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Sun Jul 21 18:44:58 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (14)

Heute gibt es mal einen etwas anderen Aufbereitungsbericht. Dies hat mehrere Gründe. Der offensichtlichste: Es handelt sich dieses mal um ein Zweirad. Der nicht ganz so offensichtliche: Der Lack soll nicht nur poliert sondern geschliffen werden. Der Hintergrund ist das der Vorbesitzer glaubte den Coolnessfaktor der armen Vespa zu erhöhen indem er Sie mit mattschwarz aus der Dose verschönert :(

 

 

Beim Kauf war mir das damals relativ egal, schließlich hat das Ding auch nicht die Welt gekostet. Da ich mittlerweile aber wieder motivierter bin die Vespa zum Leben zu erwecken habe ich mich neben dem einkreisen des Fehlers auf das konzentriert was ich mittlerweile ganz manierlich beherrsche: Fahrzeuge wieder hübsch machen ;)

 

Die Idee: Mit etwas Nitroverdünnung, etwas Politur und der Maschine auf Vollstoff sollte sich da was machen lassen. Also zum Baumarkt und erstmal die gute Chemie besorgt. Ein Wunder das bisher noch nicht das BKA vor meiner Tür stand, ich wette mit all den lustig riechenden Flüssigkeiten kann man sich nicht nur vortrefflich in eine andere Umlaufbahn schießen sondern auch eine ordentliche Bombe bauen :D

 

spruehnebelspruehnebel

Weiter im Text: Als Testspot musste das Beinschild herhalten. Das ich mir da scheinbar die Stelle ausgesucht habe die am dicksten mit der Dose übergejaucht wurde habe ich erst später bemerkt. Nach dem Testspot bemerkte ich das meine Theorie haltbar war. Der "neue" Lack ging ab ohne den Originallack zu verkratzen oder zu zerstören. Hmm, da sollte was gehen! Mal davon ab das mir die Aktion eine riesenmenge Geld für eine neue Lackierung spart. Dauerhaft sollte die Vespa nämlich nicht so bleiben. Am Tag danach besorgte ich mir erst einmal ein paar harte Pads, das mittelharte 75mm Pad das ich für den Test verwendet hatte litt mehr als ordentlich unter dem Test. An einem sturmfreien Wochenende widmete ich mich dann dem abschleifen des Sprühlacks. Die zu bearbeitende Fläche großzügig mit Nitroverdünnung eingerieben und danach mit der Maschine drüber. Das funktionierte erstaunlich gut, war aber natürlich deutlich zeitaufwändiger als eine normale Politur. Allerdings zeigt es auch welches Potenzial der originale Lack gehabt hätte wenn man Ihn nicht einfach übergejaucht hätte. Naja, ich versuche das Beste rauszuholen. Nach den ersten Anläufen auf dem Beinschild war ich schon ganz zufrieden, allerdings gibt es da ein paar grobe Stellen die ich nicht ganz wegbekomme. Sieht halt etwas nach feiner Orangenhaut aus aber alles ist besser als mattschwarz. Nachdem ich das Beinschild zur Hälfte durch hatte kamen die Embleme ab. Zum einen müssen die eh neu da übergejaucht und da die Embleme aus verchromten Plastik bestehen gibt es auch keine Chance die Embleme zu retten ohne die Chrombeschichtung gleich mit in den Tod zu reißen. Also ab damit! Einmal kurz mit dem Schraubenzieher angehoben, das Hebelwerkzeug darunter und einmal kräftig gehebelt. Danach demontierte ich noch diverse andere Karosserieteile, darunter Blinker, Rücklicht und anderen Kleinkram der im Weg stehen könnte. Die Chromteile sind leider so gut wie alle nicht zu retten. Da muss auf Dauer wohl für alles mal Ersatz her. Zum Glück gibt es die Teile alle noch und die Optik wäre es mir wert.

 

vorhervorher

So zogen zwei Tage ins Land in denen ich mich Stück für Stück vorarbeitete. Zum Glück waren die Seitenteile scheinbar deutlich dünner besprüht worden. Auffällig war das auf dem Lack ordentlich Hitze entstanden ist die man auf einem gut gepflegten Lack tunlichst vermeiden sollte da es zu Schäden kommen kann. Da dies aber in dem Falle der Sinn und Zweck der Übung war kam mir der Effekt in dem Falle mehr als Recht ;) Stunden später stand die Vespa schon viel besser da. Und eins möchte ich an dieser Stelle festhalten: Schwarz Uni IST die Königsdisziplin unter den Lacken. Man sieht wirklich JEDEN Mist und leider bekomme ich auch nicht den kompletten Lacknebel runter. Sieht man aber nur wenn man wirklich ganz genau hinsieht. Scheinbar sollte die Dosenlackierung auch dazu dienen ein paar Schrammen am Seitendeckel zu kaschieren. Mich persönlich stört es nicht so wirklich, der Roller selbst ist auch schon fast ein Youngtimer. Ein bisschen Patina darf es haben und falls es mich doch stört kann man die paar Stellen ausbessern auch ohne sich in den finanziellen Ruin zu stürzen. Auf jeden Fall war es eine gute Übung!

 

nachhernachher

Die verwendeten Pads sind natürlich im Eimer, dass letzte fing sogar an sich unter der Belastung aufzulösen. Das diese jetzt pechschwarz statt bunt sind muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden ;)

 

Danach fing ich an die Vespa zumindest teilweise wieder zusammenzubauen. Die unlackierten Plastikteile kommen später, diese werde ich definitiv mal feucht abwischen und dann mit Koch Chemie Nano Magic Plast Care behandeln. Erstmal ist das Blech dran! Sieht mit den ganzen Anbauteilen doch schon mal gar nicht so verkehrt aus :cool: Die Chromspiegel waren definitiv eine gute Investition. Nicht nur das diese deutlich besser aussehen, Sie verbessern auch noch die Sicht nach hinten. Die Originalspiegel sind viel zu kurz als das ein Mensch von meiner Statur da was sehen könnte.

 

Sollte die Vespa doch irgendwann mal wieder laufen werdet Ihr im anderen Blog davon lesen. Ich habe da schon ein paar Ideen die ich gerne umsetzen würde, vor allem weil an dem Teil noch genug Baustellen sind. Aber das ist, wie schon gesagt, etwas für den anderen Blog :)

 

fertig-heckfertig-heckfertig-heck-linksfertig-heck-links

 

sieht-schon-besser-aussieht-schon-besser-ausviel-besserviel-besser

 

 

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Sun Jul 21 20:07:39 CEST 2019    |    Dynamix

Das wird es bei mir wohl auch gewesen sein. Kein Bock auf schleifen und dann wohl den günstigsten Lack genommen den man finden konnte. Naja, sollte mich nicht beklagen. Andernfalls hätte ich jetzt noch sauteure Karosseriearbeiten incl. Lackierung auf dem Zettel und allein dafür hat man mir einen Kostenvoranschlag von 800€ gemacht. Natürlich schwankend je nachdem welchen Lack man möchte ;)

Sun Jul 21 20:12:02 CEST 2019    |    ToledoDriver82

So ist es ;) ich bin da auch nur drauf gekommen, weil ich von einem Mercedes gelesen hatte der so von dem Mattlack befreit wurde und drunter war sehr guter original Lack. So kam ich auf die Idee das auch zu probieren und siehe da, ging. Der alte Lack war nicht überall gut aber doch besser wie das schwarz.

Sun Jul 21 20:19:53 CEST 2019    |    Dynamix

Wie hast du den Lack entfernt?

Sun Jul 21 20:24:41 CEST 2019    |    ToledoDriver82

Nitro Verdünnung :D ging auch immer nur höchstens 2h und einige Stellen gingen etwas schwerer. Am Ende musste aber ordentlich poliert werden und hundertprozentig wurde es auch nicht...trotzdem war das Ergebnis ok.

Sun Jul 21 21:27:34 CEST 2019    |    Dynamix

Da ging es mit der Poliermaschine doch etwas schneller, dafür sind die Pads sich entsprechend durch ;)

 

Allein mit der Nitroverdünnung hätte ich wohl Tage dafür gebraucht.

Sun Jul 21 21:29:19 CEST 2019    |    ToledoDriver82

Das Problem, ich wusste ja nicht wie der alte Unilack reagiert und nur ein wenig zu lange und der Lappen wurde rot, also ganz vorsichtig, Stück für Stück

Sun Jul 21 21:37:14 CEST 2019    |    Dynamix

Das ist immer so eine Sache bei alten Lacken. Da bin ich froh das der Lack bei der Vespa schon was aktueller ist.

Mon Jul 22 10:06:51 CEST 2019    |    Goify

Das sieht doch schon mal vielversprechend aus. Jetzt noch um den Vergaser/dieZündung kümmern und die Wespe rennt.

Mon Jul 22 10:24:57 CEST 2019    |    Dynamix

Ich bin dran, meine Vermutung geht momentan ganz stark in Richtung Vergaser da der Funke nach Überholung der Zündung recht kräftig ist. Das sollte eigentlich reichen.

Deine Antwort auf "Aufbereitungsbericht: La macchina nera"

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Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

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