingepackt. Dieses mal habe ich dem Wagen zwei Vorwäschen verpasst, gerade weil man auf Silber den Dreck so gut wie kaum sieht und weil es in Anbetracht der anstehenden Politur sicherlich nicht schadet. So wurde der Wagen erst vom groben Dreck mit der Lanze befreit, danach durften der Insektenkiller und der Vorreiniger zeigen was Sie konnten. In der Zwischenzeit bereitete ich die Wascheimer und die Sprüher vor. Einen zum einschäumen und den anderen für das Gleitmittel. Da mir der Detailer bereits ausgegangen ist musste ich mich mit der Super Soap Lösung behelfen. Ein paar gut gemeinte Spritzer haben da bereits gereicht und funktionieren tut es ganz gut.

 

Nach dem Vorreiniger wurde der Wagen noch einmal abgekärchert und danach der Schaum aufgetragen welcher ebenso ein bisschen Zeit zum einwirken bekommen hat. Die gründliche Vorwäsche hat definitiv Wirkung gezeigt, da ich von dem Wagen dann beim eigentlichen Waschen gar nicht mal mehr so viel Dreck herunterbekommen habe.

 

Nach der Wäsche stand das Kneten an, hier war ich überzeugt das ich hier noch einiges reißen dürfte und ich wurde nicht enttäuscht. Gerade die typischen Stellen wie Dach und Haube förderten noch einige Ablagerungen zutage. Der Wagen sah sauber aus und damit schon mal gar nicht so schlecht! Um die Politur kommt der Wagen trotzdem nicht herum ;) Da ich wusste das VW gerne harten Lack verwendet habe ich die ganz harten Pads ausgepackt. Die waren stellenweise auch nötig, da gerade am Dach die Pads noch einiges runtergeholt haben. Entsprechend haben sich die Pads zugesetzt, hier war dann nach jedem Bauteil auswaschen angesagt. Das Ganze hat dann auch ein paar Stunden in Anspruch genommen, aber das Ergebnis konnte sich schon sehen lassen. Da die Ultimate Compound eine brauchbare One Step Politur ist konnte ich mir den Zwischenschritt in dem Falle sparen. Der lack hatte keine sichtbaren Swirls oder Kratzerchen mehr, außer natürlich die welche auch eine Politur nicht mehr richtet. Bevor ich aber mit dem letzten Polierschritt anfing kümmerte ich mich erst einmal um den Innenraum. Einmal aussaugen und durchwischen brachten schon eine spürbare Verbesserung. Weiterhin bekamen die Scheiben ihre Aufmerksamkeit. Die Ablagen habe ich ebenso ausgesaugt und geputzt. Zum Glück lassen sich die Gummieinlagen in der Mittelkonsole alle rausnehmen. In all den Jahren hatte sich da in den Ritzen doch einiges gesammelt.

 

Nach dem Innenraum war der Lack wieder an der Reihe. Jetzt bekam der Lack eine kleine Massage mit dem weichen Pad und dem Ultimate Polish. Damit war der Wagen jetzt bereit für den Lackschutz. Ich entschied mich in dem Falle für eine Versiegelung, da der Wagen nicht geschont wird und die Standzeit einfach besser ist. Leider habe ich nur eine Schicht geschafft, da jede Schicht 24h aushärten muss, aber die Schicht sollte ein paar Wochen halten und in der Zwischenzeit kann man problemlos nachlegen.

 

Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen wie ich finde :)

 

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Sun Jun 09 21:35:06 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (7)

Hallo meine Putzteufel,

 

der Blog soll ja nicht nur als Anlaufstelle für Anfänger dienen, sondern auch als Ort für meine Aufbereitungsberichte fungieren. Ich wollte schon lange mal die Autos aus der eigenen Verwandtschaft in Angriff nehmen, aber bisher scheiterte es immer an der Zeit :(

 

Jetzt sollte es aber soweit sein! Keine Termine, stabiles Wetter und ein dreckiges Auto das auf mich wartet. Perfekte Voraussetzungen :cool: Mein "Opfer" ist der geliebte Ford Ka meiner Mutter. Den Ka hatte Sie vor ein paar Jahren von meiner Schwester übernommen die dank Nachwuchs auf etwas größeres umgestiegen ist. Der Ka hat den 1.3 8V mit 70PS und gehört mit Erstzulassung Juli 2008 zu den wirklich allerletzten seiner Art, da im Oktober 2008 der Ka MK II in die Autohäuser kam. Zu erwähnen sei das der Ka für einen Ka gar nicht mal so spartanisch ausgestattet ist. Drehzahlmesser, lackierte Stoßfänger, Alufelgen (gut, waren momentan nicht montiert), Klimaanlage (auch nicht gerade häufig!) und ein CD Radio mit Aux Anschluss. Gar nicht mal so schlecht, da hab ich schon deutlich spartanischere Ka's gesehen. Das auffälligste Merkmal an dem Ka ist aber sicherlich seine knallige Farbe in "Tango metallic", ein sattes Orange mit schönem metallic Anteil. Ein wunderbarer Farbklecks im Verkehr, in Zeiten wo Leute die Farbe nach dem Wiederverkaufswert aussuchen :) Die Farbe war auch der Hauptgrund warum ich den Wagen unbedingt aufbereiten wollte. Ich war mir sicher das eine ordentliche Aufbereitung einiges aus der Farbe herauskitzeln sollte.

 

Die Wahl der Waffen

 

Bevor ich loslegte musste ich erst einmal darüber nachdenken was alles so gemacht werden sollte und welche Produkte und Werkzeuge ich dafür nehme. Der Wagen war als ich Ihn das letzte mal sah wirklich schmutzig, so stand die 2-Eimer Wäsche eh schon mal fest. Eine Runde kneten sollte auch nicht schaden, so wird der Ka als Testobjekt für die blaue Petzoldts herhalten die eigentlich auf dem Mii eingeweiht werden sollte. Da ich den Lack unbedingt mal polieren wollte musste die Poliermaschine natürlich auch mit. Einen Schutz sollte der Lack natürlich am Ende auch noch bekommen.

 

So wanderten folgende Dinge in meinen Kofferraum:

 

- 2 Wascheimer

- 2 Waschhandschuhe

- Mein komplettes Arsenal an Microfasertüchern

- Poliermaschine

- 2 Lake Country Force Pads Orange

- 2 Profi Polish Pads mittel gelb

- 2 Profi Polish Pads weich schwarz

- Meguiars Ultimate Compound

- Meguiars Swirl Remover

- Meguiars Ultimate Polish

- Nigrin Shampoo Kirsche (muss weg und für die Dailys nehme ich das ganz gerne)

- Petzoldts Magic Clean Knete blau

- Petzoldts Spezial Detailer

- Tuga Aluteufel grün

- Victoria Wax Deep Cleanse

- MF-Applikator Pad

- Victoria Wax Hybrid Wax

- Applikatorschwamm

 

Damit bewaffnet sollte es losgehen. Erst einmal die lange Fahrt zu meinen Eltern hinter mich bringen, dank dem Caprice und keinem Verkehr kein Problem :) Angekommen erst einmal klingeln und eine verdutzte Mutter an der Tür begrüßen die nicht so früh mit überhaupt jemandem gerechnet hatte :D Kurz geschnackt und dann den Autoschlüssel geschnappt, es gab schließlich genug Arbeit ;) Die Fahrt mit dem Ka war gar nicht mal so uninteressant. Ein Kumpel hatte selbst mal einen der aber spartanischer ausgestattet war. Irgendwie fuhr sich der hier was anders, kann aber auch am anderen Motor liegen. Mit den 70 PS fühlt sich der Wagen auch gar nicht mal so lahmarschig an, was natürlich auch dem geringen Gewicht geschuldet ist. Aber davon ab dreht der Zetec auch befreiter als die Endura Motoren die es im Ka ja auch gab. Bei der geringen Größe eigentlich verwunderlich das der Wagen auf der selben Plattform steht wie der Fiesta MK IV der am Ende auch nur ein leicht angepasster MK III ist. Genug über das Testobjekt sinniert, es soll ja auch mal losgehen!

 

Erstmal waschen

 

An der Waschstraße angekommen traf ich die üblichen Vorbereitungen. Die beiden Eimer wurden befüllt und so wanderten neben Wasser in einen der Eimer auch 3 Verschlußkappen von dem Shampoo. Den Wagen kärcherte ich vorher noch einmal ordentlich ab um schon mal den groben Schmutz zu lösen und den anderen Schmutz ein wenig einzuweichen. Dabei hielt ich den Strahler auch mal in die Radkästen, da kam schon was an Dreck raus. Danach folgte das übliche Waschprozedere. Schön von oben nach unten waschen und immer schön regelmäßig den Waschhandschuh abstreifen und auswaschen. Zwischendurch auch die Felgen nicht vergessen ;) Dabei auch immer an so Stellen wie die Einstiege denken, dass sind richtige Schmutznester. Danach fiel mir auf das an den Blechen der Wagenheberaufnahmen immer noch genug Dreck klebte. Also wieder den HDR genommen und gezielt drauf gehalten. Gar nicht so einfach an so einer tiefen Stelle. Gerade beim Ka sollte man genau darauf achten das man beim waschen so gut wie möglich die Schmutznester säubert, da der Ka ein kleiner Roster ist und solche Schmutznester ein idealer Nährboden für Rost sind. Wo diese sich noch überall befinden, sollte ich später noch lernen. Es waren nach der Wäsche noch einige fiese Schmutzpickel übrig, also ein Fall für die Knete. Da ich mir sicher war das der Wagen noch nie eine Aufbereitung oder ähnliches bekommen hatte griff ich hier zur blauen Petzoldts. Wie sich im Verlauf des Knetens zeigte eine gute Wahl! Während des Knetens konnte man förmlich sehen wie sich der Dreck in der Detailer Flüssigkeit sammelte und dann vom Lack ablief. Während des Knetens fiel mir auf das sich die blaue Knete etwas schwieriger in Form bringen lässt als die weiße. Aus der weißen ließ sich sehr einfach ein schöner Teller formen, die blaue dagegen wollte in einer Art Wurstform verbleiben. Funktionieren tun beide :) Danach den Wagen noch fix mit dem großen MFT abgetrocknet und den ganzen Kram wieder ins Auto. Damit ging es auch schon wieder zurück zum elterlichen Haus, es warteten schließlich noch ein paar Schritte auf mich.

 

Polieren

 

Eine kurze Begutachtung zeigte das der Wagen in seinem Leben schon ein paar Kampfspuren (Kratzer, Klarlackplatzer etc.) erlitten hat, aber der Wagen ist ja jetzt auch schon wieder 11 Jahre alt. Nach der Wäsche sah der kleine Ka schon deutlich besser aus, aber ich wollte ja noch polieren. Ich knöpfte mir zuerst das Dach vor. Zum Einsatz kamen meine Buff Daddy mit den orangenen Lake Country Force Pads und dem Meguiars Ultimate Compound. Zuerst die Politur schön verteilen und einfahren, danach schön auf Stufe 5 ausfahren. Der Ka hat keinen besonders harten Lack, da muss es nicht gleich vollgas sein. Nachdem ich die erste Hälfte des kleinen Dachs fertig hatte war ich arg erstaunt. Das Pad war sehr dreckig und schon arg zugesetzt. So heftig und das bereits nach der Hälfte des Daches? An der Stelle ärgerte ich mich das ich nicht mehr Pads mitgenommen hatte, aber was solls. Ich wusch das Pad sofort aus und machte mit dem anderen weiter. Auch hier nach der zweiten Hälfte das selbe Spiel. Pad zugesetzt und schmutzig. Um den beiden Pads etwas Zeit zum trocknen zu geben entschloss ich am Dach gleich mit Feinschliff und Hochglanzpolitur weiterzumachen. Das ging dann auch relativ zügig und so war ich nach einer guten Stunde mit dem Dach durch. Blöderweise waren die Pads jetzt alle feucht und ich konnte jetzt schlecht den ganzen Tag warten bis diese wieder trocken waren. Auch wenn sich daran die Geister scheiden, entschied ich mich für die schnelle Methode des Trocknens. Pad auf die Maschine kletten und dann Vollgas :D Das drückt zuverlässig jeden noch so kleinen Tropfen Wasser aus dem Pad :D Dabei sollte man nur darauf achten es an einer Stelle zu machen an der ein bisschen Wasser kein Problem ist, ansonsten hat man zuverlässig alles im Umkreis von 20m erfolgreich eingesaut :D

 

Nach dem Dach ging es dann mit der Haube und den vorderen Kotflügeln weiter. Nach dem ersten Kotflügel stellte ich fest das mir die Ultimate Compound ausgeht :eek: Mist, wo soll ich das jetzt so schnell herbekommen? An einem Samstag?! Mitten in der Pampa?! :eek: Ohne kann ich die weitere Aufbereitung vergessen :( Ich schaute schnell auf der Meguiars Seite wo der nächste Vertriebspartner sitzt. Hmm, die ersten Einträge waren mit gut 30km zu weit weg. Aber was war das? Ein Händler der Meguiars vertreibt und dann keine 20 km entfernt ist? Da fahre ich hin! Dort angekommen erstmal das Meguiars Regal gesucht. Was hatten wir denn da, Sonax, Sonax, Nigrin aber kein Meguiars :confused: Nochmal umgedreht und eine einsame Flasche 3M Hochglanzpolitur im Litergebinde für 80€ gesehen aber das kann ich auch nicht gebrauchen. Dann nochmal zurück zum Eingang und dort das gesuchte Regal gefunden. Bei der Gelegenheit auch gleich festgestellt das nur noch eine Flasche UC da war, dass wird meine! Die Nummer hatte mich jetzt zwar eine Stunde gekostet aber noch war Zeit und der Ka ist wie gesagt nicht sonderlich groß. So kämpfte ich mich Stück für Stück über die Seiten bis zum Kofferraum vor. Zwischendrin immer wieder die Pads gereinigt. Interessanterweise setzten sich die Pads am Rest des Autos nicht so stark zu. Weiterhin lösten sich durch die Vibrationen beim polieren noch tonnenweise Schmutzreste aus den Radkasten. Entweder hatte ich da mit der Lanze nicht alles erwischt oder durch die Vibrationen löste sich der Dreck an einer Stelle wo das Wasser gar nicht hinkommt. Wie auch immer, besser der Dreck geht so raus als das er da ewig in allen Ritzen hängt. Der Ka ist auch so schon rostanfällig genug :(

 

Damit war der grobe Schliff schon einmal erledigt. Nervig war der ständige Pollenflug der pünktlich zu dem Zeitpunkt einsetzte an dem ich mit dem polieren anfing :rolleyes: Naja, dafür habe ich genug MFTs zum abwischen dabei. Jetzt folgte der Feinschliff mit dem Swirl Remover und den gelben, mittelharten Pads. Diese haben einen etwas größeren Durchmesser und so lassen sich ein paar Meter mehr in der gleichen Zeit machen im Vergleich zu den etwas kleineren Lake Country Pads. Die Pads sind auch deutlich dicker was Ihre Aufnahmefähigkeit für Politur erhöht, dafür lassen sich diese auch nicht ganz so präzise wie die LC Pads führen. Erfreulich: Die dicken Pads lassen sich aufgrund Ihrer Struktur wunderbar einfach und rückstandsfrei auswaschen. Gut, die werden jetzt auch nicht so beansprucht wie die gröberen Pads. Der Nachmittag verging und ich war endlich mit allen Polierarbeiten fertig. Sah schon richtig gut aus der kleine, so rausgeputzt kommt die Farbe mal RICHTIG gut zur Geltung :)

 

Jetzt fehlte noch die Konservierung des Lacks. Ich hatte überlegt ob ich das Liquid Glass oder doch lieber ein Wachs auftragen soll. Am Ende entschied ich mich für das Wachs, da durch den warmen Glanz des Wachses die Farbe noch eine Nuance besser zur Geltung kommen sollte. Aber vor dem Wachsen stand erst einmal die Vorreinigung mit dem Deep Cleanse an. Wie auf der Flasche beschrieben wird dieses dünn auf alle Bauteile aufgetragen und nach ein paar Minuten wieder abgenommen. Dies dient zur Vorbereitung auf das Wachs. Jetzt war das Wachsen an der Reihe: Das Hybrid Wachs riecht herrlich nach Sauerkirsche und mit dem richtigen Applikator lässt sich dieses auch schön leicht und vor allem ergiebig auftragen :) Es reicht den Schwamm nur kurz in das Wachs zu tunken um mehrere Bauteile zu wachsen. Zuviel Wachs erschwert den Abtrag nur unnötig und ist davon ab Verschwendung. Der Auftrag war schnell erledigt und nachdem alles wieder abgenommen war strahlte der Lack wunderschön in der Sonne :) Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen ;)

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Tue May 21 09:14:07 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (0)

Poliermaschinen – Eine Übersicht für Anfänger

 

Nachdem wir uns um das Thema waschen gekümmert haben und mal auf die gängigsten Lackdefekte eingegangen sind ist es an der Zeit über das Thema polieren zu sprechen. Eine Politur wird immer dann "nötig" wenn der Lack starke Swirls, diverse Kratzer oder Verwitterungen aufweist. Dafür greift man bevorzugt auf Poliermaschinen zurück da das Ganze von Hand doch ziemlich aufwendig wird. Wer genug Zeit hat und seine Arme trainieren möchte kann diesen Artikel getrost überspringen ;) :D

 

Im Pflegeforum taucht immer wieder die Frage nach der „richtigen“ Poliermaschine auf. Berechtigte Frage, allerdings ist das Thema wahnsinnig umfangreich! Das Angebot an Poliermaschinen ist groß und es gibt mehrere Arten von Poliermaschinen. Eins vorweg: DIE Poliermaschine gibt es nicht. Jeder Maschinentyp und jede Maschine hat Ihre Vorzüge und Nachteile im Vergleich zu anderen Maschinen und Maschinentypen. Stellt euch das Ganze wie bei Autos vor. Da gibt es auch nicht DAS Auto sondern eben Autos die für einen bestimmten Einsatzbereich gut geeignet sind. Ein Chevy Camaro ist nicht gerade das perfekte Familienauto, dafür ist er ein spaßiger Sportwagen. Auf der anderen Seite ist ein Chevy Suburban ein Auto mit sehr viel Platz, um es mal salomonisch auszudrücken, aber eben kein ausgeprägter Dynamiker.

 

Und genau weil das Thema umfangreich ist, werden wir auch nicht alles in einem Artikel durchziehen können sondern in ganz vielen Artikeln. Allein der Entwurf dieses Artikels mit ALLEM umfasste über 18 Seiten, macht euch also auf eine etwas längere Reihe gefasst ;)

 

Hier soll es erst einmal darum gehen welche Maschinentypen es überhaupt gibt und wo die jeweiligen Vor- und Nachteile liegen. In den nächsten Artikeln gehen wir dann ins Detail und schauen uns die typischen Vertreter jedes Typs an, inclusive technischer Daten. Mit diesen Infos sollte sich jeder Anfänger ein Bild darüber machen können welche Maschine für Sie am sinnvollsten ist.

 

Exzentermaschinen - Was ist das und wofür benutze ich Sie?

 

Exzentermaschinen sind klassische Anfängermaschinen was nichts schlechtes bedeutet! Exzentermaschinen werden gerne für Anfänger empfohlen da diese gut zu handeln sind. Eine Exzentermaschine verdankt ihren Namen der exzentrischen Bewegung des Stütztellers bzw. des Pads. Heißt also, dass die Maschine keine klassisch runde Bewegung hat wie eine Rotationsmaschine. Ich habe das mal versucht, so gut es mir möglich war, in der Grafik darzustellen. Wie man sieht bewegt sich die Maschine in mehreren elliptischen Bahnen. Diese Bewegung wird bei Exzentermaschinen über ein Gewicht erzeugt welches eine Unwucht erzeugt welche zur gewünschten Hubbewegung führt. Dadurch läuft die Maschine auch nie in den selben exzentrischen Bahnen. Das ist wichtig wenn wir gleich zu den Zwangsrotierern kommen ;)

 

Durch die exzentrische Bewegung wird der Lack geschont und die Temperatur beim Polieren ist niedriger als bei der Politur mit einem Rotationspolierer. Dies geht zwar auf Kosten des Abtrags, ist dafür aber eben etwas schonender zum Lack. Dies hat den netten Nebeneffekt, dass man bei der abschließenden Finishpolitur mit bessere Ergebnisse erzielt als mit einer Rotationsmaschine. Mit einer Rotationsmaschine kann es schnell mal passieren das man sich ein paar feine Swirls in den Lack poliert. Aus dem Grund benutzen einige Aufbereiter gerne einen kleinhubigen Exzenter für Finisharbeiten. Damit kommen wir auch schon zu einem der wichtigsten Eigenschaften die man beim Kauf eines Exzenterpolierers beachten sollte, dem Polierhub.

 

Polierhub - Was ist das und welcher ist der "richtige"?

 

Eine Eigenschaft die bei Exzentermaschinen nicht übergangen werden sollte ist der Polierhub. Aber was ist das überhaupt? Schaut euch noch einmal die Zeichnung von der Exzenterbewegung oben an. Das Grundprinzip habt Ihr jetzt also verstanden. Der Hub gibt an wie weit sich der Stützteller mit dem Pad in seiner Hubbewegung vom Mittelpunkt wegbewegt. Eine Maschine mit 8mm bewegt sich also 8mm vom Mittelpunkt weg, ein 12mm Polierer eben 12mm und so weiter und sofort. Die gängigsten Hubgrößen sind 8mm, 15mm und 21 mm. Es gibt auch Maschinen die 5mm, 10mm oder 12mm haben. Soweit so gut, aber warum ist das so wichtig? Im Prinzip gar nicht mal so schwer: Je größer der Hub, desto größer die Abtragsleistung und der polierte Bereich pro Bahn. Soweit so logisch, da der Teller bei einem großen Hub natürlich auch mehr zu allen Seiten "wandert".

 

Je kleiner der Hub, desto schonender die Politur. Ein kleiner Hub bietet sich, wie bereits erwähnt, besonders bei Finisharbeiten und engen Stellen geradezu an. Ein großer Hub macht Sinn wenn man große Flächen hat und man „Meter“ machen muss. Den "richtigen" Hub gibt es also nicht. Es kommt wie so oft im Leben immer auf den Einsatzzweck an. Ihr kennt euer Auto am besten. Habt Ihr ein großes Auto mit vielen geraden Flächen und wenig Engstellen? Dann macht ein Großhubexzenter tatsächlich Sinn wenn Ihr etwas Zeit sparen wollt. Grundsätzlich lässt sich sagen das Anfänger mit einer Maschine im Bereich zwsichen 8mm und 12mm nicht viel falsch machen. Damit ist man variabel genug für die meisten Fahrzeuge. Auf Zeit kommt es beim Anfänger, im Gegensatz zum professionellen Aufbereiter, weniger an. Entsprechend kann hier mit ruhigem Gewissen zu einem kleineren Hub gegriffen werden. Ein Umstand der die Entscheidung bei den meisten erleichtern wird ist die Tatsache das die meisten günstigen Polierer im Bereich zwischen 8mm und 10mm Hub liegen ;)

 

Zu beachten ist das es sich nicht empfiehlt kleine Stützteller auf Großhubexzenter zu schnallen da das Ganze schnell unkontrollierbar wird. Aus dem Grund gibt es für die Rupes Großhubexzenter erst gar keine kleinen Stützteller. Besonders für Anfänger wichtig ist das die Maschine eine Drehzahlkonstanthaltung hat. Diese sorgt dafür das die Maschine die Drehzahl automatisch ausgleicht sollte sich durch Druck oder andere Umstände die Drehzahl der Maschine verringern. Aber auch dieses Feature haben die meisten günstigen Maschinen mittlerweile, die teureren Modelle sowieso. Warum ist das wiederum so wichtig? Ganz einfach, sollte die Drehzahl beim polieren irgendwie durch Druck einbrechen gleicht die Maschine das automatisch bis zu einem gewissen Grad aus. Damit ist eine gleichbleibende Leistung gewährleistet. Stellt euch vor Ihr poliert, drückt etwas fester auf und plötzlich bricht die Drehzahl der Maschine ein. Was macht man instinktiv? Richtig, man gibt mehr Stoff! Sobald der Druck aber nachlässt dreht die Maschine ja deutlich schneller, wir haben schließlich so richtig auf die Tube gedrückt. Ein Phänomen das man besonders bei den ganzen Billigmaschinen beobachten kann. Auch diese Maschinen besitzen zum Teil eine Drehzahlkonstanthaltung, diese ist aber meist so grottig das man trotzdem von selbst nachregelt. Drei mal dürft Ihr raten was passiert wenn die Konstanthaltung einschreitet. Richtig, Sie gibt noch mehr Stoff als Ihr es selbst schon getan habt. Sowas ist nicht nur nervig, sondern kann auch zu unerwünschten Ergebnissen bei der Politur führen.

 

Kleiner Hinweis bevor wir mit den Exzenterpolierern abschließen:

 

Bei vielen Herstellern findet sich bereits in der Produktbezeichnung ein Hinweis auf die Spezifikationen! Sei es die Hubgröße, die Wattzahl des Motors oder die Stütztellergröße. Achtet mal darauf ;)

 

Kommen wir zur nächsten Kategorie, den Exzenterpolierern mit Zwangsrotation.

 

Exzenterpolierer mit Zwangsrotation - Der Mittelweg

 

Dieser Maschinentyp ist eine Art Zwitter aus Exzenter- und Rotationspolierer. Technisch immer noch eine Exzentermaschine, durch Ihren sogenannten Zwangsantrieb aber näher an einer Rotationsmaschine als der klassische Exzenter. Die Zwangsrotation sorgt dafür, dass die Maschine immer in einer festen exzentrischen Bahn läuft wodurch die Maschine etwas mehr Biss hat. Ein weiterer Vorteil ist das die Maschine nicht so schnell stehenbleibt wenn man etwas zu viel Druck ausübt. Die Zwangsrotierer sollen also die Vorteile aus beiden Welten vereinen. Von vielen Aufbereitern wird die Flexibilität dieser Maschinen geschätzt da Sie brauchbaren Biss mit der Möglichkeit eines guten Finish vereinen.

 

Die Bewegung wird im Gegensatz zu einem normalen Exzenterpolierer über ein Getriebe realisiert welches auch die feste Laufbahn erklärt. Dies hat in der Theorie den Nachteil das gerade Anfänger so mehr Schaden anrichten könnten. Allerdings ist dies bei einer ordentlichen Führung der Maschine nicht zu erwarten.

 

Da die Maschinen vom Antrieb her etwas aufwändiger sind gibt es in diesem Bereich auch nicht wirklich viel Auswahl. Hier bieten lediglich Flex, Rupes, Makita und Festool überhaupt eine Maschine an, also alles Hersteller im gehobenen bzw. Profibereich.

 

Rotationsmaschinen - Die Königsklasse

 

Hier stoßen wir schon in den Profibereich vor. Rotationsmaschinen drehen sich im Gegensatz zu Exzentern in einer fixen kreisförmigen Bahn. Dadurch haben die Maschinen deutlich mehr Biss als Ihre exzentrischen Kollegen. In kundiger Hand kann man mit einer Rotationsmaschine gute und vor allem schnelle Ergebnisse erzielen, Eigenschaften auf die es vor allem bei professionellen Aufbereitern ankommt. Aber auch bei fortgeschrittenen Enthusiasten erfreuen sich Rotationspolierer großer Beliebtheit. Einige nutzen ihre Rotationsmaschine „fürs Grobe“ während eine Exzentermaschine ergänzend für das Finish genutzt wird. So nutzt man die Vorteile der jeweiligen Maschinentypen für sich aus. Beim Handling einer Rotationsmaschine muss man stärker auf die Hitzeentwicklung achten als bei einem Exzenterpolierer, dafür muss man sich aber ehrlicherweise schon ziemlich dämlich anstellen. In der Praxis kann man mit einem Rotationspolierer die Lackschicht verbrennen/durchpolieren. Dafür muss man aber die Maschine schon auf Vollgas mit einem sehr aggressiven Pad laufen lassen damit das überhaupt passiert. Wer schon mal poliert hat oder gesehen hat wie ein Profi poliert wird nicht den Fehler machen die Maschine mit Vollstoff eine halbe Minute lang auf der selben Stelle zu halten ;)

 

Hier habe ich mal ein Video verlinkt was nötig ist um sich durch den Lack zu brennen:

 

https://www.youtube.com/watch?v=wEuz-ZbD7q4

 

Heißt im Klartext: Solange Ihr die Maschine in einem angemessenen Tempo wandern lässt, die Maschine nicht gleich auf Vollstoff laufen lässt und nicht gleich das aggressivste Pad draufschnallt was Ihr in die Finger bekommt, könnt Ihr nicht all zu viel falsch machen. In dem Video wird ja wunderschön gezeigt wie man es NICHT macht! ;)

 

Fazit:

 

Auch als Anfänger kann man sich durchaus an eine Rotationsmaschine rantrauen, allerdings ist man mit dem Rotationspolierer weniger flexibel. Eine Besonderheit gilt es bei den Pads zu beachten. Je größer das Pad desto stärker der Biss der Maschine.

 

Das war es fürs Erste mit der Übersicht. In den nächsten Artikeln knöpfen wir uns dann die typischen Maschinen selbst einmal vor. Den Anfang machen die Exzentermaschinen! Ich hoffe das der Artikel schon einmal geholfen hat zu verstehen welche Unterschiede die einzelnen Maschinentypen ausmachen.

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Sun May 05 11:17:11 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (5)

[Werbung wegen Markennennung]

 

Nachdem wir das Waschen und Kneten abgehakt haben kommen wir zum polieren. An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt das polieren ein optionaler Schritt ist und ganz von eurem Lackzustand abhängig ist! Es besteht also keineswegs die Pflicht nach jeder Wäsche das Auto zu polieren. Man muss auch immer bedenken das man durch polieren immer auch ein bisschen vom Lack abträgt. Im extremsten Falle fangt Ihr also nach dem x-ten Politurvorgang an den Decklack abzutragen.

 

Bevor wir mit dem polieren anfangen sollten wir aber die üblichsten Defekte kennen und erkennen können um zu wissen wann eine Politur überhaupt Sinn macht. Nicht jeder Lack benötigt gleich viel Aufwand. Fangen wir deshalb mit den typischen Lackschäden an. Anhand dessen könnt Ihr dann am besten abschätzen wie viel Liebe euer Lack wirklich braucht.

 

Defektarten

 

Hologramme

 

Hologramme sind Spiegelungen im Lack die durch feinste Kratzer entstehen die das Licht unterschiedlich brechen. Sie können aber auch durch simple Rückstände auf dem Lack entstehen. Dies kann Fett oder auch Politurreste sein die nicht vernünftig abgenommen wurden. Diese Defekte lassen sich mit einer sanften Politur bereits beseitigen. Eine milde Politur reicht hier meist völlig aus. Von weitem sehen Hologramme meistens aus wie Wolken auf dem Lack.

 

Swirls

 

DER Klassiker unter den Lackdefekten. Swirls sind kleinste Kratzer die schon tiefer gehen als Hologramme. Schaut man sich die Swirls im Detail an erinnern diese an Kreise oder Spinnenweben. Besonders auf dunklen Lacken sieht man Swirls sehr gut! Schaut euch mal euer eigenes Auto, natürlich möglichst gewaschen, im Sonnenlicht an. Besonders wenn euer Auto schwarz ist und sonst nicht sonderlich gepflegt wurde, solltet Ihr den Effekt sehr schnell beobachten können. Hier reicht meistens ein Politurdurchgang mit einer mittelstarken Politur und einem mittelharten Pad aus.

 

 

Kratzer

 

Die kennt wohl jeder Autobesitzer ;) Kratzer sind Vertiefungen im Lack die durch äußere Einwirkung entstehen. Grob erklärt entstehen Kratzer wenn an einer Stelle eine oder mehrere Lackschichten beschädigt oder gar abgetragen werden. Hier muss man schon härtere Geschütze auffahren. Ein hartes Pad und eine harte Politur sind hier die Waffen der Wahl. Allerdings lassen sich naturgemäß die Kratzer nur abschwächen. Was nicht mehr da ist lässt sich eben nicht "aufpolieren" ;) Wenn euer Kratzer also bis aufs Blech geht hilft nur der Besuch beim Lackierer. Kratzer im Klarlack lassen sich durch eine Schleifpolitur aber durchaus korrigieren bzw. abschwächen!

 

Verwitterter/Ausgeblichener Lack

 

 

Tritt besonders gerne bei alten und ungepflegten Unilacken auf. Ein Klassiker ist die Farbe Rot die bei fehlender Pflege früher sehr gerne ausbleichte. Sieht allerdings wüster aus als es ist! Sowas bekommt man mit einer ordentlichen Politur problemlos wieder hin. Allerdings gilt zu beachten das man dabei massig Pads verbraucht da diese sich schnell mit dem toten Lack zusetzen. Haltet für solche Aktionen also Unmengen an Pads bereit oder Ihr poliert in Etappen und wascht die Pads nach jedem Bauteil gründlich aus.

 

Um das mal zu verdeutlichen habe ich mal ein Bild aus meinem privaten Fundus angehangen. Das helle auf der Haube sind keine Rennstreifen sondern die Stellen wo ich den Lack abgeklebt habe um den Vorher/Nachher Effekt zu verdeutlichen ;)

 

Jetzt haben wir die typischen Lackdefekte einmal gesehen, jetzt kommen wir zur Wahl der Waffen. Ich habe bei den Defekten ja schon angedeutet was man am besten womit behandelt. Neben der Maschine ist auch die richtige Padwahl und die richtige Politur wichtig. Die stärkste Maschine bringt nichts wenn die Politur und das Pad zu schwach sind. Hier ist Teamwork angesagt, nur wenn alle 3 Faktoren (also Maschine, Pad und Politur) zum Einsatzzweck passen wird man die gewünschten Ergebnisse erzielen.

 

Bevor wir damit anfangen was man am besten wozu verwendet noch kurz ein paar allgemeine Hinweise:

 

Wenn Ihr euch eine Erstausrüstung zulegt, seht zu das Ihr von jeder benötigten Padart 4-6 Stück besorgt. Wie viele Ihr benötigt hängt dabei von der Größe eures Autos ab. Wenn Ihr jetzt einen Bus oder Sprinter habt solltet Ihr noch mehr Pads pro Sorte einkalkulieren. Welche Pads Ihr benötigt hängt davon ab wie stark euer Lack angegriffen ist und wie weit Ihr bei der Politur gehen wollt. Dazu aber später mehr. Bei den Polituren reichen normale Gebindegrößen völlig aus wenn Ihr nicht gerade 20 Autos pro Jahr poliert. Einige Hersteller bieten Gebindegrößen von einem Liter und mehr an, diese sind aber eher für gewerbliche Aufbereiter interessant. Der Hobbypolierer braucht Jahre um so eine Flasche zu leeren.

 

Da wir mit den harmlosen Lackdefekten angefangen haben fangen wir auch mit den harmlosen Sachen an :)

 

Die Bilder sollen nur als Beispiel dienen wie so ein Pad aussehen kann und wie die Hersteller unterschiedliche Farben verwenden um die Härtegrade zu differenzieren. Ihr seid in der Wahl eurer Pads natürlich frei und Ihr solltet euch die Pads passend für eure Maschine und euren Einsatzzweck aussuchen!

 

Hochglanz-/Anti- Hologramm Politur

 

Hochglanzpolituren gibt es von allen möglichen Herstellern in allen möglichen Formen und Farben. Diese Polituren zeichnen sich durch einen sehr niedrigen Anteil an Schleifmitteln in der Politur aus. Sie sind deshalb auch die beste Wahl wenn es um harmlose Lackdefekte geht. Besonders beliebt um dem Lack das letzte Quentchen Glanz und Glätte zu verleihen. Anti-Hologramm Polituren eignen sich besonders für dunkle Lacke da man auf ihnen naturgemäß mehr Lackdefekte sieht als auf anderen Lackfarben. Aus dem Grund gilt unischwarz auch als Königsklasse unter den zu polierenden Farben. Auf unischwarz sieht man wirklich ALLES!

 

Eine Aufzählung aller Produkte würde hier wirklich den Rahmen sprengen. Als Anfänger macht man mit Meguiars oder Menzerna nicht viel falsch, Profis greifen gerne zu Koch Chemie oder 3M aber es gibt natürlich noch deutlich mehr Hersteller wie Geyon, Chemical Guys und so weiter und sofort. Hier hilft nur sich wirklich mal alle Hersteller anzusehen. Die gängigen Online Shops vermitteln schon ein gutes Bild von den üblichen Produkten :)

 

 

Pads für die Hochglanzpolitur

 

Für eine Hochglanzpolitur greift man für gewöhnlich zu einem weichen Pad. Auch hier gibt es alle möglichen Hersteller die Ihre Härtegrade mit verschiedenen Farben kennzeichnen. Wer Qualität will sollte zu Herstellern wie Lake Country greifen, aber auch die Hexlogic von Chemical Guys haben sich bewährt. Wenn man sich einmal für einen Hersteller entschieden hat macht es Sinn sich mit dem Programm vertraut zu machen. So wie es verschiedene Maschinentypen gibt, so gibt es auch die entsprechenden Pads dazu. Lake Country hat das wunderbar übersichtlich in seinem Katalog dargestellt. Da steht auch welche Padserie sich für welche Maschine eignet und wie hoch der Grad an Glanz und Abtrag bei den einzelnen Pads ist. Bei diesen Arbeiten empfiehlt sich ein Exzenterpolierer! Eine Hochglanzpolitur wird behutsam auf einer niedrigen Stufe verarbeitet. Da die Hochglanzpolitur wenig bis gar keine Schleifanteile mehr enthält und dem Lack auch eher noch den letzten "Schliff" in Sachen Glanz verleihen soll reicht eine niedrige Stufe mehr als aus.

 

 

Feinschleifpaste

 

Der nächste Schritt ist die Feinschleifpaste. Diese Politurart war gemeint als beim Thema Swirls von einer "mittelstarken" Politur die Rede war. Sie eignen sich wunderbar zur Entfernung von Swirls und sind nicht zu aggressiv zum Lack. Auch hier bieten fast alle Hersteller wieder was an und somit hilft wieder nur: Anschauen, vergleichen, entscheiden! :)

 

Pads für den Feinschliff

 

Beim Feinschliff greift man gerne auf Pads von mittlerer Härte zurück. Mittelharte Pads sind sowas wie der Allrounder und können bei den meisten Lackdefekten angewendet werden solange Sie sich in einem "normalen" Rahmen bewegen. Der Feinschliff erfolgt, je nach Maschine, auf einer mittleren Stufe. Bei den meisten Maschinen mit 6 Stufen wären das, abhängig von der Lackhärte und natürlich der Kraft der Maschine, die Stufen 3-4. Wer vorher eine Runde mit der Schleifpaste und harten Pads gedreht hat wird unter Umständen nach diesem Durchgang nochmal eine Glanzsteigerung sehen. Ein Feinschliff empfiehlt sich bei leichten Lackdefekten eigentlich immer und wird schon einiges dazu beitragen dem Glanz wieder etwas Beine zu machen ;)

 

 

 

 

 

 

Schleifpaste

 

Hier kommen wir schon zu den schweren Geschützen. Schleifpasten sind am besten für tiefe Kratzer im Klarlack oder verwitterte Lacke geeignet. Ihr Schleifmittelanteil ist sehr hoch, diese Pasten werden auch gerne schon einmal als Lackreiniger bezeichnet. Ein Klassiker in dieser Kategorie, der auch gerne Anfängern empfohlen wird, ist das Ultimate Compound von Meguiars da es neben dem hohen Schleifgrad auch mit einem guten Finisch nach der Schleifpolitur glänzen kann. Aber auch hier gibt es wieder unzählige Produkte. Menzerna beispielsweise bietet ganze Systeme an die für jede der drei genannten Politurarten ein eigene Produkte in kleinen Abstufungen anbieten. Passend dazu bietet Menzerna auch gleich die farblich passenden Pads an. Dies ist sehr einsteigerfreundlich da man so sofort weiß welche Pads man für welche Produkte nimmt. Rote Pads für rote Poituren, gelbe Pads für gelbe Polituren und so weiter ;)

 

Bei allen Schleifpolituren gilt es zu beachten das nach deren Anwendung ein weiterer Polierschritt mit einer Hochglanz oder Feinschleifpolitur kaum zu vermeiden ist. Durch die harten Pads und den hohen Schleifmittelanteil bleiben nicht selten Hologramme oder andere kleine Lackdefekte im Lack zurück. In dem Falle der Schleifpolitur darf dann auch gerne der Rotationspolierer zum Einsatz kommen!

 

 

 

 

Pads für die Schleifpolitur

 

Hier kommen wir zu den harten Pads. Auch hier ist die Auswahl bei den Herstellern sehr groß. Mittlerweile haben sich die Schaumstoffpads im Hobbybereich durchgesetzt. Aber das klassische Lammfell ist nicht tot. Es gibt genug Profis die für die harten Fälle noch das Fellpad auspacken. Der Vorteil von Fellpads ist das diese noch einmal eine höhere Abtragsleistung wie die harten Schaumstoffpads bieten. Für den Hobbybereich in den meisten Fällen aber eher uninteressant. Bei einer Schleifpolitur bieten sich Exzentermaschinen an, da wie bereits erwähnt, nach der Schleifpolitur eh Hologramme übrig bleiben die in einem weitern Durchgang entfernt werden müssen.

 

Eine Sache die auch beachtet werden muss ist die Lackhärte. Besonders deutsche Hersteller neigen dazu knüppelharte Lacke zu verwenden, da komme ich bei meinem Mii teilweise schon an die Grenzen meines Equipments. Amerikanische Hersteller haben eher weiche Lacke genutzt. Dies erhöht zwar die Anfälligkeit für Kratzer, dafür lassen sich selbige auch von Anfängern gut polieren. Da brauch es für die Schleifpolitur auch nicht gleich eine Politur vom Kaliber der Ultimate Compound. Ich bin mit sanfteren Scratch X 2.0 damals sehr gut hingekommen :)

 

Bei sichtbaren Kratzerchen ist die harte Tour quasi Pflicht. Erfahrene Polierer variieren auch schon mal die Kombination aus Pad und Politur. Einige nehmen für das Finish auch schon mal ein mittleres Pad oder fahren eine härtere Politur mit einem mittleren Pad. Das ist aber eine Sache der Erfahrung. Damit wären wir auch schon mit dem Artikel durch. Falls Ihr euch gefragt haben solltet wofür eigentlich der ganze Aufwand, hier ein paar Bilder warum man sich die Arbeit macht ;)

 

 

Wem da nicht das Herz aufgeht hat kein Herz für Autos ;)

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Sun Apr 14 14:58:51 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (11)

[Dauerwerbeblog]

 

Der wichtigste Punkt an der Fahrzeugpflege ist natürlich die Autowäsche selbst, irgendwie logisch ;) Wer seinen Lack möglichst schonen will sollte einige Punkte beachten! Wo wir schon beim Stichwort schonend sind, wer seinem Auto etwas gutes tun möchte wäscht von Hand. Nein, ich werde jetzt nicht anfangen die Waschanlagen zu verteufeln wegen der ganzen Swirls und Waschanlagenkratzer.

 

Mir geht es hierbei um einen ganz anderen Punkt:

 

Wie viele von euch haben ein Heidengeld für die Fahrt durch die Geisterbahn gelöhnt nur um dann festzustellen das der Karren 20€ später immer noch nicht 100%ig sauber ist? Na? Sicherlich einige, ich auf jeden Fall ;) Leider erwischen selbst die besten Waschanlagen nicht alle Ecken. Wozu bezahle ich für eine Wäsche das Äquivalent einer halben Tankfüllung wenn der Wagen danach immer noch lauter dreckige Stellen hat an welche die Bürsten nicht rankommen? Eben! Besonders an den Stoßstangen, der Heckklappe, Sicken und Kanten sowie den Felgen bleibt eigentlich immer was hängen.

 

Selbermachen sorgt dafür das man hier auf jeden Fall alle Ecken erwischt und der Wagen danach auch wirklich sauber ist. Man muss zwar deutlich mehr Zeit investieren, spart aber auch Geld. Wer es schafft beim selberwaschen 20€ in der SB-Box zu versenken hat meinen Respekt :D

 

Eine regelmäßige und schonende Wäsche sorgt auch dafür das euer Lack lange schön ansehnlich bleibt. Weil es sich so schön angeboten hat wird mein Caprice hier als Demonstrationsobjekt festhalten. Der Wagen wurde schon einmal mehrstufig poliert und der Wagen trug vor der Wäsche noch eine Schicht Wachs.

 

Fangen wir aber erst einmal mit den benötigten Utensilien an. Ich persönlich empfehle folgende Utensilien

 

1-2 Waschhandschuhe

2 Wascheimer

Mindestens einen Grit Guard

Autoshampoo

Knete/Clay Bar

Gleitmittel/Detailer

Trockentücher

Glasreiniger

Waffeltücher

 

Optional:

Pumpsprüher

Snow Foam

Hochdruckreiniger (Falls Wäsche in der eigenen Einfahrt erlaubt!)

Foameraufsatz für Kärcher (Falls Autowäsche in der eigenen Einfahrt erlaubt!)

 

Im folgenden erkläre ich kurz wozu Ihr den ganzen Kram überhaupt braucht. Das Maß aller Dinge bei der Autowäsche ist die 2 Eimer Handwäsche. Warum 2 Eimer? Nun, da sich bei der Wäsche viel Schmutz im Handschuh ansammelt sollte man den Handschuh zwischendrin immer mal wieder auswaschen. Eimer 1 dient dabei als Wascheimer. Eimer Nummer 2 dient zum auswaschen. Hier wird der Grit Guard eingesetzt. Das soll verhindern das der ganze Dreck im Wasser von Eimer 1 landet, Ihr wollt den ganzen Dreck schließlich nicht über den Lack ziehen. Wer einmal so einen Auswascheimer ausgekippt hat wird schnell merken das diese Methode Ihre Berechtigung hat. Stellt euch vor Ihr würdet die ganzen kleinen Schmutzpartikel beim waschen über den Lack ziehen! Keine schöne Vorstellung, vor allem da dies Kratzer verursacht die man als fürsorglicher Autofahrer natürlich vermeiden will. Gerade bei Neuwagen lohnt sich diese Methode da der Lack hier noch frei von Defekten ist.

 

Die Waschhandschuhe haben grundsätzlich den gleichen Sinn wie die 2 Eimer-Methode, die Vermeidung von Kratzern! Sie sind nicht nur schonender zum Lack, Sie nehmen den Schmutz auch besser auf. Nebenbei lassen Sie sich besser halten und fallen nicht so schnell aus der Hand wie ein harter Schwamm. Vergesst diese ganzen "Autoschwämme" am besten.

 

Den Grit Guard benötigt Ihr zum einen um den Handschuh auszuwaschen. Geht zwar auch anders, aber der Grit Guard erleichtert die Arbeit ungemein. Weiterhin hat er die angenehme Eigenschaft Verwirbelungen am Eimerboden zu verhindern die wiederum dafür sorgen würden das beim auswaschen der aufgewirbelte Dreck im Wasser wieder im Schwamm hängen bleibt. Wer es etwas komfortabler haben möchte besorgt sich einen dieser schrägen Auswascheinsätze die man auf die Grit Guards klipsen kann. Ist aber wirklich nur aus ergonomischen Gründen ratsam, wirklich brauchen tut man die Dinger nicht.

 

Als nächstes solltet Ihr ein gutes Autoschampoo besorgen. Hier ist die Auswahl schier unüberschaubar! Schaut euch bei den gängigen Autopflegeshops im Internet mal um was es da alles so gibt. Ich persönlich habe noch eine alte Flasche Sonax Shampoo das ich erst einmal aufbrauche. Ansonsten hab ich noch eine Flasche Chemical Guys welche ich geschenkt bekommen habe und auch für dieses Tutorial genutzt habe. Die kommt bei den Lieblingen zum Einsatz und schlussendlich hab ich noch eine Flasche Super Soap von Victoria Wax. Diese lässt sich gut mit Wasser verdünnen und zu einem Gleitmittel für Knete umfunktionieren. Falls Ihr einen Lackschutz auf dem Auto haben solltet ist ein ph neutrales Shampoo empfehlenswert da es Shampoos gibt die aggressiv genug sind um eure liebevoll aufgetragene Wachsschicht runterzuholen. Solltet Ihr eh vorhaben den Lack zu polieren oder neu einzuwachsen dann geht auch ein aggressiveres Shampoo da der Effekt hier gewünscht ist ;)

 

Für die Felgen ist ein Felgenreiniger empfehlenswert sollten diese stark verschmutzt sein. Auch hier gibt es einige Angebote, ich persönlich nutze den Tuga Grün. Er bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, ist nicht zu aggressiv und hat einen Wirkindikator. Felgenreiniger mit Wirkindikator verfärben sich wenn Sie mit dem Dreck reagieren. So sieht man schnell wo der Dreck sieht und wo man noch einmal nacharbeiten muss. Tuga bietet auch noch einen roten Felgenreiniger an, dieser ist deutlich aggressiver und hat keinen Wirkindikator. Den würde ich nur bei wirklich stark verschmutzten Felgen auspacken. Aber auch hier gibt es wieder verschiedene Marken und Sorten, hier dürfen der eigene Geschmack und Geldbeutel entscheiden.

 

So, wie fängt man aber jetzt an? Zuerst einmal schadet es nicht den Wagen einmal mit dem Hochdruckreiniger abzuspritzen um grobe Verschmutzungen zu entfernen und die feineren die auf dem Lack liegen schon mal ein wenig anzuweichen. Idealerweise immer von oben nach unten, schließlich will man sich den Dreck von unten nicht nach oben kärchern nur um Ihn dann wieder von oben nach unten zu spritzen ;)

 

Danach macht es Sinn den Wagen mit einem Snow Foam zu behandeln. So wird der noch vorhanden Schmutz besser angelöst und man bekommt den Dreck auch besser ab. Das Ganze lässt man dann etwas einwirken damit der Schaum seine volle Wirkung entfalten kann :cool: Die Mischungsverhältnisse sind eine Wissenschaft für sich und hängen auch massiv von eurem Pumpsprüher und dem gewählten Mittel ab.

 

Weiter geht es dann mit dem Akt des Waschens selbst. Ihr habt also jetzt eure 2 Eimer und euren Waschhandschuh. Beide Eimer füllt Ihr mit sauberem Wasser. Am besten besorgt Ihr euch einen Eimer mit mindestens 4 Gallonen Fassungsvermögen. Wenn beide Eimer mit Wasser gefüllt sind gebt Ihr in einen davon euer Shampoo und rührt das Ganze mit der Hand ein wenig um. Das ist nun euer Wascheimer. Der Eimer mit dem klaren Wasser wird euer Eimer zum auswaschen. Ihr wascht immer von oben nach unten, heißt Ihr fangt mit dem Dach an und arbeitet euch von dort weiter nach unten. Den Eimer wascht Ihr regelmäßig in dem Eimer mit dem klaren Wasser aus. Nehmt den Grit Guard zur Hilfe und streift den Handschuh ordentlich an dem Gitter ab. So lösen sich die Dreckpartikel im Handschuh und Ihr reibt euch diese nicht in den frisch gewaschenen Lack. Das macht Ihr jetzt idealerweise so lange bis Ihr alle Stellen am Auto gewaschen habt ;)

 

Danach nehmt Ihr noch einmal den Hochdruckreiniger und sprüht den Wagen mit klarem Wasser solange ab wie keine Seifenreste mehr auf der Karosserie sind. Nach kurzem abtropfen könnt Ihr schon anfangen den Wagen mit dem Trockentuch zu trocknen. Das geht nicht nur schnell, sondern verhindert auch die Bildung von Wasserflecken. Gerade an warmen Tagen bilden sich Wasserflecken schneller als einem lieb ist ;)

 

Es ist ärgerlich wenn man den Wagen frisch geputzt hat und kurze Zeit später Wasserflecken auf dem Lack hat. Seht einfach zu das Ihr ein hochwertiges und vor allem großes Tuch nehmt. 1-2 sollten für die meisten Autos ausreichen. Damit bekommt Ihr euer Auto nicht nur fleckenfrei sauber, es geht auch relativ zügig da die Tücher nicht selten im ersten Anlauf schon das gesamte Wasser streifenfrei aufsaugen.

 

Ist der Wagen sauber gilt es herauszufinden ob es Sinn macht den Wagen noch einmal zu kneten. Nicht jeder Schmutz lässt sich mit einer einfachen Wäsche entfernen. Diverse aggressive Rückstände aus der Umgebung (Abgase etc.) setzen sich auf dem Lack fest. Diesen rückt man am besten mit einer Knete oder einem Clay Block zuleibe. Damit das ganze gut flutscht ist es unabdingbar einen guten Detailer oder eine spezielle Knetflüssigkeit zu kaufen. Auch hier gibt es einiges an Auswahl.

 

Zum Kneten sprüht ihr den frisch gesäuberten Lack mit dem Detailer ein. Beim Kneten könnt Ihr ruhig ordentlich Flüssigkeit nehmen. Die Knete muss ordentlich über den Lack gleiten. Wenn Ihr Knete nutzt ist jetzt der Zeitpunkt Sie einzusetzen. Holt die Knete raus, reißt euch ein ordentliches Stück ab und formt die Knete zu einem flachen Teller. Mit diesem flachen Teller wischt Ihr jetzt über die Stellen die Ihr vorher mit dem Detailer eingesprüht habt. Nach ein paar Mal wischen solltet Ihr schon sehen das sich Dreck in der Knete angesammelt hat. Sollte es soweit sein solltet Ihr einmal umkneten da Ihr sonst auch hier wieder den ganzen Dreck in den Lack drückt und Ihn so nur unnötig zerkratzt. Dies heißt Ihr knetet euren Teller so durch das wieder eine saubere Fläche entsteht. Wenn Ihr damit durch seid spritzt Ihr den Wagen noch einmal ab und trocknet entsprechend ab. Wieviel Dreck auf so einem Lack sein kann verdeutlicht das folgende Bild ganz gut.

 

 

Jetzt sollte euer Auto schon einmal ordentlich strahlen :cool:

 

Wie es weitergeht hängt jetzt von eurer Lust und dem Zustand eures Lacks ab :) Findet Ihr diverse Defekte, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine vernünftige Politur, den Punkt handeln wir aber in einem anderen Artikel ab da dies den Rahmen sprengt. Seid Ihr mit dem Lackbild zufrieden könnt Ihr euch an den Lackschutz machen, aber auch das ist ein Thema das den Rahmen hier sprengen würde.

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Tue Jan 29 21:18:04 CET 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (11)

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Heute schlage ich ein für mich neues Blogkapitel auf. Heute eröffne ich nach langer Vorbereitung meinen Zweitblog, die Detailing Garage! Wie einige bereits in meinem Hauptblog gemerkt haben, hat sich bei mir die Fahrzeugpflege als neues Hobby etabliert. Alles fing vor gut 1,5 Jahren an als ich den dreckigen und stellenweise verwitterten Lack meines Caprice nicht mehr ertragen konnte. Da hatte ich bereits so viel Geld, Schweiß, Nerven und auch Blut in die Technik gesteckt und dann hat der Wagen einen angeranzten Look? Das geht gar nicht!

 

So fing ich an mich über das Thema schlau zu machen, das Pflegeforum auf MT und die FAQ waren hier eine gute Hilfe. Habe ich dieses Hobby früher eher belächelt haben mich die Ergebnisse an meinen Autos überzeugt. Besonders die erste eigene Politur war ein Moment der mich angefixt hat. Wo vorher ein matter Film auf dem Lack lag gab es plötzlich Glanz und Glätte. Wow! So fing alles an und mit der Zeit habe ich mich immer weiter in das Thema eingelesen und ausprobiert. So verfüge ich selber mittlerweile über ein Arsenal an allen möglichen Pflegeprodukten für außen und innen.

 

Dieser Blog verfolgt mehrere Ziele:

 

1. Ich möchte den Pflegeteil aus meinem Hauptblog ausgliedern da ich selber nicht so ganz damit zufrieden bin das der Pflegeteil Einzug in selbigen erhält. In meinem Kopf will das thematisch nicht ganz so zusammenpassen, vor allem weil das Pflegethema viel Raum einnimmt. Würde ich das alles im Hauptblog behandeln hätte ich schnell das Problem das die US-Cars da schnell verdrängt werden. Dazu weiß ich das sich nicht jeder für das Auto Fahrzeugpflege interessiert. Eine räumliche Trennung macht also Sinn :)

 

2. Mit diesem Blog möchte ich Anfänger an die Hand nehmen die mal so angefangen haben wie ich. Ich möchte der Community damit etwas zurückgeben und einen Leitfaden für Anfänger geben die das Thema schnell, aufgrund der schieren Masse der Informationen, wieder zu den Akten legen.

 

3. Der Blog soll auch dazu dienen Produkte die ich getestet habe einmal kurz vorzustellen.

 

Der Blog soll also Aufbereitungsberichte, Produkttests, Tutorials sowie Berichte über Nehheiten enthalten. Alles in gewohnt lockerer Art und Weise :cool: Wer sich dafür interessiert ist hiermit also herzlich eingeladen dem Blog zu folgen! :)

 

Gezeichnet,

Eure Blogputze ;)

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Oberputze

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Interessierte Putzer

  • anonym
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